Lady Gaga

Spiritualität

David Mills hat vor einigen Jahren in einem Beitrag für FIRST THINGS das sich ausbreitende Konzept von „Neuer Spiritualität“ vorgestellt. Es geht nicht mehr um „Geistliches Leben“ im engeren Sinn, sondern um Grenzenlosigkeit und Selbstverwirklichung.  Für Lady Gaga ist Spiritualität beispielsweise ein Glaube, der alle Menschen gleichermaßen so akzeptiert, wie sie sind. In einem Interview mit der TIMES erklärte sie, dass in ihrer Spiritualität kein Platz ist für Religionen, die  irgendwelche Leute nicht akzeptieren. Spiritualität ist „Liebe und Vergebung“. Mills verweist auch auf eine Studie, die gezeigt haben soll, dass Spiritualität mit dem Wachstum an Selbsterkenntnis, Fürsorge, Globalisierung und die Akzeptanz unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen in Verbindung gebracht wird.

Diese Spiritualität ist nicht nur selbstwidersprüchlich (Lady Gaga schließt etwa einige Leute aus ihrer Religion aus), sie hat freilich mit einem durch das Evangelium geformten Glauben so gut wie nichts mehr zu tun. Es ist die Religion des Menschen, der das Evangelium nicht kennt, eine „geistlose“ Religion. Mills verweist auf Pascal, der ungefähr Folgendes gesagt hat: Der Mensch, der um seinen geistlichen Tod weiß, will nicht den Gott der Spiritualität, sondern den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Die Prediger der „Neuen Spiritualität“ sind Diebe und Räuber, die kommen, um zu stehlen und zu schlachten. Sie wollen Menschen an sich binden. Sie suchen und finden Leute, die sich Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken“ (vgl. 2Tim 4,3). Die Schafe, die in Jesus Christus ihren Hirten gefunden haben, werden ihnen nicht gehorchen. Diejenigen, die noch auf der Suche sind, sollten sich von Jesus Christus finden lassen. Denn er ist die Tür zu einem wirklich geistlichem Leben. Er hat als guter Hirte selbstlos sein Leben gelassen, damit wir geistlich Tote mit Gott versöhnt werden können. Er ist gekommen, damit wir „das Leben und volle Genüge haben“ (vgl. Joh 10,7–12).

Hier der Artikel: www.firstthings.com.

Lady Gaga inszeniert sich in Berlin

Lady Gaga war in Berlin. Sie hat dort kein Konzert gegeben, sondern einen „Listening Session“ veranstaltet. Das neue Album läuft vom Band. Sie beantwortet Fragen ihrer Fans. „Doch natürlich ist dieser Abend weit mehr als die Vorstellung des neuen Gaga-Albums Artpop, das am 8. November erscheint. Es ist Fragestunde, Heldinnenverehrung, Gottesdienst“, schreibt Kaspar Heinrich für DIE ZEIT.

Er beobachtet:

Lady Gagas Worte wirken tröstlich, beinahe religiös, manche Fans fallen einander in die Arme. Christlich möchte man die Botschaften fast nennen, doch es geht hier auch um sexuelle Selbstbestimmung, um den Mut zum Coming-out. Germanotta zieht nicht zuletzt queeres Publikum an, das ihr bisexuelles Bekenntnis mit Jubel aufnimmt: „Was würdest du mit meinem Körper tun?“, fragt eine Frau in Anspielung auf den Song Do What You Want. „Eine Menge“, antwortet Gaga vielsagend.

Sie erzählt dann, wie sehr sie durch Jeff und Andy beeinflusst sei, von der explosiven Energie, die sie erfahre. Gemeint sind Jeff Koons und Andy Warhol: Der eine hat das Albumcover zu Artpop gestaltet, der andere liefert den Überbau des Phänomens Gaga, die Idee hinter der Verbindung von Kunst und Pop und von der perfekten Selbstinszenierung.

Mehr: www.zeit.de.

VD: MF

Lady Gaga und der Geist der verstorbenen Tante

Ihre Drogensucht hat der amerikanischen Diva Lady Gaga fast das Leben gekostet. Wie sie in ihrer Autobiographie offenbart, hat schließlich ihre verstorbene Tante sie zurück ins Leben geholt.

