Theologiestudium

Worüber redet die Evangelische Theologie?

Eve-Maria Becker (Universität Münster) nutzt die Diskussion um eine Vereinfachung des Theologiestudiums (vgl. hier), um zu fragen, worauf sich die Expertise evangelischer Theologen in Zukunft gründen möchte, wenn das exegetische Studium der Heiligen Schrift zurückgefahren werden soll (FAZ, 01.10.2025, Nr. 228, S. N3):

Aus Sicht der Bibelwissenschaften verdecken die gegenwärtigen Diskussionen um das Studienformat den inneren Kern der Kontroverse. Denn in der Sache geht es weniger um Studienmodelle als um die Frage, was künftig vom Studium der Evangelischen Theologie fachlich zu erwarten ist. Worauf soll sich die Expertise Evangelischer Theologen gründen? Auf welches Text- und Lesespektrum sollen ihre hermeneutischen Deutungskompetenzen so gerichtet sein, dass sie zum brennenden Thema des Gottes- und Glaubensverlustes oder zur Zukunft von christusglaubenden Gemeinschaften in gesellschaftlichen Minoritätssituationen sachgerecht Auskunft geben können? Diese und andere Herausforderungen sind wie kaum irgendwo sonst in den Texten der biblischen Literatur deutlich benannt und vorgeprägt. Der vertiefte Blick in die Bibel und ihre Ausleger wie Origenes, Hieronymus, Augustinus, Luther oder Schleiermacher führt in die Gegenwart theologischen Denkens und Arbeitens.

 

Die alten Sprachen sind nicht verzichtbar

Die Evangelische Kirche diskutiert über die Zukunft des Theologiestudiums. Für die Fakultäten sind die alten Sprachen gesetzt. Das sehen aber nicht alle Kirchenvertreter so. Heike Schmoll skizziert für die FAZ die unselige Debatte.

„Nicht wenige Interessierte am Studium der Theologie lassen sich von der Anforderung einer Ausbildung in drei Sprachen als Eingangsvoraussetzung des Studiums abschrecken“, heißt es darin. Diese Behauptung entbehrt jeder empirischen Grundlage. Es gibt dazu keine Untersuchungen, allenfalls anekdotische Evidenz in Ein­zelfällen. Zweifellos gibt es Einzelne, die Latein, Hebräisch und Griechisch nachholen mussten und daran gescheitert sind. Doch auch das in sich interdisziplinäre Theologiestudium mit historischen, philologischen und systematischen Elementen stellt hohe Anforderungen, die kaum zu bewältigen sind, wenn man schon an den Sprachen scheitert. Eine einschlägige Umfrage der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau unter jüngeren Pfarrern hat ergeben, dass die Jüngeren die Bedeutung der Sprachkenntnisse für eine eigenständige Theologie und Hermeneutik kennt. Die Hochschullehrer der Fakultät in Münster haben sich entschieden dagegen ausgesprochen, eine der drei Sprachen abzuwählen.

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Studie: Warum studierst du Theologie?

„Warum studierst du Theologie?“ Dieser Frage geht Maximilian Baden anhand einer quantitativen, fragebogenbasierten Studie nach, die 2016 bis 2018 im ganzen deutschsprachigen Raum stattfand. Knapp 600 Erstsemester im Theologiestudium haben Auskunft zu ihrer Studienmotivation gegeben.

Hier ein DLF-Bericht zur Studie:

Theologiestudium: „Immer muss man sich rechtfertigen“

Mehr und mehr Menschen treten aus der Kirche aus, dagegen steht das Theologiestudium noch relativ gut da. Die Studenten müssen sich allerdings oft bohrende Fragen gefallen lassen und erklären, warum sie ein ziemlich bedeutungsloses Fach studieren. Leon Igel berichtet darüber in seinem FAZ-Blog:

Für immer mehr Menschen spielen Religion und Kirche eine immer geringere Rolle. Die Zahl der Kirchenaustritte ist seit Jahren hoch, allein im letzten Jahr kehrten der evangelischen und katholischen Kirche mehrere Hunderttausend Menschen den Rücken. Bis 2060 werden sich die Mitgliederzahlen halbiert haben, schätzen die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz. Keine Frage, die Kirche als Institution verliert an gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. In dieser Stimmung Theologie zu studieren, mag für viele rückwärtsgewandt erscheinen. Doch das stimmt so nicht: Der Trend der Kirchenaustritte lässt sich nicht auf die wissenschaftliche Disziplin der Theologie übertragen.

