@Johannes G.: Mich lässt diese Botschaft aufatmen.
Liebe Grüße, Ron
Johannes G.
12 Jahre zuvor
Lieber Ron,
vielen Dank für die Rückmeldung 🙂 …wobei du die zweite Frage nicht explizit beantwortet hast. Ich schließe aber jetzt mal aus deiner Reaktion, dass du prinzipiell keine Einwände hast 😉
Vielleicht schaffe ich es zeitlich, heute Abend ein paar Anmerkungen / Fragen zusammenzustellen. Wie bereits angedeutet, irritieren mich da schon länger einige Dinge (h.h. das hat nicht speziell etwas mit Herrn Washer zu tun – was er gesagt hat ist meiner Einschätzung nach nicht gerade theologisches „Sondergut“ oder gar eine Einzelsichtweise) und mich würde interessieren, wie andere darüber denken.
@Johannes G.: Kannst Du gern machen. Ich allerdings weiß nicht, ob ich es schaffe, zu antworten. Vielleicht nehmen sich anderer Deiner Fragen an. Erfreulicherweise gibt es fleißige Leute, die sich engagieren.
ich weiß ja nicht mal, ob ich es selbst schaffe, meine Anmerkungen bzw. Fragen darzulegen 😉 Von daher habe ich da sicher keine spezifischen Erwartungen. Schauen wir einfach mal, wie sich die Dinge entwickeln… 🙂
Liebe Grüße
Jo
Roderich
12 Jahre zuvor
.. und ich weiss noch nicht mal, ob ich Zeit habe, die Einträge zu lesen.
(War nur ein Scherz :-))
Lieber Johannes, ich will Dir nicht in den Rücken fallen, aber ich finde Paul Washer – in der heutigen Zeit – ungeheuer erfrischend. 🙂 Er spricht Klartext, und darauf kommt es erst mal an – in einer Zeit, in der ein Großteil der evangelikalen Kirchen das Evangelium nur noch halbherzig predigt. Das alleine würde ausreichen, ihm einen Nobelpreis zuzusprechen. (Aber da geht es ja nicht um wirkliche Moral, sondern um Zeitgeistmoral).
Trotzdem wäre ich natürlich interessiert, Deine Einwände zu lesen.
Johannes G.
12 Jahre zuvor
Lieber Rod, ich schaffe es heute nicht mehr, mich im Detail zu erklären. Mir liegt es auch fern Washers irgendwie zu „demontieren“. Sicher ist vieles was er sagt gut und richtig. Aber gerade wenn man im Kontrast zu einem Glauben der „Beliebigkeit“ auftritt, muss man aufpassen, nicht von der anderen Seite vom Pferd zu fallen. Ich möchte als „nächtliche Überlegung“ nur kurz auf drei Punkte hinweisen. 1.) Washer stellt die Buße mehrfach „vor“ den Glauben. Das halte ich vor allem deshalb für sehr problematisch, da er diese nicht mit der Sinnesänderung hin zu Christus (allein Christus rettet, meine Werke sind nichtig und wertlos), sondern mit Werken der Heiligung identifiziert. 2.) Ich halte seine Behauptung, dass eine fortschreitende Heiligung eine notwendige! Folge rettenden Glaubens ist, für theologisch und seelsorgerlich sehr problematisch. Ich denke da erzähle ich aber nichts Neues bzw. man wird schon gemerkt haben, dass meine Nerven da empfindlich reagieren 😉 3.) Ich habe nach wie vor Probleme mit einigen… Weiterlesen »
Roderich
12 Jahre zuvor
Lieber Jo,
zu 1.) Ich denke nicht, dass Washer sagt, VOR der Buße müsse man gute Taten tun. Das gilt höchstens für wiedergeborene Christen, die erneut Buße tun müssen.
Zu 2.) ich bin kein Washer-Spezialist. „Stetig fortschreitende“ Heiligung ist sowieso nicht möglich, denn dann müsste man sich am anfang möglichst wenig heilig halten, damit noch genügend Raum nach oben ist. 🙂 Das christliche Leben ist ein Auf und Ab, aber es sollten durchaus Früchte der Heiligung vorhanden sein. … Inwiefern Washer das so „definitiv“ als Bedingung für das Errettetsein behauptet hat, kann ich nicht beurteilen.
Grundsätzlich stimme ich aber zu, dass man auch den Spruch aus Hebräer ernstnehmen sollte: „Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen“.
Da müssen wir beide uns also noch ins Zeug legen 😉
zu 3.) Da kenne ich mich nicht genug aus. Aber das „stellvertretende Sühneopfer“ Jesu gehört doch eigentlich zur christlichen Orthodoxie, oder?
Lutz
12 Jahre zuvor
Die Inhalte in dem hier besprochenen Video gibt es auch als PDF zum Lesen.
@Johannes G.: Washer ist, obwohl Baptist, in diesen von Dir angesprochenen Punkten puritanisch geprägt. Deine Fragen sind also Fragen an viele Puritaner (die sich bei genauerem Hinsehen ja auch nicht immer einig waren). Die Buße, die der Mensch tut (und zu der er auch aufgefordert ist, Apg 3,19), wird von Gott geschenkt. Progressive Heiligung mit Glaubensfrüchten gehört zum Leben als Christ dazu (Was durchaus bedeuten kann, dass man sich seiner Sünden immer tiefer bewusst wird, vgl. Calvin). Stellvertretende Sühne ist nun mal reformatorisch. Liebe Grüße, Ron
Waldi
12 Jahre zuvor
Paul Washer &
Das kraftvolle Evangelium
The Gospel’s Power and Message (Recovering the Gospel) by Paul Washer (Oct 15, 2012)
The Gospel Call and True Conversion by Paul Washer (May 20, 2013) http://www.amazon.com
@Ron, danke für die Rückmeldung 🙂 Was ich eben sehr bedenklich finde ist, wenn es so dargestellt wird, als ob das wichtigste die (progressive) Heiligung ist und der Glaube als zweites „Anhängsel“ erwähnt wird. Das finde ich deswegen sehr gefährlich, weil es – zumindest aus meiner Sicht – das Evangelium der Gnade mit Werken vermischt und das ist meiner Einschätzung nach eine ernste Angelegenheit. Aber dazu unten dann mehr. Dass die stellvertretende Sühne reformatorisch ist, ist mir durchaus bewusst. Aber ich denke wir sind uns einig, dass ein bestimmtes Label auf einem Konzept noch nichts darüber aussagt, ob es kohärent oder zutreffend ist 😉 @All Nachfolgend werde ich ausgehend von Washers Aussagen einige Anmerkungen und Fragen meinerseits auflisten. Falls jemand Zeit und Interesse hat, diese zu beantworten oder meine Argumente zu entkräften, freue ich mich natürlich. Auch der Verweis auf Fachliteratur (DE oder EN), welche diese Fragen möglichst umfassend behandelt, ist immer willkommen. „Wenn der allmächtige Gott böse wäre, so… Weiterlesen »
Schandor
12 Jahre zuvor
@Jo „Und ich dachte immer, dass das Evangelium eine gute Botschaft für die „Schwachen“ ist. Wie kann diese Sichtweise einem angefochtenen, zweifelnden Menschen Trost spenden?“ Manchmal sprichst Du mir aus dem Herzen! 🙂 Ich hab nämlich auch gedacht, das Evangelium sei eine Botschaft der Schwachen. Man muss einmal einen Schritt zurücktreten und sehen, dass es Menschen gibt, die ganz von Natur aus „heiliger“ angelegt sind: Sie haben kein Suchtpotential, verstricken sich weder in Unmoral noch Spielsucht, rauchen nicht, trinken nicht, gehen nicht aus – geborene Puritaner eben. Wenn so jemand vom Evangelium spricht (und das geht jetzt nicht gegen Paul Washer, den ich beneide und bewundere), bekomme ich es sofort mit der Angst zu tun. Aber sofort. In solchen Momenten will mir der Glaube schier verzweifeln. Wenn ich vor Gott stehe, werde ich mich einzig auf die Gnade Jesu berufen und nicht eine Sekunde über ein mögliches Werk nachdenken. Ich werde bitten: Nimm mich bitte in Gnaden auf, nachdem du… Weiterlesen »
Johannes G.
