Reinhard Junker hat für das Blog von Markus Till einen Gastbeitrag zum Thema: „Ehe für alle“ – Fortschritt wohin? verfasst. Darin heißt es:
Beim Thema „Ehe“ fängt man aus christlicher Sicht am besten buchstäblich bei Adam und Eva an. Nach dem biblischen Schöpfungszeugnis schuf Gott den Menschen als Mann und Frau, beide zusammen zu seinem Bilde (1. Mose 1,27), unterschiedlich – nicht nur körperlich, sondern auch in ihrem Fühlen, Denken und Handeln. Das unterstreicht 1. Mose 2, wo gesagt wird, dass die Frau als „passende Entsprechung“ zu Adam geschaffen wurde. Die Frau ergänzt den Mann im Sinne einer Gleichstufigkeit und Gleichwertigkeit.[1] Auch wird die Unterschiedlichkeit von Anfang an betont, die schon vor dem Fall schöpfungsmäßig vorgegeben ist. Beide werden mit einer bipolaren Sexualität ausgestattet: „Er schuf sie männlich und weiblich.“ 1. Mose 2,18.20 bringt die Zuordnung und das Miteinander der beiden Geschlechter zum Ausdruck: Der Mann ist hilfs- und ergänzungsbedürftig; „es ist nicht gut“, dass Adam allein ist.[2] Der Mann ist unvollständig und bedarf eines passenden Gegenübers. Die wunderhafte Erschaffung Evas nicht aus Staub (wie bei Adam), sondern aus der „Seite“ (wahrscheinlich aus der Herzgegend) bringt zum Ausdruck, wie wesensverwandt beide sind. Der abschließende Jubelruf Adams in 2,23 und 2,24 bestätigt, wie großartig Gottes Idee der Ehe ist, die hier eingesetzt wird.
Die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau ist also schöpfungsmäßig gegeben, es handelt sich um eine geschöpfliche Grundtatsache, und so ist auch die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott als Grundordnung eingesetzt worden. Jesus bestätigt dies nach dem Zeugnis der Evangelien ausdrücklich und uneingeschränkt mit Verweis auf die Heilige Schrift (Mt 19,4-5: „Habt Ihr nicht gelesen?“) und zitiert sinngemäß aus 1. Mose 1 und wörtlich aus 1. Mose 2. Es geht in Mt 19,3ff. zwar um die Frage der Ehescheidung, aber Jesus begründet die Antwort auf die ihm gestellte Frage mit Verweis auf den Anfang und bekräftigt damit, dass die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau geschöpfliche Realitäten sind und dass die Ehe von Gott selber am Anfang eingesetzt wurde. Entscheidend ist hier die Grundhaltung Jesu zur (damals gegebenen) Heiligen Schrift, die er als Autorität anerkennt.
Anschließend widerlegt Dr. Junker gängige Einwände zum biblisch-tradierten Verständnis von Ehe, wie sie heute beispielsweise von den Befürwortern der Efa gebracht werden.
Hier: blog.aigg.de.
Fortschritt wohin? In die menschliche Zivilgesellschaft!
@ Gast auf Erden
Bitte definieren Sie doch, was Sie unter „menschlicher Zivilgesellschaft“ verstehen. Diese Begriffskombination einfach in den Raum zu stellen, ist leider nicht aussagekräftig, da sie ohne Kontext sehr beliebig gefüllt werden kann.
Den freiheitlich verfassten, demokratisch legitimierten Rechtsstaat. Wie er gerade von der Legislative, der Judikative und der Exekutive in Deutschland geführt wird. Lesen Sie den Wertekanon der Bundesrepublik Deutschland, wir nennen ihn Grundgesetz, lesen Sie die Urteile des Kassationshofes in Karlsruhe und Leipzig, lesen Sie die Gesetze, die im Reichstagsgebäude versbschiedet werden. Das ist es, was unsere Gesellschaft zivil und menschlich, human im besten Sinne macht, dass jeder seine Freiheiten leben kann und darauf geachtet wird, dass niemand die Freiheiten, die unsere Verfassung garantiert exzessiv zu seinen eigenen gunsten missbraucht. Meine Freiheit endet dort, wo Ihre und aller anderer Freiheit beginnt. Und vice versa. Bezogen auf die in Ihrem Blog bearbeiteten Urteile zur Eheschliessung gleichgeschlechtlich Liebender bedeutet dies, dass den gegengeschlechtlich Liebenden ihre ihnen zustehenden Freiheitsrechte durch diese Entscheidung nicht eingeschränkt werden, jedoch den anderen Liebenden die Freiheiten gewährt werden, die ihnen bisher vorenthalten wurden. Die biblischen Begründungen für die Ablehnung bestimmter Punkte oder die Forderungen nach bestimmten Entscheidungen wegen eines… Weiterlesen »
@Gast auf Erden:
In meinem Grundgesetz steht, dass die Ehe von Mann und Frau unter dem besonderen Schutz des Staates steht. Dieser besondere Schutz wird der Ehe genommen, wenn er anderen Institutionen gleichrangig zukommen soll.
@ Daniel:
Da steht: „Artikel 6 (1): Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung“
Von Mann und Frau steht da nichts. Deshalb meinen die Gesetzgeber und die Homolobby etc. daß die Homo-Ehen auch unter Artikel 6 (1) fallen, da die Ehe ja dort nicht definiert ist. Allerdings war zur Zeit als das GG beschlossen wurde Homosexualität eine Straftat. Deshalb konnte keien Homo-Ehe damit gemeint sein.
Ich warte ja immer noch auf die CDU/CSU. Die Gegner der Homo-Ehe meinten ja, wenn dieses Gesetzt käme, würden sie eine Eingabe beim Bundesverfassungsgericht machen. Meines Erachtens müßten sie nämlich das GG ändern, wenn sie unbedingt die Homo-Ehe haben wollen. Dazu reicht dann ein GEsetzt mit einfacher Mehrheit nicht mehr aus.
@ Gast auf Erden: So einfach ist es nicht. Ob die Homo-Ehe im Bundestag so einfach beschlossen werden konnte ist umstritten. Vorher galt als Ehe immer eine Verbindung zwischen Mann und Fran. Das haben alle bisherigen Gutachten vom BVerfGericht ausgesagt. Deshalb müßte erstmal geklärt werden, ob das alles Rechtens war. Meines Erachtens wäre dafür eine GG-Änderung nötig und dazu brauchte es eine Zweidrittelmehrheit. Die käme ganz bestimmt nicht zusammen. Mal abgesehen davon, diese Abstimmungen mit dem Fraktionszwang sind eigentlich auch GG widrig, denn ein Abgeordnetter ist eigentlich nur seinem Gewissen und nicht der Fraktion verpflichtet. Die politische Realität sieht natürlich anders aus. Ihre Gleichsetzung der Homo- mit den Heteropaaren ist nicht statthaft. Wie schon im Beitrag von Junker angeklungen ist. Die Paarbeziehung zwischen Mann und Frau ist vollkommen anderes als die Homobeziehung. Homopaare sind nicht fortplanzungsfähig. Sie werden niemal in der Lage sein ein in Liebe gezeugtes Kind zu bekommen. Und die Polarität der Geschlechter findet bei Homosexuellen überhaupt nicht… Weiterlesen »
Gerade aber diese Haltung ist im evangelikalen Bereich eben sehr umstritten. Es gibt diese Haltung mit der Nashville Erklärung, auf der anderen Seite wird gerade diese Position von vielen Christen wie zum Beispiel beim aktuellen Beitrag in „Hossa Talk“ abgelehnt.
@ Matze: Wenn man einmal anfängt die Bibel zu relativieren, was kommt dabei schon raus? Ein in die Irre gegangener Glaube. Wir können auf 2000 Jahre Fehlentwicklungen zurückblicken. Was gab es da nicht alles? Sind diese Fehlentwicklungen im Einklang mit der Bibel bzw. in Einklang mit der Lehre der Apostel, mit der Lehre Jesu zu bringen? Nein. Was wir erleben haben andere Christen auch schon erlebt. Die Themen und die Richtungen ändern sich, aber letzlich ist es egal ob man links oder rechts abfällt. Nehmen wir uns mal unsere Zeit vor. Geht auch ganz schnell. Ist im Prinzip an einer einzigen Bibelstelle fix erläutert. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, 37-40)“ Die liberalen Christen sind… Weiterlesen »
Eine richtig gute Orientierung, wie ich meine, ist hier zu finden: http://www.bengelhaus.de/downloadbereich/trauung-fuer-alle__55.htm
@Daniel und Theophil Isegrim
Nur zur Ergänzung: In meinem Artikel gehe ich ja darauf ein, warum kein Argument daraus gewonnen werden kann, dass im Artikel 6 (1) GG nicht von „Mann und Frau“ die Rede ist, und ebenso, dass kein Argument daraus folgt, dass „Ehe“ nicht definiert ist; etwas ausführlicher in den umfangreicheren Anmerkungen der PDF-Version.
@Daniel
Nein! Wie Isegrim schon geschrieben hat: Im Grundgesetz steht nichts von Mann und Frau und nur weil ein Kind einen Keks bekommt, den ein anderes Kind schon hat, wird dieses Kind nicht benachteiligt. Es wird nur das zweite Kind nicht mehr benachteiligt. Und das erste Kind nicht mehr bevorzugt. Kann man beklagen, muss man aber nicht. Man kann dem zweiten Kind den Keks auch gönnen. Oder eben missgünstig sein.
