Melanie Mühl von der FAZ hat sich das Narrativ des modernen Selbst vollständig angeeignet, wenn sie zur Transsexualität schreibt:
Wir haben, wenn es um medizinische Eingriffe geht, in jedem Einzelfall eine hohe ethische Begründungslast“, sagt Romer. Manchmal zeige sich die Transidentität auch in besonders eindeutiger Weise. „Es gibt tatsächlich Kinder, die mit einer eindrucksvollen Vehemenz einfordern, als Person mit dem anderen Geschlecht gesehen und auch angesprochen zu werden. Diese Kinder sagen nicht: ,Ich wäre lieber ein Mädchen beziehungsweise ein Junge‘, sie sagen: ,Ich bin ein Mädchen beziehungsweise ein Junge.‘ Auch bei diesen Fällen muss man natürlich immer den Eintritt der Pubertät abwarten.“ Es wäre allerdings eine unverantwortliche Quälerei, eine vierzehnjährige Trans-Person, die klar in ihrer Identität angekommen und gefestigt sei, die komplette pubertäre Reifung bis ins Erwachsenenalter durchlaufen zu lassen.
…
Das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht ist kein Schicksal, das jene, die sich in ihrem Körper falsch fühlen, ein Leben lang hinnehmen müssen. Jeder hat das Recht auf die Entfaltung seiner Persönlichkeit. Den Betroffenen zu unterstellen, einem Trans-Hype zu erliegen, verhöhnt ihre Identität, ihr Leiden, ihren Kampf.
Die Kinder sagen „Ich bin ein Mädchen beziehungsweise ein Junge“ auf der Basis eines subjektiven Gefühls. Und wenn dieses Gefühl – wie Sibylle M. Winter schreibt – nicht mehr geprüft und hinterfragt wird (oder werden darf), dann ist ja ziemlich klar, was am Ende dabei herauskommt. Schade auch, dass die Detransitionsquote keine Erwähnung findet (siehe dazu hier).
Den vollständigen Artikel von Frau Mühl gibt es hinter einer Bezahlschranke: www.faz.net.
Man muß das Buch von Carl Trueman lesen. Unbedingt. Diese knap 30 Euro sind eine sehr sinnvolle Investition. Erst dann wird man das ganze Ausmaß des Elends verstehen.
Wie antwortet Andreas Rödder in einem aktuellen Interview zum Statement, dass sich die CDU dem Thema Identitätspolitik noch nicht strategisch zugewendet hat:
„Schlimmer noch: Teile der Partei leugnen, dass es so etwas wie eine linke Identitätspolitik und einen darauf basierenden Kulturkampf überhaupt gibt.“
(https://www.cicero.de/innenpolitik/historiker-andreas-rodder-cdu-merz-merkel-konservativismus-identitaetspolitik)
Das ist wohl auch eines der Hauptprobleme in den Freikirchen.
@Udo
Vollkommen richtig, aber es findet nicht nur die Identitätspolitik bei den Freikirchen nicht statt, sondern auch die Erosion in Fragen allen aktuellen Fragestellungen um Ehe und Familie, Sterbehilfe und vielen anderen Fragen. Nein, man grinst sich in der Regel nur nett beim Lobpreis an, hört theologisch abgespeckte Predigten, macht auf Community, will Vorreiter bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit sein und versucht jeden mit möglichst niedrigen Hemmschwellen zu integrieren. Wo sind denn die Christen und Gemeinden, die wenigstens im innerevangelikalen Bereich alle diese Entwicklungen kritisieren und sich wehren, dass es so nach dem Evangelium nicht richtig sein kann? Nein, es will keiner dem anderen in die Suppe spucken und dann kommen solche Konferenzen wie im Dezember dabei heraus, wo bei der EAD versucht wird Einheit fast um jeden Preis zu propagieren. Salzkraft sieht anders aus.
@ Udo: was sollen denn die Freikirche deiner Meinung nach machen?