12 Jahre zuvor
@Schandor,
danke für die Anmerkungen, besonders auch für den letzten Abschnitt. Das halte ich ebenfalls für einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt.
@All
Nach ein wenig Recherche habe ich einen Aufsatz von Steven L. Porter von der University of Biola gefunden, der ev. einige meiner Fragen thematisiert. Er trägt den schönen Titel „Swinburnian Atonement and the Doctrine of Penal Substitution“. Wer sich dafür interessiert, findet das PDF hier:
Hey Leute, ich habe das Video gerade gesehen und ich habe zwei Anfragen. Washer geht von zwei Grundannahmen aus, die ich nicht nachvollziehen kann:
„Wenn ein gerechter Gott so den Sünder gegnadigt, dann es er nicht länger gerecht. Wenn ein heiliger Gott Sünder zu sich beruft – in seine Gemeinschaft – dann ist er kein heiliger Gott mehr.“
Die Schlussfolgerung ist ja, dass Gottes Gerechtigkeit die ewige Strafe des Sünders verlangt und seine Heiligkeit die ewige Trennung bewirken muss. Ich finde diese Konzepte total unbefriedigend. Wenn Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit nämlich ihre volle Auswirkung auf die Menschheit finden, dann wird es allen Ungläubigen schlechter gehen als jetzt. Daher scheinen diese Begriffe für mich negativ besetzt zu sein.
Sollte Gerechtigkeit nicht als Recht wiederherstellend bzw. schaffend und Heiligkeit als heiligend verstanden werden?
@Johannes G.: a) Man kann, wie Dein Beispiel zeigt, W. so verstehen. Aber das entspricht nicht seiner Theologie. Er will diese Vermischung nicht. Wie z.B. Martyn Lloyd-Jones (dem er nah steht), unterscheidet er gut reformatorisch zwischen Glaubensrechtfertigung und Heiligung. Er meint aber, dass es Frucht gibt, wenn jemand mit Christus verbunden lebt (vgl. Joh 15). b) Die St. Sühne ist reformatorisch und m.E. auch biblisch. Ich will damit nicht die Sühnetheologie Anselm rehabilieren. Ich bin mir sehr bewusst, dass derzeit diese Überzeugung unpopulär ist. Das allerdings spricht nicht dagegen, dass sie zutrifft. Auf populäre Einwände geht G. Williams ein in PENAL SUBSTITUTION: A RESPONSE TO RECENT CRITICISMS: http://www.etsjets.org/files/JETS-PDFs/50/50-1/JETS_50-1_071-086_Williams.pdf Es gibt allerdings dazu – wie ich Dir wahrscheinlich nicht sagen brauche – grundlegend theologische Werke, z.B. das von Morris oder das von Stott. c) Zur Metaphysik: Das ist m.E. Nebensache. W. will sagen, dass Gott heilig ist und deshalb Sünde nicht dulden kann. d) Zur Gewissheit: Da verstehe ich dich wohl… Weiterlesen »
@Ben: Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe. Tatsache ist, dass Gott notwendig gerecht ist. Die Annahme des Sünders braucht Sühnung. Gott selbst sühnt in seinem Sohn Jesus Christus.
Liebe Grüße, Ron
Ben
12 Jahre zuvor
„Die Annahme des Sünders braucht Sühnung“ – das macht für mich eben keinen Sinn. Wenn Gott den Sünder liebt, dann kann er ihn begnadigen und ihn annehmen, oder eben nicht und sich dagegen entscheiden. Das würde für mich Sinn ergeben. Aber warum Sühne?
Ist Sühne nicht ein Gewaltakt, der dem Übel in der Welt weitere hinzufügt anstatt sie aus der Welt zu schaffen? Wieso kann Gott einen Sünder erst annehmen, wenn ein Opfer stellvertretend leiden und sterben muss?
Ich kann verstehen, dass Menschen in archaischen Kulturen die Götter durch Opfer besänftigen mussten und müssen. Steckt beim christlichen Gott dasselbe Prinzip dahinter?
Lutz
12 Jahre zuvor
@Schandor Manchmal weiß ich nicht, was du eigentlich rüberbringen möchtest. Auf der einen Seite kritisiert man die theologische Unvollkommenheit, auf der anderen schreibst du was von „Natur aus heiliger“ … Verwechselst du jetzt nicht das was „vor Augen ist“ mit dem was „verborgen vor anderen Menschen abläuft“? Es gibt Misthaufen, die stinken so offensichtlich, dass man darüber vergisst, dass solche Leute wie Paulus (angesehen und und …) nicht geringere Misthaufen hatten – nur eben nicht für „alle Welt“ offensichtlich. „Von Natur aus heiliger“ wäre sicher etwas wo Paulus sofort sein Kleid zerrissen hätte …. Mich stört ein solcher Satz auch: „Wir sollen nicht allein Buße tun, sondern an das Wort und die Person Jesu Christi glauben.“ (Seite 3 der PDF) Das stellt die Buße (das Tun) ja geradezu dem Glauben contra. „Erlösung kommt durch Buße und mittels Glaubens an Jesus Christus zu uns.“ (selbe Seite 3) Hier ebenso – aber was, wenn es jetzt gar nicht um eine theologische Gesamtschau… Weiterlesen »
@Ben: Gott ist uneingeschränkt frei in dem Sinn, dass es keine Instanz oder Regel außerhalb Gottes gibt, die ihn einschränkt. Allerdings handel Gott immer seinem Wesen entsprechend und hält sich an sein eigenes Gesetz. Obwohl Gott so unter keinem Zwang steht, handelt er notwendig gerecht. Er kann uns in Übereinstimmung mit seinem Wesen nicht einfach so vergeben. Das wäre ein Rechtsbruch. Gott selbst schafft deshalb die Gerechtigkeit, die er uns anrechnet und die rettet in Jesus Christus. Römer 3,23–26: „Gerecht gemacht werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott dazu bestellt, Sühne zu schaffen — die durch den Glauben wirksam wird — durch die Hingabe seines Lebens. Darin erweist er seine Gerechtigkeit, dass er auf diese Weise die früheren Verfehlungen vergibt, die Gott ertragen hat in seiner Langmut, ja, er zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus… Weiterlesen »
Schandor
12 Jahre zuvor
@Lutz Sorry, ich verstehe Deine Einwände nicht. Der Puritanismus endet – ob er es will oder nicht – früher oder später genau dort, wo er eigentlich nicht hinwill: in der Werksgerechtigkeit. Der washerechte Calvinist kann sich nie sicher sein, ob er letztlich erlöst ist oder nicht, deshalb muss er auch so eifrig Werke treiben (um seine Berufung „festzumachen“). „Perseverance of the faith“ – ja, aber ganz konkret bleibt der Puritaner immer dort, wo Pipers Achillesverse liegt, nämlich in der Frage: Bin ich wirklich dabei? Habe ich mir letztlich nicht alles doch nur eingebildet? Heilsgewissheit gibt es also nicht, darf es auch nicht geben, denn in dem Moment, in dem es sie gibt, schlägt sie in ihr Gegenteil um. Der Calvinismus begeht hier – sicher ohne es zu wollen – eine Art petitio principii: Zwar rechtfertigt der Glaube (und nur er), doch muss er Werke zeitigen, um echt zu sein. Somit kann man erst an den Werken zeigen/erkennen, ob es rettender… Weiterlesen »
Roderich
12 Jahre zuvor
@Schandor,
ich bin bestimmt nicht „heiliger“ als Du. Und wenn Du das jetzt als falsche Demut abtust, hättest Du mich ja bestätigt, denn „falsche Demut“ ist ja auch ein Zeichen mangelnder Heiligkeit 😉
Es ist übrigens egal, wer „heiliger“ ist von uns – Christus ist der Standard.
