366 Liebesbriefe von Jesus – oder?

Sarah Youngs Andachtsbuch Jesus Calling (dt. Ausgabe: Ich bin bei Dir: 366 Liebesbriefe von Jesus) ist ein Phänomen. Obwohl die Entstehung des Buches allerlei Fragen aufwirft, lässt es sich seit Jahren hervorragend verkaufen. Leider.

Tim Challis erklärt, warum das Buch gefährlich ist:

Das Buch Jesus Calling gibt es nur, weil Sarah Young eine tiefe Sehnsucht danach hatte, neben der Bibel noch mehr von Gott zu hören. In der Einführung schreibt sie, wie Jesus Calling entstand: „Im folgenden Jahr fragte ich mich, ob ich in den Zeiten, in denen ich vor Gott still wurde, auch Botschaften empfangen könnte. Ich hatte schon seit Jahren Gebetstagebücher verfasst, aber es war eine einseitige Kommunikation gewesen: Der Einzige, der hier sprach, war ich. Ich wusste, dass Gott durch die Bibel zu mir spricht, aber ich sehnte mich nach mehr. Immer mehr wollte ich hören, was Gott mir an einem bestimmten Tag persönlich zu sagen hat.“ Mit diesen wenigen Sätzen erzeugt sie eine unnötige Konkurrenz zwischen ihrer Offenbarung und dem, was die Bibel in 2. Timotheus 3,16-17 sagt: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ Von seinem Geist und Wesen ist ihr Buch biblisch nicht einzuordnen. Von der Bibel her gesehen ist es weder erforderlich noch gibt es einen Grund, ein solches Buch zu erwarten oder zu beachten.

Mehr hier: www.evangelium21.net.

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42 Kommentare
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Martin Zeindl
7 Jahre zuvor

Warum ist es unter Evangelikalen so verpönt, die Stimme Gottes zu hören? Welche Angst steckt dahinter … und welche Motivation, vor solchen Büchern zu warnen? Ich habe sehr von Menschen profitiert, die mir vorgelebt haben, dass die Beziehung zu Gott nicht kompliziert ist und dass es „ganz einfach“ ist, Ihn zu hören (u.a. http://www.thefreedomassignment.com) … und nun genieße ich die Gespräche mit Ihm auch. Schade, dass durch solche evangelium21-Beiträge der Eindruck entstehen könnte, dass man Gott nur noch in der Bibel findet.

7 Jahre zuvor

@Martin: Woher weiß Du, dass wirklich Gott zu Dir spricht? Wie prüfst Du das (vgl. 1. Thess. 5,21)?

Christian
7 Jahre zuvor

Stimmt, man kann das Buch so lesen und so auslegen. Aber es geht auch anders: Meine Frau hat dies Buch für ein Jahr so +/- täglich gelesen und es half ihr neu die Freude an Gott zu wecken, der interessierter ist an unserem Alltag als wir meinen, der mehr Hingabe aus Liebe wünscht, als wir geben und der konkreter und direkter durch die Bibel spricht als wir erahnen. Meine Frau hat nach einem Jahr das Buch zur Seite gelegt und meinte, nun brauche sie diese Krücke nicht mehr. Und doch sei es ein hilfreicher Schritt in ihrem Leben gewesen, der ihr die Augen für die Beziehung mit Gott neu öffnete. Ich bin dankbar um das Buch, denn dadurch wurde meine Frau wach für ein tieferen und verwurzelteren Glauben. Also geschah genau das Gegenteil wovor hier gewarnt wird! Natürlich darf das Buch nicht zum Ersatz der Bibel werden! Aber mich stimmt es traurig zu lesen, wie du Ron in das selbe… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Adler: Ich würde entgegnen, dass der Paulus, der in 1Thess 5,20 davon spricht, dass man Weissagungen nicht verachten solle (!) denselben Empfängern in 2Thess 2,15 mitteilt, was die unerschütterliche Grundlage ihres Glaubens ist („Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief“) und sie demnach laut 2Thess 2,2 sowohl „Geist“ als auch „Wort“ und „Brief“ anhand des „ein für alle Mal überlieferten Glaubens“ (Jud 3) prüfen müssen.

