Der göttliche Tanz
Pater Richard Rohr ist auch in Deutschland recht bekannt und wird von emergenten und betont missionalen Leute gern gelesen. Sogar Bono von der Band U2 ist ein großer Fan von Rohr. Fred Sanders hat sein Buch Der göttliche Tanz gelesen und erstaunlich Entdeckungen gemacht, was seine Sicht der Dreineinigkeit anbetrifft:
In Der göttliche Tanz geht es nicht um Vater, Sohn und Heiligen Geist. Es ist ein Buch über eine alternative Spiritualität des Flusses, ist einer Metaphysik verpflichtet, die sich weigert, einen Unterschied zwischen Gott und der Welt zu erkennen. Es handelt sich um eine einzige große Vereinnahmung der theologischen Rede von der Dreieinigkeit, mit dem erklärten Ziel, dieses Vokabular zur Einführung einer gänzlich neuen Lehre zu benutzen. Ich hätte die Lehre vom göttlichen Fluss in jedem Kontext abgelehnt, wo auch immer sie mir begegnet wäre. Aber dass diese Lehre als die christliche Dreieinigkeitslehre vermarktet wird, ist unerträglich. Und diese kontinuierlich falsche Darstellung macht das Buch zu einem Stück Irrlehre in der Gemeinde.
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Aber was ich hier in Der göttliche Tanz lese, ist wirklich schlecht. Am Rande zeigen sich verräterische Anzeichen von Allversöhnung, zeigt sich die Ablehnung des Gedankens, dass Christi Tod für unsere Versöhnung mit Gott notwendig war, außerdem eine abwertende Sicht der Schrift als einem moralisch befleckten Text mit falschen Aussagen, und die Idee, dass die Inkarnation an sich schon Versöhnung mit Gott bedeutete. Im Zentrum des Buches steht ein absichtlicher Missbrauch der Dreieinigkeit. Das Buch zielt darauf, die christliche Lehre vom dreieinigen Gott zu untergraben und zu ersetzen. Es ist ein theologisches Trojanisches Pferd, mit dem eine feindliche Metaphysik mitten in die Gemeinde gebracht werden soll.
Mehr: www.evangelium21.net.
In Predigten und in Blog-Beiträgen habe ich mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass einige Voraussetzungen des sogenannten „Hörenden Gebets“ problembehaftet sind. Zum Beispiel: Jenes uns in der Bibel überlieferte Wort Gottes wird als allgemein und abstrakt betrachtet und deshalb der göttlichen Anrede nachgeordnet. Die „persönliche Offenbarung“ ist eine höhere Offenbarung, da sie die Seele auf einer tieferen Ebene erreicht als die verstaubte und trockene Heilige Schrift.
Unweigerlich erinnert sich der Leser an die Personen, die Bell zu Beginn als Skeptiker angeführt hat. Hilft ihnen dieses eigenwillige Buch, sich dem christlichen Glauben zuzuwenden? Vielleicht spornt sie der erste Teil des Buches an, neu über Gott nachzudenken. Und dann? Statt die Fragen seiner Beispielfiguren nach Frauenordination und Homosexualität aufzugreifen und wenigstens zu erklären, warum es darüber unter Christen Diskussionen gibt, verstrickt sich Bell in esoterisch klingenden Phrasen, die er zwar mühsam von einzelnen Bibelstellen ableitet, die aber mit der biblischen Beschreibung des persönlichen Gottes wenig gemein haben. „Wenn wir aber von Gott sprechen, sprechen wir von der schlüssigen Behauptung, dass alles eine einzelne, allgemeine Quelle hat und unbegrenzt, endlos, zutiefst miteinander verknüpft ist“, schreibt der ehemalige Pastor einer Großkirche.