@ Isegrim Warum sollte die Paarbeziehung gleichgeschlechtlich Liebender anders sein, als die gegegengeschlechtlicher Paare? Gleiche Grundlagen, gleiche Ziele. Dass manche Paare auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen ist doch seit der Antike ein alter Hut für Ehepaare oder Einzelpersonen. Mit dem Argument müsste man allen Paaren die Eheschliessung verwehren, die nicht mindestens ein gemeinsam, auf natürlichem Weg gezeugtes, Kind vorweisen können. Adieu Josefsehe! Dabei wird doch gerade die vom katholischen Klerus in höchsten Tönen …. aber lassen wir das, das Argument sticht nicht. Und dass die von Ihnen gefühlte „Homolobby“ ihren Willen durchsetzen will, wer will ihr das verwehren? Das will jede Lobby, dazu ist sie da. Die Kirchen-, Klerus-, Religionslobby will genau das gleiche, ihren Willen durchsetzen. Die Beispiele hierzu sind Legion. Von Konkordat über Lebensschutz bis hin zur Privilegierung des je eigenen Personals. Dieses Argument fällt Ihnen derartig heftig auf die Füsse, dass Sie kaum noch aufrecht stehen bleiben. Und die Argumentation zur Bibel erspare ich Ihnen und… Weiterlesen »
@Gast auf Erden:
„nur weil ein Kind einen Keks bekommt, den ein anderes Kind schon hat, wird dieses Kind nicht benachteiligt.“ – In meinem Artikel gehe ich auf die Probleme ein, die verursacht werden, wenn man dem anderen Kind auch denselben Keks gibt.
Theophil Isegrim ist darauf auch eingegangen, ich sehe nicht, dass Sie hier ein Argument dagegen vorgebracht haben. Oder habe ich etwas übersehen?
„Dass manche Paare auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen.“ Auch darauf gehe ich in meinem Artikel ein. Kurz: Es geht darum, dass nur die Mann-Frau-Beziehung als solche (!) potentiell (!) Nachwuchs hervorbringen kann. Mich würde interessieren, was Sie zu den dort ausgeführten Argumenten sagen.
@Gast auf Erden:
Es war völlig klar, dass das Grundgesetz mit Ehe eine Zweier-Beziehung mit Mann und Frau meinte. Niemand, der noch redlich argumentieren möchte, kann das bestreiten. Entsprechend hat das auch das Bundesverfassungsgericht, auf das sie sich ja auch beziehen, ungefähr zwei Dutzendmal festgestellt…
Ich habe mir auf Nachfrage eines Freundes nun die theologische Erklärung des Albrecht-Bengel Hauses zur „Ehe für alle“ bezogen auf die ausstehende Entscheidung in der evangelischen Landeskirche durchgelesen und bin ehrlicherweise in einige Punkten sehr irrtiert. Kann mir da jemand helfen? https://www.bibelundbekenntnis.de/wp-content/uploads/2017/10/TO_spezial_2017-10-1.pdf 1. Seite 5: „Jeder Mensch ist Gottes Bild und gehört Gott“ Das erste schon, aber das zweite was soll das heissen: Allversöhnung? 2. Seite 6: „Persönliche Lebensentscheidungen und kirchliche Segnungen sind zu unterscheiden“. Ich denke, das muß ein Gleichklang sein, dass das, was im persönlichen Leben als biblisch angesehen wird, sich auch in den kirchlichen Handlungen widerspiegelt. Dann kann ich ja rein theoretisch in der Kirche sein, machen was ich will, aber ich bekomme eben keinen kirchlichen Segen. Besonders wild es dann, wenn dann daraus gefolgert wird, dass es für homosexuelle Paare keine Trauung oder Segnung gibt, aber man einen anderen Rahmen finden kann. Kann man dann einfach eine andere Veranstaltung in kirchlichem Raum anberaumen, die dann einfach… Weiterlesen »
@ Reinhard:
Ich habe Deinen Artikel in seiner Ausführlichkeit erst später gelesen. Da hätte ich mir hier einige Kommentare sparen können. 😉 Steht ja alles schon drin.
@ Gast auf Erden: Die Unterschiede zwischen Homo- und Heteropaaren habe ich doch klar benannt. Ein Mann ist anders als eine Frau. Ein Mann liebt anders als eine Frau. Sie sind unterschiedlich. Deshalb ziehen sie sich an, aber sind sich ein Stückweit auch fremd. Wenn sie sich verbinden, was in der Bibel mit ein Fleisch werden gemeint ist, dann liegt darin auch die Chance sich sinnvoll zu ergänzen. Sich zu komplettieren. Gewissermaßen zu vervollkommnen. Das meinte ich mit der Polarität der Geschlechter. Und dieses gibt es nur bei Heteropaaren. Bei den Homopaaren gibt es auch Unterschiede zwischen den Partnern. Aber das sind nur charakterliche Eigenschaften. Es ist etwas anderes als ein anderes Geschlecht zu sein. Wie sie in Anbetracht dieser Tatsachen behaupten, die Bezeihungen wären gleich ist mir ein vollkommenes Rätsel. Zum Thema Homolobby und Macht: Ich erinnere mich noch, was für eine Drohkulisse erzeugt wurde, als das Lebenspartnerschaftsgesetz durchgesetzt werden wollte. Ein Beispiel war, es müsse unbedingt kommen, weil… Weiterlesen »