Jutta
7 Jahre zuvor

..tja, vielleicht herrscht einfach zu wenig Liebe und Empathie unter Christen, dass solche Bücher entstehen können. Ich habe zumindest wenig echtes Interesse und Liebe von Mitchristen erfahren. Viel Anspruch von Gemeinden, dass man sein Christsein beweisen muss, dadurch dass man Leistung bringt. Ebenso verwirrt es mich, wenn dauern von „christlicher“ Philosphie und Ethik die Rede ist. Ich dachte immer, dass ich als Christ diese Gedankenspiele nicht mehr brauche. Unser Glaube ist einfach. Nur habe ich manchmal den Eindruck, das genügt nicht, es ist zu einfach – wir müssen Theologien, christliche Philosophien usw entwerfen. Und wir sind oft nicht in der Lage, uns momentan Unverständliches auszuhalten. Wie jemand zB zum Glauben kommt … und wie er den Glauben dann lebt. Und ich denke auch, wir glauben viel zu wenig kindlich. Da sind uns so manche Amerikaner voraus. Obwohl ich solche Bücher wie oben genannt nicht unbedingt befürworte. Aber wer hat sich nicht schon gefragt: was hat Gott mir ganz persönlich, zugeschnitten… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

Ich habe einen überblickenden Post mit Material zu vier Büchern zusammengestellt, von denen ich rate: „Hände weg!“
http://hanniel.ch/2016/10/20/standpunkt-haende-weg-von-diesen-vier-buechern/

7 Jahre zuvor

Jordan Cooper hat ein Interview mit seiner Frau zu dem Buch gemacht. Fazit ist dasselbe wie hier und es lohnt sich, hinzuhören, besonders bei einem so für Frauen vermarkteten Buch:
http://www.patheos.com/blogs/justandsinner/a-review-of-jesus-calling/

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Alternative zum Marketing: Es gibt heute viele nachhaltig oder vorüberhinkend gehbehinderte Christen, die auf Krücken angewiesen sind. Auch Krücken hinken mit der Zeit. Hier ist die zeitgemäße erfolgreiche Krücke! Oder sind 15 Millionen verkaufte Exemplare kein Erfolg? Werfen Sie Ihre alte Krücke weg und kaufen noch heute „366 Liebesbriefe von Jesus“. Risiken und Nebenwirkungen wurden, wie bei christlichen Ersatzhilfsmitteln üblich, vor Markteinführung nicht getestet. Mündige Christen sind darauf nicht angewiesen. Im Übrigen werden sich Risiken und Nebenwirkungen im Lauf der Zeit herausstellen. Dafür wird es zur rechten Zeit (nach Einschätzung der Marketing-Experten) ein neues Produkt geben. Dass Krücken dauerhafte Haltungsschäden verursachen können, weiß ohnehin jeder Käufer und Nutzer, der nicht von gestern ist. Immerhin haben wir jetzt erfahren, dass ein Patient nach regelmäßiger Anwendung auf die Krücke verzichten konnte. Über Folgeschäden ist uns nichts bekannt. Wir werden unserer Verantwortung gerecht werden und kündigen „366 neue Liebesbriefe von Jesus“ an. Stellen Sie sich vor, wie die Kirchengeschichte verlaufen wäre, wenn Johannes… Weiterlesen »

