In den letzten Jahren haben etliche Publikationen die Bedeutung einer Gemeindeanbindung relativiert (vgl. z.B. Wayne Jacobsen o. Dave Coleman). Die Botschaft lautet ungefähr so: Auf authentische Beziehungen kommt es an, die Gemeinde als Körperschaft spielt letztlich nur eine sehr untergeordnete Rolle. Manchmal steht die Gemeinde einem erfüllten Christenleben sogar im Weg.
Nun weiß ich, dass einige Christen wirklich schmerzhafte Gemeindeerfahrungen gemacht haben und es nicht immer einfach ist, eine »gesunde Gemeinde« zu finden. Aber ist es wirklich eine Lösung, ohne Gemeinde zu leben? Ist es nicht eher Flucht oder Ausdruck einer postmodernen Ich-Orientierung?
Hanniel hat einige Gedanken zum Thema zusammengestellt: www.hanniel.ch.
Dieses Thema stellt einen wunden Punkt in meinem Leben dar. Ich kenne diese Art von Büchern ziemlich gut. Es gibt eine Artikelreihe von Wayne Jacobsen, in welcher er sich entschieden dagegen wehrt, „zur Kirche“ zu gehen. Das kann ich aufgrund eigener (beinahe ausschließlich negativer) Erfahrungen gut nachempfinden. Gleichzeitig sehne ich mich nach einer Gemeinde nach dem Muster, wie Hanniel sie empfiehlt und die man an folgenden Kennzeichen erkennt: „Die reine Predigt des Evangeliums, die Sakramente (Taufe und Abendmahl) sowie (jetzt hole man tief Luft) die Kirchenzucht. Ich sehe darum dringenden Handlungsbedarf: Mehr Verbindlichkeit.“ Ich weiß, dass *das* die Wahrheit ist und möchte mich an dieser Stelle entschieden *gegen* die Positionen der Emerging Church stellen (Driscoll nennt diese Unterart einmal „housechurching“). Die Freikirchen haben sich m. W. weitgehend vom „Sakramentalismus“ entfernt. Sporadisch kommt es zum Abendmahl, bei welchem man 1. Kor. 11 eindringlich vorgelesen bekommt und sich jedesmal fragen muss: Gehöre ich Sünder *wirklich* auch dazu? Darf ich *wirklich* teilnehmen am… Weiterlesen »
@ Schandor
Ich verstehe Dich. Zur Zeit läuft es bei uns auch nicht gut und der Gedanke, es hinter sich zu lassen, ist mir täglich vor Augen. Ich denke allerdings, dass das z. Zt. keine Lösung ist.
Ein guter Freund, mit dem ich mich z. Zt. darüber austausche, hat es so formuliert: „Einfach Vorbild sein. Selber in der Schrift lesen. Die Versammlung nicht versäumen. Also mit sammeln. Nicht zerstreuen. Jesus Christus sagt, wer nicht mit sammelt, der zerstreut. Den unteren Weg gehen. Den Feind lieben. Wenn man keine „besondere“ Aufgabe hat, die von vielen gesehen wird, dann macht das nichts. Gehe in Dein Zimmer und bete, und der Vater, der in das Verborgene sieht, wird es Dir vergelten. Aber Kurs halten. Sich nicht beirren lassen. Das soll ich tun. Der Rest wird sich finden.“
Ich denke, da ist viel dran.
Gruß, Jürgen
Man kann ohne Heuchelei in einer Versammlung, in der es buchstäblich um nichts geht, kein Vorbild sein, denn dadurch bestärkte man die Menschen in ihrem leeren Tun (besser: in ihrem gelangweilten Zuhören). Der Sonntag sollte ein Tag sein, an dem man von der Last der Woche ausrastet. Im AT hatte er genau diesen Sinn. Wenn allerdings nach der Versammlung ein schwerer Druck aus Ärger, Wut und Zorn sich aufgestaut hat, weil man zwei Stunden lang einem Programm hat beiwohnen müssen, das nicht im mindesten interessant ist, dann kann es keinen Sinn haben, hier auch noch beizutragen (zu „sammeln“). Das ist keine „Sammlung“, sondern fromm-frömmelnde Zerstreuung für Leichtzubefriedigende und Anspruchlose. Und denen seien diese Versammlungen auch unbenommen. Ich habe mich jahrelang durch ein Musikteam gequält; ich bereue alles. Ja, ich gehe in mein Zimmer und bete, und warte übrigens schon sehr lange darauf, dass mir mein Vater öffentlich(!) [TR] vergilt. Doch was sollte er mir vergelten? Was? Dass ich die Versammlungen… Weiterlesen »
Ich gehöre zu diesen Vertretern der „einfachen Gemeinde“. Ich gehöre zu denen, die kapiert haben, dass sie nicht zur Gemeinde gehören, weil sie zu irgendwelchen Veranstaltungen hinlaufen. Ich gehöre zu denen, die verstanden haben, dass sie die Gemeinde sind! Es ist absolut zu kurz gefasst, die Gründe für das Abwenden von der institutionellen Kirche und der programmorientierten Gemeinde, alleine in einem Frust zu suchen. Das zu tun ist nur bequem. Es gibt sehr gute biblische Gründe anzunehmen, dass sich der Leib Christi kaum weiter von der Gemeinde wegbewegen kann, als diese in der Gestaltung von Kirchen, Hierarchien und Programmen zu suchen. Da wird eine Gemeinschaft gelebt, die genau betrachtet das eben nicht ist: eine Gemeinschaft. Da werden Christen von einem System aufgefressen, welche diese in sich einverleibt und ihnen den Weg echte christliche Gemeinschaft zu leben sehr schwer macht. Da werden die Werte auf Äußerlichkeiten und menschliche Positionen verschoben, statt das man auf Christus geworfen wird. Wenn du die Frage… Weiterlesen »
@Charly Die Gedanken kenne ich nur zu gut. Aber damit hast Du gegen Institutionalisten keine Chance. Die Sache kann und darf kein Entweder-Oder werden. Ja, am Sonntag soll Versammlungstag sein. Da soll man gemeinsam Gott loben und besingen (ich singe nicht mit, da ich das Singen nicht mag). Da soll man eine Predigt hören. Und man soll miteinander beten. Man soll das Mahl feiern (ob das nun ein symbolisches Mahl in der Tradition der röm.-kath. Kirche oder auch im Sinne Calvins ist oder ob es ein echtes Mahl, ein Essen ist, sei hier dahingestellt). ABER: Unter der Woche müssten sich die Menschen EBENFALLS treffen, um DAS aufzubauen, was man dann am Sonntag als „Gemeinschaft“ bezeichnen kann. Da liegt der Punkt, und das haben die Jacobsen, Cole und Viola immer übersehen. Weil es ihnen um Neues geht, um Zerstörung Neuanfang. Sie wollen niederreißen, sie wollen keine Reformation, sie wollen REVOLUTION! Und DAS kann und darf nicht sein. Wo liegt das Problem?… Weiterlesen »
