Erste Kritik an der Studie „Glaube und Sexualität“

Wie hier bereits berichtet, hat das Institut empirica, das zur CVJM-Hochschule gehört, eine nichtrepräsentative Sexualitätsstudie veröffentlicht, die von der Stiftung Christlicher Medien (SCM) veröffentlicht wurde. Thomas Kleine, Geschäftführer der Christliche Verlagsgesellschaft hat auf einen tiefgreifenden Mangel der Studie verwiesen, wie die Nachrichten Agentur IDEA berichtet: 

Das Ganze wirkt zunächst empathisch und reflektiert, verliert aber jeden normativen Maßstab: Weg von der Autorität der Bibel, hin zu einem pluralistischen, erfahrungsorientierten Zugang. Im quantitativen Band „Sexualität und Glaube“ werden Daten von über 10.000 Teilnehmern ausgewertet. Die Ergebnisse sind statistisch interessant, doch die Interpretation erfolgt fast durchgängig aus liberaler und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Moralische Kategorien werden relativiert, biblische Ethik als „kulturell bedingt“ verstanden. Damit verschiebt sich die Grundlage: Nicht mehr das Wort Gottes richtet über menschliche Erfahrungen, sondern menschliche Erfahrungen richten über das Wort Gottes. Beide Bücher eint der Versuch, „Dialogräume“ zu öffnen – was in sich nicht falsch wäre, wenn das biblische Zeugnis den Rahmen setzen würde.

Henrik Mohn beklagt außerdem, dass in der Studie Sexualität wird enttheologisiert wird:

Die Bücher sind ein Spiegel des theologischen Zeitgeists – und zugleich ein Warnsignal, wie weit der Evangelikalismus sich von seiner Grundlage entfernen kann, wenn das Schriftprinzip aufgegeben wird. Diese Bücher eignen sich darum höchstens für diejenigen, die das Denken der progressiv-evangelikalen Szene verstehen und analysieren möchten. Für Christen, die Orientierung aus der Schrift suchen, sind sie eher verwirrend.

Ich hoffe sehr, dass hier auch Insitutionen nachziehen und sich scharf distanzieren. Mit evangelikaler Theologie das ganze Projekt nichts mehr zu tun. Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn sich Statistiker und Soziologen mit dem Design der Studie gründlich beschäftigen würden. 

Mehr: www.idea.de.

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1 Kommentar
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2 Stunden zuvor

—-mein Kommentar bei jesus.de zu dieser Studie—– Eine interessante Studie, wenn auch hier gilt, „glaube keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast“, die Ergebisse sind doch aufschlussreich ! Wenn ein Christ in Selbstbefriedigung, Homosexualität oder Pornographie gefangen ist und dann Schuldgefühle entstehen, interpretiere ich das eher als intaktes Gewissen und tatsächlich, ein „richtiger Christ“ kann in diesen Bereichen Befreiung erleben, vielleicht nicht über Nacht und nicht ohne immer wieder zu stolpern, aber den „Sieg über das Fleisch“ gibt es ! Regelrecht freuen kann ich mich über den häüfigen Verkehr christlicher Paare „let´s do it“, aber auch über die „Sexarmut“ christlicher Singles, „don´t do it“, die machen alles richtig ! Lebt ein Mensch entgegen seinen (moralischen Überzeugungen) ist er eine recht bedauernswerte Kreatur, wir alle haben das zumindest im Ansatz auch schon erlebt und es fühlt sich beschissen an ! Die sich anbahnende Liberalisierung bei der Sexualethik bei Hochreligiösen deute ich als Anzeichen einer Verweltlichung der Kirche. Mut brauchen die… Weiterlesen »

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