Zahlenmäßig ist bei den Studenten das Fach, das sich aus der Innenperspektive mit einer Religion beschäftigt, nach wie vor beliebt – oder gleichbleibend unbeliebt. In den vergangenen zwanzig Jahre sind die Studentenzahlen auf einem konstanten Niveau geblieben, in absoluten Zahlen sogar mit einer leichten Tendenz zum Wachstum. Im Wintersemester 1988/89 studierten nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes 20.867 Menschen christliche Theologie und Religionspädagogik, im Wintersemester 2017/18 waren es 21.585. 

Mehr: blogs.faz.net.

Ist jeder Christ ein Theologe?

Wir sind wahrscheinlich damit vertraut, dass es im Raum unserer Gemeinden und Kirchen unterschiedliche Auffassungen über den Nutzen der Theologie gibt. Auf der einen Seite des Spektrums haben wir Leute, die überhaupt nicht wiedergeboren sind, aber Theologie studieren. Sie treten mit dem Anspruch auf, dass nur ein studierter Theologe das Recht habe, theologische Aussagen zu machen. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es Christen, die die Theologie für ein Werk des Teufels halten. Sie treten in der Regel sendungsbewusst auf und sind sich – so jedenfalls meine Erfahrung – sehr sicher, dass die Beschäftigung mit der Theologie in den allermeisten Fällen den persönlichen Glauben und die Lehre in der Gemeinde beschädige.

Diese unterschiedlichen Auffassungen über den Nutzen der Theologie lassen sich teilweise dadurch erklären, dass diese Gruppen unter Theologie jeweils etwas anderes verstehen. Die studierten Theologen haben die akademische Theologie im Kopf, die Gegner der theologischen Arbeit verbinden mit der Theologie eher liberale Strömungen, haben jedoch eine hohe Meinung von der biblischen Lehre.

Tatsächlich ist es allerdings so, dass jeder Christ in einem gewissen Sinn ein Theologe ist. Es geht gar nicht um die Frage, ob jemand theologische Überzeugungen hat, sondern vielmehr darum, was für theologische Überzeugungen jemand hat. Entweder ist unsere Theologie gut, das heißt schrifttreu. Oder sie ist schlecht, was bedeutet, dass sie Dinge vernachlässigt, die in der Heiligen Schrift offenbart sind, etwas überbetont oder über Dinge hinausgeht, die in der Schrift stehen (oder unsauber darstellt). Insofern ist in einem gewissen Sinne bereits das Kind in der Sonntagsschule ein „Doktor der Theologe“.

Zugleich müssen wir allerdings feststellen, dass es unterschiedliche Personenkreise oder „Maße“ für die Theologie gibt.

Wir haben (1) eine Theologie für alle Jünger, also eine Laientheologie. Ich gebrauche dieses Wort keinesfalls abwertend, sondern gemäß dem Anliegen des allgemeinen Priestertums. Für diejenigen, die glauben, gilt (1Petr 2,9–10):

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, das Volk, das er sich zu eigen machte, damit ihr verkündet die Wohltaten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Ihr seid die, die einst kein Volk waren, jetzt aber das Volk Gottes sind, die einst keine Barmherzigkeit erlangten, jetzt aber Barmherzigkeit erlangt haben.“

Ein Christ ist von Gott dazu auserwählt, die Wohltaten seines Herrn „auszurufen“, „zu verkünden“ oder „zu proklamieren“ (griech. ἐξαγγέλλω). Dieser Verkündigungsdienst setzt natürlich voraus, dass die Priester mit dem Evangelium vertraut sind. Gläubige des Neuen Bundes haben nicht nur Gemeinschaft miteinander und feiern das Herrenmahl, sie halten fest an der „Lehre der Apostel“ (Apg 2,42). Christen waren einst Sklaven der Sünde, sind aber jetzt von ganzem Herzen „gehorsam geworden der Gestalt der Lehre“ oder der „Wahrheit“, die ihnen durch die Apostel übergeben wurde (Röm 6,17; 1Petr 1,21).