@ Schandor „Man kann ohne Heuchelei in einer Versammlung, in der es buchstäblich um nichts geht, kein Vorbild sein, denn dadurch bestärkte man die Menschen in ihrem leeren Tun (besser: in ihrem gelangweilten Zuhören).“ Ich denke, Du hast mich falsch verstanden. Sicherlich gibt es einen Punkt, an dem man nach Mt. 10,14 handeln muss, aber bis dahin gibt es noch viel zu sammeln. Untätigkeit ist Zerstreuung. Wenn wir es bedauern, dass die Hingabe unserer Mitchristen in der Versammlung zu wünschen übrig lässt, wobei man sich ehrlicherweise auch mit beurteilen müsste, dann ist die Vorbildfunktion gerade Pflicht. Das ist eine schwere Last und die tragen wir unserem himmlischen Vater so oft wie möglich vor, denn alleine können wir nichts tun. Er wird es Dir in dem Sinne vergelten, dass Du eine demütigere Sicht Deiner Glaubensgeschwister bekommst und Du Frucht bringst zu Deiner Zeit. Diese Frucht des Geistes ist nicht zuletzt Segen für die Versammlung, sondern auch für Dich. Das ist nicht… Weiterlesen »
@Jügen Möglicherweise habe ich Dich falsch verstanden. Möglicherweise aber auch Du mich. Ich bin nicht untätig, nur bin ich nicht „aktiv“ in einer Versammlung tätig. Ich bedaure nicht, dass die Hingabe meiner Mitmenschen in der Versammlung zu wünschen übrig lässt. Ich werfe ihnen auch gar nichts vor. Sie gehen hin, weil, weil, na weil man am Sonntag eben … nicht wahr? Manche empfinden auch ganz anders als ich: Sie ziehen ihre Straße danach fröhlich! — Und das soll ihnen wie gesagt unbenommen bleiben. Ihnen ist genug, was sie am Sonntag zwischen halb zehn und elf erleben. Ich brauche keine demütigere Sicht meiner Glaubensgeschwister, was immer das auch sein mag. Nicht deshalb, weil ich demütig genug wäre (dann wäre ich freimütig und mannhaft, mutig und unerschrocken wie Jesus). Demut ist liebevolle Unerschrockenheit. Sie fürchtet sich nicht, dem Anderen die Wahrheit zu sagen. Sie tut es nicht im Zorn und nicht ohne Liebe. Aber sie verschweigt sie dem anderen auch nicht. Nein,… Weiterlesen »
@ Schandor
„Ausgerichtet auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten Gnade allein, Glaube allein, die Schrift allein, Christus allein und zu Gottes Ehre allein wollen wir Impulse setzen, durch die Gemeinden neu belebt und gestärkt werden. Denn: Allein das biblische Evangelium bewirkt, dass Christen von einer echten Hoffnung und überwältigenden Freude an Gott erfüllt werden und diese auch ausstrahlen.“ Zitat aus http://www.evangelium21.net/
Auch sinnlos…?
Gruß, Jürgen
@Jürgen
Nein, da stimme ich vollinhaltlich zu.
Gruß, Schandor
@ Schandor
Na dann…
Gruß, Jürgen
@ Schandor Ich denke, ich verstehe Dich gut. Und ich denke, es ist mehr als berechtigt, wenn wir Christi Erwartungen an die Gemeinschaft der Christen in der Gemeinde vor Ort teilen und gegebenenfalls auch seine „Frustration“ (siehe die Briefe an fünf der sieben Gemeinden in Kleinasien). Andererseits meine ich, diese Briefe und die meisten Zustandsbeschreibungen des Volkes Gottes und der Gemeinde Christi in der Bibel relativieren (bei mir jedenfalls) diese Frustration insofern, als sie die Regel war und ist. Ich meine, wer sich als Christ gesund entwickelt, muss damit rechnen, unter Christen und in seiner Gemeinde ein Außenseiter zu sein. Sei es, weil er von Christen umgeben ist, die im Baby-Stadium und Kinderkrankheiten verharren. Siehe den ersten Brief an die Korinther und den Brief an die Hebräer. Sei es wie in der Regel in Gottes Volk Israel, dass die Masse sich über das erste Gebot hinwegsetzt, „auf beiden Seiten hinkt“ (Elberfelder Übersetzung) bzw. „auf zwei Ästen hüpft“ (Bubers Verdeutschung), also… Weiterlesen »
[…] darunter auch einige persönlich-emotionale – verfasst. Gerne weise ich noch auf diese Diskussion bei Ron hin. Zum Auszug der letzte Beitrag von Johannes Strehle: Ich meine, wer sich als Christ gesund […]
Was ist die Botschaft von Jesus Christus? „Wenn ihr nicht werdet (glaubt) wie die Kinder, könnt ihr nicht ins Reich der Himmel kommen. Eine weitere wichtige Botschaft ist das Jesus verlangt das seine Jünger sich gegenseitig so lieben wie er es vorgelebt hat, und sich nicht dieser Welt anpassen. Das ist alles. Welche Gemeinde lebt Heute noch so???
@Hartmut
Ich habe deine Worte gelesen 🙂
@Charly & Hartmut LOL! 🙂 @Harmut Wenn es nur darum geht, physisch anwesend zu sein in einer „Versammlung“, dann lies doch Hebr 10,24f einmal genauer: „und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht!“ Von welchem Tag hier die Rede ist, ist klar: Von dem Tag, an dem jeder einzelne sein Leben beschließen muss. Aufeinander achtgeben? Das ist für mich so etwas wie eine Gruppenwanderung durch unwegsames Gelände, wo der eine den anderen stützt und man gegenseitig aufeinander aufpasst. Von einer Gemeinde her kenne ich sowas nicht. Anspornen zur Liebe? Das geht: Wenn man anderen Gutes tut. Wie wie kann man jemanden zu guten Werken anspornen? Na, indem man ihm die Gelegenheit gibt, welche zu tun, ihn also um welche bittet! So, wie Schlachter 2000 das… Weiterlesen »
Hallo! Mich stört die pauschale Verurteilung von „gemeindelosen“ Christen. Zur Info: nicht überall können Christen Gemeinden finden. Das liegt am Umfeld und auch am Land, in dem man lebt. Was heißt denn schon „gesunde“ Gemeinden? Hier, wo ich lebe, gibt es die Jehovas Zeugen und eine Pfingstgemeinde (beide abgelegen). Theologisch stehe ich beiden fern. Und die hausgemeindlichen Neugründungen (hier in Österreich ohnehin nur im Verhältnis 1:1000000 vorhanden) sind so derartig geheimniskrämerisch ausgerichtet, dass ich mich bereits frage, ob ein Großteil der angeblich bibelfesten Hausversammlungen nicht unter einem kollektiven Verfolgungswahn leiden?