„Ich war kein fauler Junkie. Ich wollte unbedingt Künstler sein“, sagt sie. „Ich nahm Demotapes auf und schickte sie los. Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht gedacht, dass etwas mit mir verkehrt wäre.“ Erst ein Gespräch mit einem Freund habe ihr deutlich gemacht, in was für einem Sumpf sie steckte, heißt es in dem Buch. Halt habe sie schließlich bei der Schwester ihres Vater gefunden – obgleich diese seit vielen Jahren tot ist. „Ich habe damals begriffen, dass Joanne, die mit 19 Jahren starb, ihren Geist in mich hat fließen lassen. Sie war eine Malerin und eine Poetin – und ich hatte die spirituelle Erkenntnis, dass ich ihr Werk vollenden muss.“ Bis heute ist ihre Tante ihre wichtigste Bezugsperson. Ihr widmete sie sogar ihre „Fame Ball“-Tournee. „Ich habe sie nie getroffen“, räumt Lady Gaga ein, „aber sie ist eine der wichtigsten Personen in meinem Leben.“

Mehr bei Focus: www.focus.de.

Was haben Slavoj Žižek und Lady Gaga gemein?

Moritz von Uslar hat den Pop-Philosophen Slavoj Žižek getroffen:

Einige Basisdaten: Žižek, 1949 im slowenischen Ljubljana geboren, wohnhaft in der slowenischen Hauptstadt, in London, New York und den Flughafen-Lounges dieser Welt. Sein Beruf: Philosoph, Psychoanalytiker, Kulturkritiker. Dieser Žižek, so sagt man, verbinde Jacques Laxans Psychoanalyse mit Marx’und Hegels Geschichtsphilosophie. Der Filmfan Žižek liebt es, bei seinen theoretischen Exkursen mit Bezügen aus der Popkultur zu spielen: So findet Indiana Jones zu Karl Marx, Kung Fu Panda zu Jacques Lacan und Star-Wars-Lego zu Judith Butler: unterhaltsame Sache. Die Theorie, so sagt man weiter, habe Žižek aus dem Elfenbeinturm der Universitäten geholt. Neben dem Italiener Antonio Negrid und dem Franzosen Alain Badiou gilt er als wichtigster Denker einer neuen Linken und platterdings als bekanntester und einflussreichster Philosoph Europas.

Vorm Vielsprecher Slavoj Žižek wird gewarnt: Er rede alle in Grund und Boden – schlimmer noch, er spucke beim Reden. Diesem Žižek brauche niemand Fragen zu stellen, er beantworte trotzdem alle Fragen. Wir wollen dem Sprechautomaten Žižek bei seinem Besuch in Frankfurt einmal anders begegnen – ein Experiment: Was erfährt der, der dem Philosophen, der ein Pop-Phänomen ist, drei Tage lang nur zuschaut? Was versteht der, der das Pop-Philosophie-Mysterium sich frei entfalten und agieren lässt? Pop, das wissen wir, hat seine eigene, für sich sprechende Intelligenz, Wahrheit und Tiefgründigkeit: Spannung auf der Oberfläche.

Žižek: großer Verführer, Entertainer, Rockstar, ein Elvis der Kulturtheorie (Untertitel eines Filmporträts über Slavoj Žižek). Mit seinem heruntergekommenen Äußeren und den zahlreichen, in aller Öffentlichkeit zelebrierten Ticks – der vortragende Žižek fummelt sich ununterbrochen an Nase, Bart, Haaren und T-Shirt herum – erfüllt dieser Philosoph ein leicht konjugierbares Klischee: Dieser Denker sieht aus, wie Menschen, die begrenzt viel vom Denken verstehen, sich einen Denker vorstellen. Der »hoffnungslos überfüllte Hörsaal« gehört bei ihm genauso dazu wie die sagenhafte Geschichte, dass er bis vor zwei Jahren mit einem argentinischen Unterwäschemodel verheiratet war. Neueste Gerüchte lauten, von der New York Post lanciert, der New York Times weitergesponnen und vom deutschen Verlag weder bestätigt noch dementiert: Der Philosoph unterhalte ein loses, trotzdem ernsthaftes Verhältnis mit dem Popstar Lady Gaga.

Mehr hier: Kapitalismuskritik-Zizek.pdf.

Völlig Gaga

Lady Gaga ist in den Feuilletons der Hochkultur angekommen. Sie tritt auf als Fleisch-Klops, tanzende Zahnbürste, als Porno-Rotkäppchen und jetzt erscheint ihr neues Album »Born this Way«.
Nicht jeder wird sich – das kann ich gut verstehen – für die illustre Dame interessieren. Aber Gaga verstehen heißt, Pop (ein wenig) zu verstehen. SWR2 Kontext hat am 16. Mai 2011 eine informative Sendung über Lady Gaga als Gesamtkunstwerk des Internetzeitalters ausgestrahlt. Elisabeth Brückner spricht dort mit Udo Dahmen, dem Leiter der Popakademie Mannheim.