In diesem Sinne ist jeder Christ Priester und insofern ebenfalls Theologe. Er nimmt das Wort Gottes bereitwillig auf und forscht – wenn möglich täglich –, ob das, was er glaubt, mit der Schrift übereinstimmt (vgl. Apg 17,11). Er verkündigt das Wort sich selbst, aber auch seinen Kindern, geistlichen Geschwistern oder Ungläubigen.

Wir haben (2) eine Theologie für die Diener der Gemeinden. Obwohl alles Christen zur königlichen Priesterschaft gehören, sind einige von ihnen mit Aufgaben betraut, die eine besondere theologische Kompetenz erfordern. Ich denke hierbei nicht an die Lehrer und Hirten, sondern an Mitarbeiter, deren Aufgaben bereits ein tieferes Verständnis für die „göttlichen Dinge“ voraussetzen.

In der Apostelgeschichte wird uns davon berichtet, dass die Apostel nicht mehr genug Zeit für das Wort Gottes und das Gebet hatten, da zu viele praktische Tätigkeiten zu verrichten waren (vgl. Apg 6,1–4). Um diesen Umstand zu ändern, wurden Diakone eingeführt, die die Apostel in ihrem geistlichen Dienst entlasten sollten. Obwohl sich die Diakone wohl vor allem um praktische Aufgaben kümmerten, achtete die Gemeinde in Jerusalem darauf, dass diese Männer stark im Glauben und vom Heiligen Geist erfüllt waren. Über Stephanus wird uns berichtet, dass er sich in der konfrontativen Verkündigung bewährt hat, seine Gegner  „vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete“ (Apg 6,10).

Es trifft zu, dass von den Diakonen im Unterschied zu den Ältesten keine Lehrfähigkeit erwartet wird (s. 1Tim 3,8–13). Dennoch sollen sie das „Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen bewahren“ (1Tim 3,9). Den Ausdruck „Geheimnis des Glaubens“ verwendet der Apostel Paulus anderswo zur Bezeichnung des offenbarten Evangeliums (vgl. 1Kor 2,7ff.; Eph 3,3–9; 1Tim 3,16). Gemeint ist also, dass sie das Evangelium verstanden haben, ihm vertrauen und in Übereinstimmung mit ihm leben.

Bei unterschiedlichsten Diensten in den Gemeinden wird mehr erwartet als ein persönlicher Glaube und charakterliche Festigkeit. Ich denke da an Christen, die Gottesdienst leiten, die Kinder schulen oder Hauskreise führen. Solche Mitarbeiter sollten gründlich in der biblischen Lehre geschult sein.

Wir haben (3) eine Theologie für Hirten, Verkündiger und Lehrer der Gemeinden. Wer in der Gemeinde öffentlich unterrichtet, braucht die „Fähigkeit zu lehren“ (vgl. 1Tim 3,2). Von ihm darf erwartet werden, dass er „sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen“ (Tit 1,9).

Schließlich haben wir (4) eine Theologie für die Lehrer zukünftiger Lehrer. Wir können das einem Rat entnehmen, den Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus weitergibt (2Tim 2,2): „Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.“

Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen. Aber sicher ahnen wir, was gemeint ist: Es gibt erfahrene, begabte und hoffentlich bewährte Lehrer, die bei der Zurüstung zukünftiger Lehrer und Prediger helfen.

Es geht hier freilich nicht um unterschiedliche Theologien für unterschiedliche Kreise, sondern um unterschiedliche Maße der Gottesgelehrtheit mit der einen Lehre des Christus. Von Lehrern wird ein höheres Maß der Gottesgelehrtheit erwartet als von Diakonen, die beispielsweise für die Gemeindefinanzen zuständig sind. Obwohl alle Christen in einem Sinne Priester sind, sind nicht alle Lehrer (1Kor 12,29; Eph 4,11).