Nur dem „wenn man nicht der Typ für viel Bibellesen und Beten“ ist, kann ich nicht so ganz zustimmen. Wir müssen treu sein, gehorsam sein – das ist Gottes Vorgabe für alle. Da gibt es also – laut Gottes Wort – auch niemand, der nicht „der Typ dafür“ ist. Was genau „Gehorsam“ und „Treue“ für Dich heißt – das kannst Du allerdings selber herausfinden, indem Du Gottes Wort liest.
Also: wenigstens am Sonntag lieber Bibellesen als Theoblog 🙂
(Würde der nach-1517er Martin Luther sagen – also gerade jemand, der nicht die Werksgerechtigkeit predigt).
Roderich
12 Jahre zuvor
@Ben, Ist Sühne nicht ein Gewaltakt, der dem Übel in der Welt weitere hinzufügt anstatt sie aus der Welt zu schaffen? Wieso kann Gott einen Sünder erst annehmen, wenn ein Opfer stellvertretend leiden und sterben muss? Ich kann verstehen, dass Menschen in archaischen Kulturen die Götter durch Opfer besänftigen mussten und müssen. Steckt beim christlichen Gott dasselbe Prinzip dahinter? Gerechtigkeit ist ein Charakterzug Gottes. Sühne durch Christus – das ist ein Akt, der sowohl der Gnade Gottes als auch der Gerechtigkeit Gottes genüge tut. Er war also unverzichtbar. Nur so ist die Sünde wirklich aus der Welt zu schaffen. Nur so kann Gott unsere Taten auch ernst nehmen. (Er kann sie nicht einfach „ungeschehen machen“, ohne unsere Taten als irrelevant zu erklären und uns damit nicht mehr ernst zu nehmen). JEDE unserer Taten hat Konsequenzen. Davon abgesehen und ganz grundsätzlich: Hätte Gott einen anderen Weg gehen können? Vielleicht auch das. Was Gott hätte anders machen können – das sind vermutlich… Weiterlesen »
Lutz
12 Jahre zuvor
@Schandor Na da können wir uns ja die Hand geben – ich verstehe deine Einwände letztlich nicht und du meine nicht. Es ist nicht notwendiger Weise so, dass irgendwie immer eine „Teillehre“ das Übergewicht haben muss. Die Kirchengeschichte ist ein guter Mahner – aber da jetzt ein „notwendig so“ rauszuholen, würde bedeuten, dass die Schrift eben doch missverständlich angelegt sei. Manches ist auch einfach dem geschuldet, dass man in einer Predigt nicht beide Seiten gleichzeitig anschauen kann. Wenn ich mir jetzt nur eine Seite zu Gemüte führe, dann entsteht logischerweise die Wahrnehmung – das sei Alles dazu. Zu Paul Washer auch hier: http://unwisesheep.org/2010/10/05/heilsgewissheit-rechtfertigung/ Gut, eigentlich steht da nur ein Zitat von ihm. Aber insgesamt entnehme ich mir die Information, das (hier im Thema) kann nicht Alles sein, was er dazu zu sagen hat. Übrigens bin ich dir sehr dankbar für die Buchempfehlung „Kettling“. Auf Seite 43/44 formuliert er das Problem sehr zutreffend: „Phil. 2, 12. 13 kann eine entscheidende Hilfe… Weiterlesen »
Ben
12 Jahre zuvor
@Roderich: Zunächst einmal vielen dank für die ausführlichen Erklärungen. Mir geht es nicht darum, bibelkritik zu betreiben im bultmannischen Sinn und einfach biblische Aussagen als Mythen abzustempeln und dann für ungültig zu erklären. Mir geht es mehr darum zu verstehen und die logischen Zusammenhänge hinter einem Dogma zu begreifen, besonders bei der stellvertretenden Sühne. Es gibt dabei einige offene fragen für mich. Zum einen scheinen Juden Opfer grundsätzlich anders zu interpretieren als Christen. Für jeden sind Opfer eher ein äußeres Symbol einer inneren Buße, ähnlich wie bei uns die Taufe. Daher können sie auch heute mit gott Frieden haben, auch ohne Tempel und Opfer. Es kommt nicht auf das Opfer an, sondern auf die Umkehr des Herzens, die als Voraussetzung zur Vergebung dient. Wie kam es jetzt dazu, dass im Christentum die Opfer eine andere Bedeutung erhalten haben? Oder stimmt an unsrem reformierten Verständnis etwas nicht? Dann: die Konzepte von Vergeltung, Genugtuung und Rache leuchten mir eben nicht ein. Warum… Weiterlesen »
Johannes G.
12 Jahre zuvor
Lieber Ron, vielen Dank für den Artikel. Ich werde mir das Thema nochmals in aller Ruhe anschauen 🙂 Eines möchte ich jedoch generell noch anmerken bzw. klarstellen: Ich bestreite nicht, dass die Bibel eine Form der stellvertretenden Sühne lehrt. Mir geht es auch nicht darum, irgendetwas wegzuerklären, weil es mir nicht „gefällt“ oder „unpopulär“ ist. Wer dies so sieht, möge mir bitte aufzeigen, inwiefern meine obigen Einwände substanzlos oder irrelevant sind. Ich frage mich lediglich, wie wir das genau verstehen und erklären können, so dass erkennbar wird, welche Folgen Jesu Tod genau hatte bzw. was er alles erreicht hat und andererseits moralisch und logisch kohärent ist. Ich habe zumindest den Verdacht, dass die Formulierungen! dieser Lehre, die mir bisher untergekommen sind, ggf. eine Karikatur sind. Zumindest ergeben sie aus meiner Sicht keinen Sinn bzw. widersprechen sich selbst. Desweiteren ist es tatsächlich so, dass es kein einheitliches Verständnis des Sühnetods Christi in der orthodoxen Christenheit gibt – ob einem das jetzt… Weiterlesen »
Roderich
12 Jahre zuvor
@Ben, Ich denke auch, dass Gott auf Sünde reagieren muss, alles andere wäre weder gerecht noch gut. Aber Strafe bedeutet nach meinem empfinden immer, dass ein weiteres Übel geschaffen wird. Das erscheint mir eben völlig sinnlos. Warum nicht lieber das Chaos der Sünde heilen, anstatt noch mehr Schmerz und Zerstörung anzurichten? Da ist ein Widerspruch. Wenn Gott etwas „einfach ungeschehen“ macht, dann „reagiert er“ eben nicht darauf. Wenn Gott unser Handeln ernst nehmen will, muss es doch Konsequenzen haben – sonst würde er die Freiheit zu Handeln aufheben. Oder siehst Du das anders? Der stellvertretende Tod Christi ist eben ein Weg, und der einzige, den ich mir nur denken kann, der beiden Eigenschaften Gottes – Gerechtigkeit und Gnade – genüge tut. Bei Deinem Ansatz („einfach ungeschehen machen“ oder „einfach wegwischen“) fehlt mir einfach das Empfinden für Gerechtigkeit. Vielleicht ein möglicher Test wäre: Sich mal fragen, wie man ansonsten „fühlt“, wenn ungerechte Dinge geschehen? Fühlt man da jemals Zorn? Wenn NEIN,… Weiterlesen »
Roderich
12 Jahre zuvor
@ Jo, Desweiteren ist es tatsächlich so, dass es kein einheitliches Verständnis des Sühnetods Christi in der orthodoxen Christenheit gibt – ob einem das jetzt gefällt oder nicht. Der Kreuzestod Christi umsfasst sicher mehrere Aspekte, aber ich finde es schon bedenklich, dass die Christenheit bezüglich des zentralen Ereignisses ihrer Glaubensauffassung zu keiner klaren Übereinkunft kommt. Ich denke, Hebräer 9 ist da recht klar – das ist soweit recht einfach zu verstehen, und darin dürfte sich jeder einig sein. Ich zitiere aus Hebräer 9: Christus ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, so daß sie äußerlich rein sind, um wieviel mehr wird dann das Blut Christ, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Gott dargebracht hat, unser… Weiterlesen »
Johannes G.
