Das Fine-Tuning-Argument (Feinabstimmung)

Hier eine hilfreiche Zusammenfassung des sogenannten Fine-Tuning-Arguments:

Tavistock-Klinik behandelte 70 Kinder unter vier Jahren

Mehr als 70 Kinder im Alter von drei und vier Jahren wurden in die umstrittene Tavistock-Transgender-Klinik geschickt. Das geht aus Statistiken hervor, die inzwischen an die Öffentlichkeit gelangt sind.

THE TELEGRAPH schreibt:

Der konservative Abgeordnete Nick Fletcher, ein führender Kämpfer gegen die Erlaubnis, dass Schüler ihre Namen, Pronomen und Uniformen im Klassenzimmer ändern dürfen, sagte der Zeitung: „Es ist tragisch, dass die Eltern nicht wussten, dass die Klinik Behandlungsmethoden anwendet, die auf Affirmation ausgerichtet sind und nicht durch strenge Fakten gestützt werden.“

„Wir haben noch nicht einmal ansatzweise verstanden, wie es der Gender-Ideologie gelungen ist, den NHS so stark in den Griff zu bekommen – einschließlich der Adult Gender Clinics, die gefährdete Teenager und junge Erwachsene behandeln und die bisher der genauen Überprüfung, beispielsweise durch den Cass Review, entgangen sind.“

Mehr: www.telegraph.co.uk.

Kardinal Müller zu „Fiducia supplicans“

Kardinal Müller, von 2012 bis 2017 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, hat die Erklärung „Fiducia supplicans“ (dt. Flehende Zuversicht) kritisch kommentiert. Sein Fazit:

Priester müssen allen Menschen die Liebe und Güte Gottes verkünden und auch Sünder und Schwache, die Schwierigkeiten haben, sich zu bekehren, mit Ratschlägen und Gebeten unterstützen. Das ist etwas ganz anderes, als mit selbsterfundenen aber trügerischen Zeichen und Worten darauf hinzuweisen, dass Gott nicht so anspruchsvoll mit der Sünde umgeht und so zu verbergen, dass Sünde in Gedanken, Worten und Taten uns von Gott entfernt. Nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Bereich gibt es keinen Segen für sündige Lebensumstände, die objektiv dem heiligen Willen Gottes widersprechen. Und es ist kein Beweis für eine gesunde Hermeneutik, dass die mutigen Verteidiger der christlichen Lehre als Rigoristen gebrandmarkt werden, die mehr an der legalistischen Erfüllung ihrer moralischen Normen als an der Erlösung bestimmter Menschen interessiert sind. Denn das ist es, was Jesus zu den einfachen Menschen sagt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Mt 11,28-30). Und der Apostel erklärt es so: „Und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1 Joh 5,4-5). In einer Zeit, in der eine falsche Anthropologie die göttliche Institution der Ehe von Mann und Frau mit Familie und Kindern untergräbt, sollte sich die Kirche an die Worte ihres Herrn und Haupts erinnern: „Geht durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden.“ (Mt 7,13-14).

Mehr: www.kath.net.

Das größte Geheimnis

James I. Packer schreibt über die Menschwerdung Gottes (Gott erkennen, 3. Aufl., Leun: Herold 2019, S. 60–61):

Aber das eigentliche Problem, das alles überragende Geheimnis, mit dem uns das Evangelium konfrontiert, ist hier noch gar nicht angesprochen. Es findet sich nicht in der Karfreitagsbotschaft vom Sühnopfer, auch nicht in der Osterbotschaft von der Auferstehung, sondern in der Weihnachtsbotschaft von der Menschwerdung. Die atemberaubendste Botschaft des christlichen Glaubens ist, dass Gott in Jesus von Nazareth Mensch wurde. Die zweite Person der Gottheit wird zum „zweiten Adam“ (1Kor 15,47), der das menschliche Schicksal bestimmt und der Stellvertreter des Menschengeschlechts ist. Und Er wurde Mensch, ohne seine Göttlichkeit zu verlieren, so dass Jesus von Nazareth in seinem Menschsein wahrhaftiger und vollkommener Gott war.

