April 2017

Die Botschaft der Bergpredigt

511bq0BbSvL SX360 BO1 204 203 200John Stotts Auslegung der Bergpredigt ist eine fantastische Hilfe zum besseren Verständnis ihrer Botschaft. Die wunderbare Frauke Bielefeld hat das Buch meisterhaft in die deutsche Sprache übersetzt, sodass die Lektüre inhaltlich und sprachlich ein Vergnügen ist.

Hier eine Kostprobe:

So wie beim Salz wird auch beim Licht eine Bedingung eingeführt: „Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten.“ So wie das Salz seinen Salzgehalt verlieren kann, so kann das Licht in uns dunkel werden, wie wir auch später in 6,23 sehen werden. Aber das Licht Christi in uns soll von uns ausstrahlen, sodass die Menschen es sehen können. Kein Dorf, das sich in eine Talmulde schmiegt, sodass seine Lichter in der Senke verschwinden, sondern wie eine „Stadt auf einem Berge“, die „nicht verborgen sein“ kann und deren Lichter meilenweit zu sehen sind. Oder wie eine brennende Lampe, „ein brennendes und scheinendes Licht“ (Joh 5,35) wie Johannes der Täufer, die an zentraler Stelle im Haus auf einen Leuchter gesetzt wird, damit sie weithin Licht gibt, anstatt unter einen Eimer oder Topf [Luther. „Scheffel“], wo sie nichts Gutes mehr tun kann.

Das bedeutet, dass wir als Jünger Jesu weder die Wahrheit, die wir kennen, noch die Wahrheit darüber, wer wir selbst sind, verbergen sollen. Geben wir nicht etwas anderes vor, als wir sind, sondern stehen sichtbar zu unserem Christsein! „Flucht in die Unsichtbarkeit ist Verleugnung des Rufes. Gemeinde Jesu, die unsichtbare Gemeinde sein will, ist keine nachfolgende Gemeinde mehr“ (Bonhoeffer).

Seien wir unser echtes christliches Selbst, leben wir nach den Seligpreisungen und schämen wir uns nicht für Christus! Dann werden andere uns und unsere Werke sehen und den Vater preisen, weil es nicht ausbleiben kann, dass sie erkennen, dass wir durch Gottes Gnade sind, was wir sind, dass unser Licht sein Licht ist und er seine Werke in und durch uns tut. So werden sie das Licht ehren, nicht die Lampe – unseren Vater im Himmel, nicht die Kinder, die er in die Welt gesetzt hat und die eine gewisse Familienähnlichkeit mit ihm aufweisen. Selbst diejenigen, die uns schlecht machen, werden ihren Teil dazu beitragen, wenn sie uns um eben dieser Gerechtigkeit willen verfolgen (V. 10-12).

Es sind nicht mehr viele Exemplare auf dem Markt. Noch ist das Buch hier günstig zu erwerben.

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Nachtrag vom 04.04.2017: Das Buch ist inzwischen ausverkauft.

„In die Mitte der Gesellschaft“

EU-Beauftragte Katharina von Schnurbein beklagt wachsende Judenfeindlichkeit in Europa:

In Europa nimmt Experten zufolge der Antisemitismus zu. Ein deutliches Anwachsen judenfeindlicher Vorfälle sei vor allem in Frankreich und Großbritannien zu beobachten, mit einer Steigerung von bis zu 36 Prozent im vergangenen Jahr. Eine geringere Steigerung gebe es auch in Deutschland, sagte die Antisemitismusbeauftragte der EU-Kommission, Katharina von Schnurbein, am Rande eines Symposiums der »Initiative 27. Januar« am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Sowohl physische Attacken als auch die Zahl der Sachbeschädigungen nähmen zu.

Schnurbein berichtete von einer zunehmenden Angst der jüdischen Bevölkerung in Europa. Viele Juden stellten sich persönlich die Frage, ob es für sie überhaupt eine Zukunft in Europa gebe. »Dass diese Frage – gut 70 Jahre nach der Schoa – überhaupt gestellt wird, ist ein großes Versagen«, sagte die EU-Antisemitismusbeauftragte.

