Pornographie

Sexparty bei der ARD

Sich schamlos sexuell auszuprobieren, wie eine neue ARD-Serie für Kinder ab zwölf Jahren propagiert, verhindert nicht nur Selbstannahme und Beziehungsfähigkeit, sondern ist auch rechtlich bedenklich. Dorothea Schmidt stellt uns für DIE TAGESPOST vor, was die ARD mit der Serie „Lust“ vorhat: 

Die Zahlen der Kinder und Jugendlichen, die pornografische Inhalte konsumieren, steigen unaufhörlich. Allen Warnungen zum Trotz kommen immer wieder Angebote um die Ecke, die junge Menschen geradezu ermutigen, sich entsprechenden Inhalten auszusetzen. Neuerdings bietet die ARD in Deutschland die Serie „Lust“ an, in der Kinder ab zwölf Jahren angespornt werden, ihre innere Bremse zu übergehen und sich lustvoll und schamlos sexuell auszuprobieren. Ein Date jagt das andere, dreckige Klamottenberge und nackte Leiber stapeln sich — im Theater auf der Bühne, beim Dreier auf der Couch, bei homosexuellen Spielchen und so weiter. Auch Sexspielzeuge werden präsentiert.

„Die Reduktion auf sexuelle Lust geht an der Wirklichkeit des Menschen vorbei und unterstützt ihn nicht bei seinen eigentlichen Entwicklungsaufgaben“, kommentiert Elisabeth Luge auf Anfrage. Sie ist Vorsitzende von „TeenStar Deutschland e. V.“, einem Verein, der eine dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand der jungen Menschen gemäße, auf der Biologie und dem christlichen Menschenbild basierende Sexualerziehung anbietet. Pornografie zerstöre „den Schutzmechanismus einer für die sensible Phase der Pubertät typischen Körperscham und bewirkt den Verlust der Selbstannahme und Beziehungsfähigkeit“, denn sie zeige wenig „über die Bedeutung der sexuellen Vereinigung“ und fokussiere „einseitig auf den körperlichen Lusteffekt“, erklärt sie.

Mehr: www.die-tagespost.de.

Sexroboter im Anmarsch

Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verwischen mehr und mehr, auch im Raum der Sexualität. Sexroboter sind im Anmarsch. Das erfolgreichste Produkt, Harmony X vom amerikanischen Anbieter Real Dolls, kostet rund 8000 Dollar. Die Website Bedbible meldet, es werden bereits rund 150 Sexroboter am Tag verkauft. Und laut dem Fraunhofer-Institut würde jeder fünfte Deutsche gern Sex mit einem Roboter haben. 

Ein ethische Herausforderung. Ich unterstütze die Position von Kathleen Richardson:

Indem man Menschen davon überzeugt, dass sie eine bedeutungsvolle Beziehung zu einem Stück Plastik entwickeln können, stellt man Menschen und Dinge auf eine Stufe. Dass es zwischen Menschen und Eigentum keinen Unterschied gibt, ist aber die Philosophie der Sklaverei. Diese Idee wird durch solche Technologien derzeit gerade wiederbelebt. Das ist eine ernste Gefahr, die wir als Gesellschaft angehen müssen. Deshalb habe ich die „Kampagne gegen Sexroboter“ gegründet.

Passender ist eigentlich der Begriff „Pornoroboter“. Sie sind eine pornographische Darstellung einer Frau, weswegen sie auch unter die entsprechenden Regeln fallen sollten. Das heißt, dass man sie an öffentlichen Plätzen und in der Nähe von Kindern verbietet. Ich würde es gut finden, wenn derartige Technologien sozial abgelehnt würden. Denn Sexroboter sind das Nebenprodukt einer Kultur, in der Menschen so enorm viel Pornographie konsumieren, dass es ihre emotionale und soziale Funktionsweise stört. In einer Welt, in der die Menschen mehr Zeit miteinander verbringen und harmonische Beziehungen untereinander pflegen, wären Sexroboter überflüssig. Ich plädiere deswegen für eine Politik der Liebe. Liebe ist ein biologisches Bedürfnis, angefangen bei der Bindung an die Mutter. Die Beziehungen, die Menschen zu Robotern entwickeln, bedeuten aber das Ende der Liebe. Durch die Hinwendung zu solchen Objekten wenden wir uns von unseren Mitmenschen ab. Roboter produzieren Menschen mit gestörten Bindungserfahrungen. Als hätten sie alle Hoffnung auf eine Beziehung zu einem menschlichen Wesen aufgegeben. So wird aus dem Elend der Menschen nur Geld gemacht.

