Klaus Bockmühl über die wichtigste Grundregel christlicher Sexualethik (Leben nach dem Willen Gottes, BWA, Bd. II/3, S. 35):
Die Grundregel der christlichen Sexualethik ist eine denkbar einfache. Sie lautet: »Ihr gehört nicht euch selbst. Machet Gott Ehre mit eurem Leibe!« Sie findet sich als Zusammenfassung dessen, was der Apostel Paulus über die christliche Sexualethik zu sagen hat, in 1. Kor 6,19 und 20. Der Apostel wendet da speziell auf das Leben des Leibes an, was überhaupt Grundregel jeder ethischen Entscheidung im christlichen Sinne ist, nämlich den Satz: »Jesus Christus ist für uns gestorben, damit wir nicht mehr für uns selbst, sondern für Ihn leben« (2. Kor 5,15).
Reicht das als Grundregel? Daraus folgt doch schließlich keine Handlungsvorschrift (z.B. kein Sex vor der Ehe), sondern nur eine Autorisierung. Aber was Gott mit unseren Leibern möchte, geht nicht hervor.
@Florian: Es geht um den Grundsatz, dass ich auch im Bereich der Sexualität gegenüber Gott verantwortlich bin. Wie diese Verantwortung materiell gefüllt wird, lässt sich dem Gesetz der Liebe entnehmen, das sich in der Bibel findet und mit dem wirklichen Leben korrespondiert.
Liebe Grüße, Ron
@Ron: ja, das stimmt. Es autorisiert die Annahme, dass es eine christliche Sexualethik geben muss. Aber ich frag mich, wie man daraus bspw. den „Umgang mit der Begierde“ oder „die christliche Haustafel“ ableiten kann. Hat diese Regel überhaupt mit diesen beiden Themen etwas zu tun? Brauch ich dafür dann doch das Liebesgebot? Und wenn ja, wie wende ich es an?