Mehr: www.juedische-allgemeine.de.

Wo bleibt der Mut?

Heike Schmoll beschreibt den schwindenden Meinungsmut an Deutschlands Universitäten (FAZ vom 01.03.2017, Nr. 78, S. 1):

Der „Professor“ kam zu seinem Namen, weil man von ihm erwarten konnte, dass er sich nicht nur auf sein Fach versteht, sondern es auch in völliger Unbefangenheit in der Öffentlichkeit vertritt. Inzwischen wird man fragen müssen, was aus der lateinischen „professio“, dem Bekenntnis und der öffentlichen Äußerung, geworden ist. Denn nichts wird dem Berufsstand des verbeamteten und deshalb freien Hochschullehrers derzeit weniger zugetraut als der mutige Gebrauch der freimütigen Rede. Immer seltener macht er – Ausnahmen bestätigen die Regel – von diesem Vorrecht Gebrauch.

Rücksichtnahmen nach allen Seiten sind üblich geworden: ängstliches Schielen auf Kollegen, Mitarbeiter, Studenten, auf die Hochschulleitung oder jene Instanzen, die an Hochschulen für „Genderterror“ und Sprachzwänge verantwortlich zeichnen. Dabei könnte kaum jemand, von seiner Rede- und Denkfreiheit großzügiger Gebrauch machen als Wissenschaftler an Universitäten und deren Leitungen. Ihre Arbeit ist geschützt durch das Recht auf Wissenschaftsfreiheit, das nicht nur Lehrende und Leitende, sondern auch Forscher im Mittelbau umschließt. Die Wissenschaftsfreiheit bewahrt sie vor jeder Form von Konformitätszwängen durch Hochschulleitungen. Rektoren und Präsidenten haben die Pflicht, auch unbequemen Wissenschaftlern Freiräume zu sichern und sich als Dienstherren schützend vor sie zu stellen, wenn sie innerhalb und außerhalb der Universität verleumdend und zu Unrecht angegriffen werden.

Kein Aprilscherz!

Hier der Artikel: www.faz.net.

10 Jahre Yogyakarta-Prinzipien

Die Yogyakarta-Prinzipien (engl. „The Yogyakarta Principles. Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity“) bringen gemäß eigenem Anspruch mit 29 Prinzipien die Menschenrechte in Bezug auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität zu Anwendung. Sie am 23. März 2007 von international anerkannten Menschenrechtlern im indonesischen Yogyakarta veröffentlicht, um mögliche Fälle einer Verletzung der Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender, zusammengefasst LGBT, ahnden zu können.

Der Philosoph Daniel Moody zieht ein Resümee:

It is becoming more and more clear that the so-called LGBT movement is less a natural union of fellow travellers and more a communion of the contradictory. To see the fault line running between the LGB (sexual orientation) and the T (gender identity), let us employ the Yogyakarta Principles’ own definitions.

Sexual orientation, we are told, refers to “each person’s capacity for profound emotional, affectional and sexual attraction to, and intimate and sexual relations with, individuals of a different gender or the same gender or more than one gender.” Here, gender is not a synonym of sex, as is evident from the use of the phrase “more than one” rather than “both.” In turn, gender identity is defined as

  • each person’s deeply felt internal and individual experience of gender, which may or may not correspond with the sex assigned at birth, including the personal sense of the body (which may involve, if freely chosen, modification of bodily appearance or function by medical, surgical or other means) and other expressions of gender, including dress, speech and mannerisms.

It takes a lot of lawyers to say so much without saying anything at all. If our gender identity is a state of mind defined without reference to our sex (i.e., our body), then our gender identity is “the identity of our gender.” But gender itself is not defined anywhere within the Yogyakarta Principles. We are told what gender is not—sex—but not what it is.

Here’s the fault line: if sexual orientation is defined in terms of gender, and if gender is not defined in terms of sex, then sex has been extracted from sexual orientation. But sexual orientation is entirely dependent on sex, because it is entirely dependent on sexual difference—no two people can know they are the same (sex) as each other without first knowing they are not different (sexes) from each other.

Mehr: www.thepublicdiscourse.com.

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