12 Jahre zuvor
@Rod, nur ganz kurz in der Mittagspause 😉 Das ist auch das, was man “glauben” muss, um selig zu werden. DASS also Christus stellvertretend für uns Menschen gestorben ist – darin ist man sich seit Anbeginn der Christenheit einig. Das habe ich ja gar nicht bestritten. Diese Sache ist zumindest der „minimale“ Konsens, den ich so auch sehe. Der Grund darin liegt eben darin, dass menschliches Denken fehlerhaft ist, unsere Logik fehlerhaft, etc. Das verwundert nicht, ist aber auch nicht so wahnsinnig schlimm. Wir wissen, es gibt bei Gott EINE logische Erklärung, auch für alle Dinge, die nicht explizit in der Bibel erklärt wurden, und in der Zwischenzeit – bis wir bei Ihm sind – bemühen wir uns um die möglichst beste Erklärung. Genau darum geht es mir ja. Mir erscheinen diverse Erklärungen unlogisch bzw. inkohärent. Mich persönlich überzeugt bisher das Modell von Aquinas am meisten bzw. um genauer zu sein: Ich meine es liefert die umfassendste Erklärung diverser Gesichtspunkte… Weiterlesen »
Ben
12 Jahre zuvor
@Roderich Zur Frage nach Gottes Gerechtigkeit Ich gehe noch einen Schritt zurück. Washers Logik ist ja folgende: Weil Gott gerecht ist muss er Sünde bestrafen. Ich habe bereits die Frage aufgeworfen, ob Strafe die einzige oder gar eine sinnvolle Reaktion auf Sünde ist. Jetzt mein Schritt zurück: Warum reagiert Gott auf Sünde? Washer sagt, es sei Gottes Gerechtigkeit (was auch immer das meint) oder weil Sünde in ihm Zorn bewirkt. Umgangssprachlich ausgedrückt kommt hier folgendes bei mir an: Sünde provoziert Gott bis seine Geduld am Ende ist, er wird zornig und zerstört alles, was nicht bei Jesus Zuflucht sucht. Wird deutlich wo mein Problem liegt? Ich glaube einfach nicht, dass Gott sich provozieren lässt. Hinter Begriffen wie Gerechtigkeit oder Zorn muss meiner Meinung nach Gottes Wunsch stehen, das Chaos der Sünde zu heilen. Gottes Triebfeder kann nicht (soweit ich es bislang nachvollziehen kann) eine Kränkung oder soetwas wie eine Ehrverletzung sein. Das würde auf mich sehr unsouverän wirken und ist… Weiterlesen »
Roderich
12 Jahre zuvor
@Ben, Gottes Triebfeder kann nicht (soweit ich es bislang nachvollziehen kann) eine Kränkung oder soetwas wie eine Ehrverletzung sein. Das würde auf mich sehr unsouverän wirken und ist mir daher nicht nachvollziehbar. Nein, das denke ich auch nicht. Das wären „Anthropomorphismen“ – eine für Menschen verständlich gemachte Darstellung Gottes. Gottes Geduld wäre theoretisch endlos. Nur MÖCHTE er die Geduld nicht endlos ausüben, denn er ist eben auch gerecht. Und nicht NUR Liebe. Hinter Begriffen wie Gerechtigkeit oder Zorn muss meiner Meinung nach Gottes Wunsch stehen, das Chaos der Sünde zu heilen. … Gottes Triebfeder ist sein aus Gnade gespeister Wunsch Wiederherstellung und Gutes zu wirken. Darum reagiert er auf Sünde. Das steckt hinter dem Begriff Gerechtigkeit. Oder nicht? Was denkst du? Nein, Du reduzierst Gottes Triebfeder eben auf die „Liebe“ und Gnade. Auch bei der Kindererziehung kann es nicht NUR um langfristige pädagogische Weiterentwicklung gehen. (Auch wenn das zu einem anderen Gebiet gehört – Politik – empfehle ich das Buch… Weiterlesen »
@Johannes G.: Lieber Johannes, keines Falls unterstelle ich Dir eine Neigung zum Populären. Das ist eher allgemein gesprochen. Ich stimme Dir auch vollkommen darin zu, dass die Schrift einen Vielklang von Sühneaspekten überliefert. Hier ein Auszug aus einem Vortrag von mir. Beachte dabei besonders die letzten beiden Sätze. Das wird eben der Knackpunkt sein. Ich springe nochmals in die Bresche für Stott. Es stimmt: Die Bibel überliefert uns eine Fülle von Begriffen, Bildern und Zugängen zum Versöhnungswerk von Jesus Christus. Wir finden nicht nur einen Typus der Versöhnungslehre. Der klassische Christus-Victor-Typus betont in angemessener Weise die Siegestat von Christus über die Mächte des Bösen. Nachfolger von Jesus Christus stehen nicht mehr unter der Herrschaft des Satans, sondern wurden durch ihren Erlöser in die Freiheit geführt. Der lateinische Typus der Versöhnungslehre hebt demgegenüber den Gerechtigkeitsausgleich hervor, der Gott gegeben wird. Der subjektive Typus der Versöhnungslehre betont, dass der völlige Gehorsam von Jesus Christus Vorbildcharakter für seine Jünger hat. Aber doch fällt… Weiterlesen »
Johannes G.
12 Jahre zuvor
Lieber Ron, vielen Dank für die Ergänzung. Dazu gibt es von meiner Seite aus keine Einwände und ich meine auch, dein Anliegen zu verstehen. Ich denke wir liegen – wie so oft- gar nicht so sehr weit auseinander 😉 Ich stimme Dir z.B. völlig darin zu, dass wir biblische Lehren nicht zugunsten zeitgenössischer „Befindlichkeiten“ inhaltlich anpassen oder gar aufgeben dürfen. Denn genau dies führt meiner Erfahrung nach immer dazu, dass der christliche Glauben zu einer „Religion“ wird. Ich habe übrigens nicht angenommen, dass du mir eine Neigung zum Populären unterstellst. Auch wenn ich meinen Beitrag an Dich adressiert hatte, wollte ich mit meinem Hinweis nur noch einmal allgemein klarstellen, um was es mir bei der Sache geht. Liebe Grüße Jo PS: In das Buch „The Cross of Christ“ von Stott habe ich Mitte letzter Woche kurz „digital“ reingeblättert. Das werde ich mir ggf. noch näher anschauen. Da es sogar eine Übersetzung gibt, wäre das zumindest eine Gelgenheit auch mal wieder… Weiterlesen »
Ströme lebendigen Washers … 😉
@Ron
hat es Dich persönlich überrascht, provoziert oder aufatmen lassen? Stimmst du Washer in allen seinen Aussagen in diesem Video zu?
Es überrschascht mich jetzt nicht, dass Washer sich so äußert. Aber ich hätte da durchaus einige „provozierende“ Rückfragen… 😉
Liebe Grüße
Jo
@Johannes G.: Mich lässt diese Botschaft aufatmen.
