Pakistan

Asia Bibi darf nicht sterben

Zum 3. Jahrestag der Ermordung von Salmaan Taseer, dem Gouverneur der pakistanischen Provinz Punjab, nahm Waqar Ahmad, Vizekonsul im pakistanischen Konsulat in Frankfurt am Main über 2.000 Solidaritätsunterschriften für Asia Bibi aus den Händen von Karl Hafen, dem Geschäftsführenden Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), entgegen. Die pakistanische Christin Asia Bibi war am 8. November 2010 wegen angeblicher Gotteslästerung als erste Frau in Pakistan zum Tode wegen Blasphemie verurteilt worden. Anders als einige Menschenrechtsorganisationen und Agenturen vermuten haben (siehe auch hier , ist Frau Bibi bisher nicht entlassen worden, sondern sitzt im Frauen-Gefängnis der pakistanischen Großstadt Multan in der Provinz Punjab in Einzelhaft.

Mehrere hochrangige Politiker setzten sich für ein faires Verfahren für Asia Bibi ein, darunter auch Salmaan Taseer, der deswegen von seinem eigenen Leibwächter ermordet wurde. Vizekonsul Waqar Ahmad erklärte, dass seine Regierung bemüht sei, islamische Extremisten in ihre Schranken zu weisen und allen religiösen Minderheiten gleiche Rechte wie der muslimischen Mehrheit zu gewährleisten. Jedoch gäbe es im Inneren radikale Kräfte, die die Macht an sich reißen wollten, und äußere, die sie dabei massiv unterstützten.

Der neue Präsident Mamnoon Hussain bemühe sich, mit allen Religionen und Ethnien in seinem Land in Kontakt zu treten und einen Dialog zwischen den Religionen anzustoßen. Seiner jüngsten Offensive, am 25. Dezember 2013 Vertreter aller Religionsrichtungen zu Weihnachtsfeiern einzuladen, seien viele gefolgt. Der Regierung sei bewusst, dass die Lage für religiöse Minderheiten gerade in der Provinz nicht sicher sei und das sei unbefriedigend. Viele Muslime seien erschüttert über das Bombenattentat auf eine anglikanische Kirche in Peschawar im September 2013, bei dem 127 Menschen ums Leben kamen. Gerne werde er sich für das Schicksal von Asia Bibi verwenden.

Pakistan: Rimsha Masih an einem sicheren Ort

Die wegen Gotteslästerung angeklagte junge Christin in Pakistan ist per Hubschrauber an einen sicheren Ort gebracht worden. Die Minderjährige Rimsha Masih soll dort ihre Familie getroffen haben. SPIEGEL ONLINE meldet:

Der Fall sorgt weiterhin international für Kritik: Die wegen Gotteslästerung angeklagte junge pakistanische Christin Rimsha Masih ist nach etwa drei Wochen Haft wieder frei. Sie sei am Samstag per Hubschrauber zu ihrer Familie gebracht worden, teilte die Regierung in Islamabad mit. Das Mädchen sei an einen sicheren Ort gebracht worden, wo ihre Familie sie erwartet habe, sagte der Minister für nationale Harmonie, Paul Bhatti.

Mehr: www.spiegel.de.

Pakistan: Der Fall Rimsha Masih

Viele Nachrichtenagenturen haben berichtet, dass die pakistanische Polizei hat am 16. August ein 11 Jahre altes Mädchen festgenommen hat. Vermeintliche Zeugen haben sie beschuldigt, Seiten eines Korans verbrannt zu haben. Die Elfjährige gehört nach Angaben von polizeilichen Behörden der christlichen Minderheit an. Das Mädchen ist auf der Polizeistation gemäß dem Blasphemie-Gesetz festgenommen worden. Eine Untersuchung hat ergeben, dass das Mädchen mit dem Namen Rimsha Masih unter dem Down-Syndrom leidet. Aus Angst vor Racheakten von Muslimen sind 600-1000 Christen aus dem Slum Meherabadi geflohen, um in anderen Regionen der Hauptstadt Islamabad Schutz zu suchen.

Inzwischen ist es zu einer Kehrtwende in diesem Fall gekommen. Ein radikaler Mullah, der verdächtigt wird, gegen die junge Christin gehetzt zu haben, ist festgenommen worden. Er soll Beweise manipuliert haben, um dem Mädchen ein Verfahren wegen Koran-Verbrennung anzuhängen, meldet u.a. der SPIEGEL.

Der DLF hat derweil einen nicht mehr ganz aktuellen aber informativen Beitrag über diesen Fall und die Problematik des Blasphemie-Gesetzes ausgestrahlt:

Pakistanische Christin Asia Bibi frei

Die wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilte pakistanische Christin Asia Bibi ist aus dem Gefängnis entlassen worden und befindet sich bei ihrer Familie (siehe hier). Die Nachrichtenagentur idea schreibt:

Diese hält sich aus Angst vor Anschlägen muslimischer Extremisten versteckt. Ob Pakistans Staatspräsident Asif Ali Zardari ein Gnadengesuch der zum Tod durch den Strang Verurteilten angenommen hat, ist weiter unklar. Das teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main der Evangelischen Nachrichtenagentur idea am 25. November mit. Die IGFM stützt sich auf Informationen eines katholischen Priesters, der in Kontakt mit der Familie Bibi steht. Der Fall der Christin hat international starkes Aufsehen erregt; unter anderem hat sich Papst Benedikt XVI. für ihre Freilassung eingesetzt.

Todesstrafe für Christin nach Mohammed-Kritik

Weil eine Frau sich über den Propheten Mohammed despektierlich geäußert hat, soll eine Christin in Pakistan am Galgen sterben. DIE WELT schreibt:

Im islamischen Pakistan gibt es unter den gut 184 Millionen Einwohnern geschätzt drei Millionen Christen. Diese sind regelmäßig Opfer von Diskriminierungen und Schikanen. Wie der britische „Telegraph“ (hier) berichtet, will sich die fünffache Mutter Asia Bibi jetzt an ein Appellationsgericht wenden, das das Todesurteil durch ein örtliches Gericht in Sheikhupura aufheben könnte. Frau Bibi sitzt seit dem Juni vergangenen Jahres im Gefängnis. Sie war von der lokalen Polizei zunächst in eine Art Schutzhaft genommen worden, nachdem ein Mob, darunter auch islamische Geistliche, ihren Tod gefordert hatte. Vorangegangen war, laut »Telegraph«, einige Tage zuvor ein Zwischenfall bei der gemeinsamen Feldarbeit mit anderen Frauen. Bibi war losgegangen, um Wasser zu holen. Mehrere Frauen weigerten sich, laut dem Bericht des Telegraph, das Wasser zu trinken, weil es aus den Händen einer Christin komme und somit »unrein« sei. Der Vorfall sei bereits fast vergessen gewesen, bis einige Tage später der Mob auftauchte.

Hier mehr: www.welt.de.

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