Hier ein Mitschnitt der Sendung, die zum besseren Verständnis der Crossover-Kultur beiträgt:

[podcast]http://mp3-download.swr.de/swr2/kontext/2011/05/16/swr2-kontext-20110516-1905-voellig-gaga.6444m.mp3[/podcast]

Gaga: »Born This Way« – ein gescheiterter Versuch

Kein Popstar war in den vergangenen Jahren so präsent wie Lady Gaga. Jetzt haben wir alle eine Pause verdient, meint DIE WELT:

»Born This Way« ist nicht die geplante Schwulenhymne geworden, sondern der gescheiterte Versuch, eine klare Aussage zu treffen. Da wird die sexuelle Orientierung unnötigerweise in den Bezug zur Religion gesetzt (»It doesn’t matter if you love him or capital H-I-M«), da finden, um niemanden zu vergessen, alle möglichen sexuellen Orientierungen Erwähnung (»No matter gay, straight or bi, lesbian, transgendered life«) wie auch sämtliche Hautfarbigkeiten (»You’re black, white, beige, chola descent, you’re Lebanese, you’re orient«) genannt werden, um dann zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass alles okay sei, weil Gott keine Fehler mache. Und man denkt: Um wen geht es hier eigentlich?

Mit ihrer Single »Judas« wird die Sache nicht besser. Der Titel und die Veröffentlichung zu Ostern waren eine müde Provokation, die aber noch nicht müde genug war, um unausgeschlafene Christen einen Skandal wittern zu lassen. Dabei sind es nicht religiöse Gefühle, die das Lied beleidigt, sondern ästhetische. Er lässt sich weder schönreden noch -denken.

Hier die Bekenntnisse eines enttäuschten Fans: www.welt.de.

Lady Gaga: Meisterin der Provokation

In dieser Woche ist mein Artikel über Lady Gaga erschienen. Darin heißt es:

Vor ziemlich genau einem Jahr drehte Lady Gaga zusammen mit Beyoncé den Videoclip zu ihrem Song »Telephone«. Mit Unterstützung von Wicked Pictures, einem Unternehmen, das sonst Pornofilme produziert, wurde zusammen mit dem Regisseur Jonas Åkerlund das bisher erfolgreichste Musikvideo gedreht. Innerhalb von nur vier Tagen ist der Clip weltweit siebzehn Millionen Mal im Internet abgerufen worden.

Der Film wurde von der Presse frenetisch gefeiert und in der Szene eifrig analysiert. »Ein filmisches Meisterwerk«, schrieb Tanner Stransky von ew.com. Niemand habe »im vergangenen Jahrzehnt mehr für das Genre des Musikvideos getan als diese Lady«. Gaga ist »für Youtube das, was Madonna und Michael Jackson für MTV waren: Ein Killerheilmittel«, jubelte das Magazin »New York«.

Mit »Telephone« wurde Gagas Ruhm besiegelt. Endlich war sie angekommen, wo sie immer schon hin wollte. Lady Gaga ist Mitte zwanzig und schon ein Mythos. Gängige Superlative verblassen inzwischen bei ihr. Sie ist das grösste Pop-Phänomen, die berühmteste Frau, eine so begnadete »Performerin«, dass sie erfolgreiche Selbstdarsteller wie David Bowie oder Madonna mühelos übertrumpft.

Die Künstlerin aus Manhattan hat über 15 Millionen Alben und 40 Millionen Singles verkauft. Ihre Videos wurden mehr als eine Milliarde Mal im Internet angeklickt, ihre Seite bei Facebook zählt zehn Millionen Fans. Bald wird ihr neues Album »Born this Way« erscheinen und die Diva wieder auf allen Medienkanälen zu sehen sein.

Lady Gaga, das ist der rätselhafteste, scharfsinnigste und verrückteste Superstar, den unsere Welt derzeit zu bieten hat. Es gibt keinen anderen Musiker, der in so kurzer Zeit aus dem Nichts auftauchte und die Massen in seinen Bann zog. Die »New York Times« berichtete im April 2010 sogar, dass Teenager in China nicht mehr »Oh mein Gott«, sondern inzwischen »Oh meine Lady Gaga« ausrufen.

