Mark Dever

Mark Dever: Die Gebete der Gotteskinder werden erhört

Am Sonntag, den 10. Juli 2022, sprach Mark Dever im Abendgottesdienst der Freien Evangelischen Gemeinde München Mitte über die Öffnung des Siebenten Siegels in Offenbarung 8,1–5. Der Hauptpastor der Capitol Hill Baptist Church in Washington, D.C. (USA) ermutige die Gottesdienstteilnehmer zu einem treuen und beharrlichen Gebetsleben.

Zunächst betrachtete er die Erwähnung der „Stille“ in Offb 8,1. Die kurze Zeit der Stille – eine halbe Stunde – verdrängt den unaufhörlichen Lobgesang der triumphierenden Gemeinde (vgl. Offb 7,9–10). Wir brauchen in unserem Leben und in unseren Gottesdiensten Zeiten der Stille. Stille ist allerdings auch angebracht in Erwartung des kommenden Gerichts des Herrn (vgl. dazu Zef 1,7–10; Sach 2,13). Gott wird eines Tages gerecht Richten und dabei alle Ungerechtigkeiten ans Licht bringen. Die Menschen, deren Sünden nicht durch Jesus gesühnt und vergeben sind, werden ihre gerechte Strafe empfangen. Die Erlösten, die zu Jesus gehören und ihm vertrauen und nachfolgen, leben in der Erwartung der ewigen Gegenwart ihres Königs.

Im letzten Teil der Predigt betonte Dever vor voller Gemeinde, dass die Gebete der Heiligen einen Anteil an der Entstehung der Gerichte haben. Sie steigen als Weihrauch zu Gott auf und werden von dort von einem Engel mit Feuer auf die Erde geschüttet (Offb, 8,4–5). Die Gebete der Gotteskinder werden erhört, meinte Dever. Manchmal schnell, manchmal mit zeitlichem Abstand, spätestens am Tag des Gerichts. Während sieben Engel bereitstehen, um warnende Trompeten zu blasen, ist der Weihrauchaltar, von dem der Rauch aufsteigt, die Quelle einer Reihe von feurigen Gerichten, die vom Himmel auf die Erde geworfen werden – verheerende, aber gerechte Vorboten des kommenden Endgerichts.

Mark Dever, der als Leiter des Gemeindehilfswerks 9Marks einige Tage für Konsultationen in Europa war, ist eng verbunden mit der Freie Evangelischen Gemeinde München Mitte und dem Netzwerk Evangelium21. Matthias Lohmann, der Hauptpastor der Gemeinde und 1. Vorsitzender von Evangelium21, der Dever übersetzte, hat selbst für mehrere Jahre die Capitol Hill Baptist Church in Washington besucht. Bei der Evangelium21-Konferenz in der Zeit vom 20.–22. April 2023 in Hamburg wird Dr. Mark Dever der Hauptreferenz sein.

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Mark Dever und sein Übersetzer Matthias Lohmann (Foto: W. Adelberger).
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Pastor Mark Dever (Foto: W. Adelberger).

 

Mark Dever am Sonntag in München

Dr. Mark Dever, Autor des Buches 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde, wird am kommenden Sonntag (10. Juli 2022) in der Freien Evangelischen Gemeinde München Mitte im Abendgottesdienst (19.00 Uhr) über Offenbarung 8,1–5 predigen: 

Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, dass er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Und der Rauch des Räucherwerks mit den Gebeten der Heiligen stieg von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.

Die Predigt wird übersetzt. Gäste sind herzlich willkommen! Möglicherweise wird unter www.feg-mm.de/livestream ein Videostream angeboten.

Mark Dever im Gespräch mit J.I. Packer

Im Jahr 1999 sprach Mark Dever in der Hill Baptist Church, in Washington D. C. (USA), mit dem kürzlich verstorbenen Theologen J.I. Packer. Das etwa einstündige Gespräch wurde aufgezeichnet und kann hier nachgehört werden, freilich nur englischer Sprache.

Es ist wirklich ein hilfreiches Gespräch und enthält zudem sehr lustige Momente. Besonders gefallen hat mir der Kurzbericht über einen kleinen „Zusammenstoß“, den er vor vielen Jahren mit Martyn Lloyd-Jones auf einer gemeinsam organisierten Puritaner-Konferenz hatte. Informativ allerdings auch der Teil, in dem kontrovers über die Initiative Evangelicals and Catholics Together (ECT) gesprochen wurde.

