Rosaria Butterfield

Intersektionalität – ein christlicher Weg zu mehr Gerechtigkeit?

Bietet die Intersektionalität einen biblischen und funktionierenden Weg zu wahrer Gerechtigkeit? Rosaria Butterfield berichtet aus ihrem Leben und gibt ein paar hilfreiche Hinweise für Christen im Umgang mit Ungerechtigkeiten: 

Vor ein paar Jahren, während einer offenen Fragestunde an der Hochschule, beschuldigte mich eine Studentin der Hassrede. In meiner Vorlesung hatte ich von einem Gespräch erzählt, welches ich 1998 in meiner Küche mit meiner Freundin Jill, die als Trans­gender lebte, geführt hatte. Ich hatte ihr gestanden, dass ich anfing zu glauben, dass das Evan­gelium wahr wäre, dass Jesus leben würde und dass wir alle in großen Schwierigkeiten steckten.

Die Studentin bat daraufhin um das Mikrofon und platzte heraus: „Das ist Hassrede! Als Sie beschrieben haben, wie Ihre Transgender-Freundin Ihre Hände mit den ihrigen umschlossen hat, während Sie ihr von Ihrem neuen Glauben erzählten, da haben Sie sie herabgesetzt. Denn Sie haben damit gesagt, dass Ihre Transgender-Freundin große Hände hat.“

Ich stockte völlig perplex bei der Antwort: „Also, … Sie wollen sagen, dass es Hassrede ist, zu erwähnen, dass Jills Hände groß sind?“

Die Studentin explodierte förmlich: „Aber sicher ist es das!“

„Jill ist ohne Stöckelschuhe 1,89 groß“, erklärte ich. „Ich komme auf 1,58. Meine Hände schaffen auf dem Klavier kaum eine Oktave. Ja, im Vergleich zu meinen sind die Hände von Jill groß. Groß ist hier ein beschreibendes Adjektiv.“

Die Studentin hob ihre eigenen Hände verärgert in die Höhe, während sie ausrief: „Transgender-Frauen werden durch solch unsensible Bemerkungen verletzt. Ja, das ist Hassrede.“

„Warum sollte es ein Ausdruck von Hass sein, wenn ich sage, dass Jills Hände groß sind?“ fragte ich.

Sie: „Das ist genau das, was LGBTQ+ Menschen in den Selbstmord treibt.“

Ich: „Aber die Größe von Jills Händen ist doch eine messbare, objektive Wahrheit.“

Sie: „Es geht doch nicht um Wahrheit! Ihre Wahrheit ist nicht meine Wahrheit. Ihre Wahrheit hasst meine Realtität!“

Wie konnten wir dahin kommen, dass es für einen Men­schen Sinn macht, eine Wahrheit abzulehnen, nicht weil sie falsch, sondern weil sie schmerzhaft ist? Wie konnten wir dahin kommen, dass wir Menschen, die doch im Bild des heiligen Gottes geschaffen sind, vor allem über ihre Zugehörigkeit zu einer politischen oder sozialen Gruppe definieren, als ob das ihr wahrstes und unauslöschlichstes Wesensmerkmal wäre? Gemäß dieser Weltsicht also könnten meine Worte einen Selbstmord verursachen, während die operative Geschlechts­umwandlung, die es einem biologischen Mann erlaubt, sich als eine Frau darzustellen, Würde und Selbstsicherheit hervorbringt?

Mehr: www.evangelium21.net.

Offene Türen öffnen Herzen

Anna Tissen schreibt in ihrer Rezension des Buches Offene Türen öffnen Herzen (CV, 2021):

„Ich habe ein bisschen Angst, das Buch zu lesen, weil ich fürchte, dass es mich herausfordern wird.“ Diese Bemerkung bekam ich in der Vorbereitung auf die Rezension von jemandem zu hören, der das Buch gerade auf seine Leseliste gesetzt hatte.

Gemeint ist das Buch Offene Türen öffnen Herzen – Radikal einfache Gastfreundschaft in einer nachchristlichen Welt von Rosaria Butterfield, das kürzlich auf Deutsch erschienen ist. Es beschreibt in Ansätzen die Geschichte der Autorin, die als überzeugte Nichtchristin wieder und wieder von einem gläubigen Ehepaar eingeladen wurde und schließlich zu Christus fand. Vor diesem Hintergrund nimmt Rosaria Butterfield den Leser mit in ihr Haus und zeigt, wie Gott dieselbe „radikal einfache Gastfreundschaft“ gebrauchen kann, um deinen Freunden und Nachbarn das Evangelium zu bringen.

Den Rahmen des Buches bilden persönliche Geschichten, die immer wieder mit Bibelstellen, Lehre und praktischen Tipps verwoben werden. Die Geschichten werden nicht unbedingt in sich abgeschlossen erzählt, sondern bilden mehrere, zeitlich nicht immer aufeinanderfolgende Erzählstränge, in denen der Leser immer wieder Menschen aus dem Umfeld der Autorin begegnet. Das macht das Buch sehr persönlich, erfordert aber auch ein gutes Gedächtnis des Lesers und empfiehlt das Durchlesen „am Stück“.

Mehr: www.evangelium21.net.

Gerechtigkeit angesichts der Vielfalt der Menschen

In der Gerechtigkeitsdebatte dominiert ein Denkschema, das der sogenannten Intersektionalität entstammt. Dabei geht um ein Analyseinstrument der Sozialwissenschaften, die immer von einer Opfer-Täter-Struktur ausgehen, in der Unterdrückung herrscht. Obwohl es hier anscheinend um den Einsatz für Benachteiligte und Unterdrückte geht, handelt es sich bei genauerem Hinsehen um eine Ideologie, die sich nicht christlich vereinnahmen lässt. Rosaria Butterfield zeigt etliche Probleme des Ansatzes auf: 

Vor ein paar Jahren während einer offenen Fragestunde an der Hochschule beschuldigte mich eine Studentin der Hassrede. Sie bezog sich dabei auf etwas, das ich in meiner Vorlesung erzählt hatte. Es ging um ein Gespräch, das ich 1998 mit meiner Freundin Jill geführt hatte, die als Trans gender lebte. Ich hatte ihr bezeugt, dass ich zum Glauben an Jesus gefunden hatte und nun überzeugt war, dass das Evan gelium wahr ist und Jesus auferstanden und dass wir alle ohne Glauben im Unfrieden mit Gott sind.

Die Studentin bat daraufhin um das Mikrofon und platzte heraus: „Das ist Hassrede! Als Sie beschrieben haben, wie Ihre Transgender-Freundin Ihre Hände in der Küche mit ihren Händen umschlossen hat, während Sie Ihr von Ihrem neuen Glauben erzählten, da haben Sie sie herabgewürdigt. Denn Sie haben damit gesagt, dass Ihre Transgender-Freundin große Hände hat.“

Ich stockte völlig perplex bei der Antwort: „Also, … Sie wollen sagen, dass es Hassrede ist, zu sagen, dass Jills Hände groß sind?“

Die Studentin explodierte förmlich: „Aber sicher ist es so!“

Der vollständige Text wurde freundlicherweise vom Bibelbund veröffentlicht: bibelbund.de.

Nächstenliebe in der Zeit der Pandemie

Rosaria Butterfield ist der Meinung, dass Nächstenliebe und Gastfreundschaft in einer Zeit der Pandemie besonders wichtig sind. Dazu gehört auch, dass wir sorgfältig mit den Informationen umgehen und drauf achten, nicht Botschafter manipulierter und manipulierender Nachrichten zu sein. Sie schreibt: 

Daniel Defoe, bekannt durch sein Werk „Robinson Crusoe“, schrieb Jahre vor seinem Bestseller ein kleines Buch mit dem Titel A Journal of the Plague Year (dt. „Die Pest zu London“). Dies ist Crusoes historisch-fiktives Tagebuch über das Leben während der Beulenpest des Jahres 1665. Crusoe war fünf Jahre alt, als die Pest seine Welt verwüstete. Sein aufschlussreiches Buch beginnt mit einem Dank an Gott für etwas, das mich zum Lachen brachte. Defoe bedankt sich dafür, dass es 1665 keine Zeitung – oder demnach kein anderes Mittel zur Verbreitung „berichtenswerter Informationen“ über die Beulenpest – gab. Crusoe schreibt: „Wir hatten damals keine gedruckten Zeitungen, um Gerüchte und Berichte über Dinge zu verbreiten, und diese durch menschliches Hinzutun noch zu vergrößern.“