Liebe Grüße, Ron
Lieber Ron,
vielen Dank für die Rückmeldung 🙂 …wobei du die zweite Frage nicht explizit beantwortet hast. Ich schließe aber jetzt mal aus deiner Reaktion, dass du prinzipiell keine Einwände hast 😉
Vielleicht schaffe ich es zeitlich, heute Abend ein paar Anmerkungen / Fragen zusammenzustellen. Wie bereits angedeutet, irritieren mich da schon länger einige Dinge (h.h. das hat nicht speziell etwas mit Herrn Washer zu tun – was er gesagt hat ist meiner Einschätzung nach nicht gerade theologisches „Sondergut“ oder gar eine Einzelsichtweise) und mich würde interessieren, wie andere darüber denken.
Liebe Grüße
Jo
@Johannes G.: Kannst Du gern machen. Ich allerdings weiß nicht, ob ich es schaffe, zu antworten. Vielleicht nehmen sich anderer Deiner Fragen an. Erfreulicherweise gibt es fleißige Leute, die sich engagieren.
Liebe Grüße, Ron
@Ron,
ich weiß ja nicht mal, ob ich es selbst schaffe, meine Anmerkungen bzw. Fragen darzulegen 😉 Von daher habe ich da sicher keine spezifischen Erwartungen. Schauen wir einfach mal, wie sich die Dinge entwickeln… 🙂
Liebe Grüße
Jo
.. und ich weiss noch nicht mal, ob ich Zeit habe, die Einträge zu lesen.
(War nur ein Scherz :-))
Lieber Johannes, ich will Dir nicht in den Rücken fallen, aber ich finde Paul Washer – in der heutigen Zeit – ungeheuer erfrischend. 🙂 Er spricht Klartext, und darauf kommt es erst mal an – in einer Zeit, in der ein Großteil der evangelikalen Kirchen das Evangelium nur noch halbherzig predigt. Das alleine würde ausreichen, ihm einen Nobelpreis zuzusprechen. (Aber da geht es ja nicht um wirkliche Moral, sondern um Zeitgeistmoral).
Trotzdem wäre ich natürlich interessiert, Deine Einwände zu lesen.
Lieber Rod, ich schaffe es heute nicht mehr, mich im Detail zu erklären. Mir liegt es auch fern Washers irgendwie zu „demontieren“. Sicher ist vieles was er sagt gut und richtig. Aber gerade wenn man im Kontrast zu einem Glauben der „Beliebigkeit“ auftritt, muss man aufpassen, nicht von der anderen Seite vom Pferd zu fallen. Ich möchte als „nächtliche Überlegung“ nur kurz auf drei Punkte hinweisen. 1.) Washer stellt die Buße mehrfach „vor“ den Glauben. Das halte ich vor allem deshalb für sehr problematisch, da er diese nicht mit der Sinnesänderung hin zu Christus (allein Christus rettet, meine Werke sind nichtig und wertlos), sondern mit Werken der Heiligung identifiziert. 2.) Ich halte seine Behauptung, dass eine fortschreitende Heiligung eine notwendige! Folge rettenden Glaubens ist, für theologisch und seelsorgerlich sehr problematisch. Ich denke da erzähle ich aber nichts Neues bzw. man wird schon gemerkt haben, dass meine Nerven da empfindlich reagieren 😉 3.) Ich habe nach wie vor Probleme mit einigen… Weiterlesen »
Lieber Jo,
zu 1.) Ich denke nicht, dass Washer sagt, VOR der Buße müsse man gute Taten tun. Das gilt höchstens für wiedergeborene Christen, die erneut Buße tun müssen.
Zu 2.) ich bin kein Washer-Spezialist. „Stetig fortschreitende“ Heiligung ist sowieso nicht möglich, denn dann müsste man sich am anfang möglichst wenig heilig halten, damit noch genügend Raum nach oben ist. 🙂 Das christliche Leben ist ein Auf und Ab, aber es sollten durchaus Früchte der Heiligung vorhanden sein. … Inwiefern Washer das so „definitiv“ als Bedingung für das Errettetsein behauptet hat, kann ich nicht beurteilen.
Grundsätzlich stimme ich aber zu, dass man auch den Spruch aus Hebräer ernstnehmen sollte: „Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen“.
Da müssen wir beide uns also noch ins Zeug legen 😉
zu 3.) Da kenne ich mich nicht genug aus. Aber das „stellvertretende Sühneopfer“ Jesu gehört doch eigentlich zur christlichen Orthodoxie, oder?
Die Inhalte in dem hier besprochenen Video gibt es auch als PDF zum Lesen.
http://lannopez.files.wordpress.com/2012/03/pw_was-ist-das-evangelium.pdf
Das hat den Vorteil, dass man mit Zitaten argumentieren kann, dass die Vergesslichkeit im Hören keine so große Rolle spielt …
@Lutz,
Danke 🙂 Jetzt habe ich die entsprechenden Stellen aber leider schon anhand der Untertitel abgetippt… 😉
Liebe Grüße
Jo
@Johannes G.: Washer ist, obwohl Baptist, in diesen von Dir angesprochenen Punkten puritanisch geprägt. Deine Fragen sind also Fragen an viele Puritaner (die sich bei genauerem Hinsehen ja auch nicht immer einig waren). Die Buße, die der Mensch tut (und zu der er auch aufgefordert ist, Apg 3,19), wird von Gott geschenkt. Progressive Heiligung mit Glaubensfrüchten gehört zum Leben als Christ dazu (Was durchaus bedeuten kann, dass man sich seiner Sünden immer tiefer bewusst wird, vgl. Calvin). Stellvertretende Sühne ist nun mal reformatorisch. Liebe Grüße, Ron
Paul Washer &
Das kraftvolle Evangelium
The Gospel’s Power and Message (Recovering the Gospel) by Paul Washer (Oct 15, 2012)
The Gospel Call and True Conversion by Paul Washer (May 20, 2013)
http://www.amazon.com
Janet Mefferd Show-11/2/2012
Janet talks with Paul Washer from HeartCry Missionary Society
http://www.janetmefferdpremium.com/2012/11/02/janet-mefferd-radio-show-20121102-hr-1/
Janet Mefferd Show-9/12/2012
http://www.janetmefferdpremium.com/2012/09/12/janet-mefferd-radio-show-20120912-hr-1/
@Ron, danke für die Rückmeldung 🙂 Was ich eben sehr bedenklich finde ist, wenn es so dargestellt wird, als ob das wichtigste die (progressive) Heiligung ist und der Glaube als zweites „Anhängsel“ erwähnt wird. Das finde ich deswegen sehr gefährlich, weil es – zumindest aus meiner Sicht – das Evangelium der Gnade mit Werken vermischt und das ist meiner Einschätzung nach eine ernste Angelegenheit. Aber dazu unten dann mehr. Dass die stellvertretende Sühne reformatorisch ist, ist mir durchaus bewusst. Aber ich denke wir sind uns einig, dass ein bestimmtes Label auf einem Konzept noch nichts darüber aussagt, ob es kohärent oder zutreffend ist 😉 @All Nachfolgend werde ich ausgehend von Washers Aussagen einige Anmerkungen und Fragen meinerseits auflisten. Falls jemand Zeit und Interesse hat, diese zu beantworten oder meine Argumente zu entkräften, freue ich mich natürlich. Auch der Verweis auf Fachliteratur (DE oder EN), welche diese Fragen möglichst umfassend behandelt, ist immer willkommen. „Wenn der allmächtige Gott böse wäre, so… Weiterlesen »
@Jo „Und ich dachte immer, dass das Evangelium eine gute Botschaft für die „Schwachen“ ist. Wie kann diese Sichtweise einem angefochtenen, zweifelnden Menschen Trost spenden?“ Manchmal sprichst Du mir aus dem Herzen! 🙂 Ich hab nämlich auch gedacht, das Evangelium sei eine Botschaft der Schwachen. Man muss einmal einen Schritt zurücktreten und sehen, dass es Menschen gibt, die ganz von Natur aus „heiliger“ angelegt sind: Sie haben kein Suchtpotential, verstricken sich weder in Unmoral noch Spielsucht, rauchen nicht, trinken nicht, gehen nicht aus – geborene Puritaner eben. Wenn so jemand vom Evangelium spricht (und das geht jetzt nicht gegen Paul Washer, den ich beneide und bewundere), bekomme ich es sofort mit der Angst zu tun. Aber sofort. In solchen Momenten will mir der Glaube schier verzweifeln. Wenn ich vor Gott stehe, werde ich mich einzig auf die Gnade Jesu berufen und nicht eine Sekunde über ein mögliches Werk nachdenken. Ich werde bitten: Nimm mich bitte in Gnaden auf, nachdem du… Weiterlesen »
@Schandor,
danke für die Anmerkungen, besonders auch für den letzten Abschnitt. Das halte ich ebenfalls für einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt.
