Thomas Thiel berichtet für die FAZ über die unsägliche Ausladung von Sebastian Ostritsch durch Münchner Hochschule für Philosophie (FAZ, 29.11.25, Nr. 278, S. 13):
Der Philosoph und Publizist Sebastian Ostritsch ist gegen Abtreibung und gegen das Recht auf Suizid. Er hält es für die moralische Pflicht des Staates, Bürger gegenüber negativen Konsequenzen von Einwanderung zu schützen, und sieht Kirchen, die sich mit Regenbogenflaggen schmücken, im Widerspruch zur eigenen Lehre. Dies sind streitbare, für einen gläubigen Katholiken aber keine ungewöhnlichen Ansichten. Man sollte meinen, dass sie an einer katholischen Hochschule kein Ausschlusskriterium sind, zumal Ostritsch sie scharfsinnig begründet.
Man kann sich davon auf seiner Website ein Bild machen, wo Texte, die er als regelmäßiger Autor der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ und anderer Zeitungen schreibt, aufgelistet sind. Neben seiner publizistischen Tätigkeit lehrt Ostritsch Philosophie an der Universität Heidelberg und hat eine preisgekrönte Dissertation sowie eine vielbeachtete Biographie über Hegel verfasst. Am Donnerstag hätte er einen Vortrag mit dem Titel „Ist Gottes Existenz eine Sache der Vernunfterkenntnis?“ an der jesuitischen Münchner Hochschule für Philosophie halten sollen, der den Gottesbeweis von Thomas Aquin gegen Kants Zweifel verteidigt. Auch darüber hat er ein kürzlich bei Matthes & Seitz publiziertes Buch geschrieben. Ostritsch konvertierte vor einigen Jahren zum Katholizismus aus der Einsicht in die Grenzen philosophischer Vernunfterkenntnis.
Zum Vortrag kam es nicht, weil eine kleine Studentengruppe vorher gegen den in ihren Augen „rechtsextremistischen Fundamentalisten“ im Internet getrommelt hatte und die Hochschulleitung dem Druck nicht standhielt.
Sebastian Ostritsch konnte seinen Vortrag übrigens dennoch in München halten. Das Carlsbad Institute for Social Thought organisierte einen alternativen Veranstaltungsraum in einem Münchner Pfarrsaal. Dort konnten die Argumente aus dem Buch Serpentinen: Die Gottesbeweise des Thomas von Aquin nach dem Zeitalter der Aufklärung vorgestellt werden. Der Verkauf des Buches läuft hervorragend an – wohl ein Kollateralschaden der studentischen Protestaktion.
Selbst die linksliberal-atheistische Süddeutsche Zeitung ist genervt: https://archive.is/gpp90
Keine weiteren Fragen euer Ehren!
Die Positionen von Sebastian Ostritsch entsprechen in hohem Maße der Lehre der Bibel, besonders wenn es um die Frage geht, ob Gottes Existenz vernünftig erkennbar ist. Der Apostel Paulus macht in Römer 1 deutlich, dass der Mensch Gott anhand der Schöpfung erkennen kann: „Denn sein unsichtbares Wesen … wird seit der Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen“ (Röm 1,20). Genau diese biblische Aussage greift Ostritsch auf, wenn er die thomanischen Gottesbeweise verteidigt und zeigt, dass Vernunft und Glaube keine Gegensätze sind. Er folgt damit der klassischen christlichen Überzeugung, dass die Welt auf ihren Schöpfer hinweist. Seine Kritik an modernen philosophischen Engführungen bekräftigt nur, was die Bibel selbst lehrt: Der Glaube an Gott ist nicht irrational, sondern gründet auf Tatsachen. In einer Zeit, in der Glaubensüberzeugungen oft delegitimiert werden, erinnert Ostritsch daran, dass Gott wirklich existiert.