Kapitalismuskritik

Biblischer Kapitalismus

Der DLF nutzt die Berufung von Michael Pence als US-Vize-Präsident, um vor der Unmenschlichkeit eines – wie sie sagen – „biblischen Kapitalismus“ zu warnen.

Der neue US-Vize-Präsident, Michael Pence, gehört zu einem Kreis, der sich „Radical Christian Right“ nennt. Diese radikale christliche Rechte kämpft gegen Abtreibung und bestreitet den Klimawandel. Und sie propagiert einen biblischen Kapitalismus: Wer glaubt, wird reich und wer reich ist, gilt als von Gott gesegnet. Für Arme ist da wenig Platz.

Mit mindestens zwei Behauptungen wird der Redakteur der Sendung recht haben: 1) Das Wohlstandsevangelium ist ein falsches Evangelium. 2) Das Wirtschaftssystem in den USA funktioniert schon längst nicht mehr nach den Gesetzen des freien Marktes, da wichtige Entscheidungen in multinationalen Konzernzentralen getroffen werden (Was ist mit der FED?).

Bei aller begreiflichen Sorge bezüglich der neuen US-Regierung: Dass ein freier Markt zu mehr Armut führt, ist ein Gerücht.

Hier der Beitrag:

 

Ohne Zweifel links

Der Konservative Frank Schirrmacher, immerhin Mitherausgeber der FAZ, hat ein Buch über den totalitären Kapitalismus geschrieben. Ego ist ein intellektuelles Vergnügen, meint sogar Jakob Augstein. Er kommt ins Schwärmen:

„Ego“ ist also ein Buch über den menschenverachtenden Irrsinn des totalitären Kapitalismus. Das Buch ist ein intellektuelles Vergnügen. Vor allem aber ist die Tatsache, dass dieses Buch aus der Feder des konservativen Journalisten Schirrmacher stammt, ein weithin sichtbares politisches Signal: Die Kapitalismuskritik ist inzwischen im Herzen des Kapitalismus angekommen. Welche Wirkung wird sie dort entfalten?

Bei so viel euphorischer Kapitalismuskritik lohnt sich der Rückblick auf einen Aufsatz, den Ludwig von Mises bereits 1932 veröffentlicht hat. In „Die Legende vom Versagen des Kapitalismus“ schreibt er:

Fast allgemein wird heute die Auffassung vertreten, mit der Wirtschaftskrise der letzten Jahre sei das Ende des Kapitalismus gekommen. Der Kapitalismus habe versagt, er erweise sich unfähig, die Aufgaben der Wirtschaft zu erfüllen, und so bleibe denn der Menschheit, wenn sie nicht untergehen wolle, nichts übrig als der Übergang zur Planwirtschaft, zum Sozialismus.

Hier: Mises_Versagen_Kapitalismus.pdf.

Würde Jesus sich der Occupy-Bewegung anschließen?

Einige Fromme haben nichts anderes zu tun, als darüber zu diskutieren, ob Jesus sich den Protesten der Occupy-Bewegung anschließen würde. Natürlich gibt es auch schon christliche Trittbrettfahrer. Eine baptistische Gemeinde in Charlotte (USA) wirbt mit dem Wahlspruch „Occupy Church“ (Besetzt die Kirche).

Da fällt mir doch glatt der Occupy-Spruch des postmodernen Pop-Philosophen Slavoj Žižek ein (siehe hier):

Ah, dieser Hippie-Scheiß! Ist so öde. Lass uns lieber was essen gehen.

Mehr hier: www.idea.de.

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