Hier haben wir zwei Geheimnisse in einem – die Pluralität der göttlichen Personen innerhalb der Einheit Gottes und die Einheit der Gottheit und Menschheit in der Person von Jesus. Wir blicken bei dem, was zur ersten Weihnacht geschah, in das tiefgründigste und unergründlichste Geschehen der christlichen Offenbarung: „Das Wort wurde Fleisch“ (Joh 1,14). Gott wurde Mensch, der göttliche Sohn wurde ein jüdischer Junge. Der Allmächtige erschien auf der Erde als ein hilfloses menschliches Baby, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe lag, das gestillt und trockengelegt wurde, heranwuchs und sprechen lernen musste, wie jedes andere Kind. Und das war keine Vorspiegelung falscher Tatsachen: Der Säugling Jesus war tatsächlich Gottes Sohn. Je mehr wir darüber nachdenken, desto unbegreiflicher erscheint es uns. Keine Fiktion ist so fantastisch, wie diese Wahrheit der Inkarnation.

Dies ist der wirkliche Stein des Anstoßes des Christentums. Hier haben Juden, Muslime, Unitarier, Zeugen Jehovas und viele andere im Blick auf die Jungfrauengeburt, die Wunder, das Sühnopfer und die Auferstehung ihre Not. Durch Unglaube oder zumindest durch einen unzulänglichen Glauben in Bezug auf die Menschwerdung entstehen gewöhnlich Probleme an anderen Stellen der Evangeliumsberichte. Aber wenn die Inkarnation als Realität anerkannt wird, lösen sich diese anderen Schwierigkeiten auf.

Wäre Jesus bloß ein bemerkenswerter, gottesfürchtiger Mensch gewesen, dann wären die Schwierigkeiten, das zu glauben, was das Neue Testament uns über sein Leben und Werk berichtet, wirklich riesig. Doch wenn Jesus dieselbe Person wie das ewige Wort ist, der Schöpfungsmittler des Vaters, „durch den er auch die ganze Welt erschuf“ (Hebr 1,2), ist es kein Wunder, wenn neue Schöpfungstaten sein Kommen in diese Welt, sein Leben in ihr und sein Verlassen dieser Welt begleiten. So ist es nicht erstaunlich, dass Er, der Urheber des Lebens, von den Toten aufersteht. Wenn Er wahrhaftig Gott, der Sohn, war, ist es dagegen viel überraschender, dass erst Er sterben musste, bevor Er wieder auferstand.

„Welch ein unfassbares Geheimnis! Der Unsterbliche stirbt“, schreibt Wesley. Doch die Auferstehung des Unsterblichen ist mit diesem Geheimnis nicht gleichzusetzen. Und wenn der unsterbliche Sohn Gottes freiwillig den Tod auf sich nahm, ist es nicht verwunderlich, dass dieser Tod für ein verlorenes Menschengeschlecht Heilsbedeutung hat. Sobald wir erkennen, dass Jesus Gott ist, können uns diese Fragen unmöglich Probleme bereiten. Dann stellen wir fest, dass alles aus einem Guss ist und vollständig zusammenhängt. Die Inkarnation ist an sich ein unergründliches Geheimnis, aber dadurch bekommt alles andere, was das Neue Testament bezeugt, erst seinen Sinn.

Bullinger Digital

Aufgabe und Ziel der Plattform Bullinger Digital ist es, den umfangreichen Briefwechsel von Heinrich Bullinger (1504-1575) digital zu erschliessen und übers Internet öffentlich zugänglich zu machen.

Heinrich Bullinger war Nachfolger von Huldrych Zwingli in Zürich und ein wichtiger Multiplikator für die Ideen der Reformation in der Schweiz und in Europa. Sein Briefwechsel ist von grosser historischer Bedeutung, die Briefe geben Einblick in die politischen Ereignisse und theologischen Auseinandersetzungen der Zeit, aber auch in die wirtschaftlichen Verhältnisse und das Leben der Menschen in der Frühen Neuzeit.

Über das Online-Suchsystem erhalten Sie Zugriff auf die rund 10.000 Briefe an und 2.000 Briefe von Bullinger; Informationen zur Benutzung des Suchsystems finden Sie in der Hilfe. Das XML-Korpus sowie die maschinellen Übersetzungen der lateinischen Brieftexte auf Deutsch stehen als Download zur Verfügung.