Mark Dever: Die Bedeutung der Predigt

Vor einigen Tagen hat Mark Dever, einer der Redner auf der E21-Konferenz 2017, am Southern Baptist Theological Seminary in Louisville (Kentucky, USA) über „The Symbol and Signifikante of Preaching“ gesprochen. Eine Empfehlung für all jene, die das Evangelium von ihren Kanzeln treu predigen möchten. Der Vortrag ist aber auch eine Hilfe für die Predigthörer. Dever erklärt, weshalb das aktiven Zuhören bei der Predigt außerordentlich wichtig ist. Unbedingt reinhören!

Hier der Mitschnitt:

Was ist die Verheißung der Hoffnung?

Mark Dever schreibt in: Der große Plan (Waldems: 3L Verlag, 2014, S. 64–65):

Was ist denn die Verheißung der Hoffnung, auf die das Volk Gottes im Alten Testament schauen kann? Es ist klar, dass seine Hoffnung nicht in der eigenen Geschichte liegen konnte. Es war eine Geschichte des ständigen Versagens!

Diese Hoffnung konnte auch nicht im Opfersystem liegen. Ein Psalmist sagte dazu: „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; Ohren aber hast du mir bereitet“ (Ps 40,7). Das bedeutet, Gott hat den Psalmdichter zu seinem Eigentum gemacht. Die Autoren des Alten Testaments verstehen offensichtlich, was auch der Autor des Hebräerbriefs schrieb:„Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils]-güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen. Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten? Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinweg nehmen“ (Hebr 10,1-4).

Ein endlos wiederholendes Opfern kann die Menschen nicht vollkommen machen. Das Blut von Stieren und Böcken kann die Sünde nicht hinweg nehmen. Wo liegt dann in alledem die Hoffnung?

Um die Antwort auf dieser Frage zu finden, müssen wir zurückkehren zu 2Mose 34, wo das Rätsel des Alten Testament steht. Erinnern sie sich daran, dass wir die Frage stellten, wie Gott sowohl „Schuld, Übertretung und Sünde“ vergeben, als auch die Schuldigen „keineswegs ungestraft [lassen]“ kann? Schließlich verdienen Sie und ich Gottes Strafe. Selbst wenn Sie sich für außerordentlich tugendhaft halten, da sie aufmerksam einer Predigt über das ganze Alte Testament zuhörten! Wir sind alle schuldig vor Gott. Und in 2Mose 34 verspricht Gott, dass er unsere Sünde keineswegs ungestraft lassen wird. Also welche Hoffnung gibt es?

Wir haben schon gesagt, dass Sühnung das Leiden und den Tod eines unschuldigen Ersatzes benötigt. Wir haben aber auch angedeutet, dass mehr als der Tod eines Tieres benötigt wird, um dies zu erreichen. Irgendeine Beziehung zwischen Opfer und Schuldigem muss existieren. Es braucht eine weit engere Beziehung als die, die zwischen uns und einem nicht nach Gottes Ebenbild geschaffenen Tier möglich ist.

Wir werden die Antwort zu dem alttestamentlichen Rätsel, das den Israeliten und auch uns gestellt wird, nicht in uns selbst oder bei einem Tier finden. Sowohl ihre Hoffnung als auch unsere muss sich in der verheißenen Person des Alten Testaments finden …

Die Menschen zurzeit Jesu fragten sich nicht, ob ein Messias kommen würde. Für sie war es selbstverständlich, dass ihre einzige Hoffnung in dem „Gesalbten“ Gottes lag. Doch als dieser Gesalbte kam, waren alle überrascht von der Art seines Kommens. Jesus stellte sich selbst nicht nur als die Erfüllung der alttestamentlichen Prophetien des königlichen Messias vor, sondern er erfüllte auch eine Menge von anderen Verheißungen.

Mark Dever in der New York Times

IMG 1515Mark Dever, 2013 Dozent am MBS-Studienzentrum und Referent der E21-Regionalkonferenz in München, ist in der New York Times zur Renaissance des Calvinismus befragt worden:

Calvinism is a theological orientation, not a denomination or organization. The Puritans were Calvinist. Presbyterians descend from Scottish Calvinists. Many early Baptists were Calvinist. But in the 19th century, Protestantism moved toward the non-Calvinist belief that humans must consent to their own salvation — an optimistic, quintessentially American belief. In the United States today, one large denomination, the Presbyterian Church in America, is unapologetically Calvinist.

But in the last 30 years or so, Calvinists have gained prominence in other branches of Protestantism, and at churches that used to worry little about theology. In 1994, when Mark Dever interviewed at Capitol Hill Baptist Church, a Southern Baptist church in Washington, the hiring committee didn’t even ask him about his theology.

“So I said, ‘Let me think about what you wouldn’t like about me, if you knew,’ ” Mr. Dever recalled. And he told them that he was a Calvinist. “And I had to explain to them what that meant. I didn’t want to move my wife and children here and lose the job.”