@All
Nach ein wenig Recherche habe ich einen Aufsatz von Steven L. Porter von der University of Biola gefunden, der ev. einige meiner Fragen thematisiert. Er trägt den schönen Titel „Swinburnian Atonement and the Doctrine of Penal Substitution“. Wer sich dafür interessiert, findet das PDF hier:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CD4QFjAB&url=http%3A%2F%2Fapollos.squarespace.com%2Fatonement%2FSwinburnian%2520Atonement%2520and%2520the%2520Doctrine%2520of%2520Penal%2520Substitution.pdf&ei=uDIEUYLKGMTEsgb8x4HwAQ&usg=AFQjCNEpFt5AYarwNin5Em3dd2xfOxJKAg&bvm=bv.41524429,d.Yms&cad=rja
Liebe Grüße
Jo
Hey Leute, ich habe das Video gerade gesehen und ich habe zwei Anfragen. Washer geht von zwei Grundannahmen aus, die ich nicht nachvollziehen kann:
„Wenn ein gerechter Gott so den Sünder gegnadigt, dann es er nicht länger gerecht. Wenn ein heiliger Gott Sünder zu sich beruft – in seine Gemeinschaft – dann ist er kein heiliger Gott mehr.“
Die Schlussfolgerung ist ja, dass Gottes Gerechtigkeit die ewige Strafe des Sünders verlangt und seine Heiligkeit die ewige Trennung bewirken muss. Ich finde diese Konzepte total unbefriedigend. Wenn Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit nämlich ihre volle Auswirkung auf die Menschheit finden, dann wird es allen Ungläubigen schlechter gehen als jetzt. Daher scheinen diese Begriffe für mich negativ besetzt zu sein.
Sollte Gerechtigkeit nicht als Recht wiederherstellend bzw. schaffend und Heiligkeit als heiligend verstanden werden?
@Johannes G.: a) Man kann, wie Dein Beispiel zeigt, W. so verstehen. Aber das entspricht nicht seiner Theologie. Er will diese Vermischung nicht. Wie z.B. Martyn Lloyd-Jones (dem er nah steht), unterscheidet er gut reformatorisch zwischen Glaubensrechtfertigung und Heiligung. Er meint aber, dass es Frucht gibt, wenn jemand mit Christus verbunden lebt (vgl. Joh 15). b) Die St. Sühne ist reformatorisch und m.E. auch biblisch. Ich will damit nicht die Sühnetheologie Anselm rehabilieren. Ich bin mir sehr bewusst, dass derzeit diese Überzeugung unpopulär ist. Das allerdings spricht nicht dagegen, dass sie zutrifft. Auf populäre Einwände geht G. Williams ein in PENAL SUBSTITUTION: A RESPONSE TO RECENT CRITICISMS: http://www.etsjets.org/files/JETS-PDFs/50/50-1/JETS_50-1_071-086_Williams.pdf Es gibt allerdings dazu – wie ich Dir wahrscheinlich nicht sagen brauche – grundlegend theologische Werke, z.B. das von Morris oder das von Stott. c) Zur Metaphysik: Das ist m.E. Nebensache. W. will sagen, dass Gott heilig ist und deshalb Sünde nicht dulden kann. d) Zur Gewissheit: Da verstehe ich dich wohl… Weiterlesen »
@Ben: Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe. Tatsache ist, dass Gott notwendig gerecht ist. Die Annahme des Sünders braucht Sühnung. Gott selbst sühnt in seinem Sohn Jesus Christus.
Liebe Grüße, Ron
„Die Annahme des Sünders braucht Sühnung“ – das macht für mich eben keinen Sinn. Wenn Gott den Sünder liebt, dann kann er ihn begnadigen und ihn annehmen, oder eben nicht und sich dagegen entscheiden. Das würde für mich Sinn ergeben. Aber warum Sühne?
Ist Sühne nicht ein Gewaltakt, der dem Übel in der Welt weitere hinzufügt anstatt sie aus der Welt zu schaffen? Wieso kann Gott einen Sünder erst annehmen, wenn ein Opfer stellvertretend leiden und sterben muss?
Ich kann verstehen, dass Menschen in archaischen Kulturen die Götter durch Opfer besänftigen mussten und müssen. Steckt beim christlichen Gott dasselbe Prinzip dahinter?
@Schandor Manchmal weiß ich nicht, was du eigentlich rüberbringen möchtest. Auf der einen Seite kritisiert man die theologische Unvollkommenheit, auf der anderen schreibst du was von „Natur aus heiliger“ … Verwechselst du jetzt nicht das was „vor Augen ist“ mit dem was „verborgen vor anderen Menschen abläuft“? Es gibt Misthaufen, die stinken so offensichtlich, dass man darüber vergisst, dass solche Leute wie Paulus (angesehen und und …) nicht geringere Misthaufen hatten – nur eben nicht für „alle Welt“ offensichtlich. „Von Natur aus heiliger“ wäre sicher etwas wo Paulus sofort sein Kleid zerrissen hätte …. Mich stört ein solcher Satz auch: „Wir sollen nicht allein Buße tun, sondern an das Wort und die Person Jesu Christi glauben.“ (Seite 3 der PDF) Das stellt die Buße (das Tun) ja geradezu dem Glauben contra. „Erlösung kommt durch Buße und mittels Glaubens an Jesus Christus zu uns.“ (selbe Seite 3) Hier ebenso – aber was, wenn es jetzt gar nicht um eine theologische Gesamtschau… Weiterlesen »
@Ben: Gott ist uneingeschränkt frei in dem Sinn, dass es keine Instanz oder Regel außerhalb Gottes gibt, die ihn einschränkt. Allerdings handel Gott immer seinem Wesen entsprechend und hält sich an sein eigenes Gesetz. Obwohl Gott so unter keinem Zwang steht, handelt er notwendig gerecht. Er kann uns in Übereinstimmung mit seinem Wesen nicht einfach so vergeben. Das wäre ein Rechtsbruch. Gott selbst schafft deshalb die Gerechtigkeit, die er uns anrechnet und die rettet in Jesus Christus. Römer 3,23–26: „Gerecht gemacht werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott dazu bestellt, Sühne zu schaffen — die durch den Glauben wirksam wird — durch die Hingabe seines Lebens. Darin erweist er seine Gerechtigkeit, dass er auf diese Weise die früheren Verfehlungen vergibt, die Gott ertragen hat in seiner Langmut, ja, er zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus… Weiterlesen »
@Lutz Sorry, ich verstehe Deine Einwände nicht. Der Puritanismus endet – ob er es will oder nicht – früher oder später genau dort, wo er eigentlich nicht hinwill: in der Werksgerechtigkeit. Der washerechte Calvinist kann sich nie sicher sein, ob er letztlich erlöst ist oder nicht, deshalb muss er auch so eifrig Werke treiben (um seine Berufung „festzumachen“). „Perseverance of the faith“ – ja, aber ganz konkret bleibt der Puritaner immer dort, wo Pipers Achillesverse liegt, nämlich in der Frage: Bin ich wirklich dabei? Habe ich mir letztlich nicht alles doch nur eingebildet? Heilsgewissheit gibt es also nicht, darf es auch nicht geben, denn in dem Moment, in dem es sie gibt, schlägt sie in ihr Gegenteil um. Der Calvinismus begeht hier – sicher ohne es zu wollen – eine Art petitio principii: Zwar rechtfertigt der Glaube (und nur er), doch muss er Werke zeitigen, um echt zu sein. Somit kann man erst an den Werken zeigen/erkennen, ob es rettender… Weiterlesen »
@Schandor,
ich bin bestimmt nicht „heiliger“ als Du. Und wenn Du das jetzt als falsche Demut abtust, hättest Du mich ja bestätigt, denn „falsche Demut“ ist ja auch ein Zeichen mangelnder Heiligkeit 😉
Es ist übrigens egal, wer „heiliger“ ist von uns – Christus ist der Standard.