Bullinger Digital ist eine phantastische Quelle für Recherchen zur Reformation. Ein Brief, den der Reformator Martin Bucer am 23. April an Bullinger schrieb, wird etwa wie folgt zusammengefasst:

Verteidigt Luther, dessen Verdienste um die Ausbreitung des Evangeliums von Oekolampad anerkannt worden sind und mit dem theologisch übereinzustimmen auch Zwingli bekannt hat. Abgesehen von der Frage des Abendmahls läßt Luthers Theologie doch nichts zu wünschen übrig. Diese Übereinstimmung beweisen auch die Unterschriften unter den Marburger Artikeln. Auch Bucer schätzt Luthers kämpferische Art nicht, aber was dieser lehrt, wird Bullinger jederzeit lobend aufnehmen, wenn er es nur richtig betrachtet. Bullingers im Affekt verfaßtes Schreiben veranlaßt Bucer zur Mahnung, ohne wirkliche Kenntnis Luther nicht zu verurteilen. Erasmus, den Bullinger so rühmt, hat sich noch ruchloser als Luther gegenüber den Oberländern verhalten. Capitos Krankheit. Kriegsvorbereitungen. Bucer drückt seine Zuneigung aus und wünscht bessere Übereinstimmung der evangelischen Kirchenvorsteher untereinander.

Wer mehr wissen möchte, kann das Faksimile des Briefs und eine digitale Fassung des lateinischen Textes einsehen. Bei Bedarf kann man dort sogar auf eine maschinelle Übersetzung in die deutsche Sprache zurückgreifen.

Der Papst und das schwarze Loch

Der katholische Journalist Dan Hitchens hat für FIRST THINGS die Erklärung Fiducia supplicans über die pastorale Sinngebung von Segnungen untersucht. Nimm man die Erklärung ernst, so Hitchens, haben bisher die Christen missverstanden, was ein Segen ist:

Offensichtlich hat jeder bisher ein unzureichendes Verständnis von Segnungen gehabt. Dieser neue Text bietet „einen spezifischen und innovativen Beitrag zur pastoralen Bedeutung des Segens“ (Kursivdruck im Original). Es folgen 2.800 Wörter mit Überlegungen zu Segnungen – Segnungen in der Bibel, warum Menschen, die um Segen bitten, eine „aufrichtige Offenheit für die Transzendenz“ zeigen, die Feststellung, dass Priester manchmal Pilgerreisen ebenso segnen wie „ehrenamtliche Gruppen und Vereine“.

Nichts von alledem ist merklich innovativ oder gar spezifisch. Wiederum schreiten wir in völliger Dunkelheit zu einer zuversichtlichen Schlussfolgerung: „Innerhalb des hier skizzierten Horizonts erscheint die Möglichkeit von Segnungen für Paare in irregulären Situationen“ usw. Welcher Horizont soll das sein? Zu spät merken Sie, worum es geht: Es ist der Ereignishorizont. Sie befinden sich wieder im schwarzen Loch.

Nun, wenn das Dokument mit der katholischen Lehre und sogar mit sich selbst nicht in Einklang zu stehen scheint, sollte man vielleicht überlegen, ob das Problem bei den eigenen Annahmen liegt. Immerhin korrigiert das Dokument mit Nachdruck ein offenbar häufig anzutreffendes Missverständnis. „Von denjenigen, die den Segen suchen“, so heißt es darin, „sollte nicht verlangt werden, dass sie zuvor moralisch vollkommen sind“.

Nur: Wer hat denn diesen Irrtum verbreitet? Wer hat behauptet, dass nur moralisch perfekte Menschen gesegnet werden können, und was hat das eigentlich mit dem vorliegenden Thema zu tun? Aber schon beginnt man den Halt zu verlieren und fühlt sich hilflos an den Rand gedrängt … 

Angesichts der Tatsache, dass es nun zwei widersprüchliche päpstliche Lehren gibt – das Dokument von 2021 und das von 2023 – ist es logisch unmöglich zu leugnen, dass Päpste, wenn sie nicht ex cathedra sprechen, manchmal irren können. 

Mehr: www.firstthings.com.

Gewinner der Weihnachtsaktion 2023

Die Gewinner der Weihnachtsaktion 2023 stehen fest: David K. aus Düsseldorf hat das Paket Logos 10 Silber Akademisch gewonnen, Udo S. aus Wuppertal das Buch Fremde neue Welt von Carl Trueman, und Benjamin B. aus Salzkotten das Buch Gottesfurcht von Michael Reeves. Die Bücher gehen noch heute zur Post. Ich gratuliere herzlich! 