Soweit ich das sehe, haben sich die meisten Freikirchen, was dieses Thema angeht, relativ klar positioniert, nämlich kritisch. Was also wären weitere notwendige Maßnahmen?
@ Alex aus Cloppenburg
Was man tun kann? Es gibt verschiedene Möglichkeiten bis dahin, dass man den Austritt von zu liberalen Gemeinden aus einem Gemeindebund veranlasst. Ob man da aber den Mut dazu hat im Gegensatz zu sehr konservativen Gemeinden, wo das ja in der letzten Zeit einige Male geschehen ist, ist eben die Frage.
@ Matze:
Ok, ich hatte schon mitbekommen, dass es innerhalb der FeG Spannungen gibt. Die Lösung wäre demnach liberale Gemeinden auszuschließen. Bei den Baptisten gäbe es dann ebenfalls Kirchen, die dann nicht mehr dabei wären.
Es stellen sich 2 Fragen:
Nun, es gibt genügend Bibelstellen, die sich mit der Thematik beschäftigen. Genug Stoff für Sonntagspredigten. Wie wär‘s mal mit einer Allianzgebetswoche zu dem Themenkreis? Wie wär‘s mal, wenn Ortsgemeinden sich auf ihren Webseiten klarer positionieren würden, wofür sie theologisch stehen? Wie wärs mal, wenn Bundesleitungen sich klarer positionieren würden, anstatt Leitung mit Moderation zu verwechseln? Der Auftrag der Gemeinde hat sich bis heute nicht geändert (Matth. 28,19f): „Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen und sie belehren, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Die Bibel ist der Leitfaden: Z.B. Röm 12,2: „Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch dadurch umgestalten, sodass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es… Weiterlesen »
@Alex aus Cloppenburg
Mit der Trennung war von mir als Ultimo Ratio gemeint. Es gibt schon noch andere Wege wie z. B. @Udo sie beschreibt. Seine Gedanken wurde an anderer Stelle schon mal mit dem Begriff Richtungsgemeinde zusammengefasst. Deine Fragen sind berechtigt. Das Ziel von Gemeinde muss aus meiner Sicht sein nach Gottes Plan zu leben. Dann kann Gemeinde auch nur glaubwürdig sein. Die Paulusbriefe sind voll von dem Aspekt eine klare Lehre zu haben und sich von falscher Lehre zu trennen. So ist auch Gottes Willen zu sehen, da es im AT dazu genug Bilder beispielhaft hat
@Udo: Bibelstellen, welche sich mit der Frage beschäftigen, ob es wirklich hip ist, trans zu sein?
Und eine Allianzgebetswoche, bspw. zum Thema „Sexuelle Identität in der Bibel“, wäre also eine Veranstaltung, die verbinden würde?
Sowohl die EAD als auch die Leiter der unterschiedlichen freikirchlichen sowie pietistische Bünde positionieren sich doch relativ eindeutig.
Michael Diener, Thorsten Dietz und andere Kämpfer für die „queere Sache“ sind doch inzwischen raus aus der Szene oder zumindest bei weitem nicht so einflussreich wie behauptet wird.
Es sind doch die Latzels, Parzanys, Tills, Wegerts, Hartls, Nathas usw., denen es gelingt, mit ihrer traditionellen Sicht viele Menschen zu erreichen.
Ich verstehe das Problem nicht.
@Matze:
Glaubwürdigkeit und eine klare Linie sind zwar wichtige Aspekte für eine Gemeinde, aber bei weitem nicht die einzigen.
Im Zweifel leidet vielleicht die totale Konsequenz oder eine 100%-ige Glaubwürdigkeit beim Versuch, Menschen fürs Evangelium zu begeistern. Da breche ich mir doch als Gemeinde keinen Zacken aus der Krone, wenn ich eine Offenheit herstelle, dass sich beispielsweise auch Transsexuelle in meinen Gottesdiensten wohlfühlen. Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem gleichzeitig auch für den Schutz der traditionellen Ehe entstehen kann. Ich muss als Kirche sexualethische Überzeugungen auch nicht aufgeben.