Nur dem „wenn man nicht der Typ für viel Bibellesen und Beten“ ist, kann ich nicht so ganz zustimmen. Wir müssen treu sein, gehorsam sein – das ist Gottes Vorgabe für alle. Da gibt es also – laut Gottes Wort – auch niemand, der nicht „der Typ dafür“ ist. Was genau „Gehorsam“ und „Treue“ für Dich heißt – das kannst Du allerdings selber herausfinden, indem Du Gottes Wort liest.
Also: wenigstens am Sonntag lieber Bibellesen als Theoblog 🙂
(Würde der nach-1517er Martin Luther sagen – also gerade jemand, der nicht die Werksgerechtigkeit predigt).
@Ben, Ist Sühne nicht ein Gewaltakt, der dem Übel in der Welt weitere hinzufügt anstatt sie aus der Welt zu schaffen? Wieso kann Gott einen Sünder erst annehmen, wenn ein Opfer stellvertretend leiden und sterben muss? Ich kann verstehen, dass Menschen in archaischen Kulturen die Götter durch Opfer besänftigen mussten und müssen. Steckt beim christlichen Gott dasselbe Prinzip dahinter? Gerechtigkeit ist ein Charakterzug Gottes. Sühne durch Christus – das ist ein Akt, der sowohl der Gnade Gottes als auch der Gerechtigkeit Gottes genüge tut. Er war also unverzichtbar. Nur so ist die Sünde wirklich aus der Welt zu schaffen. Nur so kann Gott unsere Taten auch ernst nehmen. (Er kann sie nicht einfach „ungeschehen machen“, ohne unsere Taten als irrelevant zu erklären und uns damit nicht mehr ernst zu nehmen). JEDE unserer Taten hat Konsequenzen. Davon abgesehen und ganz grundsätzlich: Hätte Gott einen anderen Weg gehen können? Vielleicht auch das. Was Gott hätte anders machen können – das sind vermutlich… Weiterlesen »
@Schandor Na da können wir uns ja die Hand geben – ich verstehe deine Einwände letztlich nicht und du meine nicht. Es ist nicht notwendiger Weise so, dass irgendwie immer eine „Teillehre“ das Übergewicht haben muss. Die Kirchengeschichte ist ein guter Mahner – aber da jetzt ein „notwendig so“ rauszuholen, würde bedeuten, dass die Schrift eben doch missverständlich angelegt sei. Manches ist auch einfach dem geschuldet, dass man in einer Predigt nicht beide Seiten gleichzeitig anschauen kann. Wenn ich mir jetzt nur eine Seite zu Gemüte führe, dann entsteht logischerweise die Wahrnehmung – das sei Alles dazu. Zu Paul Washer auch hier: http://unwisesheep.org/2010/10/05/heilsgewissheit-rechtfertigung/ Gut, eigentlich steht da nur ein Zitat von ihm. Aber insgesamt entnehme ich mir die Information, das (hier im Thema) kann nicht Alles sein, was er dazu zu sagen hat. Übrigens bin ich dir sehr dankbar für die Buchempfehlung „Kettling“. Auf Seite 43/44 formuliert er das Problem sehr zutreffend: „Phil. 2, 12. 13 kann eine entscheidende Hilfe… Weiterlesen »
@Roderich: Zunächst einmal vielen dank für die ausführlichen Erklärungen. Mir geht es nicht darum, bibelkritik zu betreiben im bultmannischen Sinn und einfach biblische Aussagen als Mythen abzustempeln und dann für ungültig zu erklären. Mir geht es mehr darum zu verstehen und die logischen Zusammenhänge hinter einem Dogma zu begreifen, besonders bei der stellvertretenden Sühne. Es gibt dabei einige offene fragen für mich. Zum einen scheinen Juden Opfer grundsätzlich anders zu interpretieren als Christen. Für jeden sind Opfer eher ein äußeres Symbol einer inneren Buße, ähnlich wie bei uns die Taufe. Daher können sie auch heute mit gott Frieden haben, auch ohne Tempel und Opfer. Es kommt nicht auf das Opfer an, sondern auf die Umkehr des Herzens, die als Voraussetzung zur Vergebung dient. Wie kam es jetzt dazu, dass im Christentum die Opfer eine andere Bedeutung erhalten haben? Oder stimmt an unsrem reformierten Verständnis etwas nicht? Dann: die Konzepte von Vergeltung, Genugtuung und Rache leuchten mir eben nicht ein. Warum… Weiterlesen »
Lieber Ron, vielen Dank für den Artikel. Ich werde mir das Thema nochmals in aller Ruhe anschauen 🙂 Eines möchte ich jedoch generell noch anmerken bzw. klarstellen: Ich bestreite nicht, dass die Bibel eine Form der stellvertretenden Sühne lehrt. Mir geht es auch nicht darum, irgendetwas wegzuerklären, weil es mir nicht „gefällt“ oder „unpopulär“ ist. Wer dies so sieht, möge mir bitte aufzeigen, inwiefern meine obigen Einwände substanzlos oder irrelevant sind. Ich frage mich lediglich, wie wir das genau verstehen und erklären können, so dass erkennbar wird, welche Folgen Jesu Tod genau hatte bzw. was er alles erreicht hat und andererseits moralisch und logisch kohärent ist. Ich habe zumindest den Verdacht, dass die Formulierungen! dieser Lehre, die mir bisher untergekommen sind, ggf. eine Karikatur sind. Zumindest ergeben sie aus meiner Sicht keinen Sinn bzw. widersprechen sich selbst. Desweiteren ist es tatsächlich so, dass es kein einheitliches Verständnis des Sühnetods Christi in der orthodoxen Christenheit gibt – ob einem das jetzt… Weiterlesen »
@Ben, Ich denke auch, dass Gott auf Sünde reagieren muss, alles andere wäre weder gerecht noch gut. Aber Strafe bedeutet nach meinem empfinden immer, dass ein weiteres Übel geschaffen wird. Das erscheint mir eben völlig sinnlos. Warum nicht lieber das Chaos der Sünde heilen, anstatt noch mehr Schmerz und Zerstörung anzurichten? Da ist ein Widerspruch. Wenn Gott etwas „einfach ungeschehen“ macht, dann „reagiert er“ eben nicht darauf. Wenn Gott unser Handeln ernst nehmen will, muss es doch Konsequenzen haben – sonst würde er die Freiheit zu Handeln aufheben. Oder siehst Du das anders? Der stellvertretende Tod Christi ist eben ein Weg, und der einzige, den ich mir nur denken kann, der beiden Eigenschaften Gottes – Gerechtigkeit und Gnade – genüge tut. Bei Deinem Ansatz („einfach ungeschehen machen“ oder „einfach wegwischen“) fehlt mir einfach das Empfinden für Gerechtigkeit. Vielleicht ein möglicher Test wäre: Sich mal fragen, wie man ansonsten „fühlt“, wenn ungerechte Dinge geschehen? Fühlt man da jemals Zorn? Wenn NEIN,… Weiterlesen »