Noch etwas: Wem Gott viel anvertraut, von dem wird er auch viel erwarten (vgl. Lk 12,48). Einem Menschen, dem viel gegeben wurde, der aber andere zur Sünde verführt, erwartet am Tag des Gerichts eine sehr harte Strafe. Jesus sagt in Mt 18,6: „Wer aber einen dieser Geringen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es gut, wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde.“ Hirten, Pastoren und Lehrer haben deshalb eine besonders große Verantwortung. Deshalb warnt Jakobus (Jak 3,1): „Es sollen nicht viele von euch Lehrer werden, meine Brüder! Denn ihr wisst, dass wir als solche ein noch strengeres Urteil empfangen werden“ (vgl. a. 2Kor 11,15). Wer andere Christen durch falsche Lehren verwirrt, „wird das Urteil tragen, wer er auch sei“ (Gal 5,10).

„Jeder Ansatz zum Selbstdenken fehlt oft“

Wilhelm Niesel beschwerte sich 1931 in einem Brief an Karl Barth über die fehlende Denkbereitschaft seiner Studenten (Brief vom 19.01.1931, in: Karl Barth und Wilhelm Niesel: Briefwechsel 1924-1968, Vandenhoeck & Ruprecht, 2015, S. 91).

Im Seminar hier muß ich immer wieder die böse Erfahrung machen, daß die Leute heute z.T. überhaupt nicht mehr wissenschaftlich arbeiten können. Jeder Ansatz zum Selbstdenken fehlt oft. Man bekommt Referate, die einfach nur aus Exzerpten bestehen (Calvin sagt, Meyer sagt, Weiß sagt, usw. … folglich: …), so daß man sich fragt, was hat für diese Leute überhaupt das Studium bedeutet. Bei den Juristen und Medizinern ist diese Art ja schon längst eingerissen, daß man nicht mehr studiert, sondern nur Stoff einpaukt. Das scheint jetzt auch bei uns so zu werden. Da ist es besonders verheerend, nicht nur wegen des Prinzipiellen, daß bei uns doch wirkliche Aneignung nötig ist, sondern weil wir ja keine feste Lehre haben, die einfach eingepaukt werden könnte. Bei den vielen Stimmen, die auf sie einstürmen (etwa bei der Exegese), wissen die Leute sich dann überhaupt nicht zu helfen.

Was würde er wohl heute sagen?

 

Die theologischen Ausbildungsstätten

John Piper legt in seinem Buch „Brothers, We Are Not Professionales“ 20 Anliegen dar, die er für theologische Ausbildungsstätten betet. Sie dürfen als Grundprinzipien für die biblische Unterweisung gelten. Stefan Beyer hat die Anliegen freundlicherweise übersetzt (Vielen Dank!):

  • Daß das höchste Anliegen eines jeden Lehrers ist, so zu lehren und zu leben, daß die Schüler die Herrlichkeit Gottes mit größtmöglicher Leidenschaft bewundern (1. Korinther 10:31; Matthäus 5:16).
  • Daß dieses Anliegen auf dem Weg erreicht wird, den 1. Petrus 4:11 beschreibt: „Dient … aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus.“
  • Daß die Herausforderungen des christlichen Dienstes auf eine Weise dargelegt werden, daß sich den Schülern die Frage stellt: „Wer ist hierzu tüchtig?“ (2. Korinther 2:16).
  • Daß in jeder Unterrichtseinheit die unersetzliche und kostbare Befähigung durch den Heiligen Geist im Vergleich zu anderen Mitteln des geistlichen Erfolges betont wird (Galater 3:5).
  • Daß die Lehrer die pastorale Einstellung kultivieren, welche in 1. Korinther 15:10 und Römer 15:18 beschrieben wird: „Ich habe mehr gearbeitet als sie alle; jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist. … Ich würde nicht wagen, von irgend etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk.“
  • Daß die Lehrer die strenge Disziplin der Textanalyse mit einer tiefen Ehrfurcht für die Wahrheit und Schönheit des Wortes Gottes verbinden.
  • Daß alle Gremien und diejenigen mit Leitungsaufgaben über die moralische und lehrmäßige Treue der Lehrer wachen und da Zucht anwenden, wo sie zur Bewahrung der biblischen Treue von allem, was gelehrt und getan wird, notwendig ist.

Mehr hier: inara.tv.

Zehn Tipps für Theologiestudenten

Kevin DeYoung hat zehn Tipps für Leuten, die sich durch ein Studium auf den geistlichen Dienst vorbereiten:

  • Engagiere dich in der Ortsgemeinde.
  • Schöpfe das Studienangebot aus.
  • Vergiss Beziehungen nicht.
  • Pflege ein Hobby.
  • Nimm dir einen Sabbat.
  • Vergiss nicht: Es ist bloß eine Note.
  • Dein Leben steht nicht still.
  • Sei vorsichtig – du weißt mehr als die meisten in der Gemeinde.
  • Sei vorsichtig – du weißt viel weniger, als du denkst.
  • Finde deine Identität in Christus.

Hier: www.evangelium21.net.

Oxford: Weniger Christentum im Theologiestudium

Die berühmte Universität Oxford tilgt beim Theologiestudium nach dem ersten Jahr das Christentum als Pflichtfach. Wie die FAZ in ihrer Ausgabe vom 6. April meldet (Nr. 80, S. 12), begründet der Vorsitzende der Fakultät die Lehrplanänderungen gegenüber der Fachzeitschrift Times Higher Education mit dem „dramatischen Wandel“ in der Art und Weise, „in der Religion in Britannien ausgeübt und wahrgenommen werde“.

Denn:

Die Vorherrschaft der Kirche von England gehe zwar zurück, aber die Religion sei nicht verschwunden. Statt das Christentum zu studieren, könnten sich Studenten künftig mit „Buddhismus in Raum und Zeit“ oder mit „feministischen Ansätzen an Religion und Theologie“ befassen. Die Neuerungen spiegelten die Fachkenntnisse der Lehrer sowie das Interesse und die Erfahrungen der Studenten genauer.

Na denn.

Verbot christlicher Andachten an Uni Tübingen

Diese Meldung des Evangelischen Pressedienstes hat es in sich. Aber das sie mich überrascht, kann ich nicht sagen. Das ist Symptom einer groben Fehlentwicklung. Die Zeit ist gekommen, die „Pia desideria“ von Philipp Jakob Spener wieder gründlich zu lesen.

Also:

In der württembergischen Landessynode gibt es Kritik an der Entscheidung der Evangelischen Fakultät Tübingen, in theologischen Unterrichtsräumen der Universität Tübingen keine christlichen Andachten zuzulassen. Der Nagolder Dekan Ralf Albrecht nannte es am Donnerstag in Stuttgart vor der Synode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg einen Skandal, dass Studierenden öffentliche Gebetsveranstaltungen im Tübinger Theologicum verboten worden seien.

Hintergrund ist ein Antrag evangelischer Theologiestudenten, zu Andachten im Theologicum öffentlich einladen zu dürfen. Das hatte die Fakultät abgelehnt. Wie der Dekan der Fakultät, Jürgen Kampmann, in einer Mail mitteilte, sollten Andach[t]en in Kirchen oder Kapellen stattfinden und nicht an der Universität. Lehrveranstaltungen oder die Arbeit in Bibliotheken dürften nicht beeinträchtigt werden.

Kritik an dieser Entscheidung übte der Vertreter der Tübinger Fakultät in der Synode, der Neutestamentler Hans-Joachim Eckstein. Es verschlage ihm selbst die Sprache, dass für Studentinnen und Studenten keine Gebetsveranstaltungen im Theologicum möglich seien. Eckstein verwies darauf, dass im Tübinger Zentrum für Islamische Theologie selbstverständlich in Studienräumen die muslimischen Gebete praktiziert würden.

Mehr: www.epd.de.

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