Ich selber bin als Säugling getauft und werde in meiner Kirche quasi „diskriminiert“, da ich mit meiner Taufe kein Mitglied werden kann. Ist aus meiner Sicht etwas kleinkariert, aber trotzdem fühle ich mich sehr wohl und arbeite, wo ich darf, gerne mit. Die Atmosphäre stimmt. Darauf kommt es an.
Da geht es in der Diskussion wieder durcheinander:
@ Udo:
Dass die sogenannte Schöpfungsordnung biblisch ist und dass die Bibel keine Ausnahmen von der Zweigeschlechtigkeit kennt, kann man gut behaupten, aber gerade biblisch nicht gut begründen.
Die Schöpfungsordnung ist ein Dogma und damit ein Totschlagargument.
Die Argumentation funktioniert bestenfalls, wenn man ein ganz bestimmtes Bibelverständnis voraussetzt.
Mit dem Kampfbegriff „Zeitgeist“ kommt man ebenfalls nicht weiter. Auch nicht mit Argumenten aus Büchern, die als Referenz für die eigene Position dienen sollen.
Eine glaubwürdige christliche Begründung geht nicht von einzelnen Bibelstellen oder Traditionen aus, sondern von plausiblen Argumenten im Sinne des Wohls des sündigen Menschen und der Nächstenliebe.
Was eben nicht heißt, dass man alles gutheißen muss.
In Texas wandern Familien mit trans Menschen aus Angst vor der Staatsgewalt aus. https://www.youtube.com/watch?v=12andlyuC98
Aber klar, trans Menschen sind die, die eine gefährliche Ideologie vertreten. *augenroll* Wie nennt man nochmal einen Staat, der eine Gruppe von Menschen aufgrund einer politischen Ideologie verfolgt?
Und das Märchen, dass Transidentität nur eine Mode ist, ist auch schon Jahrzehnte alt. Wahrer wird es damit nicht. Wenn es jemals eine Trans-Mode gegeben hätte, müsste die schon längstens wieder out sein.
Wie nennt man noch mal einen Staat, der eine Gruppe von Menschen aufgrund einer politischen Ideologie verfolgt? Ganz einfach: In diesem Fall nennt man diesen Staat Deutschland. Deutschland, ein Land, in dem Menschen, die es wagen, auch nur einen einzigen Millimeter von der veröffentlichten Meinung des politischen, kulturschaffenden und medialen Establishments abzuweichen, sofort niedergebrüllt werden mit „Nazi“, „rechtsradikal“, „(alter) weißer Mann“, „sexistisch“, „homophob“, „transphob“, „rassistisch“, „islamophob“, „Haß und Hetze“, „xenophob“, „frauenfeindlich“, „chauvinistisch“ oder „phallokratisch“ und dergleichen, während man sie zusätzlich nicht selten gesellschaftlich und beruflich denunziert und regelrecht für vogelfrei erklärt – am Ende stehen dann mehrheitlich „gecancelte Menschen“, die man eingeschüchtert und mundtot gemacht hat. Das ist nicht die Ideologie der Christen, sondern die Ideologie einer extremen, vermeintlich bunten Minderheit, die auf Grund ihrer kleinen Größe um so lauter schreit, eine Ideologie, die in sich gegen die Mehrheitsgesellschaft totalitär, restriktiv und repressiv ist und die in jeden noch so kleinen Bereich unseres Staates und unserer Gesellschaft vor- und eindringen… Weiterlesen »