Crusoe verstand, dass die Pest schlimm genug ist; wir sollten sie nicht noch durch emotionale Manipulation vergrößern. Im Jahr 2020 können wir uns der Berichterstattung in den Medien über das Coronavirus kaum entziehen. Wir scheinen auch nicht in der Lage zu sein, den abscheulichen Strom von Klatsch und Verleumdung von vermeintlichen Experten, der uns als „Information“ weitergegeben wird, richtig einzuordnen. Wenn wir selbst nicht dem zwanghaften Schauen von Nachrichten oder anderen Newsfeeds unterlegen sind, ist zumindest jemand in unserem Bekanntenkreis mehr als bereit, neue (schlechte) Nachrichten mit uns zu teilen. Wir möchten selbstverständlich etwas über dieses neuartige Virus erfahren, aber neue Viren kommen eben nie mit einer Gebrauchsanweisung.

Mehr hier: www.evangelium21.net.

Butterfield: Buße und Erneuerung

Christen sind nicht aufgerufen, einmal Buße zu tun und dann selbstgefällig weiterzuleben. Vielmehr sind sie aufgefordert, ihr ganzes Leben lang in einer Haltung der Buße zu leben und Christus zu vertrauen. In diesem englischsprachigen Vortrag der „Ligioner Konferenz 2015“ beschreibt Dr. Rosaria Butterfield ihre Bekehrung und spricht über die hoffnungerfüllte Nachfolge Christi in einer dunklen Welt.

Rosaria Butterfield im Gespräch

Die ehemalige feministische Literaturprofessorin Rosaria Butterfield spricht mit Russel Moore darüber, wie sie zum Glauben an Jesus Christus gefunden hat (Rosaria ist jene Frau, gegen deren Vortrag am Wheaton College kürzlich demonstriert wurde). Das Gespräch ist immens hilfreich, gerade auch für evangelistisch ausgerichtete Christen. Rosaria Butterfield verbindet Herzlichkeit mit tiefen theologischen Einsichten und betont den so wichtigen Aspekt der Gemeinschaft. Der Pastor, der ihr dabei geholfen hat, Jesus zu begegnen, hatte ein offenes Haus. Nie hatte sie das Gefühl, von ihren christlichen Freunden instrumentalisiert zu werden. Trotzdem wurde über kritische Fragen offen und kontrovers gesprochen. Ein entscheidender Schlüssel war der hermeneutische Zugang zur Heiligen Schrift. Eine bedeutende Rolle spielte zudem das Gebet.

Wo sind die offenen Häuser?

VD: JT

Mann, was für ein Buch!

41t4ptakMWL BO2 204 203 200 PIsitb sticker arrow click TopRight 35 76 AA278 PIkin4 BottomRight 67 22 AA300 SH20 OU03Rosaria Butterfield beschreibt in ihrem Buch The Secret Thoughts of an Unlikely Convert, wie sie – bereits Ende 30 – als Intellektuelle von Jesus Christus gefunden wurde. Über das Buch:

schreibt der herausgebende Verlag:

Rosaria, by the standards of many, was living a very good life. She had a tenured position at a large university in a field for which she cared deeply. She owned two homes with her partner, in which they provided hospitality to students and activists that were looking to make a difference in the world. There, her partner rehabilitated abandoned and abused dogs. In the community, Rosaria was involved in volunteer work. At the university, she was a respected advisor of students and her department’s curriculum. And then, in her late 30s, Rosaria encountered something that turned her world upside down-the idea that Christianity, a religion that she had regarded as problematic and sometimes downright damaging, might be right about who God was, an idea that flew in the face of the people and causes that she most loved. What follows is a story of what she describes as a „train wreck“ at the hand of the supernatural. These are her secret thoughts about those events, written as only a reflective English professor could. Conversion put me in a complicated and comprehensive chaos. I sometimes wonder, when I hear other Christians pray for the salvation of the „lost,“ if they realize that this comprehensive chaos is the desired end of such prayers. Often, people asked me to describe the „lessons“ that I learned from this experience. I can’t. It was too traumatic. Sometimes in crisis, we don’t really learn lessons. Sometimes the result is simpler and more profound: sometimes our character is simply transformed.