Logos ist eine führende Bibelsoftware und im deutschsprachigen Raum der größte Anbieter für digitale deutschsprachige Literatur aus dem Bereich Theologie. Die Bibliothek der Edition Silber enthält sehr viele deutschsprachige Ressourcen, so dass ich es sehr gern weiterempfehle. Das Paket eignet sich ideal für Bibelschüler, Älteste oder Laienprediger. Die Funktionen von Logos 10 Silber umfassen Studienhilfen, das Faktenbuch, einen Atlas, Kommentare, und vieles mehr. Die Software ist verfügbar unter Windows, Mac, Android, iOS und kann auch im Internet genutzt werden. Weitere Informationen über das Paket gibt es hier.

Ich danke nochmals dem Hersteller und dem Produktmanagement für den Deutschen Markt für die Bereitstellung des Paketes. Außerdem danke ich den Spendern und Interessenten fürs Mitmachen!

Ich wünsche allen Besuchern des TheoBlogs in dieser besonderen Zeit besinnliche Weihnachten!

Ron Kubsch

Kirche soll Normierungsanspruch von Sexualität aufgeben

Die Katholische Kirche möchte mit der vatikanischen Erklärung „Fiducia supplicans“ (dt. Flehende Zuversicht) zeigen, dass sie nahe bei den Menschen ist. Christian Geyer-Hindemith macht ihr in seiner Analyse (von links) den Vorwurf, dass das alles eine Mogelpackung sei. Gleichgeschlechtliche Paare, die sich segnen lassen, müssen sich zu gleich „sagen lassen, dass ihre Sexualität eigentlich nicht geht“. Deutlich wird hier, worum es geht. Die gesellschaftlichen Kräfte und die progressiven Fraktionen innerhalb der Kirche werden nicht zufrieden sein, wenn die Kirche ihnen kleine Zugeständnisse macht. Sie erwarten, dass die christliche Kirche jeglichen Normierungsanspruch von Sexualität aufgibt. 

Das klingt dann so: 

Wohl kaum. Das Thema wird weiter schwelen, solange der kirchliche Normierungsanspruch von Sexualität aufrechterhalten wird. Es gibt in der vatikanischen Erklärung einen Paragraphen, der aus dem Genre der Herbergsordnung herausfällt, das ist der knappe Artikel 41. Dort heißt es: „Über die oben genannten Hinweise hinaus sollten keine weiteren Antworten über mögliche Art und Weisen der Normierung von Details oder praktischen Aspekten in Bezug auf Segnungen dieser Art erwartet werden.“ Das kann man als Absage an die Kasuistik verstehen, aber auch als Warnung, sich beim falschen Thema zu verrennen. Wenn es zutrifft, was Kardinal Kasper sagt und schreibt, dass die Gotteskrise das zentrale Thema der Kirche ist, dann stellt sich die Frage, warum man dieser Krise ausgerechnet vom Geschlechtsverkehr her begegnen möchte. Wo schlägt sich in der öffentlichen Wahrnehmung des Christentums die Gottesfrage nieder, wer formuliert ein missionarisches Programm der Barmherzigkeit, das nicht im Normierungsdrang von Segnungsordnungen erstickt?

Die Stärke der Kirche ist weiß Gott nicht ihre moralische Agenda – wie Sören Kierkegaard, der religiöse Existentialist, genau zu begründen wusste, und wie es seit dem Ruchbarwerden des Missbrauchs durch Kirchenpersonal zur weltweiten Einsicht wurde. Für die Vermittlung der Gotteserfahrung dürfte es eine Chance sein, nicht länger als Moralapostel sprechen zu können. „Keine weiteren Antworten“ laut Artikel 41 des römischen Segnungsschreibens – das klingt wie die Ankündigung einer barmherzigen Tat.

Mehr: www.faz.net.

Lernziel Abtreibung

Der Druck steigt: Schwangerschaftsabbrüche sollen verpflichtender Bestandteil der Medizinerausbildung werden. Die FAZ schreibt:

Für Juri Ghofrani Azar ist dieser Schritt längst überfällig. Schon seit Jahren fordern die „Medical Students for Choice“, zu denen Azar gehört, dass das Thema Abtreibung im Medizinstudium ausführlicher behandelt wird. Die studentischen Aktivisten fordern das Recht auf einen selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch. Dazu gehöre, dass angehende Mediziner umfänglich für den Eingriff ausgebildet würden. Geschehe das nicht, werde die medizinische Grundversorgung gefährdet.

