Pastorenmangel

Deutschland steht vor einem „katastrophalen“ Nachwuchsmangel für den geistlichen Dienst. Das befürchtet der Rektor der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen, Prof. Stephan Holthaus. Die Zahl der Theologiestudenten sei in den letzten 40 Jahren auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken. Die Nachrichtenagentur idea meldet weiter:

Holthaus kritisierte zudem die „Enttheologisierung“ in Gemeinden, Ausbildungsprogrammen und christlichen Zeitschriften: „Wer meint, man könne auf Theologie verzichten und nur noch auf Performance, einige Kurse in Leiterschaft und Erfahrungsberichte setzen, baut ein Haus auf Sand.“ Die biblische Lehre sei das Fundament des Glaubens.

Den Theologen schrieb er ins Stammbuch, ihre Erkenntnisse alltagsrelevanter zu formulieren. Er wünsche sich bei jungen Menschen einen neuen Aufbruch hin zum geistlichen Dienst und in den Kirchen und Gemeinden eine Begeisterung für Gott und sein unfehlbares Wort.

Zutreffende Diagnose!

Mehr hier: www.idea.de.

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6 Kommentare
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Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

Es heißt: „Die Zahl der Theologiestudenten sei in den letzten 40 Jahren auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken.“ Die Zahl der Gläubigen ist wohl auch auf den niedrigeren Stand aller Zeiten gesunken. Könnte ein Trend sein. 
Was die „Enttheologisierung“ betrifft, sind die Theologie-Lehrenden ebenfalls in Verantwortung. Inhalte werden zu wenig und/oder nicht gut genug vermittelt. Die FTH Gießen hat eigentlich einen eigenen Podcast, welcher aber mit recht wenig Aufwand betrieben wird und zudem seit Monaten keine neuen Folgen bietet. Die Kollegen von der STH Basel machen in dem Bereich noch weniger. Plattformen wie offen.bar oder glaubendenken sind zwar bemüht, der Output ist jedoch überschaubar. 
Ein durchschnittlich gebildeter Mensch hat praktisch keinen Zugang zu fundierten theologischen Inhalten. Dies gilt sowohl für die „universitäre“ als auch für die evangelikale Theologie. 
Die Probleme sind auch hausgemacht.

Matthias
1 Jahr zuvor

In der Bibel selbst finden wir erstmal keinen Auftrag, Bibelschulen etc. zu gründen. Wir finden nur die Aufträge an Eltern, ihre Kinder im Glauben zu unterweisen und an die Christen/Gemeinden, Jüngerschaft zu leben.
Trotzdem finde ich Bibelschulen gut, aber nur als Unterstützung der eben genannten. Die Verantwortung tragen sie nicht in erster Linie für die Heranführung neuer Pastoren und Leiter. Darum sollten wir uns als Gemeinden erst einmal an die eigene Nase fassen. Wir sollten selbst wieder aktiv werden in der (theologischen und geistlichen) Förderung der nächsten Generation. Und wir sollten auch unseren Familien neu ihre Verantwortung vor Augen führen.
Darüber hinaus können dann Schulen wie die FTH zum Beispiel natürlich ein großer Segen sein!

Matze
1 Jahr zuvor

Holthaus mahnt alltagsrelevantere Predigten an. Darunter verstehen viele Prediger eben gerade theologisch entkernte Botschaften. Da müsste dann schon noch präziser dargestellt werden was damit gemeint ist. Darüber hinaus ist dies eine etwas komplizierte Frage, weil hier auch die Sicht in den Gemeinden, die Theologie in den Ausbildungsstätten eine bedeutende Rolle spielen. Sicher auch wie in den Gemeinden die Bedeutung der Wortverkündigung an Kinder und Jugendliche vermittelt wird. Wenn wir nur locker flockige Kindergottesdienste machen und dort nicht vermitteln wie wichtig das Wort Gottes ist wird der Beruf des Pastors auch von einem Jugendlichen nicht in Erwägung gezogen. Und was passiert in den Familien? Wird dort das Wort Gottes hochgehalten? Wenn sich die Bedeutung des Wortes Gottes nicht ganzheitlich durch das Gemeindeleben zieht und durch das Leben jedes einzelnen und den Familien brauchen wir uns nicht zu wundern wenn es irgendwann zu wenig Pastoren hat. Wenn Kinder z. B. vermittelt bekommen dass Karriere und Geld verdienen wichtiger ist wie für das… Weiterlesen »

Matze
1 Jahr zuvor

Noch ergänzend: wie sagte jemand mal vor vielen Jahren: die beste Jüngerschaftsschule der Welt ist die Familie. Eltern müssen Multiplikatioren sein. Das ist auch eine Aufgabe der Ausbildungsstätten Theologen dahingehend auszubilden

FrankS
1 Jahr zuvor

Endlich! Aber ich fürchte, die Zulassung freier Hochschulen kommt ein paar Jahre zu spät. Hat die Nordkirche eine ähnliche Zulassung geplant? Hier ist die Rationalisierung auf Kosten der Kirchgänger längst in vollem Gang. Möglichkeiten gegenzusteuern werden nicht wahrgenommen. Der Fokus auf die zukünftige Finanzierung überwiegt. Gerade im dörflichen Umfeld ist die EKD massiv auf dem Rückzug.

Einfacher Katholik
1 Jahr zuvor

In unserer Gemeinde mangelt es an Gläubigen. Pastoren haben wir genug.

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