Andrew Keen ist einer der polarisierendsten Kritiker der Web 2.0-Kultur (siehe auch hier). Im Interview mit Focus Online erklärt er, wie sich die Medienwelt verändern wird – und welche Rolle Apples iPad dabei spielt.
Das Kindle sehe ich auf den Buchmarkt beschränkt, aber Geräten wie dem iPad gehört zweifellos die Zukunft, weil sie Audio, Video und Text miteinander verbinden und Multimedia befreien, indem sie auf lästige Tastaturen und sonstiges Computerzubehör verzichten. Journalisten, die diese neuen Produkte nicht ernst nehmen, begehen einen schweren Fehler. Was wir gerade erleben, ist ganz und gar nicht irrelevant für die Zukunft des Journalismus. Ich will keineswegs behaupten, dass alle technologischen Innovationen erfolgreich sein werden und die Besessenheit, die manchen Geräten entgegengebracht wird, gerechtfertigt ist. Der Touchscreen ist aber – das zeigen die Erfolge des iPods und des iPhones – ein Segen für den Konsum von Information und unsere Kommunikationskultur. Journalisten müssen verstehen, dass die alten Informationssilos verschwinden: In 20 Jahren wird es keinen Unterschied mehr geben zwischen Fernsehen und Zeitungen, Radio, Büchern. Es gibt keine Medienkrise, es gibt nur eine Krise der Silos. Es ist die Geburtsstunde neuer Medien – und die müssen nicht alle segensreich sein. Ich bin alles andere als ein Euphoriker.
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