Hallo @Chrissen, Vielen Dank für die gute Darstellung. Von Deinen Gedanken ausgehend kam mir folgender Gedanke. Da sich gesellschaftliche Entwicklungen immer schneller in den Kirchen und dann den Freikirchen niederschlagen sollte man sich im Voraus überlegen wie man geistlich auf Entwicklungen reagiert und was man nach der Schrift bereit ist mitzumachen und eben nicht nur woke sein kann. Diese Auseinandersetzung findet so gut wie nicht statt. Die Entwicklung scheint schon Richtung Liberalisierung zu gehen. Ein Vorbote ist die Entscheidung der EmK für homosexuelle Pastoren. Zu erwarten ist weitete Einschränkungen der Meinungsfreiheit, Verschärfung der Debatte pro Sterbehilfe und eventuell auch Euthanasie, weitere Liberalisierung in den Fragen Vielehe, Sodomie und Pädophile. Es ist schon gut wenn Christen viel lesen wie bereits hier erwähnt. Nur sollten sie auch die Zeichen der Zeit beachten und schauen wie die Gemeinde Jesu Christi sich glaubhaft für die Zukunft aufstellt, ohne dem Wort Abbruch zu tun. Was deshalb aus meiner Sicht im Reich Gottes fehlt sich Leute… Weiterlesen »
@ Chrissen
Sehr guter Beitrag. Vielleicht sollten wir Christen mal schauen welche gesellschaftlichen Trends auf uns zu kommen und im Vorfeld geistlich zu prüfen und nicht nur zu reagieren, wenn die Entwicklungen sich in den Gemeinden schon verfestigt haben
@ Chrissen
Sehr „schlichter“ Beitrag. Vielleicht sollten wir Christen mal schauen, dass wir uns nicht selber künstlich zu Opfern machen.
@Alex: Man muß diese Seiten nun wirklich nicht mögen, denn auch ich teile nicht jede dort Veröffentlichte Haltung zum Weltgeschehen, aber immerhin berichten sie über „Cancel Culture“ – und selbst das nur ausgewählt und bei Leuten bzw. Institutionen, die eine gewisse Bekanntheit in Deutschland haben – letztlich betrifft es uns alle. Waren es übrigens nicht Politiker der Regierungskoalition und der Linkspartei, die vor kurzem noch härtere Strafen und sogar eine Erweiterung der Strafbarkeit von LGBTQ-kritischen Äußerungen gefordert haben? Nun, natürlich behaupten diese Leute, es handele sich nicht um Kritik, sondern um „Haß und Hetze“, aber in einer Zeit, in der sich so viele Randgruppen und extreme Minderheiten ständig bei jedem Pillepalle gekränkt, verletzt, gehaßt und diskriminiert fühlen, ist natürlich auch einfach Kritik oder eine Gegenhaltung schon „Haß und Hetze“ und muß bestraft werden. Das nur so als kleines Beispiel. https://cancelculture.de/register/ https://jungefreiheit.de/?s=cancel+culture https://www.achgut.com/suche/eyJyZXN1bHRfcGFnZSI6InN1Y2hlXC9pbmRleCNzdWNoZXJnZWJuaXNzZSIsImtleXdvcmRzIjoiY2FuY2VsIGN1bHR1cmUifQ#suchergebnisse Und wie gesagt: Ich teile auch nicht alle Meinungen, die auf den beiden verlinkten Info-/Nachrichtenseiten veröffentlicht werden –… Weiterlesen »
@ Chrissen:
ich bezieht mich auf deine Ausgangsaussage:
„Wie nennt man noch mal einen Staat, der eine Gruppe von Menschen aufgrund einer politischen Ideologie verfolgt? Ganz einfach: In diesem Fall nennt man diesen Staat Deutschland.“
Ich bin ein Kind der Sowjetunion und habe die letzten Jahres eines Staates mitbekommen, der Menschen verfolgt hat.
Wenn Christen hier in Deutschland von Verfolgung sprechen, weil ihnen angeblich der Mund verboten wird, dann ist das blanker Hohn.
Während weltweit homosexuelle Menschen staatlich und nicht staatlich drangsaliert und getötet werden, fabulieren deutsche Schwule von Verfolgung, weil es hier Gesetze gibt, die Minderheiten schützen.