Mr. Dever, 53, said that when he took over in 1994, about 130 members attended on Sundays, and their average age was 70. Today, the church gets about 1,000 worshipers, with an average age of 30. And while Mr. Dever tends not to mention Calvin in his sermons, his educated audience, many of whom work in politics, knows, and likes, what it is hearing.

Hier mehr: www.nytimes.com.

Was Gemeinden festigt

Christliche Gemeinden verlieren ihre Ausstrahlungskraft, wenn sie aufhören, den Charakter Gottes widerzuspiegeln. Deshalb sei es wichtig, sagte Mark Dever am 1. Juli in München, dass Ortsgemeinden der Heiligen Schrift viel Raum geben. „Wer Gott ist und wie Gemeinde funktioniert, lehrt uns die Bibel“, so Dever. Wenn Gemeindeleiter selbst aus dem Wort leben und es gewissenhaft predigen, wird das Gemeindeleben von Gottes Liebe und Heiligkeit geprägt. Nicht die permanente Suche nach Gesellschaftsrelevanz oder cleveres Marketing, „sondern die Verkündigung des Evangeliums stillt den geistlichen Durst der Menschen“, sagte der Theologe.

Mark Dever ist Hauptpastor der Capitol Hill Baptist Gemeinde im Herzen von Washington D.C. (USA) und Präsident von 9Marks Ministries. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht. In deutscher Sprache sind erschienen: Neun Merkmale einer gesunden Gemeinde (2009), Was ist eine gesunde Gemeinde? (2008) und Persönliche Evangelisation: Motivation, Inhalt, Praxis (2008). Mark und seine Frau Connie haben zwei erwachsene Kinder.

Als der promovierte Kirchenhistoriker 1994 zum geistlichen Dienst in der Gemeinde berufen wurde, befand sie sich in einer bedrohlichen Krise. Die Gemeinde war überaltert und orientierungslos. Dever begann mit einer konsequent evangeliumszentrierten Verkündigung und unterrichtete Leiter und Mitarbeiter nach biblischen Maßstäben. Bald erfuhr die Capitol Hill Baptistengemeinde eine tiefgreifende Erneuerung. Heute zählt sie 900 Mitglieder und ist ein beliebter Ausbildungsort für angehende Pastoren.

Eingeladen wurde Mark Dever von dem Martin Bucer Seminar und Evangelium21. Evangelium21 stärkt durch Konferenzen und evangeliumszentrierte Ressourcen die Ortsgemeinden. Matthias Lohmann, Vorsitzender des Netzwerkes, hat mehrere Jahre mit Dever in Washington zusammengearbeitet.

Mark Dever ist gewöhnlich ein voll ausgebuchter Mann. Wir sind ihm und Gott sehr dankbar, dass er in München vorbeigeschaut hat.

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Dr. Mark Dever während eines Vortrags.

 

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Mark Dever mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Matthias Lohmann,
der ihn in München übersetzt hat.
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Vorlesung über den Ersten Korintherbrief.
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Mark Dever stand nach den Vorlesungen und Vorträgen gern für Gespräche zur Verfügung.

Mark Dever: Die Botschaft des Alten Testaments

Während der „Truth & Life Conference 2013“ sprach Dr. Mark Dever über die Bedeutung des Alten Testaments für das christliche Leben. Dever beklagt, dass das Alte Testament oft vernachlässigt wird und ermutigt zum gründlichen Studium der alttestamentlichen Schriften.

Mark Dever kommt übrigens Ende Juni nach München. Am 29. Juni hält er am MBS Studienzentrum eine Vorlesung über den Ersten Korintherbrief. Am 30. Juni leitet er nachmittags im Rahmen einer „E21-Regionalkonferenz“ ein Seminar zur Ekklesiologie (Gemeindelehre) mit dem Titel: Gemeinsam Leben zur Ehre Gottes.

MDever

Mark Dever ist Hauptpastor der Capitol Hill Baptist Kirche in Washington (USA) und Präsident von 9Marks Ministries. Mark promovierte an der Universität Cambridge (UK) im Fach Kirchengeschichte. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht. In deutscher Sprache sind erschienen: Neun Merkmale einer gesunden Gemeinde (2009), Was ist eine gesunde Gemeinde? (2008) und Persönliche Evangelisation: Motivation, Inhalt, Praxis (2008). Mark und seine Frau Connie haben zwei erwachsene Kinder.

Die Vorlesung am Samstag wird in Englisch gehalten. Das Seminar am Sonntag wird in Zusammenarbeit mit Evangelium21 veranstaltet und in die deutsche Sprache übersetzt. Die Teilnehmerzahl ist pro Veranstaltung auf gute 200 Leute beschränkt. Hier gibt es einen Folder und eine Möglichkeit zur Anmeldung: www.bucer.de.

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