@Christiane
Stimme Dir zu: Keine pauschale Verurteilung, weder von gemeindebewährten noch von „gemeindelosen“ Christen!
Frage: Wo hat die wer verurteilt?
Stimme Dir zu: Nicht überall können Christen Gemeinden finden.
Und da stimme ich Dir auch zu: ein Großteil der angeblich bibelfesten Hausversammlungen gehen tatsächlich eigenartige Wege …
Am besten wäre es, selbst was zu gründen. Aber womit? Mit welchen Menschen? Du müsstest eine Art Freikirche für Süchtige gründen – da kämen wohl viele Menschen. (Ich mein jetzt nicht unbedingt Drogensüchtige, aber es gibt ja viele Süchte, nicht wahr?)
Vielleicht gibt’s irgendwann sowas wie eine Skype-Gemeinde?
@Christiane Nur mal den kurzen Artikel (der hier zu Grunde liegt) als Ausgangspunkt: Dieses „brauche keine Gemeinde“ (Überschrift) ist gefüllt mit: „Gemeinde spielt untergeordnete Rolle“, „manchmal ist Gemeinde hinderlich für Erfüllung“. Aus den Fragen entnehme ich, dass diese Richtung dann noch intensiver wird mit einem „ohne Gemeinde leben, ist wünschenswert“. Was ich damit sagen will: Das „brauche keine“ ist nicht so zu verstehen, als ob du ohne lokale Gemeinde kein Kind Gottes sein kannst … Das „brauche keine“ ist eher dahin zu verstehen, dass die lokale Gemeinde weder gesucht, noch erwünscht, noch … ist. Gegen eine solche Auffassung wird dann auch die verlinkte Zusatzinfo (hanniel) gesetzt sein. Und richtig, ob überhaupt von Gemeinde gesprochen werden sollte, bemisst sich dann doch an den Maßstäben der Schrift und Grundlage muss doch wohl ein „mit uns den gleichwertigen (= gleich kostbaren) Glauben durch die Gerechtigkeit unsers Gottes und (des) Erretters (oder: Heilands) Jesus Christus erlangt haben.“ (2. Petr. 1, 1) sein. Eine solche… Weiterlesen »
Liebe Alle- wir müssten uns mal ganz im Klaren sein, was Gemeinde/Kirche eigentlich heisst. „Wenn zwei oder drei sich in meinem Namen treffen, bin ich unter ihnen“, wichtig ist „IN MEINEM NAMEN“. Es wird heute so viel unter dem Namen Jesus Christus propagiert, organisiert, verkündet, geheilt etc. etc. Wir sind bereits eine Gemeinde, wenn wir 2 oder 3 sind und uns wirklich in Seinem heiligen Namen treffen! Wir brauchen keine Organisation. Die Frage für mich ist immer die gleiche „wie viel JESUS ist in dir, ist in einer Gemeinschaft, in einer Kirche in den Gläubigen“. Der Herr sieht nur JESUS in uns, nichts anderes, er ist nicht interessiert an unseren fleischlichen Interessen, an dem, was wir in unserem „Guten Selbst“ aufbauen, anstreben, mitmachen etc. Wenn wir den ersten Schritt der Wiedergeburt gegangen sind, sind wir auf dem richtigen Weg, allerdings auf einem langen und beschwerlilchen Weg. Gott prüft uns immer wieder und will dass wir wie das Samenkorn sterben und… Weiterlesen »
@Susanna
Ach, liebe Susanna! Was soll ich Dir antworten? Soll ich Dir denn antworten?
Ist Dir schon einmal aufgefallen, in welchem Zusammenhang Jesus die Worte spricht, die Du zitiert hast? Bist Du Dir ganz sicher, dass man damit das belegen kann, was Du zu belegen suchst?
Ich glaube nicht, dass es „keine Rolle“ spielt, ob wir Teil einer Gemeinde sind oder nicht. Ich selbst bin es derzeit nicht, und das macht mich alles andere als glücklich, das kann ich Dir sagen.
Watchman Nee halte ich für einen äußerst zweifelhaften Exegeten 😉
@ Susanna,
Bei der Betonung der Echtheit des Glaubens hast Du sicher Recht.
Allerdings hatte Paulus ja deshalb Älteste, Bischöfe, Gemeindeleiter etc. eingesetzt und auch allgemein angeordnet für Gemeinden, weil er meinte, dass ein gewisses Mass an Organisation als aeusserer Rahmen gerade HILFREICH ist für die Bewahrung des Glaubens – auch und gerade des echten Lebens in Christus.
Auch könnte es sein, dass Du eventuell der „Versuchung des Individualismus“ (in Gedanken) ein wenig erlegen bist. (Könntest Du prüfen).
Christentum ist eben nicht NUR eine individuelle Sache zwischen Dir und Gott, sondern auch eine gemeinschaftliche Sache. Wieviel Verantwortung für den Gesamtleib Christi übernehmen wir?
Eine Predigt zum Anhören zur Diskussion.
@Andreas
Ja, hab mir die Predigt angehört. Was S. da sagt, ist für mich in keiner Weise greifbar.
Immerhin ist die reformierte Sichtweise innerhalb der Christenheit im deutschsprachigen Raum ja etwas Seltenes, nicht wahr?
Und wenn ich – rein von der Lehre her – da auch zustimme: Die Wirklichkeit sieht doch völlig anders aus.
Mir scheint, als verkünde S. einen Heilsexklusivismus im Heilsexklusivismus des Christentums selbst. Wie alle anderen Gemeinschaften auch – mal abgesehen von der alles tolerierenden evangelischen Landeskirche, die aber so schwammig ist, dass es schwierig ist, Konturen zu sehen.