@ Jo, Desweiteren ist es tatsächlich so, dass es kein einheitliches Verständnis des Sühnetods Christi in der orthodoxen Christenheit gibt – ob einem das jetzt gefällt oder nicht. Der Kreuzestod Christi umsfasst sicher mehrere Aspekte, aber ich finde es schon bedenklich, dass die Christenheit bezüglich des zentralen Ereignisses ihrer Glaubensauffassung zu keiner klaren Übereinkunft kommt. Ich denke, Hebräer 9 ist da recht klar – das ist soweit recht einfach zu verstehen, und darin dürfte sich jeder einig sein. Ich zitiere aus Hebräer 9: Christus ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, so daß sie äußerlich rein sind, um wieviel mehr wird dann das Blut Christ, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Gott dargebracht hat, unser… Weiterlesen »
@Rod, nur ganz kurz in der Mittagspause 😉 Das ist auch das, was man “glauben” muss, um selig zu werden. DASS also Christus stellvertretend für uns Menschen gestorben ist – darin ist man sich seit Anbeginn der Christenheit einig. Das habe ich ja gar nicht bestritten. Diese Sache ist zumindest der „minimale“ Konsens, den ich so auch sehe. Der Grund darin liegt eben darin, dass menschliches Denken fehlerhaft ist, unsere Logik fehlerhaft, etc. Das verwundert nicht, ist aber auch nicht so wahnsinnig schlimm. Wir wissen, es gibt bei Gott EINE logische Erklärung, auch für alle Dinge, die nicht explizit in der Bibel erklärt wurden, und in der Zwischenzeit – bis wir bei Ihm sind – bemühen wir uns um die möglichst beste Erklärung. Genau darum geht es mir ja. Mir erscheinen diverse Erklärungen unlogisch bzw. inkohärent. Mich persönlich überzeugt bisher das Modell von Aquinas am meisten bzw. um genauer zu sein: Ich meine es liefert die umfassendste Erklärung diverser Gesichtspunkte… Weiterlesen »
@Roderich Zur Frage nach Gottes Gerechtigkeit Ich gehe noch einen Schritt zurück. Washers Logik ist ja folgende: Weil Gott gerecht ist muss er Sünde bestrafen. Ich habe bereits die Frage aufgeworfen, ob Strafe die einzige oder gar eine sinnvolle Reaktion auf Sünde ist. Jetzt mein Schritt zurück: Warum reagiert Gott auf Sünde? Washer sagt, es sei Gottes Gerechtigkeit (was auch immer das meint) oder weil Sünde in ihm Zorn bewirkt. Umgangssprachlich ausgedrückt kommt hier folgendes bei mir an: Sünde provoziert Gott bis seine Geduld am Ende ist, er wird zornig und zerstört alles, was nicht bei Jesus Zuflucht sucht. Wird deutlich wo mein Problem liegt? Ich glaube einfach nicht, dass Gott sich provozieren lässt. Hinter Begriffen wie Gerechtigkeit oder Zorn muss meiner Meinung nach Gottes Wunsch stehen, das Chaos der Sünde zu heilen. Gottes Triebfeder kann nicht (soweit ich es bislang nachvollziehen kann) eine Kränkung oder soetwas wie eine Ehrverletzung sein. Das würde auf mich sehr unsouverän wirken und ist… Weiterlesen »
@Ben, Gottes Triebfeder kann nicht (soweit ich es bislang nachvollziehen kann) eine Kränkung oder soetwas wie eine Ehrverletzung sein. Das würde auf mich sehr unsouverän wirken und ist mir daher nicht nachvollziehbar. Nein, das denke ich auch nicht. Das wären „Anthropomorphismen“ – eine für Menschen verständlich gemachte Darstellung Gottes. Gottes Geduld wäre theoretisch endlos. Nur MÖCHTE er die Geduld nicht endlos ausüben, denn er ist eben auch gerecht. Und nicht NUR Liebe. Hinter Begriffen wie Gerechtigkeit oder Zorn muss meiner Meinung nach Gottes Wunsch stehen, das Chaos der Sünde zu heilen. … Gottes Triebfeder ist sein aus Gnade gespeister Wunsch Wiederherstellung und Gutes zu wirken. Darum reagiert er auf Sünde. Das steckt hinter dem Begriff Gerechtigkeit. Oder nicht? Was denkst du? Nein, Du reduzierst Gottes Triebfeder eben auf die „Liebe“ und Gnade. Auch bei der Kindererziehung kann es nicht NUR um langfristige pädagogische Weiterentwicklung gehen. (Auch wenn das zu einem anderen Gebiet gehört – Politik – empfehle ich das Buch… Weiterlesen »
@Johannes G.: Lieber Johannes, keines Falls unterstelle ich Dir eine Neigung zum Populären. Das ist eher allgemein gesprochen. Ich stimme Dir auch vollkommen darin zu, dass die Schrift einen Vielklang von Sühneaspekten überliefert. Hier ein Auszug aus einem Vortrag von mir. Beachte dabei besonders die letzten beiden Sätze. Das wird eben der Knackpunkt sein. Ich springe nochmals in die Bresche für Stott. Es stimmt: Die Bibel überliefert uns eine Fülle von Begriffen, Bildern und Zugängen zum Versöhnungswerk von Jesus Christus. Wir finden nicht nur einen Typus der Versöhnungslehre. Der klassische Christus-Victor-Typus betont in angemessener Weise die Siegestat von Christus über die Mächte des Bösen. Nachfolger von Jesus Christus stehen nicht mehr unter der Herrschaft des Satans, sondern wurden durch ihren Erlöser in die Freiheit geführt. Der lateinische Typus der Versöhnungslehre hebt demgegenüber den Gerechtigkeitsausgleich hervor, der Gott gegeben wird. Der subjektive Typus der Versöhnungslehre betont, dass der völlige Gehorsam von Jesus Christus Vorbildcharakter für seine Jünger hat. Aber doch fällt… Weiterlesen »
Lieber Ron, vielen Dank für die Ergänzung. Dazu gibt es von meiner Seite aus keine Einwände und ich meine auch, dein Anliegen zu verstehen. Ich denke wir liegen – wie so oft- gar nicht so sehr weit auseinander 😉 Ich stimme Dir z.B. völlig darin zu, dass wir biblische Lehren nicht zugunsten zeitgenössischer „Befindlichkeiten“ inhaltlich anpassen oder gar aufgeben dürfen. Denn genau dies führt meiner Erfahrung nach immer dazu, dass der christliche Glauben zu einer „Religion“ wird. Ich habe übrigens nicht angenommen, dass du mir eine Neigung zum Populären unterstellst. Auch wenn ich meinen Beitrag an Dich adressiert hatte, wollte ich mit meinem Hinweis nur noch einmal allgemein klarstellen, um was es mir bei der Sache geht. Liebe Grüße Jo PS: In das Buch „The Cross of Christ“ von Stott habe ich Mitte letzter Woche kurz „digital“ reingeblättert. Das werde ich mir ggf. noch näher anschauen. Da es sogar eine Übersetzung gibt, wäre das zumindest eine Gelgenheit auch mal wieder… Weiterlesen »
@Johannes G.: Das Buch wurde von Christian Rendel übersetzt. Ausgezeichnete Qualität!
Liebe Grüße, Ron