@Matze: Hallo! Danke schön für Deine Rückmeldung und Deine Gedanken. Du, ich habe jetzt bestimmt eine Stunde an einer Antwort geschrieben, sie aber gelöscht, denn diese Antwort wurde so lang, daß sie einfach zu lang war. In der Küche kam mir dann der Gedanke, daß ich mich und das, was ich dazu zu sagen habe, auch nicht zu wichtig nehmen sollte. Leider neige ich dazu, immer „Romane“ zu schreiben, dabei ist es letztlich irrelevant.
Am Ende habe ich eh die Befürchtung, daß der Zersetzungs- und Zerfallsprozeß unserer Gemeinden und Kirchen weiter voranschreiten wird bis hin zum großen Abfall vieler (vielleicht schon heute falscher und nie wirklich bekehrter) Christen.
Ich bleibe dort, wo ich seit meiner Bekehrung ein Zuhause gefunden habe: Brüder (sowohl „offen“ als auch „geschlossen“) und in meiner jetzigen baptistischen Gemeinde. Wenn auch in diesen Gemeinden hier vor Ort der teuflische Wind hereinwehen sollte, ziehe ich halt weiter.
Aus cancelculture.de: „Christin Park Young-Ai. Die Berliner Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gegen die 71 Jahre alte Betreiberin eines koreanischen Restaurants ein. Grund dafür seien Bibelverse, die die Frau an den Wänden ihres Lokals aufgehängt hat. Unter anderem finden sich darunter auch Verse aus dem dritten Buch Mose, in denen es heißt: ‚Einem Mann sollst du nicht beiliegen, wie man einem Weib beiliegt; Greuel ist dies (…) jeder, der einen von allen diesen Greueln tut – die Personen, die sie tut, sollen ausgetilgt werden aus der Mitte ihres Volkes.‘ Der Anwalt der Wirtin sagt, das Lokal im Stadtteil Schöneberg sei inzwischen auf Anordnung des Amtsgerichts Tiergarten durchsucht worden. Das Gericht begründete das Vorgehen mit einer angeblich ‚homophoben und menschenfeindlichen Haltung‘ Parks. Die B.Z. titelte ‚Die Schande von Schöneberg!'“
@ Chrissen:
Dass das Landgericht Berlin die Durchsuchung des Lokals für rechtswidrig erklärt hat, muss man nicht erwähnen. Kann man aber.
Für einen Staat, in dem Christen verfolgt werden, nicht wirklich konsequent.
Dass ausgerechnet die Bibelverse aus Levitikus 18 aufgehängt wurden, war wohl ein Statement. Dass es da gesellschaftlichen Gegenwind gab, ist nicht verwunderlich.
Trotzdem hat der Staat hier in der Tat versagt. Das tut er übrigens permanent. Hier aber von staatlicher Verfolgung zu sprechen, ist paranoid.
Die Koreanerin hat der Christenheit einen Bärendienst erwiesen. Aber vielleicht kann sie demnächst ja Deut 22, 20-21 aufhängen (Steinigung bei fehlender Jungfräulichkeit). Steht ja in der Bibel und es wird ja auch immer Brüder geben, die sie dafür feiern werden. Sogar die warmen.
Hallo@Alex,
Kurz ein eindrückliches Erlebnis aus meiner Jugend vor ca 45 Jahren. Wir waren als EFG Jugendliche bei einem Jugendkreis der Russlanddeutschen Baptisten zu Gast. Es kam die Frage auf, wo es die Jugendlichen der Russlanddeutschen geistlich gefährlicher finden. Die Antwort war: in Deutschland. Begründung war, dass in der Sowjetunion die Gefahr klar sichtbar ist und man im Westen durch das große Angebot in jede Richtung nicht genau erkennen kann, was zur Gefahr wird. Da gab es noch kein Wording und Framing, das den Medien vorgegeben wird. Es gab noch keine Gesetze , die die Meinungsfreiheit beginnen einzuschränken. Lasst uns genau hinschauen, was die Zeichen der Zeit sind und wie wir sie von der Schrift her zu bewerten haben.