Ich halte S. Predigt für gut, kann aber nichts davon in die Wirklichkeit mitnehmen, muss ich sagen. Was er sagt, wirft noch mehr Fragen auf als er beantwortet.
@Schandor:
Ja, ich befürchte es gibt in Deutschland kaum noch reformierte Kirchen. Man müsste schauen, welche Substanz da noch vorhanden ist, bei denen, die den Namen tragen. Ob die reformierten Bekenntnisse nur auf dem Papier stehen oder wirklich geglaubt und gelebt werden.
Der Exklusivismus geht in der SERK zumindest soweit, dass das Abendmahl in der Regel exklusiv für Mitglieder ist oder man hat eine Empfehlung einer anderen reformierten Kirche, also bekennt sich zu den drei Formularen der Einheit (Heidelberger Katechismus, Niederländisches Bekenntnis, Dordrechter Lehrregeln).
Ich habe die Predigt empfohlen, weil ich der Wichtigkeit der Mitgliedschaft zustimme und es auch für falsch halte eben alles zu vergeistlichen.
@Hartmut Weißgerber Bin jetzt zwar nicht „Schandor“ und möchte ihm damit nicht Gelegenheit nehmen zu antworten – aber mir fiel doch spontan folgende Wahrheit ein: „Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenem Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt; von der Wahrheit dagegen wird man die Ohren abkehren und sich den Fabeln zuwenden.“ (2. Tim. 4, 3. 4) Und irgendwie geht es hier nicht um Zahl der Prediger … – sondern um „gesunde Lehre“. Wenn Prediger der gesunden Lehre wenige sind, dann ist das kein Makel. Kinder Gottes, die ihr Ohr nicht jedem öffnen sondern Ausschau halten nach eben dieser gesunden Lehre sind dann wohl auch kaum zu tadeln – zumindest nicht von ihrem einzigen relevanten Hirten. Wenn „Aufseher“ einer Gemeinde darüber wachen, wer die Kinder Gottes wie belehren darf … ist auch dies nichts Tadelnswertes – im Gegenteil genau so… Weiterlesen »
@Hartmut
Lieber Hartmut, Deine Reaktion auf das, was ich geschrieben habe, ist total überzogen. Du polterst mir da mit Deiner Brüderprägung entgegen, dass mir grau wird.
Schön, dass DU jedenfalls weißt, was im Jüngsten Gericht passieren wird! Aus Gottes Gnade fallen? Wenn das möglich wäre, wäre es nie Gnade gewesen, sondern eine Art Test: Verhältst du dich heilig genug, dann darfst du zu mir in den Himmel. Wenn du mein Reden in dir nicht mehr hörst, freu dich schon mal auf die Hölle.
Sich selber immer wieder gründlich reinigen? Was Du predigst, ist methodistische Werksgerechtigkeit.
Gott hat *noch nie* "in meinem Inneren geredet" oder mich "ermahnt". Daher hat für mich überhaupt noch nie eine solche Hoffnung bestanden. Seltsames Christentum …
@ Schandor
Bitte lösche meine Beiträge. Danke!
@Hartmut
???
@ Lutz Entschuldige, wenn ich bisher nicht geantwortet habe. Es ist ja fraglich, ob Du nochmal hier liest. (übrigens: ich bin auch nicht Schandor, sondern Hartmut Weißgerber.) Ich bin froh für die Freiheit, ich selbst sein zu dürfen. Gott selbst – höchstrichterlich – hat mir die Erlaubnis erteilt. Deshalb brauche ich mir auch keine Lehrer (und Lehren) mehr aufladen, nach denen mir die Ohren jucken. Es ist meines Erachtens wohl oft so, dass man mehr als die eigenen anerkannten „Lehrer“ nicht vertragen könnte. Darum sitzen die vielen Christen in ihren Vereinen fest. Aber bedenke doch mal die Chance, die darin besteht, sich ernsthaft mit der Erkenntnis anderer auseinander zu setzen. Wenn wir den Geist Gottes haben, den einen, und die eine Taufe usw., dann kann uns doch nichts schaden. Vornehmlich nicht, wenn wir Jesu und Gottes Gebot erfüllen. Mit allen Heiligen den ganzen Ratschluß Gottes erkennen, das ist eines wahren Jüngers Ziel. Erkennen und umsetzen ins Leben, soweit es nur… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber Eigentlich meinte ich eher so etwas: Ob es sich um eine Gemeinde (Kirche) handelt oder nicht, kann nicht an der Zahl der Lehrer entschieden werden. Die Herde hat einen Hirten, der jedes Schaf kennt und die Schafe kennen die Stimme des Hirten. Einer fremden Stimme folgen sie nicht und sind auch nicht gerufen dieser zu folgen, noch sie „auszuprobieren“…. Dieser Hirte ist wohl von den Schafen als solcher „anerkannt“ und einen anderen „vertragen sie nicht“. Dieser Hirte hat Verfügungen getroffen, wie Seine Schafe auch weiterhin zu weiden und zu hüten sind … Diese Verfügungen nenne ich jetzt mal „geistgetriebenes Wort“. Was wäre also vom „Geist getrieben“? Entsprechend dem Wort zu verfahren … Was wäre „nicht vom Geist getrieben“? Gegen dieses Wort zu handeln. Es sind Menschen, die handeln. Wenn solche Menschen sich Lehrer in Entsprechung dieses Wortes suchen, dann handeln sie nicht wider „das Treiben des Geistes“. Wo sehe ich jetzt Freiheit? Weiß nicht, was du… Weiterlesen »
@Lutz Ich will nicht das letzte Wort behalten! Möge es dahin kommen – wie bei der Apostelversammlung Apg. 15 – dass wir ein Ohr bekommen für das Reden des Geistes Gottes. Dann kann nur Einigkeit (echte, gottgewollte und -gemeinte) werden. Kannst Du mir e i n e Zeit nennen, in der Christen sich wieder einmütig und an einem Ort versammelt hätten, ohne eine Gruppe oder Einzelpersonen unberechtigt auszuschließen? Wann wird denn endlich Jesu Gebet, dass sie alle eins seien, wie Jesus und der Vater im Laufe Jesu Erdenleben auch (wieder) einsgeworden sind, in Erfüllung gehen? Du schriebst noch: Deswegen ist eine Haltung, die besagt: „Lass sie ruhig „links liegen“, die den „gleichwertigen (gleich kostbaren) Glauben durch die Gerechtigkeit unsers Gottes… (2. Petr. 1, 1) erlangt haben“ indiskutabel. Darauf antworte ich Dir mit Matth. 5, 3 + 10 Wenn es der „gleichwertige Glaube“ wäre, könnte man sich sagen lassen. Wer geht denn immer wieder mit der gleichen Leier auf den Wecker:… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber Wir haben Teil an der Zeit aus Apostelgeschichte 2 durch das Wort Gottes. Wir haben aber auch Teil an der Zeit aus Apostelgeschichte 15, die aber vor dem „Ohr bekommen“ auch Folgendes mitteilt: „… Als nun dadurch eine Aufregung (in der Gemeinde) und ein heftiger Streit zwischen diesen Männern und …entstanden war … Nachdem nun eine lange, erregte Erörterung stattgefunden hatte, …“ (aus Apg. 15) Spätestens hier ist doch zu sehen, dass es eine Auffassung: Alles geht einfach und leicht und ohne „jemanden auf den Schlips zu treten“. – völlig wirklichkeitsfremd wäre. Dann haben wir die Lehrbriefe. Dort werden Missstände angesprochen. Die heutige Haltung wäre wohl eher die, sofort zu verlassen, weil das …. – kann und darf nicht sein und so geht es gar nicht … Bemerkenswert an den Lehrbriefen ist wirklich, dass von einem Fundament ausgegangen wird, dass alle Adressaten teilten. Deshalb denke ich, dass es sich daran entscheidet. Es entscheidet sich nicht daran, ob jetzt… Weiterlesen »