Stephan
7 Jahre zuvor

Zu dem Buch findet man schon seit Jahren genügend Kritik, insbesondere der aus der Esoterik kommende Ansatz der Entstehung, der durch nichts biblisch begründbar ist. Oder anders gesprochen: wenn es keine neue Lehre enthält, dann ist es überflüssig, und wenn es neue enthält, dann ist die falsch. Leider kenne ich auch Leute, die mehr mit diesem Buch (und vergleichbarer Literatur) arbeiten als mit der Bibel und dabei auch nicht in der Lage sind, die Aussagen des Buches im Sinne der Beroer zu prüfen. Ich sehe über solche Sachen seit Jahren, wie eine einstmals bibeltreue Gemeinde ihr bibeltreues Profil verloren hat, aber auch nicht bemerkt, dass sie deshalb aussterben wird. Oberflächlichkeit finde ich auch in anderen Gemeinden / Kirchen, allerdings in noch schönerer Verpackung. Wir haben mit der Bibel eine tolle Primärliteratur, warum also mit Sekundär- und Tertiärliteratur die Lebenszeit vergeuden? Natürlich arbeite ich auch gerne mit guten Auslegungen und Studienbibeln, aber dabei prüfe ich immer, ob die dortigen Ausführungen zu… Weiterlesen »

Martin
7 Jahre zuvor

… warum so sarkastisch? Nur weil ich Gott hören kann, heißt das nicht, dass ich die Bibel nicht mehr brauche/lese …

@Adler … kann ich manchmal nicht genau sagen. Ist für mich auch nicht heilsentscheidend, und wenn es der Bibel widerspricht, verwerf‘ ich den Gedanken. Dennoch wird die Stimme mit der Zeit vertrauter … und ich halte daran fest, dass die Schafe auch heute noch die Stimme ihres Herrn hören können. Was wäre denn das für ein Gott (oder besser: Vater), der sich seinen Kindern nicht auch in Gedanken/Worten offenbaren kann?
Wie lebt/gestaltet ihr denn die Beziehung zum Vater? Ist Jesus nicht gekommen, dass wir Gemeinschaft mit Vater haben können?

Und auf meine ursprünglichen Fragen habe ich keine Antworten bekommen: Warum diese Angst?

Jörg
7 Jahre zuvor

„Wenn [das Buch] keine neue Lehre enthält, ist es überflüssig“ Nach dieser Argumentation ist jedes (gute christliche) Buch außer der Bibel überflüssig. Und radikal zuende gedacht, enden wir bei einer christlichen Boko Haram-Mentalität. Ich kenne das Buch von Young nicht, aber bei vielen „Gegenargumenten“ die ich bei Challis und andren lese, entsteht bei mir der Eindruck einer Strohmannargumentation – zumindest scheinen mir die Buchzitate die Vorwürfe oft nicht hinreichend zu stützen. Oder man nimmt an, dass Young ein so gerissener Wolf im Schafspelz ist, dass man zwischen den Zeilen zu lesen hat. Was allerdings zu einer problematischen, weil sich selbst stützenden Argumentation führen kann. Was ist denn der Unterschied von Young zu: Ich lese morgens meine Bibel, denke und bete darüber und über meinen gestrigen und meinen heutigen Tag mit seinen Aufgaben und Entscheidungen, frage Gott, wie er dies sieht und wie ich mich da entscheiden soll. Da gibt es den Input aus Gottes Wort, da gibt es meine Gedanken… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Martin: Zur Klarstellung: Ich bestreite überhaupt nicht, dass Gott zu uns redet. Ich bestreite nur, dass Gott außerhalb der Bibel heute zu uns redet. Deswegen habe ich auch keine Angst davor, Gottes Stimme zu hören. Aber noch mal: Gott redet nicht außerhalb der Bibel zu uns.

Du sagst, dass Du es selbst „manchmal nicht genau sagen“ könntest, ob Gott zu Dir spreche. Für Dich sei das auch nicht heilsentscheidend, und wenn es der Bibel widerspreche, verwerfest Du den Gedanken.

Und wenn es der Bibel nicht direkt widerspricht, was ist dann? Nach welchen Kriterien gehst Du dann vor? Gefühl, Gewohnheit, Tradition?

