In der Orientierungshilfe Aus Leidenschaft für uns der Evangelischen Kirche im Rheinland wird die Frage: »War der Tod Jesu ein Sühnopfer?« lapidar wie folgt beantwortet (S. 29–30):
Die Frage lässt sich einfach beantworten: Er war es nicht. Alle äußeren Merkmale eines kultischen Opfers fehlen: Es gibt keinen Altar, keine rituelle Schlachtung, keinen Tempel, keinen Priester, keinen Gottesdienst. Der Tod Jesu war keine religiöse Opferung, sondern die römische Todesstrafe für einen Unruhestifter.
Ist die Antwort auf die Frage »Warum starb Jesus?« wirklich so simpel? Was ist zum Beispiel mit Mt 20,28, Eph 5,2 oder mit 1Petr 1,18–19, wo es heißt:
Ihr wisst doch, dass ihr nicht mit Vergänglichem, mit Gold oder Silber, freigekauft wurdet aus einem Leben ohne Inhalt, wie es euch von den Vätern vorgelebt wurde, sondern mit dem teuren Blut eines makellosen, unbefleckten Lammes, mit dem Blut Christi.
Ich möchte hier keine Debatte über das Sühneopfer eröffnen, aber die aktuelle Diskussion als Gelegenheit dafür nutzen, ein ausgezeichnetes Buch zum Thema vorzustellen. Die Ausarbeitung:
- Steve Jefferry; Michael Ovey; Andrew Sach: Pierced for Our Transgressions: Rediscovering the Glory of Penal Substitution, Wheaton, Illinois, Crossway Books (früher IVP), 372 S.
sollte jeder lesen, der sich ernsthaft für die Debatte um das Sühneopfer interessiert. David F. Wells, Professor für Historische und Systematische Theologie am Gordon-Conwell Theological Seminary (U.S.A.) schreibt über das Buch:
At the cross, when Jesus bore the penalty for our sins in our place, the grace of God paid the price his holiness required. This has been the message of the gospel down the ages because this is the message of the gospel as Scripture reveals it. I am deeply grateful for this book, which illumines these facts so well. It is a book faithful to Scripture, knowledgeable of history, conversant with current debate, and deeply committed to seeing the Church flourish in our day.
I. Howard Marshall, Emeritus Professor für Neues Testament an der Universität von Aberdeen (Schottland), bekanntlich kein reformierter Theologe, äußerte sich ebenfalls lobend zum Buch:
I commend this book for its comprehensive and fair scrutiny of the many objections brought against the doctrine of penal substitution in recent years. Even those who, like me, would disagree with the authors’ belief that a doctrine of particular redemption (or ‘limited atonement’) is a necessary part of this doctrine will be grateful for this useful contribution to the current debate with its careful demonstration of the weaknesses of so many of the common criticisms made of the doctrine.
Weitere Stellungnahmen zu dem Buch, das m.E. in die deutsche Sprache übersetzt werden sollte (obwohl die deutschsprachigen Welt zu wenig Beachtung findet), gibt es hier. Bestellt werden kann Pierced for Our Transgressions ebenfalls:
Was sagt eigentlich der Ratsvorsitzender d. Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema? Sind die folgenden Aussagen noch aktuell? „Nikolaus Schneider [Ratsvorsitzender d. Evangelischen Kirche in Deutschland – EKD], glaubt nicht, dass Jesus am Kreuz stellvertretend die Strafe der Menschen auf sich genommen hat. Gott brauche kein Sühneopfer […] Schneider räumt aber ein, in der Bibel gebe es verschiedene Deutungen des Zusammenhangs von Kreuz und Auferstehung, entsprechend frei könne das Kreuzigungsgeschehen von den Pfarrern interpretiert werden.“ DIE WELT (23. März 2009, Theologiestreit. Warum starb Jesus Christus am Kreuz?, http://www.welt.de) „Der Tod Christi „an sich“ hat keine Qualität. […] Ich halte nichts von Interpretationen des Kreuzestodes, die sich im Leiden suhlen […] Gott braucht kein Sühneopfer“ Präses Nikolaus Schneider (23.03.2009, Theologe, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland – EKD, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Präses Schneider: Gott braucht keine Sühneopfer, Interview Präses Schneider in „chrismon plus rheinland“ 4/2009, http://www.ekir.de) „Die Vorstellung vom stellvertretenden oder Sühne-Tod Jesu und damit von… Weiterlesen »
Sehr geehrte Braut des Lammes ! Die Geschichte um Jesus einmal katholisch betrachtet ! Zuerst sollten wir daher auch versuchen die Ausuferungen der Theologie zu bändigen ! Denn z.Z. ist ja die Theologie noch eine Wissenschaft , deren Kunst darin besteht ::: normale geschichtliche Ereignisse dem normalen Menschen so darzustellen,daß sie diesem als Geheimnis ( Mysterium ) erscheinen ! Ich habe hier nun nachfolgend versucht z.B. die Geschichte mit und um Jesus umfassend , weltumspannend , kurz und gut katholisch zu betrachten mit den Augen schlichter , vernünftiger Religionphilosophen und Naturkundler , in kompakter Form::: Diese Aussagen hätte eigentlich Jesus niederschreiben sollen , doch leider hat er außer einige wenige Schriftspuren im Sand , “ Nichts “ hinterlassen ! Auch seine Jünger folgten seinem Beispiel und hinterließen schriftlich ein “ Nichts “ ! ….Warum auch , wenn das so häufig von Jesus angepriesene Gottesreich mit ihm als Weltenherrscher so nahe war ! Erst einige Jahrzehnte später als Jesus nicht wiederkam… Weiterlesen »
@H. P.
Da hat sich aber einmal einer seinen Frust von der Seele geredet, was?
Gääääääääähhhn! Und was, wenn Du Dich einfach nur furchtbar irrst? Sowas soll vorkommen…
@ Schandor :::. Die Möglichkeit des Irrens mit nachfolgender Ergänzung ist immer gegeben ……. Deshalb meine Bitte , Lege los :::: Blinzel …. Hubert ….
@HuPo
Wozu? Du sagst ja selbst:
Das Wort Gottes sagt dazu:
Liebe Grüße, S.
@Herr Popp, Wenn nur 100 Millionen Gläubige zu Jesus täglich beten ,( in Wirklichkeit sind es ja noch viel mehr) … dann sind das ca. 3500 Beter pro Sekunde ! Hier sollten wir doch schlicht und einfach von einer gewaltigen Überforderung Jesu sprechen statt von dem ..,..von den Theologen so hochgelobten ” Mysterium ” ! Wenn Jesus auferstanden ist und zur rechten Gottes sitzt, und ihm „alle Macht im Himmel und auf Erden“ gegeben ist, warum sollte eine Vielzahl von Gebeten eine Überforderung sein? Gott ist allmächtig. Wenn Sie das als Prämisse hinzunehmen – und das hat das Christentum immer gelehrt – dann sind diese Gebetserhörungen kein Problem. Noch etwas: zur Zeit Jesu war das Auswendiglernen eine große Tradition. Jesus hat – wie es für Rabbis damals üblich war – seine Jünger seine Lehre gelehrt und sie diese auswendig lernen lassen. (Siehe die Promotionsarbeit von Rainer Riesner, „Jesus als Lehrer“). Es handelte sich also um eine Kultur, in der mündliche… Weiterlesen »