@Lutz Jesus gibt ja klare Anweisung, wie wir mit Sünde umgehen sollen: Sündigt dein Bruder – oder auch deine Schwester – an dir (und das kann auch dadurch geschehen, dass sie sich in Gottes Haus nicht der biblischen Lehre entsprechend – ich meine nicht nach den menschlichen Katalogen – verhalten), so gehe hin und strafe ihn – oder sie – zwischen dir und ihm/ihr. Es sollte, wenn man von Gemeinde reden will erst einmal ein Fundament für diese Vorgehensweise da sein. Wie gehst Du mit deinem Gewissen um, wenn Du immer wieder die Erfahrung machst, dass unpassende Dinge nicht angesprochen werden dürfen? Wer es doch wagt, wird als unmöglich, lieblos, überheblich, hochmütig usw. verdammt. Auf Jesu Wort hin sind diese Gespräche gelaufen und es sind keinerlei Änderung geschehen, sondern nur Rechtfertigung der Sünden (und davon gibt es mehr als man ahnt z.B. geistlicher Hochmut ganzer Gemeinden und vor allem die Parteiungen). Dann steht es unmißverständlich, genau für die heutige Zeit… Weiterlesen »
@Hartmut
Ist das Dichtung? Deine Sprache klingt irgendwie poetisch, aber ich hab eigentlich nicht verstanden, was Du sagen willst. Könntest Du die Quintessenz Deiner Aussage präzisieren? In einem Satz oder so?
@Hartmut
Ach so, ja. Ja, so empfinde ich auch, aber:
Ich hab da eine Predigt von Sebastian Heck (www.serk-heidelberg.de) zu diesem Thema gehört, und wenn Du Dir das anhörst, könntest Du am Ende vielleicht so erschrocken sein wie ich. Der sagt nämlich: ein solches Empfinden gab es damals gar nicht; „zur Kirche“ ging man, weil Gott einen zur Ekklesia hinzugefügt hat. Naja, kannst es Dir ja mal anhören. Schaden wird’s Dir auch nicht 😉
@Schandor Sie seien eine reformierte Kirche, so schreiben sie auf ihrer Seite (serk). Kann dieser Prozess der Reformation jemals abgeschloßen werden? „Wir sind“ heißt – nach meinem Verständnis – wir sind endgültig reformiert. Gerade das vermisse ich jedoch durchweg. Da nützt alles Beklagen der Unwilligkeiten Kirchenfremder bzw. -entfremdeten nicht. Wahrhaftige und fortschreitende Reformation wäre sehr hilfreich und auch anziehend. Die Menschen suchen vielfach nach einem echten Lebensinhalt. Wenn jedoch immer wieder durch den Kontakt zu Kirchen oder Gemeinschaften die Frustration anschließend nur größer geworden ist, besteht irgendwann kaum mehr Bereitschaft, sich auf Glaubensfragen einzulassen. Immer wieder wird mir vorgelallt: „Du mußt Buße tun, du mußt dich einer Gemeinde wieder anschließen“, usw. Darauf antworte ich mittlerweile stereotyp: Jesus hat gesagt „Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“ Wenn echtes Leben aus Gott (was nur aus dem Sterben mit Christus kommen kann) vorhanden ist, wird ein Mittelpunkt sein, der Menschen anzieht. Die geforderte Buße sollte einfach vorgelebt werden. Dann sähe… Weiterlesen »
Hallo!
Sehr missverständliche Formulierung! Reformation ist nicht fortschreitend im Sinne von einer Weiter- oder Höherentwicklung, sondern eine stets neu zu vollziehende Rückbesinnung. Luther wollte auch nichts anderes.
Peter
Nachdem hier schon von freikirchlichen, reformierten, landeskirchlichen und hauskirchlichen Erfahrungen und Ansätzen zum Thema die Rede war, hier mal ein katholischer Impuls bzw. Denkanstoß.
Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass zwischen evangelischer und katholischer Ekklesiologie und Kirchenfrömmigkeit ein nicht unerheblicher Unterschied besteht; nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass der ignatianische Gedanke des „Sentire cum ecclesia“ bzw. des geistlichen Sinnes für die konkrete (!) Kirche auch für evangelische Christen von großem Nutzen sein kann. Siehe z.B. hier:
http://www.sankt-georgen.de/kehl/pdf/Kehl_Was_heisst_Sentire_cum_ecclesia_heute.pdf
LG
@Hartmut Weißgerber (bezogen auf den Kommentar vom 9. Februar) Also ich denke nicht, dass das Fundament der Gemeinde der Umgang mit Sünde ist. Das hat seinen wichtigen Platz ohne Zweifel … – aber dieser Platz ist doch wohl eher die Folge von … als Fundament. Wenn ich meine Bibel lese, dann gibt es für mich eine starke Assoziation „Gemeinde als Familie“. Strukturen und Organisation sind mit inbegriffen. Wie kommt man in diese Familie hinein? Nicht durch Wohlverhalten oder den korrekten Umgang mit Sünde … Rein kommt man anders. Übrigens man kommt auch nicht rein, weil die „Familie“ so toll und einladend ist. Nichtsdestotrotz muss man ja eine solche Familie erkennen können, sonst wüsste man ja wiederum nicht, mit wem oder wo man sich letztlich versammeln soll … Wo ist wirklich Gemeinde? Es gibt ja eine Menge Gruppen, die den Namen „Jesus“ führen. Eine Menge „Christusse“ sind im Umlauf … Und ich weiß, dass diese Frage sehr unterschiedliche Antworten kennt. Wenn… Weiterlesen »
Hallo Hartmut,
ich habe gelesen, was du mir hier geschrieben hast. Aber eigentlich geht es hier doch um die Frage der Zugehörigkeit zu einer Gemeinde/Versammlung. 😉
@Charlie
Vielleicht wollte ich nur „beweisen“ dass ich doch auch einen Teil der Gemeinde darstelle, wenn ich mich auch nicht organisieren lassen kann.
Ich dachte, man könnte es so verstehen: wenn ich in Wahrheit mit Jesus in Verbindung bin, gehöre ich zu seiner Brautgemeinde. Dagegen kann man so viel an eine organisierte Gemeinde oder Kirche angeschlossen sein, wie man will; wenn keine Verbindung mit dem Haupt zustande kommt, ist man entweder kein Glied des Leibes Jesu oder am absterben.
Verbindung mit dem Haupt drückt sich doch in lebendigen Beweisen aus.
Der Geist des Herrn ruht auf mir, den Gefangenen Freiheit zu verkünden und ein gnädiges Jahr des Herrn auszurufen.
Mag sein, dass manche beides hinbekommen: An Jesus angeschlossen und an einer organisierten Gemeinde oder Kirche?!
Mir kam noch ein Gedanke: Die meisten organisierten Christen wissen wahrscheinlich nicht, dass mehr und mehr Gemeinden heimlich (teils auf Umwegen, die sie selbst nicht durchschauen) Abgaben an den Weltkirchenrat zu zahlen haben. Dieser Weltkirchenrat rühmte sich nach dem Bericht eines Missionars in Afrika damit, Gelder in Millionenhöhe an terroristische Organisationen bezahlt zu haben, die unter anderem Stationen anderer als der seinen Gemeinde überfallen und Missionare ermordet hatten. Man kann sich also aussuchen, auf Gemeindezugehörigkeit zu verzichten, um sicherzugehen, solchen Irrsinn nicht mit zu unterstützen oder im Bündlein gebunden zu werden und mit allen vertrockneten Reben ins höllische Feuer geworfen zu werden. Mein Gewissen gebietet mir jedenfalls je länger, je mehr, von allem Kirchen- und Gemeinschaftsbetrieb möglichst weiten Abstand zu halten. Wenn jemand meint, das wären unberechtigte Anschuldigungen gegen seine eigene Kirche oder Gemeinde, der braucht ja nur einmal den Versuch zu wagen, Einblick in die Kassenbücher zu wünschen. Da offenbart sich schnell, wes Geistes Kinder die Verantwortlichen und Kassenwarte… Weiterlesen »
Ich habe derzeit leider auch keine Gemeinde – und ich bin ganz und gar nicht glücklich darüber, denn es steht geschrieben:
„Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und wehrt sich gegen alles, was heilsam ist.“
Ich glaube, dass ich in dieser Gefahr stehe. Ich glaube auch, dass Du nicht wie ich Dir angeraten habe die Predigt Sebastian Hecks gehört hast.
@Hartmut Weißgerber Also ich kann deine Einwände und Kämpfe ein Stück weit verstehen (wenn du das jetzt nicht als anmaßende Bemerkung begreifst). Viele Kritikpunkte hätte (und habe sie gehabt) ich wahrscheinlich ebenso…. Was mich jetzt an diesem Punkt wirklich interessieren würde, ist: Hast du überhaupt noch ein Verlangen nach „Familie Gottes“, also nach im „Hier und Jetzt“ festzumachender Gemeinschaft? Wenn nicht, dann wäre es destruktiv das Verlangen Anderer ständig mit Kritikpunkten zu bewerfen. In eine Familie wird man hineingeboren, man sucht sie sich nicht selbst aus nach den saubersten Maßstäben … (Gut, heute stehen wir in Situationen zwischen Familie A und B zu wählen oder wir sind eben dieser Wahl enthoben, weil keine Familie vor Ort ist. Das Ganze tangiert das Themenfeld: woran erkenne ich Familie im „Hier und Jetzt“ wirklich?) Menschen, die Familien zerstören oder aufspalten (und das bringe ich nach wie vor mit dem eigentlichen Thema in Verbindung), weil in der Familie dies und das … gibt es… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber Was du meinst, kann sich mir nur erschließen, wenn du es mir mitteilst. Also verlange nicht von mir deine fast 25 Jahre zusammengepresst auf wenige Sätze (im Verhältnis zurzeit) hier einem Urteil zu unterziehen. Das werde ich nicht tun. Den ein oder anderen Gedankengang anregen ist möglich. Trifft ein Gedankengang auf dich persönlich nicht zu, kann ich das hier nur zur Kenntnis nehmen. Mitunter ergeben sich dann noch Fragen, weil es mit der einen oder anderen Mitteilung nicht zusammenzupassen scheint … Wenn ich auf meine Jahrzehnte zurückblicke, dann haben mich Gedanken des Umgangs miteinander schon sehr früh beschäftigt … Ein durchweg problemloser Umgang mit Menschen gehört nicht zu meiner Erfahrung. Also bin ich irgendwie immer am Nachdenken … und das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern, bis zum Schluss. Solche Erlebnisse, die du mitteilst, kenne ich auch in ähnlicher Weise – teils aus eigener Erfahrung, teils durch andere … Ja, es ist und bleibt beschämend, was Schafen im… Weiterlesen »
@Hartmut „Nach meiner Erfahrung zerstören gerade diejenigen immer wieder die Gemeinschaft, die …“ Die Gemeinschaft kann nicht zerstört werden, sie ist immer schon da, wenn diejenigen zusammenkommen, die zusammmengehören. Ich habe viele Jahre gedacht und empfunden wie Du – und empfinde auch heute noch so, nur weiß ich, dass dieses Empfinden nicht sachrelevant ist. Gottes Kinder sind Gottes Kinder, ob sie einander nun riechen können oder nicht. Ich staune auch: Hätte es Gott geschafft, unterschiedlichere Charaktere zueinanderzubringen, als er es tatsächlich getan hat/tut? Ich glaube nicht. Man kann von organisierten Gemeinden die Schnauze so voll haben, dass man sich schwört: Das brauche ich den Rest meines Lebens nie, nie, nie mehr (ich hab das so empfunden). Ich glaube, Du hast ein Recht, das so zu empfinden. Aber das Recht, Dich deshalb von der Gemeinde fernzuhalten, hast Du genausowenig wie ich. Was Du das lehrmäßig veranstaltest, ist aber mE grobfahrlässig: Du orientierst Dich nicht an denen, die es mit letzter Sicherheit… Weiterlesen »
@Hartmut
Ja, je mehr Du erklärst, desto besser meine ich Dich zu verstehen. Und muss Dir in Deinem Verständnis von Gemeinschaft zustimmen: Das ist eine Schimäre.