Christian B.
7 Jahre zuvor

Bin heute „zufällig“ auf diesen Artikel gestoßen, der hier ganz gut rein passt. „The Morning I Heard the Voice of God“ von John Piper. Der Artikel ist in Gänze lesenswert. Hier zwei Zitate daraus: „It has increased my love for the Bible as God’s very word, because it was through the Bible that I heard these divine words, and through the Bible I have experiences like this almost every day. The very God of the universe speaks on every page into my mind — and your mind. We hear his very words.“(…) „Something is incredibly wrong when the words we hear outside Scripture are more powerful and more affecting to us than the inspired word of God. Let us cry with the psalmist, “Incline my heart to your word” (Psalm 119:36). “Open my eyes, that I may behold wondrous things out of your law” (Psalm 119:18). Grant that the eyes of our hearts would be enlightened to know our hope… Weiterlesen »

Martin
7 Jahre zuvor

@Adler: Wenn deine Prämisse ist, dass Gott heute nur noch durch die Bibel spricht, werden meine Erfahrungen nicht in dein Bild passen, egal wie ich sie beschreibe.
Zu meiner Gundannahme: So wie ich die Bibeltexte verstehe, hat Gott immer wieder auf verschiedenste Weise geredet (und meist wird nicht dazugesagt, wie der Empfänger wusste, dass Gott gesprochen hat …) – und ich sehe keinen Grund, warum Gott seine Kommunikationswege mittlerweile eingeschränkt haben soll. Wie kommst du zu deinem Schluss?

Martin
7 Jahre zuvor

@ Ron: Wenn deine Frage ehrlich (und keine Fangfrage) ist: Ich brauche die Bibel, weil sie mir sagt, wie Gott sich in der Geschichte geoffenbart hat – und ich bin mithineingenommen in diese Geschichte, das gehört für mich ganz natürlich dazu. Zudem sind es historische Dokumente mit ewig gültigen Aussagen, die meinem Leben (Verhalten) einen klaren Rahmen geben. Schön, dass du in Marks blog reingelesen hast, ist aber wirklich nicht gruselig. Warum sollte Gott nicht mit Menschen so reden können? Biblische Beispiele gäbe es doch dazu. … und wenn deine abfälligen Bemerkungen zum hörenden Gebet eine Begründung sein sollen, dass Joh 10. nichts mit Gottes Stimme hören zu tun haben, spare ich mir meine Ausführungen. Ich kann deine Sorge nachvollziehen, dass die verführerische Macht des Herzens unterschätzt werden könnte. Meine Sorge (und das meine ich auch so und deshalb hab ich mich auch hier zu Wort gemeldet) ist jedoch, dass hier das Kind mit dem Bad ausgeschüttet wird. Knapp 15… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Martin

Zu meiner Grundannahme: So wie ich die Bibeltexte verstehe, hat Gott immer wieder auf verschiedenste Weise geredet (und meist wird nicht dazugesagt, wie der Empfänger wusste, dass Gott gesprochen hat …) – und ich sehe keinen Grund, warum Gott seine Kommunikationswege mittlerweile eingeschränkt haben soll. Wie kommst du zu deinem Schluss?

Ganz einfach: Ich glaube, dass der Kanon abgeschlossen ist. Würde Gott heute noch zu uns sprechen, wie kann der Kanon dann abgeschlossen sein?

7 Jahre zuvor

@Waldemar
1Thess 5,20 geht aber noch weiter, mein Freund! Der Satz ist noch gar nicht zu Ende: In 1Thess 5,21 heißt es: „prüft aber alles, das Gute haltet fest,“ Und dann noch 1Thess 5,22: „von aller Art des Bösen haltet euch fern!“

Was sollen wir prüfen? Alles! Also auch Weissagungen. Dürfen wir auch falsche Weissagungen nicht verachten?

Und auch noch mal an Dich die Frage: Wie prüfst Du denn, wenn etwas der Bibel nicht direkt widerspricht? Was ist dann Dein Maßstab/Kriterium?

