Der Neue Atheismus ist fast tot

Stefani McDade berichtet für CT über neue eine ausgewogener Religionskritik als die des Neuen Atheismus. Gerade in England scheint die radikale Sichtweise von Richard Dawkins & Co. an Einfluss zu verlieren. Sie schreibt:

Im Jahr 2015 hatten einige Leute begonnen, den Tod des Neuen Atheismus zu verkünden, und im Jahr 2020, 15 Jahre nach der ComRes-Umfrage, zeigte eine neue Umfrage, dass nur 20 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich der Meinung sind, dass der religiöse Glaube mit einer bösen und hartnäckigen Plage für die Gesellschaft verglichen werden kann.

Nick Spencer, Senior Fellow bei Theos, einem christlichen Thinktank in Großbritannien, und einer der Mitverfasser des neuen Berichts, sagte, die Ära des Neuen Atheismus habe in der Öffentlichkeit ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Feindseligkeit gegenüber der Religion hervorgebracht. In einem Theos-Bericht über Wissenschaft und Religion aus dem Jahr 2022 kam er jedoch zu dem Schluss, dass „die wütende Feindseligkeit gegenüber der Religion, die von der ‚New Atheist‘-Bewegung hervorgerufen wurde, vorbei ist“ und die britische Öffentlichkeit eine ausgewogenere Sichtweise auf die Religion zum Ausdruck bringt als während des Höhepunkts des Einflusses der New Atheists. 

Mehr: www.christianitytoday.com.

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Helge Beck
10 Monate zuvor

Der Artikel stellt die kühne Behauptung auf, dass der „Neue Atheismus“ in Großbritannien am Sterben ist. Aber: Ein paar ausgewählte Umfragedaten und die Meinung eines einzigen Experten sind kaum genug, um das Schicksal einer ganzen Bewegung zu bestimmen.

Herr Spencer arbeitet für einen christlichen Thinktank. Natürlich wäre er glücklich zu verkünden, dass der Atheismus stirbt. Das wäre so, als würde man einen Fleischhändler fragen, ob Vegetarismus „out“ ist.

Großbritannien ist nicht der Mittelpunkt der Welt. Der Neue Atheismus könnte in anderen Ländern florieren. Nur weil es in einem Land regnet, heißt das nicht, dass es überall regnet.

Nur weil der „Neue Atheismus“ nicht mehr so laut und provokant ist, heißt das nicht, dass er verschwunden ist. Vielleicht ist er einfach klüger, raffinierter und taktischer geworden.

Es ist leicht, den Tod einer Bewegung zu verkünden, wenn man sie missbilligt. Doch solche voreiligen Erklärungen basieren oft mehr auf Wunschdenken als auf der Realität.

Stephan
10 Monate zuvor

Der Erklärungsansatz, dass der „Neue Atheismus“ nie gelebt hat ist logischer, denn damit ist ein Sterben überflüssig und muss nicht besonders festgestellt werden. Von der zeitlichen Seite her ist diese Strömung nach 9/11 entstanden, und da sie sich daher nicht nur gegen das Christentum richtete, sondern auch (oder insbesondere) gegen den Islam, kann man meiner Ansicht nach durchaus davon ausgehen, dass in damaligen Umfragen viele Menschen, die sonst jeder Religion gegenüber eher neutral bis desinteressiert gegenüber stehen, letztendlich aus den Ereignissen und Kriegsfolgen heraus ihr temporär radikalisiertes Votum abgegeben haben, und damit insbesondere ihre Ablehnung des Islam zum Ausdruck bringen wollten. Rückblickend kann man aber auch feststellen, dass man den „4 Reitern“ und ihren Büchern eine Wichtigkeit seitens der Medien unterstellt hat, die sie aber tatsächlich nie hatten, sie wurden lediglich zeitweise hochgeschrieben, und ihre Bücher wurden für kurze Zeit so wichtig für einige Menschen wie für andere Harry Potter. Aber auch die HP-Szene ist mehr als übersichtlich geworden. Verfolgt… Weiterlesen »