Der Artikel:

  • Ron Kubsch: »Die Meisterin der Provokation«, factum 2/2011, S. 24–26.

kann im Einzelheft hier bestellt werden: www.factum-magazin.ch.

Gaga: »Ich bin eben so geboren«

Es war wieder eine große Inszenierung. Lady Gaga wurde bei den Grammy Awards in einem Ei auf die Bühne getragen und performte ihren neuen Song »Born This Way«. Die Botschaft ist klar: Lebe so, wie es dir entspricht. Liebe dich selbst und tue das, was dein Herz dir sagt. Du bist als Superstar geboren. Also benimm dich wie eine Königin und alles ist gut. Es gibt keine falschen Wege. Das Brüten sei unabdingbar gewesen, »weil eine ganz neue Rasse auf die Welt kommen sollte – eine Rasse, die weder die Fähigkeit zu richten noch zu hassen in ihrer DNA habe« (FAZ vom 15.02.2011, Nr. 38, S. 7).

Gaga:

No matter gay, straight or bi
Lesbian, transgendered life
I’m on the right track, baby
I was born to survive
No matter black, white or beige
Chola or orient made
I’m on the right track, baby
I was born to be brave
I’m beautiful in my way,
‘Cause God makes no mistakes
I’m on the right track, baby
I was Born This Way

Alles ist gut so, wie es ist? Höre auf dein Herz? So einfach ist das nicht!

Es stimmt: Gott hat uns sehr gut geschaffen (Gen 1,31). Aber wir Menschen waren (in Adam) Gott ungehorsam, gehen als Abtrünnige unsere eigenen Wege (vgl. Röm 5). Unser Herz ist trügerisch, manchmal eine große Räuberhöhle. Unser »Dichten und Trachten« ist böse von Jugend an (Gen 8,12). »Verschlagener als alles andere ist das Herz, und unheilbar ist es, wer kann das verstehen?« (Jer 17,9). Da wir Gott nicht ehren, ist es in uns dunkel geworden. Paulus beschreibt das so (Röm 1,21):

Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie ihm nicht die Ehre gegeben, die Gott gebührt, noch ihm Dank gesagt, sondern sie verfielen mit ihren Gedanken dem Nichtigen, und ihr unverständiges Herz verfinsterte sich.

Machen wir unser eigenes Herz zum letzten moralischen Maßstab, kann das böse enden. Ich nehme Lady Gaga mal beim Wort. Wenn Gott unser Schöpfer ist, dann weiß er genau, was gut für uns ist und kann sich uns auch mitteilen. Genau das hat er getan. Er hat uns gute Gebote gegeben, die das Leben fördern. Deshalb bekennt Gott: »Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich!« (Dt 5,29).

Gottes Gebote schützen uns vor unseren verführbaren Herzen. Als Rebellen mögen wir diese Gebote nicht. Wir glauben, sie behindern uns an der Selbstentfaltung. Sogar dann, wenn wir an ihnen Gefallen finden und sie halten wollen, merken wir: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Der Prophet Ezekiel schreibt deshalb (18,31): »Werft all eure Vergehen von euch, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!«.

Ein neues Herz schenkt Gott denen, die an ihn glauben. Gott kann uns in Jesus Christus unsere Schuld vergeben und unser Inneres neu machen: »Und ich werde euch ein neues Herz geben, und in euer Inneres lege ich einen neuen Geist. Und ich entferne das steinerne Herz aus eurem Leib und gebe euch ein Herz aus Fleisch« (Ez 36,26 ). Wer mit diesem neuen Herzen glaubt, ist gerettet. Und: Dieses neue Herz hat Freude an dem, was Gott gefällt. Dieses Herz vertraut auf Gott und bekennt, dass Jesus der Herr ist (Röm 10,9–13, vgl. auch 2Kor 5,15–19):

Denn wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Mit dem Herzen nämlich glaubt man, auf Gerechtigkeit hin; mit dem Mund bekennt man, auf Rettung hin. Denn die Schrift sagt: Keiner, der auf ihn vertraut, wird blossgestellt werden. Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen, denn sie haben alle ein und denselben Herrn, der alle reich macht, die ihn anrufen. Denn: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

Glaubst du?

Gaga: »Sag mir die Wahrheit«

Lady Gaga im Jahr 2009 (gekürzt in: Mauren Callahan, Lady Gaga: die Biografie, S. 12 bzw. hier):

Es macht mich krank, mit Kerlen zusammen zu sein, die mir erzählen, was ich hören will. Hör doch auf, mir diesen Scheiß zu erzählen. Sag mir die Wahrheit.

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