Doug Wilson, bekannt durch seine apologetischen Debatten, z.B. die mit Christopher Hitchens, hat eine kurze und emotionale Buchempfehlung geschrieben, die ich hier mit freundlicher Genehmigung wiedergebe. Ivo C. hat sie schnell übersetzt. Vielen Dank!

– – –

Mann, was für ein Buch!

Ich kann dieses Buch gar nicht stark genug empfehlen. Das ist nur ein knapper Einblick; ich möchte hier schlicht eine Zusammenfassung seiner Grundstruktur geben. Dabei möchte ich drei großartige Dinge darüber sagen, um es Ihnen daraufhin wärmstens ans Herz zu legen: Besorgen Sie sich das Buch und lesen Sie es!

Rosaria Champagne Butterfield war Professorin für englische Literatur in Syracuse (USA). Sie war eine Spezialistin für die postmoderne „Queer Theory“ – und eine radikale Lesbe. In diesem Buch beschreibt sie ihre „Zugunglücks-Bekehrung“ hin zu Christus. Sie erzählt, wie der Herr sie – qualvoll! – Schritt für Schritt zu ihrer gegenwärtigen, hohen Berufung als Frau eines reformierten Pfarrers, einer Mutter, die Hausunterricht gibt und als Pflegeelternteil tätig ist, geführt hat.

Doch jetzt zu den drei erstaunlichen Punkten dieses Buches (die Reihenfolge ist egal):

Zuerst ist da die unübersehbare Kraft der Gastfreundlichkeit und Liebe. Zu Christus fand sie durch treue Christen, die sie bei sich willkommen hießen, und seit sie Christus gehört, spürt sie, wie diese Kraft auch nach außen hin wirkt – sie zeigt, was sich im Leben anderer Menschen geändert hat, als sie selbst ihr Haus geöffnet hat.

Der zweite Punkt betrifft die Geschicklichkeit, mit der sie das Wirken des Geistes beschreibt, der sein Volk Schicht für Schicht zur Umkehr leitet. Ihre Geschichte ist eine Geschichte der Umkehr, die nicht an der Kirchentür zu Ende ist. Dieses Buch erzählt über die Beziehung von Autorität und Buße.

Drittens: Obgleich das Buch relativ dünn ist, ist es voller flüchtiger, dafür aber unschätzbarer Beobachtungen. Rosaria ist eine kluge Frau und hat ein scharfes Auge. Doch nicht nur das – sie hat das Auge einer geschulten Außenseiterin: Sie wurde der Welt entfremdet und in Christus eingepfropft. Wie sie das beschreibt, ist einfach umwerfend. Sie wurde dem einem Stamm entnommen und einem anderen Stamm eingepflanzt, eine Wirklichkeit, die ihr einen guten Blick auf die Aspekte unseres Verhaltens verliehen, die Jesus betreffen – aber auch auf die nur „stammesspezifischen“ und irgendwie „komischen“ Aspekte. Es finden sich somit Beobachtungsschätze im Buch, für gewöhnlich nur ein oder zwei Sätze lang, die aber ganze Kapitel, ja Bücher füllen könnten! Auf diese Sätze sollten Sie ganz besonders achten.

Okay, lassen Sie mich noch einen vierten Punkt anfügen: Diese Frau kann wirklich schreiben! Dieses Buch wird Ihnen unter Garantie zum Segen sein. Besorgen Sie es sich und lesen Sie es. Mann, was für ein Buch!

– – –

Hier gibt’s noch ein Interview, das Marvin Olasky mit Rosaria Butterfield am 11. Januar geführt hat:

rtemagicc-einkaufenkl-06.gif

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner