Zeitgemäße Sexualethik fördern?

Ich hatte ja schon mehrmals den Verdacht, dass die Studien des Forschungsinstituts empirica interessengeleitet sind. Wenn ich den IDEA-Artikel zur Studie „Glaube und Sexualität“ richtig verstehe, geht es genau darum: Die Studie soll eine zeitgemäße Sexualethik fördern:

Das Forschungsinstitut empirica erforscht seit 2006 christliche Lebenswelten und Lebensweisen. Leiter des Instituts ist der Rektor der CVJM Hochschule Kassel, Professor Tobias Faix, und der Professor für Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit, Tobias Künkler. Mit der Studie wolle man die Gesprächskultur über Sexualität und eine „zeitgemäße Sexualethik fördern“, so die Studienmacher. So komme es darauf an, Schuld und Scham zu reduzieren und in Liturgie und Predigt Körperlichkeit und Sexualität positiv zu deuten. Zudem gehe es darum, die „Diversität in sexualethischen Überzeugungen anzuerkennen“ und die „Inklusivität für LGBTQ+-Personen zu stärken“.

Laut der Studie sind die Teilnehmer „deutlich jünger, weiblicher, queerer und religiöser“ als im Bevölkerungsschnitt. So seien „bisexuell und homosexuell orientierte Menschen deutlich überrepräsentiert“. 86 Prozent der Befragten erklärten, heterosexuell zu sein, 7 Prozent bisexuell, 6 Prozent homosexuell und 0,5 Prozent gaben „weder noch“ an.

Wenn das so ist, hat das mit wissenschaftlicher Arbeit oder seriöser Theologie wenig zu tun. Es handelt sich dann vielmehr um einen Versuch, den Zeitgeist in die Gemeinden hineinzulocken, quasi um eine Alfred Kinsey-Strategie für Evangelikale. Da sollten sich Christen nicht blenden lassen.

Mehr: www.idea.de.

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7 Kommentare
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Matze
1 Tag zuvor

Aus meiner Sicht ist das schon viel länger klar, was die Hintergründe bei Tobias Faix und Co sind nämlich Anbiederung an den Zeitgeist. Dazu braucht es auch kein angeblich wissenschaftliches Institut. Das Kernproblem ist woanders: man will diesen Sachverhalt bei den bibeltreuen Evangelikalen einfach nicht wahr haben. Man will anschlussfähig bleiben, ständig Kompromisse eingehen anstatt am Wort zu bleiben. Dann das würde dann heissen man müsste sich vielleicht auch von der EAD trennen. Aber das will man nicht, denn die Anerkennung in den Grosskirchen und den KdöRs tut doch so gut und die Fleischtöpfe dort sind ja da so voll…..

Stephan
1 Tag zuvor

Wenn man nach empirica sucht, dann stößt man zuerst auf ein 1990 in Bonn gegründetetes Institut für den Bereich -vereinfacht gesagt- „Immobilienthemen“. Sucht man nach empirica und faix, dann gerät man auf die Webseiten der cvjm-Hochschule, dort wurde ein Forschungsinstitut Empirica gegründet, das seit 2006 drittmittelfinanzierte empirische Forschungsarbeiten durchführt. „Drittmittelfinanziert“ bedeutet natürlich, dass Geld von außen fließt für das Beibringen von Studienergebnissen. Die Gefahr bei sowas ist natürlich, dass getreu dem Motto „Wessen Brot ich esse, dessen Lied singe ich“ Ergebnisse die Wünsche des Auftraggebers gut erfüllen. Letztendlich wird auch die hier erwähnte Studie höchstwahrscheinlich eine Auftragsarbeit sein, der man durch die Umstände des Zustandekommens versucht eine wissenschaftliche Vorgehensweise zu attestieren. Die Fleischtöpfe der Großkirchen sind schon lange nicht mehr so gut gefüllt wie manche meinen. Der Kahlschlag hat schon begonnen, leider noch nicht in den Verwaltungszentren, sondern in der „Fläche“ – Pfarrer werden für immer größere Gebiete zuständig, damit schwindet die Bindung der Bevölkerung an die Kirche, Austritte mehren… Weiterlesen »

Matze
22 Stunden zuvor

@Stephan:
Die Fleischtöpfe sind zum Beispiel die höheren Gehälter und Pensionsansprüche im Gegensatz zu einer kleinen unabhängigen Freikirche
Und; wenn die Leitungsgremien mit progressiven Leuten besetzt sind werden diese Programme sicher nicht als erstes bei Geldknappheit gestrichen. Es ist sogar noch viel schlimmer. In bibeltreuen Gemeinden wird mehr gespendet wie in progressiven. Die Spenden halten so die Kirchen mit am Leben und damit werden dann auch diese unbiblischen Studien finanziert.