Matze
7 Jahre zuvor

Das Kernproblem bei Young ist doch, dass es persönliches Reden Gottes ausserhalb dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift gibt. Das ist eben genau das, was hörendes Gebet und Prophetien in der charismatischen Bewegung sehr oft nicht ausschliessen. Das wäre mal ein Grundkonsens, der über die Frage, ob es persönliches Reden Gottes gibt oder nicht hinausgeht. Dies war aber teilweise am Anfang der charismatischen Bewegung so. Da wurde wirklich anhand der Schrift geprüft, ob Eindrücke usw. richtig sind. Dies findet nach meiner Beobachtung eben immer weniger statt. Wenn diese Theologie wie bei Young immer noch weiter Bahn greift ist man von denen nicht mehr weit weg, die Zusatzoffenbarungen neben dem Wort Gottes in schriftlicher Form haben und diese als gleichwertig anerkennen.

7 Jahre zuvor

@Adler: Ich bemühe mich mal deine Worte „mein Freund“ nicht kämpferisch zu lesen, sondern wohlmeinend und wohlwollend. Wie aus meinem obigen Post unschwer zu erkennen ist, sind mir die Thessalonicherbriefe alles andere als unbekannt. Und ja: Deine zitierten Passagen sind mir wohl bekannt. Deine Zeilen zeigen mir jedoch, dass du meinen Post entweder nicht aufmerksam gelesen oder nicht wirklich verstanden hast. Wenn du genau nachliest, wirst du erkennen, dass ich auf 2Thess 2,2 einging, und die Gemeinde selbstverständlich sowohl „Geist“ als auch „Wort“ und „Brief“ prüfen muss. Jegliche Quellen, egal ob natürlicher oder übernatürlicher Art müssen geprüft werden. Gehören dazu auch Weissagungen? Freilich! Dürfen wir falsche Weissagungen verachten? Natürlich, du zitierst richtigerweise 1Thess 5,22. Eine Prüfung durchzuführen geht ja automatisch davon aus, dass ich am Ende des Prüfungsprozesses zu einem positiven oder einem negativen Ergebnis gelange. Ansonsten würde eine Prüfung keinen Sinn haben. Wer also Prüfungen mit einem positiven Ergebnis verneint, muss anhand des NTs (und nicht anhand schlechter Erfahrungen)… Weiterlesen »

Martin
7 Jahre zuvor

: Schade, wenn du jeden, der Gott hört, gleich in die Feuerbachschublade steckst … ich habe oben gesagt, was mir für dich und deine Leser am Herzen liegt, und werde es damit bewenden lassen. Liebe Grüße und Gottes Segen, Martin.

Johannes
7 Jahre zuvor

@ Martin Ohne tiefer in die Diskussion einsteigen zu wollen, wollte ich Dir zumindest die Erklärung liefern, warum Joh. 10 NICHTS mit hörendem Gebet zu tun hat. Erstens benutzt Jesus an dieser Stelle den Indikativ. Es ist also eine klare Aussage, kein “meine Schafe können meine Stimme hören“, auch kein “meine Schafe sollen meine Stimme hören“. Jesu Schafe hören Seine Stimme. Das ist einfach so. Da gibt es nichts dran du rütteln. Man muss nicht erst bestimmte Techniken erlernen um sie zu hören. Man muss auch nicht “die richtige Frequenz einstellen“ (wie viele Lehrer des hörenden Gebets gerne sagen, wenn sie den Vergleich zu einem Radio ziehen). Man muss einfach nur ein Schaf des guten Hirten sein. Wenn Jesus redet, dann hören wir Christen das. Ohne Technik, ohne Anleitung, ohne Gebetstagebuch, ohne vorher den Kopf zu leeren. Zweitens muss man den Kontext betrachten. Hier kommen Juden zu Jesus und wollen, dass Er ihnen sagt, ob Er der Christus ist. Jesus… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Waldemar
Dann mal ganz konkret: Jemand sagt zu mir: „Ich habe die Weissagung, dass Du nach Japan gehen sollst!“ Wie prüfe ich das nun? Japan kommt in der Bibel ja noch nicht einmal als Wort vor.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Adler, Die Frage an Dich wäre dann auch: Wie hat Philippus anhand der Bibel prüfen können, ob Gott wirklich sagte: „Gehe auf die Straße nach Süden“? Oder wie konnte Paulus prüfen, ob es wirklich von Gott war, dass er nach Mazedonien gerufen wurde? Was war ihr Kriterium? – Erstens: Es darf nicht der Bibel widersprechen. („Gehe nach Süden“ widerspricht der Bibel nicht, steht aber auch nicht explizit drin). – Zweitens: Es sollte dem generellen Willen Gottes entsprechen – in beiden Fällen betraf es Evangelisation, was Gott auf dem Herzen liegt. (Hätte er gehört „gehe nach Süden, da wird man Dir vom Polytheismus erzählen“, hätte er die Stimme als dämonisch identifizieren können). – Drittens: So etwas geschieht meist (nur), wenn man ohnehin sehr tief in Gottes Wort drin ist, wenn man Gott treu ist, etc. Noch eine Gegenfrage: Wie oft gehst Du auf die Straße zum Evangelisieren, Adler? (Hart gesagt: Wenn Du nur am Computer sitzt und über Evangelisation „theoretisierst“, aber… Weiterlesen »