Was im Medizinstudium gelehrt wird, legt in Grundzügen die Approbationsordnung für Ärzte fest. Zusätzlich enthält der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Empfehlungen zum Lehrinhalt. Die konkreten Lehrpläne jedoch werden von den medizinischen Fakultäten aufgestellt.

Künftig sollen Medizinstudenten verpflichtend lernen, wie ein medikamentöser und ein operativer Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden und welche ethischen und rechtlichen Dimensionen dies hat. Denn die Bundesregierung will, dass der Nationale Lernzielkatalog, der den Erwerb solchen Wissens vorsieht, für das Medizinstudium verbindlich wird.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Ein Segen ohne Segen

Die katholische TAGESPOST kommentiert die Entscheidung des Vatikans zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren: 

Beschädigt sind jetzt die Bischöfe, Seelsorger, Theologen und Katecheten, die die bisherigen Äußerungen des römischen Lehramts immer verteidigt haben. Sie werden einen schweren Stand haben. Aber noch eine ganz andere Wolke braut sich zusammen: In traditionell denkenden und empfindenden Kreisen der Kirche, man denke etwa an die Gläubigen in den USA, macht sich immer mehr das Diktum breit, dass Franziskus in Sachen Treue zur althergebrachten Kirchenlehre ein Wackelkandidat sei. Für diese Kreise ist die jüngste Erklärung der Glaubenskongregation wie Wasser auf den Mühlen.

Der Spalt in der katholischen Kirche wird sich verbreitern und die Zahl der Kardinäle und Bischöfe – mögen sie schon aus dem Amt gejagt sein oder nicht – wird sich vergrößern, die in dem Jesuiten-Papst aus Lateinamerika einen Nachfolger Petri sehen, den man nach dessen Ableben schnell wieder korrigieren muss. Aber dann wird es zu spät sein. Die einsamen Entscheidungen von Franziskus schweißen das Volk Gottes nicht zusammen, sondern reißen es auseinander – in einer Zeit, in der eine von Gewalt und Kriegen zerrissene Welt das Licht einer geeinten römischen Kirche bräuchte.

Mehr: www.die-tagespost.de.

Katholische Priester dürfen homosexuelle Paare segnen

Es gleicht einem theologischen und ethischem Erdbeben von kirchengeschichtlicher Bedeutung: Rom erlaubt die Segnung homosexueller Paare. Die FAZ schreint: 

Homosexuelle Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte am Montag eine Grundsatzerklärung, wonach katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen dürfen. In dem Text mit dem Titel „Fiducia supplicans“ (deutsch: Das flehende Vertrauen) wird betont, dass dabei eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. Auch darf ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen.

Die Erklärung der Glaubensbehörde wurde am Montag im Vatikan in mehreren Sprachen veröffentlicht. Sie trägt die Unterschrift des Präfekten der Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, und wurde von Papst Franziskus ausdrücklich genehmigt.

In dem Text der Behörde betont Fernandez, dass die Kirche ihr Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Licht der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus „erweitert und angereichert“ habe. Mit diesem weiterentwickelten Verständnis des Segens sei es möglich, „Paare in regelwidrigen Situationen und Paare desselben Geschlechts zu segnen, ohne damit ihren Status offiziell zu bestätigen oder die seit jeher gültige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu ändern“.

Um die Spannung herauszustellen, zitiere ich mal den Katholischen Katechismus: 

23578 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind“ (CDF, Erkl. „Persona humana“ 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.

2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihres Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.

Diese Sophisterei, also das erweiterte und angereicherte Verständnis von Segen, hat das Potential, die Katholische Kirche zu spalten. Außerdem wird natürlich der gesellschaftliche Druck auf jene Christen wachsen (egal welcher Konfession), die daran festhalten, dass Homosexualität eine „schlimme Abirrung“ ist, die nicht unter den göttlichen Segen gestellt werden kann. 