Udo
10 Monate zuvor

Der CT Artikel beschreibt scharfsinnig die Situation in UK und USA und deckt sich auch mit Einschätzungen aus dem säkularen Bereich. In der Tat ist es lange her, dass Bücher der „Four Horsemen“, Christopher Hitchens, Richard Dawkins, Sam Harris, and Daniel Dennett in den Bestsellerlisten auftauchten, wobei Christopher Hitchens bereits 2011 verstorben ist. Und in Deutschland? Wer kennt schon die Giordano Bruno Stiftung? Gerade für Millenials ist der Neue Atheismus (NA), an dem nicht sehr viel neu ist, offenbar wenig interessant und nicht „woke“ genug. Wie die Situation weltweit aussieht, ist sicher eine interessante Frage. Immerhin wurde Dawkins Buch der „Gotteswahn“ wohl in mehr als 30 Sprachen übersetzt und fand verständlicherweise auch in der vom Islam desillusionierten arabischen Welt Interesse. Weltweit bleibt der NA aber heute ein Randphänomen, zu intellektuell, und er stillt nicht die Sehnsucht des Menschen. Der Mensch ist und bleibt zutiefst religiös, und wie letztlich wenig überzeugend gerade Dawkins ist, kann man anschaulich in den Diskussionen mit… Weiterlesen »

DanielV
10 Monate zuvor

Zwei, drei Gedankengänge, einfach als Ergänzung: John N. Gray, emeritierter Professor für Philosophie sowie Ideengeschichte und selbst überzeugter Atheist, hat vor einigen Jahren eine lesenswerte Taxonomie des Atheismus veröffentlicht (vgl. https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1051143741). Für ihn gibt es noch weitere Traditionen und (teils widersprüchliche) Spielarten innerhalb des Atheismus, die zu verschiedenen Zeiten und je nach kulturellem Umfeld unterschiedliche Menschen angezogen haben. Der „Neue Atheismus“ trat seiner Ansicht nach zwar medienwirksam auf, war aber sonst eher plump, inhaltlich nicht überzeugend und schlichtweg uninteressant. Ich fand Grays Titel lehrreich und zeitweise auch unterhaltsam, nicht nur weil hier ein Atheist mit gewichtigen Argumenten andere atheistische Positionen auseinandernimmt. In der Religionssoziologie arbeiten mitterweile viele mit dem Konzept der „multiplen Modernen“ oder „multiplen Säkularitäten“. D.h. man versucht zu beobachten, zu verstehen und abzuschätzen, wieso Säkularisierungsprozesse weltweit voranschreiten und inwiefern sie sich mit verschiedenen lokalen Kulturen vermischen (das führt die Menschen aber nicht immer automatisch zu atheistischen Überzeugungen). Zeitgleich aber wächst global und nachweislich der Einfluss von Religion und… Weiterlesen »

Helge Beck
10 Monate zuvor

Mi, 30. August 2023
Priester befürchten, dass Kirchen bald aussterben, da Großbritannien „kein christliches Land mehr ist“
Fast 75 Prozent der Priester sind der Meinung, dass das Vereinigte Königreich nicht mehr als christliches Land betrachtet werden kann.
Die Umfrage, durchgeführt von The Times, wurde unter anglikanischen und Kirche von England Geistlichen durchgeführt, um bedeutende Veränderungen innerhalb der Kirchenglaubensrichtungen in den letzten Jahren zu untersuchen.
Einige Priester äußerten auch die Befürchtung, dass die Kirche „aussterben“ könnte, da die Kirchenbesuche rapide zurückgehen.

https://www.express.co.uk/news/uk/1807416/britain-no-longer-christian-country-survey

Udo
10 Monate zuvor

Ist zwar ein anderes Thema, aber sicher, Kirchen werden aussterben, gerade auch die, die dem Zeitgeist hinterher hecheln. In den Ländern, in denen ernsthaftes Christsein noch etwas kostet, sieht es oft anders aus. „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“ Dieses bekannte, nach dem Kirchenvater Tertullian geprägte Wort, ist auch heute aktuell. Und etwas weiteres gilt ebenfalls, basierend auf 2. Kor 9,8 und von Hudson Taylor, Gründer der China-Inland-Mission, geprägt: „Verlasst euch darauf: Gottes Werk, getan auf Gottes Weise, wird niemals der Fürsorge Gottes ermangeln.“

Alin
10 Monate zuvor

Hmh…ich versuche zu verstehen: „Neuer“ Atheismus tot = Christentum lebt? Was ist die Aussageabsicht des Artikels?

Der Neue (denunziatorische) Atheismus ist doch nur ein Sprachspiel des einen Gedankens: Der Gottesgedanke ist nicht plausibel!

Argumentativer Atheismus lebt = Christentum tot?

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