Sexualität in einer liberalen Marktgesellschaft

Noch nie war Sexualität so enttabuisiert wie heute. Gleichzeitig machen Dating-Apps und digitale Plattformen sie zunehmend zur Ware. Ein schöner Abschnitt aus dem Artikel „Sexualität in einer liberalen Marktgesellschaft“ von Peter Schallenberg und David Dekorsi (IDEA, Nr. 38, 19.09.2025, S. 38–40, hier S. 40): 

Noch nie waren Menschen so einsam Was heute als „Befreiung“ gefeiert wird, führt in Wahrheit zu Isolation. Noch nie war Sexualität so enttabuisiert, so frei verfügbar – und doch: Noch nie waren Menschen so einsam. Der Akt, der einst Ausdruck tiefster Verbundenheit war, wird zum Tauschgeschäft. Begegnungen bleiben flüchtig, Beziehungen verkommen zu Transaktionen. Dauer, Tiefe und Hingabe gelten inzwischen als naiv oder als Hindernis für persönliche Selbstverwirklichung. Was früher als wertvoll galt, wird heute entweder als romantische Illusion abgetan – oder durch Effizienz und Selbstoptimierung ersetzt.

Innere Tugend zum Klingen bringen Wahre Freiheit beginnt dort, wo wir Verantwortung übernehmen: für unser Begehren, unsere Entscheidungen, unsere Mitmenschen. Sie ist nicht die Freiheit von allem, sondern die Freiheit zu etwas – zum Guten, Wahren, Dauerhaften. In ihr liegt Würde. Nicht im schrankenlosen Zugriff auf Lustobjekte oder digitale Selbstinszenierung, sondern in der Entscheidung, zu lieben – statt zu (be)nutzen.

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2 Stunden zuvor

Habe vor wenigen Minuten einen Bericht gelesen über eine neue Show von Stafan Raab bei RTL.
Ich verzichte auf Details (“ es ist schändlich auch nur darüber zu reden“), nur soviel, eine erneute Entgleißung im Bereich zur Schau gestellter Sexualität.
Freud soll gesagt haben „Der Verlust der Scham ist das erste Zeichen von Schwachsinn.“ Wohl wahr, es tut beinhahe körperlich weh, den Verfall von Sitte und Moral im Land zu beobachten, meine Gefühle pendeln zwischen Mitleid und dem Wunsch nach Gottes strengen Eingreifen hin und her. Mir fehlt der Glaube, es könnte hier noch einmal zu einer Wende kommen, ich befürchte unsere Gesellschaft wird mitgerissen von einem Tsunamie der Hemmungslosigkeit.
Schlaue, geldgierige Medienmacher bedienen das tumbe Volk mit „unterhaltsamen“ Dreck, die Oberschicht geht ins Theater und konsumiert dasselbe, nur auf „höchstem kulturellen Niveau“.
Mir reichts ! Wenn es nach mir ginge, sollte Gott dem ganzen Elend ein Ende setzen !

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