Klima-Religion

Die Klimabewegung trägt viele Züge einer religiösen Gemeinschaft, mit Askese, Sühne und Verboten. Ein Historiker erklärt der WELT die neue Form des Ablasshandels und spricht von einer „Öko-Schuld-Industrie“. Das ganze erinnert fatal an Römer 1,22–23: „Die sich für Weise hielten, sind zu aNarren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.“

Hier ein Zitat: 

„Die Kirchen werden heute nicht mehr als Vermittler von transzendentaler Wahrheit angesehen“, erklärt der Historiker Volker Reinhardt im Gespräch mit WELT AM SONNTAG. Damit aber habe sich die Religion nicht erledigt, sie werde nur verschoben. Reinhardt ist überzeugt davon, dass die große Mehrheit der Menschen so etwas wie einen transzendentalen Halt brauche. An die Stelle Gottes und der Kirche sei jedoch die Verherrlichung der Natur getreten.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Weihnachtsaktion 2023 endet in 6 Tagen

Schon in sechs Tagen geht die diesjährige Weihnachtsaktion zuende. Daher weise ich noch einmal darauf hin: 

Wir nähern uns dem Advent 2023. Schon in wenigen Wochen feiern wir Weihnachten. Ich möchte mich auch diesmal bei allen TheoBlog-Lesern für das Interesse, die Dialoge sowie die vielen anregenden Kommentare bedanken! Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich bei Konferenzbesuchen oder sonstigen Terminen auf den Blog angesprochen werde. Schön, dass sich so viele Leute hier Anregungen und Denkanstöße einholen.

Die Arbeit für den TheoBlog kostet neben Zeit freilich auch Geld. Besonders seit der Verabschiebung der Europäischen Datenschutzverordnung sind die Kosten für datenschutzkonforme Dienste in die Höhe geschossen. Auch Abos für Zeitschriften etc. haben ihren Preis. Daher bin ich dankbar für jeden, der mit einer Spende dem TheoBlog „unter die Arme greift“. Dafür gibt es eine Bankverbindung oder ein Paypal-Formular. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Erneut darf ich mich durch eine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Der Softwarehersteller Faithlife ermöglicht in diesem Jahr eine Verlosung der phantastischen Bibelsoftware Logos 10 in der Edition Silber.

Aktion: Logos 10 Silber

Logos ist eine führende Bibelsoftware und im deutschsprachigen Raum der größte Anbieter für digitale Literatur aus dem Bereich Theologie. Ich selbst arbeite seit vielen Jahren intensiv mit Logos und bin sehr zufrieden (siehe hier).

Das Paket eignet sich ideal für Bibelschüler, Älteste oder Laienprediger. Die Funktionen von Logos 10 Silber umfassen Studienhilfen, das Faktenbuch, einen Atlas, und vieles mehr. Die Software ist verfügbar unter Windows, Mac, Android, iOS und kann auch mit einem Internetbrowser genutzt werden. Weitere Informationen über das Paket gibt es hier.

Der Gewinner kann diesmal übrigens sogar entscheiden, ob er die Option Standard oder Akademisch möchte.

Falls ein Teilnehmer gewinnt, der die Logos 10 Silber Edition bereits besitzt, wird die Firma Faithlife großzügigerweise einen Gegenwert für das Nutzerkonto anrechnen.

Ich danke dem Produktmanagement von Faithlife Deutschland an dieser Stelle für ihre hervorragend Arbeit mit Logos und für die Unterstützung dieser Weihnachtsaktion! Ihr macht eine klasse Arbeit!

In diesem Jahr gibt es wieder eine Besonderheit (die mit meiner Mitarbeit beim Verlag Verbum Medien zusammenhängt): Wer bei der Verlosung den zweiten Platz belegt, erhält eine Ausgabe des gerade erschienenen Buches Fremde neue Welt von Carl Trueman. Derjenige, der den dritten Platz belegt, bekommt das Buch Gottesfurcht: Eine überraschend gute Nachricht von Michael Reeves zugeschickt.

Jeder Blog-Leser hat die Chance, das Softwarepaket zu erhalten. Um Empfänger von Logos 10 Silber werden zu können, sind folgende drei Punkte zu beachten:

    • Du musst TheoBlog regelmäßig lesen (Vertrauenssache).
    • Du musst mir über das Kontaktformular Deine E-Mail-Adresse mitteilen (und dabei unbedingt exakt das Stichwort: „Weihnachtsaktion 2023“ in der Betreffzeile erwähnen, da der Eingang automatisiert ist).
    • Am 20. Dezember werde ich von meiner jüngsten Tochter unter allen übersandten Adressen einen Empfänger über ein Losverfahren auswählen lassen und die gewählte Person kontaktieren (Vertrauenssache). Nach Übersendung der Anschrift stelle ich den Kontakt zur Firma Faithlife her, die dann die Software „freischalten“ wird. Bei den Büchern wird das Buch an die genannte Adresse versendet.

Vielen Dank!

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner