„T“ wie Transideologie

Carl Trueman zeigt in seinem Buch Der Siegeszug des modernen Selbst, dass die LGBTQ+-Bewegung unter anderem im Blick auf das „T“ tief gespalten ist. Die Einheit unter dem Dach des Regenbogens ist nicht inhaltlicher, sondern politischer Natur. Unter dem Verweis auf den „Opferstatus“ soll die Sittlichkeit in der Gesellschaft nämlich neu geordnet werden. Trueman schreibt (deutsche Ausgabe erscheint im Herbst):

Im Rückblick war der Zusammenschluss von L und G der Schlüsselmoment, der den Anschluss weiterer Minderheiten der LGBTQ+-Bewegung ermöglichte und dafür sorgte, dass das Bündnis nicht stabil und kohärent werden würde. Als die lesbischen Frauen beschlossen, mit schwulen Männern öffentlich gemeinsame Sache zu machen, entschieden sie damit, den Widerstand gegen die Heteronormativität über das biologische Geschlecht zu stellen. Die Einbeziehung der Trans-Gemeinschaft erweiterte dann einfach den damals aufgestellten Grundsatz, dass die Ausgrenzung durch die heterosexuelle Vorherrschaft das einzig Entscheidende bei öffentlichen Kampagnen war. Doch der Preis, den der klassische Feminismus zahlte, war hoch. Der Status von Transgender-Personen ist heute Gegenstand erbitterter Auseinandersetzungen unter denjenigen, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt haben. Das 2008 geprägte abwertende Akronym TERF, das für »trans-ausschließenden radikalem Feminismus« steht, bezeugt, dass einige Feministinnen sich dagegen wehren, dass Männer chirurgisch in Frauen verwandelt werden können. In diesem Zusammenhang sind vor allem Janice G. Raymond und Germaine Greer zu nennen.

Inzwischen mehren sich die Anzeichen für eine tiefe Spaltung innerhalb der LGBTQ+-Bewegung. Peter Heck schreibt in dem Artikel: „Es ist soweit: ‚LGB drop the T‘ ist ein Trending auf Twitter, da Schwulenaktivisten sich gegen Transgender-Aktivisten wenden“:

Es war immer unhaltbar. Die einzige Frage war, wie lange sich die politische LGBT-Bewegung im Ruhm ihrer unbestreitbar erfolgreichen Auslöschung traditioneller gesellschaftlicher Normen und sexueller Sitten sonnen würde, bevor sie sich die Zeit nehmen würde, dies zu bemerken. Aber mit dem Hashtag #LGBdroptheT, der in den letzten ein oder zwei Wochen mehrfach auf Twitter auftauchte, scheint es offensichtlich, dass zumindest in bestimmten Kreisen die Revolutionäre das tun, was Revolutionäre immer tun: sich gegeneinander wenden.

Und noch etwas zum „T“, also dem Transgender-Konzept: Die Zeitschrift Emma hat ein Interview mit der Biologin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard über die Transideologie und ihre naiven Erfüllungsgehilfen gehalten, das es wirklich in sich hat.

Hier ein Auszug:

Emma: Frau Prof. Nüsslein-Volhard, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, behauptet: Der Ansicht zu sein, dass es zwei Geschlechter gebe, sei unwissenschaftlich. Es gebe viele Geschlechter.

Christiane Nüsslein-Volhard: Das ist unwissenschaftlich! Da hat Herr Lehmann vielleicht den Grundkurs in Biologie verpasst.

Emma: Dann holen wir den hier doch mal nach.

Christiane Nüsslein-Volhard: Ach herrje. Also gut: Bei allen Säugetieren gibt es zwei Geschlechter, und der Mensch ist ein Säugetier. Da gibt es das eine Geschlecht, das die Eier produziert, zwei X-Chromosomen hat. Das nennt man weiblich. Und es gibt das andere, das die Spermien produziert, ein X- und ein Y-Chromosom hat. Das nennt man männlich. Und wenn sich ein Ei mit einem Spermium vereinigt, entsteht ein neues Wesen.

Emma: Als die Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht an der Humboldt-Universität in der „Nacht der Wissenschaften“ einen Vortrag zur Zweigeschlechtlichkeit halten wollte, gab es Proteste. Die Uni sagte den Vortrag ab.

Christiane Nüsslein-Volhard: Wollen die jetzt etwa auch den Biologie-Unterricht abschaffen? Wollen wir gar nicht mehr wissen, wer wir sind und wie das Geschlecht bestimmt wird? Soll das jetzt niemand mehr lernen, weil das pfui ist? Ich erinnere mich allerdings, dass es schon Ende der 1980er Jahre Hetzkampagnen gegen den Forscher gab, der das geschlechtsbestimmende Gen auf dem Y-Chromosom entdeckt hatte. Man unterstellte ihm offenbar, er würde nur deshalb, weil er das Gen entdeckt hatte, das die Testosteronproduktion anregt, irgendwas Furchtbares mit der Menschheit anstellen. Das war völlig verrückt, ich war entsetzt! Aber da sieht man, dass die Leute keine Ahnung von Biologie haben. Der Mangel an Bildung auf diesem Gebiet ist ganz schlimm.

Mehr hier: www.emma.de.

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5 Kommentare
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Andreas Hahn
1 Jahr zuvor

Ich fange an, „Emma“ zu mögen … hätte ich früher nie gedacht 🙂

Theophil Isegrim
1 Jahr zuvor

Sven Lehmann, behauptet: Der Ansicht zu sein, dass es zwei Geschlechter gebe, sei unwissenschaftlich. Es gebe viele Geschlechter.

Ich finde es immer wieder interessant, wie dreist und selbstsicher diese Leute (nicht nur auf diesem Gebiet) auftreten. Als wären sie die totalen Experten.

Ich bin mal gespannt, ob der Winter mit den Versorgungsengpässen wirklich so hart wird. Dann lernte man womöglich ganz schnell, was wirklich wichtig ist.

Gerhard Engel
1 Jahr zuvor

In einer Zeit wachsenden Humanitätsverlusts ist der HumanitätsVERLUST weder eine Frage von L-G-B-T oder Q+ noch eine Frage, wer, wo, wie tief gespalten ist. Also bitte nicht Evangelium und Gesetz verwechseln.

Markus Jesgarz
1 Jahr zuvor

Meine Meinung ist: 
1. 
Leider geht es vielen Transgender-Aktivisten um die Macht und das Geld. 
https://www.facebook.com/markus.jesgarz.3/posts/pfbid0axPb9nGQ1mBx9rejnMYpv272HqKTWmNe1SSy5hjXn73hsMAxqziBXFxQG6SHbZXpl
2. 
Zum Glück fordert die Lesbe Martina Navratilova, dass Jungen, die sich als Mädchen identifizieren, die Teilnahme an weiblichen Sportarten zu verbieten ist.

Last edited 1 Jahr zuvor by Markus Jesgarz
Markus Jesgarz
1 Jahr zuvor

Meine Meinung ist:
Zum Glück setzt sich die Feministin Chantal Louis für Frauen und Mädchen ein, die die Leidtragenden einer aggressiven Transideologie werden.
https://www.facebook.com/markus.jesgarz.3/posts/pfbid0anEardzfCGwieZrCNnEEQJTkZibNSNibKQHNATU8m3f7MUufqqN7Qqxqh4tpYWbGl?comment_id=1139921460212388

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