Paper-Mills: Die Verschmutzung der Wissenschaft.

Die Berliner Ökonomin Anna Abalkina deckt Betrug in der Wissenschaft weltweit auf. Dafür wurde sie ausgezeichnet. Der FAZ hat sie von gefälschten Daten und käuflichen Experten erzählt. Es gibt inzwischen nachweislich über 300 „gekaperte wissenschaftliche“ Journale. Eine große Rolle spielen auch die sogenannte „Paper-Mills“. Dabei handelt es sich um Organisationen, die Forschern anbieten, gegen Bezahlung als Autoren in Studien aufzutreten, die dann regelmäßig in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden. Dabei haben sie an den Artikeln gar nicht mitgearbeitet.

Ich zitiere aus dem Interview:

Wir kennen Paper-Mills in Russland, der Ukraine, Zentralasien, Indien, China, Iran und Peru. Sie geben sich mitunter als normale Firmen aus, die Forschern helfen, Studien zu veröffentlichen. Sie haben Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern und operieren international.

Welche Probleme verursachen sie?

Studien aus Paper-Mills enthalten oft Plagiate, erfundene Daten und gefälschte Grafiken. Man schätzt, dass es mindestens 400.000 Studien gibt, die aus diesen Paper-Mills stammen. Ihre falschen Daten landen in echten Übersichtsarbeiten. Gerade in der Medizin verzögert das den Fortschritt, es senkt die Sicherheit – und auch Heilungschancen von Patienten. Sie verschmutzen die Wissenschaft.

Wie schaffen die Studien es denn durch den Peer-Review-Prozess?

Paper-Mills bestechen Redakteure von Forschungsmagazinen, oder sie schleusen eigene Leute als Gastredakteure ein. Manchmal erfinden sie falsche Persönlichkeiten, die sich als Experten ausgeben und die gefälschten Arbeiten bewerten.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

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1 Kommentar
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Ernst
19 Stunden zuvor

Man muss sich nur mal von der Bill- u. Melinda Gates Stiftung die (frei verfügbare) Spenden-Exceldatei runterladen und auswerten.
Die „spenden“ an 538 Universitäten. Wieviel Phantasie braucht man eigentlich, um sich auszumalen, daß dafür eine Gegenleistung erwartet wird? Und worin könnte die bestehen?

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