Wenn der Glaube etwas kostet

Wir leben in einem säkularen Zeitalter (wie Charles Taylor sagt). Folglich kostet es immer häufiger etwas, als Christ zu seinen Glaubensüberzeugungen zu stehen. Carl Trueman berichtet für First Things, dass eine christliche Universität ihren Dozenten Bradley Nassif fallen ließ, weil er traditionelle Ansichten zu Sexualität und Ehe vertritt.

Trueman schreibt:

Im Mai 2021 stellte die North Park University (NPU) ihre Abteilung für Christliche Studien (CSD) wegen zu geringer Einschreibungen ein und entließ in der Folge vier fest angestellte Lehrkräfte, darunter Dr. Nassif. Eine Untersuchung durch eine neutrale externe Organisation zeigte jedoch, dass der Fachbereich Christliche Studien in Wirklichkeit finanziell gut dastand. Drei der vier Professoren wurden wieder eingestellt, aber Dr. Nassif blieb auf der Strecke. Jetzt unterrichten Lehrbeauftragte seine Kurse.

Der Grund dafür ist kein Geheimnis. Nassif behauptet, dass all dies geschah, weil er seine begründeten, orthodoxen Ansichten über Ehe und menschliche Sexualität zum Ausdruck brachte. Er war das einzige Fakultätsmitglied der CSD, das die Ansichten der Evangelical Covenant Church (ECC) zu Ehe und Sexualität unterstützte und der Meinung war, dass sie in den Lehrplan aufgenommen werden sollten. Einige Mitglieder des Lehrkörpers und der Verwaltung reagierten auf seine Sichtweise mit Feindseligkeit. Und diese Haltung zur Sexualität wurde ein wesentlicher Grund für seine Entlassung.

Der Anwalt von Dr. Nassif hat eidesstattliche Erklärungen von der AAUP-Präsidentin der NPU, Nancy Arneson, und dem ehemaligen Probst Michael Emerson erhalten, die diese Behauptung unterstützen. Obwohl North Park einer Konfession, der ECC, angehört, die traditionelle Ansichten über Sex, Sexualität und Ehe vertritt, will North Park offenbar nicht, dass diese Ansichten im Klassenzimmer gelehrt werden, und sei es auch nur als eine Option unter vielen, geschweige denn als die für alle Menschen verbindliche Wahrheit. Und Dr. Nassifs Einspruch dagegen hat ihn seine Karriere gekostet.

Mehr hier: www.firstthings.com.

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Henry77
2 Jahre zuvor

Die »traditionellen« Ansichten, um die es hier geht, sind, dass Homosexualität eine Sünde ist, und dass eine gleichgeschlechtliche Ehe nicht existieren darf, und wenn sie trotzdem existiert, ist sie sündhaft. Ferner ist Sex außerhalb der Ehe auch Sünde, Promiskuität ist auch sündhaft. Pornos sind Sünde. Überall nur Sünde, Sünde, Sünde. Das findet man, wenn man den Links zum ECC folgt: https://covchurch.org/resolutions/1996-human-sexuality/ Damit erklärt man also Schwule und Lesben eindeutig zu Untermenschen. Wer oft und gerne Sex hat, wird zum Untermenschen erklärt. Wer Sex hat, ohne verheiratet hat, wäre ein Untermensch. Wer sich beim Sex gerne filmen lässt (das ist ja technisch gesehen auch schon Porno, es muss ja nicht kommerziell sein), wäre auch einer. Das ist keine »Ansicht«, sondern das ist menschenverachtend. Also ehrlich, die machen sich hier viele Menschen zum Feind. Da habe ich kein Mitleid. Wer gegen sich liebende Menschen hetzt, egal, aus welchen Grund, sei es religiös, politisch, oder einfach nur persönlicher Ekel, braucht sich nicht wundern,… Weiterlesen »

Schlotti
2 Jahre zuvor

@Henry77 In ihrem Kommentar ist alles bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Vielleicht gewinnen Sie damit Sympathien bei denen, die wie Sie denken. Fair ist das natürlich nicht. Man sollte schon versuchen selbst diejenigen, mit denen man nicht übereinstimmt, fair dazustellen, sodass sie sich im dargestellten (schreibt man das eigentlich groß oder klein?) wiederfinden. Zu behaupten Christen hielten automatisch all diejenigen, die Sexualität außerhalb der Ehe praktizieren für Untermenschen, ist im besten Falle Unwissenheit, im schlimmsten schlichte Polemik und Stimmungsmache. Leider fällt dies in unserer Zeit immer häufiger auf: Das (ehemalige) Land der Dichter und Denker ist in vielen Bereichen nicht mehr bereit zu diskutieren oder gar disputieren. Stattdessen wird nur noch in Schlagwörtern gesprochen, die jegliche abweichende Meinung von vornherein diskreditieren sollen, damit ein Diskurs gar nicht mehr nötig ist. Ein Grundpfeiler des christlichen Glaubens besteht in der Erkenntnis, Sünder zu sein. Alle Menschen, ausnahmslos sind schuldig vor Gott (Röm 3,23). Nicht nur diejenigen die im sexuellen Bereich schuldig werden, sind… Weiterlesen »

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