Ich hätte zwar große Angst, aber auch große Neugier, was wohl Paulus schreiben würde, hätte er all diese Kommentare gelesen …
Aus Babel muss man raus, keine Frage. Aber weißt Du was: Du musst nicht alles auf die goldene Waagschale legen, was andere sagen (auch ich nicht!). Wenn Dir also jemand aus einer Gemeinde ein schlechtes Gewissen macht mit irgendwelchen Aussagen, nicke einfach nachdenklich … und lass ihn stehen. Manchmal ist es besser, man lässt die Dinge auf sich beruhen. Aber Dein prinzipieller Unmut über die bestehenden Zustände, der ist wahrscheinlich zu loben (will sagen: ich kann es nicht beurteilen 🙂 )
@Hartmut Weißgerber Irgendwie bin ich jetzt irritiert … Was meinst du, wozu ich Gläubige einladen würde? Zu Gruppen, in denen der Geist des Widerchrists regiert? … Eigentlich dachte ich, mich früher einmal dazu deutlich geäußert zu haben. Scheint wohl nicht angekommen zu sein. Gut, dann jetzt noch mal konkreter: Denke ich an Gemeinde, denke ich an Samen. Samen hat eine wesentliche Bedeutung, wenn es um Frucht geht. Du illustrierst doch selbst, dass die Grundlagen deines Handelns, deiner Aufrufe, … spezielle Lehren sind. Du hast diesen Samen oft genug konsumiert (Erbe deiner geistlichen Väter) und verdaut … Eine Gruppe, die mir erzählen will, dass es im Hier und Jetzt ohne jegliche Flecken und Runzel zugeht, hat wohl 1. Johannes 1, 8 und 9 vergessen. Dann ist auch klar und konsequent, dass das „arme Sünderliedchen“ nur runterziehen kann. … Dann ist auch klar und konsequent, dass jegliche Gemeinde ein „Babel“ ist … – jede Einladung dahin ein satanischer Versuch der Verführung. Das… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber Momentan habe ich nur deswegen Bauchschmerzen vom eigentlichen Thema immer weiter abzudriften und mich im 1 000 000-sten Detail zu verlieren … Du hast geschrieben: Zitat: „Wir sind so geprägt, dass alle anderen Gruppen von vornherein „Hure Babylon“ darstellten. 1989 habe ich mich versucht von diesem Denken zu lösen und bin auf Gläubige aus anderen Kreisen – ohne Hintergedanken sie missionieren zu wollen – zugegangen.“ Einige Sätze weiter: Zitat: „Das hielt mich jedoch nicht davon ab, an meinen Bemühungen festzuhalten, die Behauptung der „Norweger“ zu widerlegen, und unter den Gläubigen aus anderen Kreisen doch aufrichtig Suchende zu finden.“ Wie das nun einmal virtuell so zugeht, hat man in der Regel nichts weiter als Geschriebenes. Damit will ich sagen, dass ich keine Handhabe sehe, deine Aussagen in Zweifel zu ziehen. Mit anderen Worten: momentan nehme ich dir sowohl deine Absichten als auch deine Bemühungen so ab, wie du geschrieben hast. Es sind einige Fragen, die hier zu bedenken wären… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber
Ganz „ohne“ bin ich mit meiner beschränkten Zeit denn doch nicht, deshalb zu dem: „Ihr sollt heilig sein …“ eine PDF:
http://www.bernhard-kaiser.homepage.t-online.de/downloads/ihr-sollt-heilig-sein.pdf
Jetzt muss ich aber leider Schluss machen …
@Hartmut Weißgerber Wenn es denn so fraglich ist, dass … wieso nimmst du dann Bezug auf mich? Es steht doch alles Notwendige in den bereits geschriebenen „Kommentaren“. An der Stelle würde ich auch nur daraus Wiederholungen bringen. An erster Stelle steht: Wer ist der Christus, an den eine Gemeinschaft glaubt? Danach kann man sich anderen Fragestellungen, Problembereichen … widmen. Stimmt schon das Erste nicht, erübrigt sich eigentlich das Zweite … Und ja, solange der Mensch lebt besteht Hoffnung, weil der Christus noch nicht erschienen ist um zu richten. Momentan sind eine Menge Christen (mit mir übrigens auch) sehr dankbar dafür, dass Folgendes gilt: „Sein Volk soll von seinen Sünden errettet werden!“ Nur gilt dies doch für einen ganz bestimmten Christus, nicht für jede Kopie oder für pure Namensgleichheit … Von einer Notwendigkeit „du kannst nur gemeinschaftlich den Christus erkennen!“ – weiß mein Wort Gottes nichts … Auch die „Norweger“ werden sich vor diesem Gott verantworten müssen und Maßstab ist nicht… Weiterlesen »
Der Begriff des Antichristen kommt nur in den Johannesbriefen vor. Johannes schreibt: „Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt.“ Von wem haben sie das gehört? Von Jesus selbst. Und Jesus spricht von ihm (Joh 5,43; Joh 24,5). Johannes weist sie sofort auf den Irrtum hin, es gäbe „den“ Antichristen: „Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten“ (1Joh 2,18). Später erklärt er ihnen, was „Antichristus“ bedeutet, aber er spricht gerade nicht von einer bestimmten Person, die 2000 Jahre später kommen soll, sondern mahnt sie, auf die stets gegenwärtigen (!) Antichristusse achtzugeben und deren Lehren nicht zu folgen. Wenn es also „den“ Antichristen gibt/gegeben hat, dann im Zusammenhang mit der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr.: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles (also alles, was Mt 24,1-34 geschrieben steht) geschehen ist“ (Mt 24,34). Das ist also etwas, das aus unserer Sicht vergangen ist. Wir brauchen keinen besonderen „Antichristen“ mehr… Weiterlesen »
@Hartmut Weißgerber Ja, Hartmut, so hast du das Zitat deutlich gekennzeichnet (mit Anfang und Ende) – na, dann danke noch einmal für dein Beherzigen!!!! Mir fällt es schwer deine Intention mit diesem aktuellen Kommentar zu erfassen. Wenn die Frage nach Gemeinde gestellt ist, fällt mir nicht zuerst ein wie „666“ oder „Antichrist“ interpretiert wird. Die primäre Fragestellung: An welchen Christus glaubt eine Gemeinschaft, die eine Gemeinschaft von Christen sein will? – ist doch eigentlich gar nicht so schwer zu begreifen. Das ausgewiesene Haupt einer Gemeinschaft sollte man doch so genau wie möglich kennen. Zumal wir ja noch die Wichtigkeit dieser Erkenntnis immer und immer wieder in der Schrift bestätigt finden (bspw.: Joh. 17, 3 ; Apg. 4, 12). Wenn ich jetzt Informationen von dir habe, was du über den Christus glaubst, wenn ich Informationen habe von einem Betroffenen (siehe hier eingestellte Links zu „Norweger“) bspw. …. , dass eine -sich ganz speziell nennende Gemeinschaft-, dies und das von dem Christus… Weiterlesen »
Herz begreife, was der Verstand niemals erfassen kann.