Jana
7 Jahre zuvor

Wir müssen uns damit abfinden, dass Gott/Jesus heute zu manchen Christen spricht.

Warum müssen viele Christen so missgünstig sein? Sie wollen nicht wahrhaben, dass Gott zu ihnen einfach nicht spricht, und deshalb darf er auch nicht zu anderen sprechen.

Normale Christen hören Gottes Stimme nicht, sondern sie sind auf die alten Texte angewiesen. Sie machen etwas nicht richtig. Entweder sie glauben nicht richtig oder sie können einfach nicht zuhören.

Die Bibel ist einfach zu wenig, denn unsere heutige Zeit ist viel komplizierter geworden, und da muss Gott einfach Zusatzerklärungen abgeben, sonst geht’s nicht. Von einer Allgenugsamkeit der Bibel kann freilich längst keine Rede mehr sein, und wir wissen das auch längst.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Jana,

Die Bibel ist einfach zu wenig, denn unsere heutige Zeit ist viel komplizierter geworden, und da muss Gott einfach Zusatzerklärungen abgeben, sonst geht’s nicht. Von einer Allgenugsamkeit der Bibel kann freilich längst keine Rede mehr sein, und wir wissen das auch längst.

Das würde ich jetzt nicht sagen. Welche „Zusatzerklärung“ brauchen wir denn heute? Das, was die Bibel aussagt, ist für alle Zeiten gültig.
Nichts am menschlichen Herzen ist „komplizierter“ geworden seit 2000 Jahren.

Was sollte sich v.a. an der Ethik geändert haben? Natürlich müssen wir die bleibend gültigen Prinzipien der Bibel auf neue technische Entwicklungen / Situationen anwenden (Internet, Fernsehen, etc.), aber das ändert ja nichts an den ethischen Prinzipien.

Kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen von etwas, wo Du Gottes Stimme gehört zu haben meinst und was der Bibel widerspricht?

Ernst Rauter
7 Jahre zuvor

Ich bin schon desöfteren bei Leuten vorstellig geworden, die Gottes Stimme hören. Hab sie gebeten, sich für mich im Sinne einer Interzession zu verwenden.

Entweder haben sie es rundweg abgelehnt oder sie haben keine Antwort erhalten.
Also entweder verweigert Gott denen, die ihn nicht hören, auch auf die Anfrage seiner Sonderlieblinge hin die Aussage, oder … ja, da weiß ich auch nicht mehr weiter.

Jedenfalls ersuche ich alle Christen, zu denen Gott/Jesus tatsächlich spricht, um eine Beglaubigung. Ich meine: das ist ja nur legitim, oder nicht? Jeder Diplomat braucht eine Beglaubigung seiner Regierung!

Wie diese Beglaubigung aussähe? Je nun, das ist ganz einfach: Ich würde dem, der sich für mich bei Gott verwendet, eine Frage mitgeben, deren Beantwortung nur für Gott möglich ist. Dann wüsste ich: ja, der Mensch ist in engerem Kontakt mit Gott.

Kann jemand so etwas anbieten, meinetwegen auch gegen einen Unkostenbeitrag?