Stephan
21 Stunden zuvor

@Matze: Pensionen etc. in den Kirchen betreffen zumeist „nur“ Pfarrer. Die Kirche hat durchaus auch Angestellte, in unserem Kirchkreis ist dieses Jahr bei den Angestellten (also nicht bei den Pfarrstellen) bei den Personalkosten ein 6-stelliges Defizit zu erwarten, nächstes Jahr ein 7-stelliges. Das Geld wird eng – an Pfarrern vor Ort kann man kaum noch kürzen, die 7 Predigtstellen, die unser Pfarrer betreut, verfügen über 5 Pfarrhäuser. Das ist eine heftige Schrumpfung: fünf auf eins. Aber da kommt auch Geld- und Pfarrermangel zusammen. Wenn ich mir dann die Stellenausschreibungen der Landeskirche anschaue, dann sehe ich Gender- und Gerechtigkeitsbeauftragte, überwiegend für Pfarrer ausgeschrieben. Nun bin ich der Meinung: gut, dass diejenigen, die an solchen Themen „Interesse“ haben, irgendwohin in ein Büro verfrachtet und nicht etwa auf Gemeinden losgelassen werden. Aber auch das wird ein Ende haben, die Kirchensteuern brechen weg, und wo nur noch mit abnehmender Tendenz 20% der Bevölkerung Mitglied der Kirche sind, da ist Schmalhans irgendwann alleiniger Küchenmeister, spätestens… Weiterlesen »

Matze
20 Stunden zuvor

@Stephan
Ich weiss, dass viele Pfarrer und Mitarbeiter ihr bestes versuchen zu geben, aber Faix und Co. haben einen so massiven Einfluss, dass viele Gemeinden von diesen Haltungen geprägt sind. Es traut sich eben so gut wie niemand ein Stoppschild hochzuhalten. Das habe ich versucht darzustellen und zu beschreiben warum das so ist? Warum gibt es keinen Aufstand in der EAD? Warum in keiner der Freikirchen? Wenn es nicht notwendig ist es da zur Wehr zu setzen dann können wir die Bibel gleich als Steinbruch nehmen und jeder sucht sich die Brocken raus die ihm gefallen….

Stephan
16 Stunden zuvor

@Matze Ja, Faix hat großen Einfluss auf Gemeinden – schon die Themen Transformation, Gesellschaftsrelevanz usw. haben tw. einen erheblichen Einfluß auf einen Teil der Leiterschaft einer freien Gemeinde gehabt, der ich angehörte als einer der Gemeindeältesten. Als ich das Thema nicht mehr aufhalten konnte, habe ich die Konsequenzen gezogen. Zu der Zeit kamen im Gemeindebund auch andere Themen hoch, z.B. der Wunsch der Anerkennung der Abschlüsse der gemeindebundeigenen Hochschule. Mir war klar, was das für den Lehrplan bedeutet, vielen anderen auch. Das Problem war die schweigende Mehrheit. Was mich beruhigt: als Teil eines seit rund 6 Monaten existierendem kleinen konservativen Teams von drei Leuten in einer landeskirchlichen ev. Gemeinde stelle ich fest, dass mit konservativer Lehre und stark liturgisch geprägten Gottesdiensten junge Leute angesprochen werden, die tw. lange Anfahrten auf sich nehmen oder einen Erziehungsberechtigten „nötigen“, sie 50km zum GoDi zu fahren und zu begleiten. Das ist ein derzeit auch in anderen Ländern zu beobachtender Trend, wobei da die katholische… Weiterlesen »

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