Die Schiebereien beim Berliner Internationalen Literaturpreis

Minuziös stellen Juliane Liebert und Ronya Othmann das Prozedere bei einer Preisverleihung dar, die laut Eigendefinition allein nach der „Qualität des Buches“ entscheidet. Die Preisentscheidung wurde „klar politisch getroffen“, sagen Mitglieder der Jury. Paul Jandl fasst zusammen: 

In einem längeren, gemeinsam für die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ verfassten Text schreiben die beiden Jurorinnen: „Es ging um Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, um Politik und nicht um Literatur.“ Ein Juror wird mit dem Satz zitiert: „Sorry, ich liebe Literatur, aber Politik ist wichtiger.“

Minuziös stellen Liebert und Othmann das Prozedere bei einem Preis dar, der laut Eigendefinition allein nach der „Qualität des Buches“ vergeben wird. Und eben nicht nach politischen oder ethnischen Kriterien. Auf der Shortlist des Preises, der vom Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) und der privaten Stiftung Elementarteilchen vergeben wird, standen: ein senegalesischer Autor, der auf Französisch schreibt, eine südkoreanische Autorin, die in den USA ihre Heimat hat, und eine Russin, die in Berlin im Exil lebt. Ausserdem eine weissrussische, eine mexikanische und eine französische Autorin.

Minuziös stellen Liebert und Othmann das Prozedere bei einem Preis dar, der laut Eigendefinition allein nach der „Qualität des Buches“ vergeben wird. Und eben nicht nach politischen oder ethnischen Kriterien. Auf der Shortlist des Preises, der vom Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) und der privaten Stiftung Elementarteilchen vergeben wird, standen: ein senegalesischer Autor, der auf Französisch schreibt, eine südkoreanische Autorin, die in den USA ihre Heimat hat, und eine Russin, die in Berlin im Exil lebt. Ausserdem eine weissrussische, eine mexikanische und eine französische Autorin. Die Französin Mariette Navarro gehörte in den Vorgesprächen aufgrund der literarischen Qualität ihres Buches „Über die See“ zu den Favoritinnen, allerdings zogen einige Juroren ihre Voten zurück, als klarwurde, dass es drei schwarze Autorinnen nicht auf die Shortlist geschafft hatten. „Eine weisse Französin“, also offenbar der Inbegriff der Privilegiertheit, das gehe nicht. Mit den drei schwarzen Autorinnen war indessen auch Péter Nádas mit seinem Roman „Schauergeschichten“ wieder ins Spiel gekommen. Beim berühmten Ungarn Nádas soll für die Jury-Mehrheit das gleiche Verdikt gegolten haben wie für Mariette Navarro. Zu weiss, zu privilegiert. Ausserdem auch noch von den Feuilletons geliebt. 

Mehr: www.nzz.ch.

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