Roderich
7 Jahre zuvor

Ernst Rauter,
Gott ist kein bezahlbares Orakel. Gott ist souverän, und was Sie vorschlagen, würde darauf hinauslaufen, ihn zu testen. (Das machen höchstens Wahrsager, von denen einige Scharlatane sind, andere echt, aber dann vom Teufel beeinflusst).

Natürlich KANN Gott das tun (1. Kor. 14,25), aber das hängt dann sehr stark von Ihrer Motivation ab. (Denn angenommen, Sie wären gar nicht offen für ein Wort, und Gott würde Ihnen tatsächlich eines geben, und Sie würden es dann ablehnen, dann hätten Sie ein ernsthaftes Problem).

Ernst Rauter
7 Jahre zuvor

Aber nein, da haben Sie mich gründlich missverstanden. Es geht mir doch nicht ums Geld. Es soll aber Menschen geben, die sich leichter bewegen lassen, wenn man ihnen auf diese Weise eine Zeitentschädigung in Aussicht stellt. Aber lassen wir das, ich nehme das gerne zurück, wollte nur sicherstellen, es nicht hieran scheitern lassen zu wollen. Ich bezweifle auch nicht das Können des Allmächtigen. Was mir vorschwebt, wäre eine Art Interzession, ein Fürbittgespräch, nachdem meine eigenen Bemühungen in diese Richtung, nun, sagen wir mal, etwas kläglich und recht erfolglos waren. Möglich, ich habe etwas nicht richtig gemacht oder muss mich mit einer persönlichen Barriere herumschlagen, die mir zum gegebenen Zeitpunkt nicht recht erinnerlich ist. Was ich nur nicht will, ist ein vorgebliches und sehr vages Wort-Gottes-Orakel, das mir jemand unter dem Vorwand anbietet, ich müsse „offen für ein Wort“ sein und dürfe nicht nach dessen Legitimation fragen. Sie sehen sicher selbst, dass das keine überzeugende Option darstellt. Ich denke sehr pragmatisch… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Jana Ich gehe davon aus, dass Dein Kommentar satirisch gemeint ist. Das finde ich auch: 500 Jahre sola scriptura sind genug. Wir brauchen Päpste, und wir brauchen das Papsttum aller Gläubigen. Und Manfred Diener ist ihr Prophet. Jeder klärt persönlich mit Gott, ob gelebte Homosexualität Sünde ist oder nicht. Die Zeit ist heute wirklich kompliziert. Was war das in der schlechten alten Zeit doch übersichtlich, als das Volk Gottes auf zwei Seiten hinkte. Heute sind wir für Vielseitigkeit. Und diese Schwarz-Weiß-Malerei von Licht und Finsternis – heute sind wir gräulich in vielen Schattierungen. „Welche Gemeinschaft haben Licht und Finsternis?“ O lieber Paulus, jede Menge! Wenn du wüsstest, wie kompliziert das heute ist! „Da muss Gott einfach(!) Zusatzerklärungen abgeben, sonst geht’s nicht.“ Kalt oder heiß? Wir haben’s heute gerne lauwarm, jeder nach seiner Temperatur. Und morgen in der Hölle. Allgenugsam ist heute selbstverständlich nur die gendergerechte Bibel – 500 Jahre nach der Vorarbeit Luthers wissen wir: Die Gendergerechtigkeit kommt nicht… Weiterlesen »