@ Matze: Nun habe ich das Glück oder auch das Pech, vergleichen zu können, wie es vor über 30 Jahren in der Sowjetunion war und wie es jetzt ist. Gerade die russlanddeutsche Baptisten haben ihre Identität stets daraus gezogen, sich abzugrenzen. Dies war in einem Sowjetstaat, der das Christentum 70 Jahre lang unterdrückt hat, ein einfaches Spiel. Angekommen in der Bonner Republik, die – vor 40 Jahren und auch noch lange danach – recht konservativ war und in der es gerade den Aussiedlern materiell und gemeindetechnisch leicht gemacht wurde, auf die Beine zu kommen, gab es plötzlich keine eindeutige Frontstellung mehr. Meine sogenannten Landsleute sollten Gott Tag und Nacht auf Knien danken, dass Deutschland so gut zu ihnen war und IST. Wer diese Dankbarkeit nicht aufbringen kann, über den freue ich mich, wenn er seine Sachen packt und weiterzieht – am besten weit weit weg. Die Larmoyanz vieler Aussiedler-Christen ist beschämend und gotteslästerlich zugleich. Erinnert mich irgendwie an diese Sehnsucht… Weiterlesen »
@Alex: Ihr Zynismus und Ihre Gehässigkeit sind einfach nur erschütternd. Daß irgendetwas im nachhinein als rechtswidrig erklärt wurde, mag juristisch eine Genugtuung sein, aber ich will mir nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn auf Grund von einer oder mehrerer Bibelstellen, die ich öffentlich (dauerhaft) zeige, oder auf Grund meines Glaubens, den ich offen artikuliere, eine deutsche Staatsanwaltschaft eine polizeiliche Behörde anweist, mit Beamten mein Apartment oder meinen Arbeitsplatz zu durchsuchen als wäre ich ein Terrorist. Mir würde doch das Herz in die Hose rutschen. Willkommen in der „bunten freiheitlichen Demokratie“! Das ist einfach nur Einschüchterung, das ist Mundtotmache. Übrigens ist es wohl eher „gotteslästerlich“, um mal eine Bemerkung in Ihrer Antwort an Matze aufzugreifen, wenn Sie hier über Bibelstellen, die Christen öffentlich zeigen oder zeigen könnten, spotten. Die Heilige Schrift ist nichts Lustiges, Lächerliches oder etwas, worüber man spotten sollte, und ja, ich trage lieber Ermahnungen und Warnungen in die Öffentlichkeit, nicht ein unbiblisches Putzimutzi-Gedöns, das Leute, die… Weiterlesen »
@ Chrissen:
Es ist nicht gut, dass der Staat solche Fehler macht. Aber ich kenne einige Leute, die eine Steuerrazzia bei sich hatten – ganz ohne Grund, wie sich später rausgestellt hat.
Dennoch ist es falsch, von Verfolgung zu reden. Du spottest damit über Leute, die tatsächlich verfolgt werden.
Dass du in der evangelischen Kirche schlechte Erfahrungen gemacht hast, glaub ich gerne. Auch ich bin bewusst ausgetreten, nachdem ich es viele Jahre „ausgehalten“ habe.
Was die Bibel angeht, kann auch sie eine Waffe sein. Und als solche wurde und wird sie immer noch gebraucht. Und nur weil etwas in der Bibel steht, muss es nicht unbedingt richtig sein, weil es immer einen Kontext benötigt. Ohne Kontext können auch und gerade Aussagen aus der Bibel viel Schaden anrichten. Aber wer könnte das nicht besser beurteilen als eben die Homosexuellen, die nach wie vor zu Tausenden zu Opfern werden. Von der Unterdrückung der Frauen mal ganz zu schweigen.