Was ist aus der Vrije Universiteit Amsterdam geworden?

Roelof Bouwman beschreibt in einem Artikel, was aus der von Abraham Kuyper gegründeten Freien Universtität von Amsterdam (VU) geworden ist:

Geblieben ist die Freie Universität, Alma Mater einer Reihe prominenter Politiker – von Pieter Sjoerds Gerbrandy bis Jan Peter Balkenende und von Pim Fortuyn bis Dilan Yeşilgöz – aber auch von Geert Mak, Linda de Mol und Lale Gül. Auf den ersten Blick scheint Kuyper nicht vergessen zu sein. Anlässlich des 140-jährigen Bestehens der Universität wurde 2020 sogar ein echtes Kuyper-Jahr ausgerufen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Gründer der VU vor allem als „sozialer Unternehmer“ und „Verfechter der Vielfalt“ gepriesen, Charakterisierungen, die seine Zeitgenossen sehr überrascht hätten.

In Wirklichkeit gibt es an der VU keine Affinität mehr zu Kuyper. Die 1879 in der Satzung festgeschriebene „vollständige und ausschließliche Erziehung auf der Grundlage reformierter Grundsätze“ ist längst als Ziel gestrichen worden, und auch die ökumenisch-christlichen Ambitionen, die eine Zeit lang als Zugeständnis an die Anhänger dienten, wurden über Bord geworfen.

Seit 2015 ist ein brahmanischer Hindu als Rector magnificus im Amt, und seit 2016 heißt es in der Satzung lediglich, dass die VU „christliche Wurzeln“ hat. Das eigene Akademische Krankenhaus (ab 2001: VUmc) fusionierte 2018 mit dem Akademischen Medizinischen Zentrum (AMC), und 2023 wurde das Votum bei akademischen Zeremonien abgeschafft: weil es nicht „inklusiv“ genug wäre.

Kürzlich berichteten die Zeitungen, dass die VU die Fakultäten für Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und Religion & Theologie zusammenlegen wird. Sie werden zu drei Schulen – auf Englisch ausgesprochen – innerhalb einer Fusionsfakultät, die ab 2025 den Namen ‚Social Sciences and Humanities ‚ tragen wird. Der Name der neuen Fakultät wird das Wort ‚Theologie‘ nicht enthalten, berichtete Trouw, „weil die beiden anderen Fusionspartner nichts wollen, was an Theologie erinnert“.

Und das an der Universität von Kuyper, für den die Theologie die Krone der Wissenschaften war und an der die theologische Fakultät – die über Generationen hinweg als „Vikarsfabrik“ fungierte und die ältesten Papiere besitzt. Sollte jemals der Niederländer gewählt werden, dessen publizistisches, politisches und theologisches Erbe am gründlichsten vergeudet wurde, so steht der Sieger fest.

Aus dem Wikipedia-Artikel zur VU geht außerdem hervor, dass die Hochschule zwischenzeitlich unter dem Einfluss Chinas stand. 

Mehr: www.wyniasweek.nl.

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