@ Lutz
Mir kommt es so vor, als seist Du (wie die große Masse der „Christen“) unbelehrbar.
Mit Dir (oder Euch) wird doch wohl die Weisheit aussterben!?
@tantascha
Persönliche Eindrücke gibt es wie Sand am Meer….
„Belehrbar oder unbelehrbar“ ist so nicht die Frage …
Habe ich Krebs, belehrt mich ein Krebsspezialist. Einem Nichtmediziner gegenüber wäre ich dann schon sehr skeptisch …
In Fragen „Gemeinde, Haupt der Gemeinde, …“, belehrt mich wer?
Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass ich die entsprechende belehrende Autorität missverstehe. In dem Falle ist Korrektur zwingend nötig …
Nur diese Korrektur wird doch wohl in dem Bereich „Begreifen“ anzusiedeln sein.
Gott tut „Dinge“, die wir mitunter nicht begreifen … kein Zweifel.
Aber Belehrung hat es mit Denken, Nachdenken, …. mit Begreifen zu tun. Selbst die Aussage: Gott tut Dinge, die wir nicht begreifen. – fordert ein Verständnis (Begreifen) dieser Aussage, um sich darunter zu beugen.
Also: „Belehrbar“ ist zwingend an eine ganz konkrete belehrende Autorität gebunden.
An der Stelle möchte ich wieder das Heftchen von T. Schirrmacher empfehlen (u. a. ein leicht verständlicher Überblick, was die Bibel zu „Herz“ nun wirklich sagt):
http://www.cbuch.de/product_info.php?products_id=1098
Es hat, was den Bereich der Medizin anbelangt schon immer den Glauben an die Götter in weiß gegeben. Und schon immer hat man die „Quacksalber“, also solche, die sich selbst (und auch andere mit) verstanden auf natürlichem – gottgegebenem Weg – zu heilen, verachtet. Das hat manchem eventuell 20 Jahre seines Leben gekostet. Ich gebe Dir, Lutz, die „persönlichen Eindrücke“ zurück. Es ist ja nur eine weitere Ausrede, warum Du und „man“ den anderen nicht höher achten bräuchte, als sich selbst. Gottes guter Geist will jeden, der ein demütiges Herz hat, in alle Wahrheit leiten. Dazu ist es jedoch notwendig, den Bruder ebenso zu lieben, wie Gott. Alles andere entlarvt die Bibel klar und deutlich als Heuchelei. Selbstverständlich wirst Du eine „kluge Erwiderung“ auch hierzu haben. Glücklich wirst Du jedoch erst, wenn Du auf Gottes Reden statt auf den Sauerteig der Pharisäer und Schriftgelehrten eingehst. Ja, ja ich weiß was jetzt kommt. Gott „redet“ Deiner Meinung nach nur noch durch… Weiterlesen »
Und noch ein Letztes: Wer meint, dass Gott heute nicht mehr zu jedem persönlich reden kann, der frage sich einmal, ob Gott nicht sein Feind geworden ist und d e s h a l b nicht mehr antwortet. 1. Samuel 28, 16 + 17 Samuel sprach: Warum willst du mich befragen, da doch der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 17. Der Herr hat dir getan, wie er durch mich geredet hat, und hat das Königtum aus deiner Hand gerissen und David, deinem Nächsten, gegeben. Wer wiederholt an einem bestimmten Punkt Gott bewußt ungehorsam gewesen ist, dem kann es leicht so gehen, wie dem König Saul: Die Salbung (die doch jeder wahrhaft Wiedergeborene hat) verkehrt sich zu einem bösen Geist. Es wäre diesem Menschen besser gewesen „er hätte die himmlische Gabe nie geschmeckt und nie Anteil bekommen am heiligen Geist…“ Christen in denen der heilige Geist seine Arbeit tut, die in das Bild des Christus verwandelt werden,… Weiterlesen »
@Tantascha, In sich gehen, von Herzen demütigen, andere Christen höher als sich selbst achten so wie Du hier andere höher achtest als Dich? (Denn Du wirfst ja anscheinend denen, die anderer Meinung sind, Blindheit und Verstocktheit vor…) Spaß beiseite. Bei allem „Hören auf Gott“ darf man doch die Zentralität der Bibel nicht verleugnen. Dadurch spricht Gott doch primär. Die Bibel muss uns kostbar und lieb sein, und durch den Heiligen Geist können wir sie (und damit Gottes Reden) verstehen. Damit will ich nicht sagen, dass Gott nicht außerhalb spricht (darüber war an anderer Stelle in diesem Blog mal eine längere Diskussion), aber man muss auch aufpassen, das Reden Gottes „außerhalb“ dann anhand der Bibel zu verifizieren. Gott suchen kann man doch am besten in Seinem Wort. (Und natürlich gibt es auch die andere Gefahr: man hat zwar „den Buchstaben“, aber nicht „den Geist“, wie etwa die Pharisäer: sie kannten z.T. jede Bibelstelle auswendig, aber verstanden das Wesentliche nicht (!). Auch… Weiterlesen »
@Roderich
Deine Einwände sind ganz gerechtfertigt.
Ich werfe niemandem, der anderer Meinung ist als der meinigen ohne Unterschied Blindheit und Verstocktheit vor. Das gilt nur für solche, die ihrerseits absolut nur ihre Meinung gelten lassen wollen.