Die New Yorker Fotokünstlerin Cindy Sherman stellt bis zum 17. September 2007 im Berliner Martin Gropius-Bau ihre Bilder aus. Gezeigt werden 250 Fotoarbeiten aus der Zeit von 1975 bis 2005.
Shermann gelingt es auf einzigartige Weise, die Entpersönlichung von Menschen in der Gegenwartskultur zu thematisieren. Die Spezialistin für inszenierte Fotografie erscheint in den meisten ihrer zahlreichen Arbeiten selbst als Motiv. Der Betracher hat dabei den Eindruck, es handle sich jeweils um ein anderes Modell, da Sherman durch Posen und Kostüme ihre eigene Identität geradezu »vernichtet«. So wirken die Bilder merkwürdig seelenlos. Shermans Werk ist deutlich geprägt von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Bild der Frau, das in der Massenkultur vermittelt wird.
Die 1954 geborene Sherman arbeitete später mit Puppenkörpern, die oft in obszönen Gesten gezeigt werden und vertraute Wahrnehmungsmuster erheblich verstören. Masken sind die bisher wichtigsen Ausdrucksträger ihres künstlerischen Werkes. In der Serie »Masks« (1995-1996) verschwindet das menschliche Subjekt ganz hinter einer unbelebten Figur, die selbst ein Eigenleben zu führen beginnt. Die verstümmelten Plastikmasken zeigen die Grenze zwischen Abscheu und Verzauberung. Die gleichzeitig entstandene Serie »Horror and Surrealist Pictures« (1994-1996) treibt das Element des zerstückelten Körpers noch weiter und provoziert beim Betrachter fast vollkommene Fassungslosigkeit.
Das Bild Untitled # 316 (1995) fand Eingang in das Buch Die Postmoderne: Abschied von der Eindeutigkeit. Bücher mit Werken von Cindy Sherman gibt es hier.
– – –
Die Bilder Untitled # 71 und Untitled # 316 wurden hier wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung von Metro Pictures.
[…] Hier gibt es die Dokumentation Guest of Cindy Sherman (siehe auch hier): […]
[…] Cindy Sherman – Meisterin der Verfremdung und Irritation […]
[…] Cindy Sherman – Meisterin der Verfremdung und Irritation […]
[…] Cindy Sherman – Meisterin der Verfremdung und Irritation […]