Roderich
7 Jahre zuvor

Lieber Herr Rauter, oh, dann bitte ich um Entschuldigung, dass ich Sie falsch verstanden habe. (Es ist nur so, dass ich niemanden kenne, der ernsthafter Christ ist und nur gegen Bezahlung für einen Mitmenschen beten würde 🙂 Aber es war gewiss gut gemeint von Ihnen, dass Sie dafür Bezahlung angeboten haben :-)) Also, ich finde es generell sehr schön, dass Sie offenbar Gott suchen. Da sind Sie ja auf einem christlichen Blog sicher an der richtigen Stelle. Ich werde auch gerne mit für Sie beten. Ein persönliches „Wort von Gott“ kann ich Ihnen nicht versprechen, aber Sie machen mich neugierig auf Ihre „Frage“, die Sie den Leuten mitgeben, die für Sie beten. Ob Gott etwas besonderes offenbaren will, liegt ja bei Gott; „Worte für andere“ würde ich eher als seltene Ausnahme ansehen, und man kann sie sicher nicht aus eigener Kraft produzieren! Vielleicht darf ich aber noch kurz erwähnen, dass alles, was wir wissen müssen – wie wir gerettet werden… Weiterlesen »

Martin
7 Jahre zuvor

@ Johannes: Danke für deinen Kommentar – von nachvollziehbaren Argumenten kann ich einiges mitnehmen. Vielleicht habe ich mich auch unnötig in die Nähe des sog. „hörenden Gebetes“ gestellt (mit all seinen Techniken, die ich nicht kenne). Ich bin lediglich der Überzeugung, dass Gott (auch nach Abschluss des Kanons) immer noch redet, ja mehr noch, dass man mit ihm sogar plaudern kann (auch wenn Ron mich dann an die Religionskritiker verweist). Der Indikativ „hören“ in Joh. 10 schließt meiner Meinung nach „können … hören“ ein. Und ja, genau: Das ist einfach so. Irgendwie kommen dann jene in einen Erklärungsnotstand, die sagen, dass sie ihn nicht hören … Wenn ich dich recht verstehe sagst du: Das ist die Stimme des Hirten, die mich auffordert, andere zu lieben, mich ermutigt in der Versuchung stark zu bleiben … das sehe ich auch so. Ich „höre“ auch Sätze mit solchen Inhalten in meiner „Plauderzeit“ mit Gott … Wenn du dich nur an den angebotenen Kursen… Weiterlesen »

Martin
7 Jahre zuvor

@Ernst Rautter
Schade dass Ihr Bekannter vage bleibt, wenn Sie konkret nachfragen … auf der anderen Seite kann ich es auch verstehen, wenn Details aus einem vertraulichen Gespräch nicht weitererzählt werden. Aber es gibt genug Menschen, die ihre Gespräche mit Gott veröffentlichen (https://www.facebook.com/thefreedomassignment/)… nicht weil sie glauben bessere Christen zu sein, sondern um andere zu ermutigen, ihre eigenen Gespräche mit Gott anzufangen. Auf diesem blog wird das leider mit Projektion gleichgesetzt.
Falls Sie dennoch Interesse haben: Nur Mut! Als Christ hören Sie selbst seine Stimme.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Ernst Rauter, noch eine kurze Nachfrage. Wenn ich Sie recht verstehe, haben Sie zwei Anliegen: 1.) Sie möchten Ihre persönliche Beziehung zu Gott erneuern. 2.) Sie möchten wissen, ob andere, die sagen, sie hören Gottes Stimme, sie auch tatsächlich hören, und bieten als Test an, dass jemand etwas über Ihr Leben von Gott „hören“ soll. Ich würde persönlich die beiden Fragen getrennt angehen. Frage 1.) ist von existentieller Wichtigkeit für Sie persönlich. Die Beziehung zu Gott können Sie anhand der Bibel in Ordnung bringen – dazu brauchen Sie kein spezielles Wort von Gott. (Tipps: Lesen Sie das Neue Testament. Verbringen Sie viel Zeit mit Bibel und Gebet – sagen wir, zu Anfang, morgens 45-60 Minuten. Bitten Sie Gott, Ihnen zu vergeben (für das, was Sie als falsch erkannt haben), bringen Sie Dinge mit Mitmenschen in Ordnung, die noch in Ordnung zu bringen sind (Leute um Vergebung bitten; Gestohlenes zurückgeben etc.); bitten Sie Gott, Ihnen beim Lesen der Bibel die Augen… Weiterlesen »

Jana
7 Jahre zuvor

Strehle

Danke. Ja, mein Kommentar war tatsächlich satirisch gemeint.

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