Die großen Irrtümer des Club of Rome

In vielen Formaten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wurde in den vergangenen Monaten auf die erfolgreiche Arbeit des Thinktanks Club of Rome verwiesen. Die Tagesschau meldete etwa im August 2022 lapidar:

Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Fachleuten verschiedener Disziplinen und Länder. Die Gründer hatten 1965 bei einem Treffen in Rom eine „selbstmörderische Ignoranz“ als Ursache für den „Irrweg der Menschheit“ identifiziert. 1972 erschien die von der Gruppe in Auftrag gegebene Studie „Die Grenzen des Wachstums“. Der viel beachtete Bericht warnte damals, wenn das Wachstum von Bevölkerung, Wirtschaft und Konsum ungehindert weitergehe, drohe Mitte des 21. Jahrhunderts die Katastrophe, Nahrungsmittel und Ressourcen würden schwinden.

Unterschlagen wurde in den Beiträgen allerdings (jedenfalls in denen, die ich gelesen oder gehört habe), dass keine der Prognosen des Clubs eingetroffen ist. Erfreulicherweise haben  Stefan Aust und Adrian Geiges die großen Irrtümer des Club of Rome zusammengestellt:

Der Club of Rome war die „Letzte Generation“ der 1970er-Jahre. Keine seiner Prognosen ist eingetreten, doch das hat seinem Ansehen nicht geschadet.

Was damals „berechnet“ wurde: 1981 werde das letzte Gold gefördert und 1985 das Quecksilber aufgebraucht. 1992 fließe dann der letzte Tropfen Erdöl. 1994 werde das Gas ausgehen. Kupfer gebe es nur noch bis 1993, Aluminium immerhin bis 2003. Und diese wissenschaftlich fundierte Prophezeiung kam nicht von jungen Leuten, die sich auf der Straße festklebten, sondern aus dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

7 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Matze
1 Jahr zuvor

Ich wurde in der Realschüler mit den Thesen des Club of Rome konfrontiert. Ja, es gab Karten mit einem Meeresspiegel, der nach schmelzen allen Eises um 150 m höher war und fast ganz Norddeutschland mit Wasser bedeckt war. Es war natürlich manches übertrieben Es gab aber auch schon damals Themen wie Abholzung des Amazonas und dessen Bedeutung für die Welt sowie die Ausbeutung von Baumwollbauern in Ägypten. Ohne Klimaaktivist zu sein frage ich mich heute: was haben wir denn daraus gelernt? Dass mit den Rohstoffmengen vieles falsch war stimmt ja, aber wir kannten auch kein umweltschädliches Fracking. An der unverantwortlichen Art und Weise wie die Welt ausgebeutet wird hat sich nichts geändert: laufend sterben z.B. Menschen an der unverantwortlichen Art wie Rohstoffe gefördert werden. Warum halten wir uns an den sachlichen Fehlern des Club of Rome auf anstatt zu sagen in der Sache haben sie im Grunde Recht gehabt?

David
1 Jahr zuvor

@Matze: Hm, wenn alle Voraussagen sachlich falsch waren, bleibt wenig Raum für „im Grunde Recht haben“. So kommen wir glaube ich nicht weiter. Das ist ein ziemlich grundlegendes Problem, man beachte auch die Voraussagen von Paul Ehrlich („Population Bomb“), der „prophezeite“, dass es viele (hundert?) Millionen Hungertote ab den 70ern (oder so) geben sollte… Das sind alles keine Ernst zu nehmenden Prognosen (gewesen). Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat diese Bewegung, die „Menschen einsparen“ will, zumindest z.T. die Ein-Kind-Politik der CKP befördert. Fakt ist, dass es in China ca. 34 Millionen Männer mehr als Frauen gibt. Nur davon ausgehend, kann man schon feststellen, dass fast eben so viele Mädchen „verhindert“ wurden (pränatal mittels – z.T. erzwungener – Abtreibungen, und auch per Mord nach der Geburt). Rechnet man noch die vielen, vielen weiteren Abtreibungen (von Jungen und Mädchen) hinzu, dann sieht man, was passieren kann, wenn man vermeintlich gut gemeinden Ratschlägen Gehör schenkt: es sterben sehr, sehr viele Menschen.… Weiterlesen »

Simon
1 Jahr zuvor

@Matze: Wenn es sachliche Fehler waren, haben sie in der Sache eben nicht Recht gehabt.

Stephan
1 Jahr zuvor

Matze, es wurde ein Narrativ durch ein anderes ersetzt, oder fortgesponnen. Schon allein die reflexhafte Verwendung des Wortes „umweltschädlich“ vor Fracking zeigt an, dass Du da auch ohne Hinterfragen ein Narrativ übernommen hast. Denn interessanterweise ist das Fracking nicht so umweltschädlich wie allgemein angenommen – und im Vergleich zu LNG, das mit Schwerlastöl übers Meer geschippert wird, eine grüne Technologie (ja, ist jetzt auch überspitzt formuliert von mir).

Wir hatte die ersten Indoktrinationen bereits in der Grundschule, Fach Sachkunde, indem man uns über gezielt gesetzte Falschinformationen dazu bringen wollte, die Berlin-Subventionen toll und notwendig zu finden (sinngemäß: „Die armen Kinder dort haben keinen Platz zum Spielen, nur dunkle tiefe Hinterhöfe, und daher ist eine Ausdünnung des alten Baubestandes notwendig, und das kostet Geld, aber es geht ja um Kinder in Eurem Alter“).

Matze
1 Jahr zuvor

@Simon, Stephan
Meine sprachliche Ungenauigkeiten, sorry, aber das beantwortet trotzdem nicht, dass wir seit 1972 und eigentlich schon länger wissen, dass die Umwelt massiv ausgebeutet wird. Das ist doch der Kern und eine Tatsache. Das hat der Club of Rome gut erkannt trotz allen Fehlern in der Analyse. Auf meine Frage die ich gestellt habe seid Ihr beide nicht eingegangen.

Udo
1 Jahr zuvor

Wenn auch die düsteren Prognosen nicht so eingetreten sind wie vorausgesagt (wohl auch deshalb, weil Probleme inzwischen teilweise adressiert wurden bzw. technologische Fortschritte erzielt wurden), so sind doch viele der gestellten Fragen und aufgezeigten Problembereiche nach wie vor aktuell. Das Artensterben ist krass und geht ungebremst weiter, die grenzenlose Regenwaldabholzung ist aus dem Weltraum zu sehen, die Plastikvermüllung von Land und Meer (Stichworte „Plastic Planet“, Müllstrudel) ist extrem, die Erschließung von Rohstoffquellen ist verbunden mit rücksichtsloser Ausbeutung von Mensch und Umwelt, Kleidung hat oft eine geringe „Halbwertzeit“ („Fast Fashion“), ………; alles Symptome einer ungerechten, gleichgültigen und gierigen von Ihrem Schöpfer entfremdeten Menscheit.  Der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung ist auch für Christen ein relevantes Thema und auch hier sollten Christen Vorbilder sein. Wenn ich z.B. Sprüche 12,10 „Den Gerechten kümmert das Wohl seines Viehs, wer Gott verachtet, hat ein grausames Herz.“ zu Ende denke, was könnte das für den Kauf von tierischen Nahrungsmitteln bedeuten? Bescheidenheit und Verzicht sind wichtige Merkmale… Weiterlesen »

Helge Beck
1 Jahr zuvor

just wait and see

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner