Berner Thesen

Die sogenannten 10 Berner Thesen von 1528 belegen den vorläufigen Abschluss der Reformation in Bern. Hier die ersten drei Thesen:

  1. Die heilige christliche Kirche, deren einziges Haupt Christus ist, ist aus dem Worte Gottes geboren und hört nicht die Stimme eines Fremden [vgl. Joh 10,5].
  2. Die Kirche Christi macht nicht Gesetze und Gebote ohne Gottes Wort. Deshalb binden alle Menschensatzungen, die man Kirchengebote nennt, uns nicht weiter, als sie im göttlichen Wort begründet und geboten sind.
  3. Christus ist unsere einzige Weisheit, Gerechtigkeit, Erlösung und Bezahlung für aller Welt Sünde. Deshalb bedeutet, einen anderen Verdienst zur Seligkeit und eine andere Genugtuung für die Sünde zu bekennen, Christus zu verleugnen.

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9 Jahre zuvor

Die zweite These meint im Grunde nichts anderes als das sogenannte regulative Prinzip für Kirche und Gottesdienst. Direkt nach Verabschiedung dieser Thesen wurden darum auch allerlei unbiblische Gebräuche und Formen abgeschafft und sowohl die Kirche als auch der Gottesdienst nach biblischen Geboten reformiert. Eine schöne kurze Einleitung dazu ist bei E.G.A. Böckel „Die Bekenntnißschriften der evangelisch-reformirten Kirche“ zu finden, das man bei Google Books herunterladen kann.

Es ist großartig zu sehen, wie in der Reformation Form und Inhalt zusammen gehalten wurden. Nur die Inhalte ohne die Form zu ändern, ist eben nur auf der Oberfläche möglich; am Ende leiden bei dem Versuch Inhalt und Form gleicher Maßen.

Ich könnte mir vorstellen, dass viele diesen Thesen voreilig zustimmen, aber wenn es dann konkret wird, z.B. was die Gottesdienstordnung, das Amtsverständnis, das Kirchenverständnis und die Autorität der Bekenntnisse angeht, bleiben sie inkonsequent und reißen Inhalt und Form doch wieder auseinander.

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