Manche Leute argumentieren, dass Roboter als Ventil für schädliches Verhalten genutzt werden könnten. Etwa für Pädophile, die einen kleinen Roboter vergewaltigen sollen, der wie ein Kind aussieht. So ein Vorschlag belegt den Verfall unserer moralischen Standards. Die Gesellschaft sollte keine Artefakte produzieren, die zu diesem potentiellen Missbrauch beitragen könnten. Kinder müssen für Erwachsene tabu sein. Diese Grenze müssen wir immer aufrechterhalten.

Mehr: www.faz.net.

Pornhub erfolgreicher als Netflix oder Amazon

Wie die TAGESPOST meldet, müssen in einigen US-Staaten Pornographie-Seiten das Alter ihrer Nutzer ab Juli bald strikt kontrollieren. Anbieter Pornhub stellt den Betrieb dort komplett ein. Das bestätigt, dass es doch hilft, rechtliche Hürden aufzustellen.

In der Meldung heißt es:

Aylo, der Mutterkonzern von Pornhub, begründet das Einstellen seiner Aktivitäten in vereinzelten Staaten damit, dass eine Altersverifizierung in den Händen der Anbieter die Privatsphäre von Konsumenten verletze, die dann „wiederholt ihren Ausweis präsentieren oder sich biometrischer Verarbeitung aussetzen“ müssten …

Das Bewusstsein über die schädliche Wirkung von Pornografie auf Minderjährige und der einfache Zugang über das Smartphone ist in den letzten Jahren stetig angewachsen. Schon 2020 enthüllte Kolumnist Nicholas Kristof in der „New York Times“, dass viele Inhalte auf Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Rachepornografie, rassistischem oder misogynem Verhalten basieren. Mit über 3,5 Milliarden Zugriffen pro Monat, so Kristof, verdient die Seite Geld an fast drei Milliarden Werbe-Impressionen pro Tag – und stellt Netflix, Yahoo oder Amazon in den Schatten.

In ihrem „Spiegel“-Bestseller „Wir verlieren unsere Kinder“ dokumentierte Schulleiterin Silke Müller 2023, wie schnell und unerwartet Minderjährige mit pornografischen Inhalten konfrontiert werden. Die Beweislage ist nicht nur anekdotisch: Laut dem IFS zeigen Studien, dass Kinder im Durchschnitt mit 13 Jahren Pornografie auf ihren Geräten begegnen. Der Register weist darauf hin, dass der „American Academy of Pediatrics“ frühen Pornografie-Konsum mit schlechterer psychischer Gesundheit, niedrigem Selbstbewusstsein und einer verzerrten Darstellung des anderen Geschlechtes verknüpft. 

Mehr: www.die-tagespost.de.

Empfehlenswerter Bücher zum Thema „Pornographie“

David, Betreiber der Internetseite Unbeschwert laufen, hat eine hilfreiche deutschsprachige Liste empfehlenswerter Bücher zum Thema „Pornographie“ zusammengestellt. Eine sehr gute Ressource für Betroffene, die tiefer gehen wollen; Gruppenleiter; Jugendleiter u. Jugendmitarbeiter; Pfarrer/ Pastoren u. Gemeindeleiter u. Älteste; Gemeindemitarbeiter; Seelsorger u. Berater.

Die Liste kann in zwei Versionen hier jeweils als PDF-Datei heruntergeladen werden: unbeschwert-laufen.de.

Lehrer sollen mit ihren Schülern Pornos schauen

Im Jahre 2020 schrieb ich in dem Beitrag „Pornophobie“:

Also, wer nicht damit überrascht werden möchte, dass seine Kinder in den Schulen staatlich subventionierte Pornofilme konsumieren, um eine Erweiterung ihres Lustrepertoires zu stimulieren, der sollte jetzt nicht still abwarten, sondern sich einmischen. Die sexuelle Verwahrlosung hat Gründe!

Meine Befürchtungen könnten schneller bedient werden, als ich es erwartet habe. Zumindest in der Schweiz. Denn dort fordert ein ehemaliger Chefarzt, dass Lehrer gemeinsam mit den Schülern Pornos schauen, um Porno-Kompetenz zu erwerben. Noch geht es nicht um steuerfinanzierte Produktionen und noch steht nicht der Lustgewinn im Vordergrund. Aber ein Anfang wäre gemacht. Armes Europa!

Heute.at aus Wien schreibt:

Die Vorbeugung gegen schädliche Einflüsse von Pornos auf Kinder und Jugendliche sollte nach Ansicht von Bitzer nicht isoliert, sondern im Rahmen einer allgemeinen Sexualerziehung stattfinden, bei der es um Wissen über den Körper und die Biologie, aber auch um Hilfestellung bei der Entwicklung einer eigenen selbstbestimmten Sexualität geht. Ein fixes Alter lasse sich dafür nicht definieren. Bitzer betont: „Inzwischen gibt es genügend Studien, die zeigen, dass die Angst vor der frühen Sexualisierung durch das Sprechen über Sexualität unbegründet ist. Es ist nicht so, dass die Kinder dann plötzlich ‚aufeinander losgehen‘ oder das Gefühl haben, dass sie jetzt sexuell aktiv werden müssen.“

Mehr hier: www.heute.at.

Pornophobie

Seit Jahren erleben wir in den öffentlichen Diskursen, dass Kritiker der sexuellen Vielfalt durch Eliten und Medien psychopathologisiert werden. Wer diese bunte Leitkultur ablehnt, wird als homophob oder transphob hingestellt. Hat jemand Rückfragen an die Genderforschung mit ihrer Dekonstruktion der Geschlechter, ist er für eine offene Gesellschaft gefährlich. Wer die Freigabe der Adoption für unverheiratete Partner beanstandet, wird wahrscheinlich demnächst als intolerant hingestellt.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat im Bundestag 2019 den Antrag gestellt, die Kultur der sexuellen Vielfalt zu immunisieren. Kritiker sollen aktiv bekämpft werden. Die GRÜNEN fordern deshalb einen bundesweiten Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Das darf dann jährlich 35 Millionen Euro kosten. In dem Antrag heißt es:

Um eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von LSBTI zu ermöglichen, ist die Stärkung der Zivilgesellschaft in der Auseinandersetzung mit LSBTIFeindlichkeit und Mehrfachdiskriminierung notwendig. Dafür braucht es eine langfristige Strukturförderung für Verbände, die seit Jahren komplett oder zum Teil nur dank des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitglieder funktionieren. Für Selbstorganisationen von LSBTI sind zudem Fördermittel zum Strukturaufbau und für Empowerment-Strategien zur Verfügung zu stellen. Die Medien stehen in besonderer Verantwortung, LSBTI-Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken. Die Gesellschaft sollte dabei in ihrer Vielfalt abgebildet sein, sowohl in den Redaktionen als auch bei der Besetzung von Aufsichtsgremien. Die Bekämpfung von LSBTI-Feindlichkeit ist Teil der meisten Programmgrundsätze und muss weiter mit Leben gefüllt werden.

Ich befürchte, dass auch für Kritiker der Pornographie bald eine passende Zuschreibung gefunden wird. Wie wäre es mit „pornophob“? Die Botschaft lautet: Das Problem ist nicht die Pornographie. Das Problem ist eine Gesellschaft, die ein Problem mit der Pornographie hat.

Es gibt an einigen Universitäten und in avantgardistischen Zirkeln bereits erste Veranstaltungen, in denen für eine gesellschaftliche Akzeptanz und Förderung von Pornographie geworben wird. Die Pornoregisseurin Paulita Pappel erklärte kürzlich in so einem Forum, warum es einen politischen Auftrag gibt, Pornos unters Volk zu bringen:

Pornos sind für mich eine politische Sache, weil in den meisten Gesellschaften Sex ein Tabuthema ist. Als ich anfing Pornos zu drehen, habe ich das nicht für das Geld gemacht, sondern rein für die Botschaft. Also für die Idee, andere Körper, andere Sexualitäten darzustellen, als die, die man sonst sieht. Anfangs dachte ich noch, nur das sind dann auch gute Pornos, aber davon habe ich mich entfernt … Die Einteilung in Gut und Böse ergibt für mich keinen Sinn mehr. Das Problem der Pornografie ist doch, dass in der Gesellschaft nicht offen über Sex geredet wird und nicht die Pornografie selbst. Wenn es um Sexualität geht, ist das Schlimmste, was man verbreiten kann, Schuldgefühle. Die schaden uns mehr als irgendein superbrutaler Porno.

An dem Gespräch der ICONIST-Veranstaltungsreihe „Sex Education“ nahm auch der Sexualwissenschaftler Alexander Korte teil. Der sagte übrigens etwas sehr Interessantes:

Gerade für sexuelle Minderheiten könnte Pornografie hilfreich sein für die Selbstfindung, eine Art virtuelles Probehandeln. Homosexuelle Jugendliche, und zwar sowohl Mädchen als auch Jungs, konsumieren nachweislich mehr Pornografie.

Mann kann ja die Korrelation auch anders deuten als Herr Korte.

Also, wer nicht damit überrascht werden möchte, dass seine Kinder in den Schulen staatlich subventionierte Pornofilme konsumieren, um eine Erweiterung ihres Lustrepertoires zu stimulieren, der sollte jetzt nicht still abwarten, sondern sich einmischen. Die sexuelle Verwahrlosung hat Gründe!

Hier das Interview mit Paulita Pappel und Alexander Korte: www.welt.de.

Die Werteumkehr in den 1960er-Jahren

Michaela Huber weist auf folgende Analogie hin (Trauma und die Folgen, 2009, S. 180–181):

Anton LaVeys in den 1960er-Jahren verfasste „Satanische Bibel“ machte die Runde, viele interessierten sich seither für seine „Church of Satan“ (die auch in Deutschland Ableger hat); gleichzeitig stieg die Faszination für faschistisches Gedankengut. (Bücher wie „The Occult Reich“ oder „Hitler: The Occult Messiah“ wurden in den USA Bestseller.) Ebenfalls im gleichen Zeitraum veränderte sich die gesellschaftliche Akzeptanz nicht nur von Softporno, sondern auch von Kinderpornografie, Sadomasochismus, Horror- bis hin zu Snuff-Filmen – und alle, die sich dagegen wehren wollten, wurden massiv diffamiert. Plötzlich galt zum Beispiel die POR-NO!-Kampagne von EMMA (seit den 1990er-Jahren immer wiederholt) auch in der „linken“ und „alternativen“ Presse als „spießig“, ja es wurde den Aktivistinnen der Antiporno-Kampagne rechte Gesinnung unterstellt, sie wollten Zensur und einen Law-und-Order-Staat etc.

Berliner SPD: Steuergelder für Pornos

Auf dem Landesparteitag beschließt die SPD eine Filmförderung für feministische Pornofilme. Diese hätten sowohl gesundheits- als auch gleichstellungspolitische Relevanz. DER TAGESSPIEGEL meldet:

Nicht zuletzt prägt Pornografie – vor allem verbreitet über das Internet – heute als wesentlicher Teil sexueller Aufklärung maßgeblich das Bild, das junge Menschen von Sexualität haben, noch bevor es zu individuellen Erfahrungen kommt.

Aus diesem Grund gehe es um ein Thema, das sowohl gesundheitspolitisch als auch aufgrund des vermittelten Frauenbildes gleichstellungspolitisch Relevanz habe, sagt die Berliner Juso-Landesvorsitzende Annika Klose.

Von der SPD-Nachwuchsorganisation stammte auch der Antrag auf staatliche Förderung von feministischen Pornos, der am Sonnabend auf dem SPD-Parteitag beschlossen wurde. Künftig sollen demnach solche pornografischen Inhalte auch über die Mediatheken von ARD und ZDF verfügbar sein.

Na dann.

Mehr: www.tagesspiegel.de.

Pornografie: „Nein“ und doch „Ja“

Halee Gray Scott hat für CT einen guten Artikel über Pornografie geschrieben.

Porn advocates argue that pornography feeds our innate and uncontrollable instincts, and that healthy adults should explore those instincts freely. Christians know better. We are right to exhort each other to make every thought captive to Christ and to live into our new life in him.

But, as we have learned from abstinence campaigns, Christians need to offer a robust teaching that goes beyond simply repeating “this is wrong.” I saw the benefits of abstinence once I recognized what premarital sex did to my soul and witnessed the example of others choosing a better path. Likewise, when we argue against porn, we ought to, as an English proverb advises, “Use soft words and hard arguments.” Here, we find an ally in social science, which has linked porn with troubling biological, neurological, and relational outcomes.

The commentators and researchers are, in part, right: Porn isn’t just an individual moral problem. It strikes to the heart of what it means to be human. This is why Paul urges believers to “flee from sexual immorality. All other sins a person commits are outside the body, but whoever sins sexually, sins against their own body” (1 Cor. 6:18). Sexual sin can affect us in profound and devastating ways. Some sins we can fight. Others we must flee—even when temptation is only a Google search away.

Mehr: www.christianitytoday.com.

Porno als Bedrohung der Männlichkeit

Belinda Luscombe hat für die aktuelle Ausgabe des Time Magazine den alarmierenden Artikel „Porno und die Bedrohung der Männlichkeit“ verfasst. Sie beschreibt dort die erste Generation junger Männer, die mit uferloser Online-Pornographie aufwächst und vor ganz neuen Herausforderungen steht (leider ist der Artikel nicht frei zugänglich).

Kurz: Jugendliche kommen immer früher mit Pornographie in Berührung. Geschildert wird das Beispiel von Noah, der bereits mit 9 Jahren erste Videos heruntergeladen hat und mehrmals täglich Pornos konsumierte als er 15 war. Gemäß einer Studie der University of Bristol aus dem Jahre 2015 sehen fast 40% der Jungen aus Großbritannien im Alter von 14 bis 17 regelmäßig Pornos.

Irgendwann stimulieren diese Videos das Lustzentrum der Jugendlichen nicht mehr, was oft dazu verleitet, schärferes und sogar gewaltverherrlichendes Material zu konsumieren. Immer mehr Jugendlichen entwickeln mit der Zeit eine sogenannte „Porn-Induced Erectile Dysfunction“ (PIED). Sie verlieren also die Lust an der natürlichen Sexualität und sind unter Umständen auch gar nicht mehr in der Lage, diese zu erleben. So wird aus dem Pornokonsum eine Pornosucht. Die virtuelle Welt versperrt den Zugang zum Leben.

Belinda Luscombe:

Da die Jugendlichen, die die Pornographie verschlingen, das Material in einem Gehirn verdauen, das noch in der Entwicklung steckt, ist es möglich, dass sie besonders anfällig sind. Philip Zimbardo, emeritierter Professor für Psychologie an der Stanford University (und der Mann, der das berühmte Stanford-Prison-Experiment durchführte), stellt fest, dass Pornographie oft Hand in Hand mit Videospielen geht und ähnlich fein abgestimmt ist, um eine möglichst große Abhängigkeit zu erzeugen.

„Pornographie lässt dich in etwas versinken, was ich momentan als hedonistische Zeitzone bezeichne“, sagt er. „Du suchst die Lust und die Neuheit und lebst im Augenblick.“ Während sie nicht substanzungebunden süchtig macht, meint er, hat die Pornographie dennoch die gleiche Wirkung auf das Verhalten wie eine Drogenabhängigkeit: Einige Leute hören auf, sich um andere Dinge zu kümmern, nur damit sie ihrer Pornosucht nachgehen können. „Und dann ist das Problem, dass du mehr und mehr tust, da die Belohnungszentren des Gehirns die Fähigkeit zur Erregung verlieren“, fügt er an.

Belinda schildert anschließend verschiedenen Initiativen, die dabei helfen, aus der Sucht herauszukommen. Auch der eingangs genannte Noah unterstützt inzwischen Aussteiger und hat ein Buch dazu geschrieben. In diesem kurzen Video nennt er einige Punkte, die ihm dabei geholfen haben, wieder ein normales Leben zu führen:

Viele Tipps von Noah sind wirklich hilfreich. Freilich stehen Initiativen wie dieser die Ressourcen des Glaubens nicht zur Verfügung. Es fehlt die tiefere Analyse, zu der auch die Einsicht gehört, dass Pornographie eine Form des Götzendienstes ist und bei Jesus Christus Vergebung und Hilfe gefunden werden kann.

Inzwischen ist das Buch Finally Free: Fighting for Purity with the Power of Grace von Heath Lambert in deutscher Sprache erschienen. Der Verlag schreibt über die Publikation:

Kennen Sie den verzweifelten, aber anscheinend hoffnungslosen Kampf gegen die Faszination der Pornografie? Haben Sie je versucht, jemandem zu helfen, der in diesen verhängnisvollen Strudel geriet? Ist Ihnen bewusst, wie schwer es ist, davon loszukommen? Gibt es überhaupt echte Freiheit auf diesem Gebiet? Braucht man noch stärkere Bemühungen, einen festeren Entschluss, sich ändern zu wollen – oder neue Methoden und neue Programme?

Die gute Nachricht ist: Es gibt Einen, der Menschen wirklich frei machen kann, die der Pornosucht verfallen sind: Jesus Christus!

In diesem Buch beschreibt Dr. Heath Lambert acht biblisch fundierte Strategien zur Überwindung dieser Sucht. In jedem Kapitel weist er überzeugend nach, wie wichtig die biblischen Aussagen in diesem speziellen Kampf sind. Und er bezeugt, dass ungeachtet der Härte oder Länge des Kampfes der Herr jeden, der mit dem Wunsch nach Befreiung und der Sehnsucht nach einem Leben in Reinheit zu ihm kommt, frei machen kann. Er will es tun.

Daniel Röthlisberger hat zudem einen von verhaltenstherapeutischen Einsichten geprägten Ratgeber für Seelsorger verfasst.

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