Kirche verliert Gottes Möglichkeiten aus den Augen
Die Nachrichtenagentur idea hat kurz über die Spurgeon-Konferenz 2015 berichtet:
Der alttestamentliche Prophet Jesaja hat auch den christlichen Gemeinden heute Wichtiges zu sagen. Das betonte der englische Theologe David Jackman (London) auf der Spurgeon-Konferenz, die vom 5. bis 8. August in München stattfand. Jesajas große Themen seien etwa Selbstgerechtigkeit und Unglauben im Volk Israel sowie die Verheißung eines gerechten und siegreichen Königs aus dem Geschlecht Davids, sagte Jackman und zog Vergleiche zur Gegenwart. So wie das Volk Gottes damals auf die eigene Weisheit und menschliche Bündnisse vertraute, neige die Kirche von heute dazu, die großen Möglichkeiten Gottes aus den Augen zu verlieren. Das sei besonders tragisch, da der Messias Jesus Christus bereits erschienen sei und Gott damit uneinholbar bewiesen habe, dass er zu seinen Verheißungen stehe. „Der Grund, weshalb wir Gottes Geboten nicht gehorchen, ist, dass wir Gottes Verheißungen nicht glauben“, sagte Jackman, der viele Jahre Direktor des „Proclamation Trust“ in London war.
An der Tagung, die vom Netzwerk „Evangelium 21“ und vom Martin-Bucer-Seminar veranstaltet wurde, nahmen knapp 60 Personen teil. Benannt ist sie nach dem englischen Erweckungsprediger Charles Haddon Spurgeon (1834-1892), der als bekanntester Prediger des 19. Jahrhunderts gilt. Anliegen der Konferenz ist es, vollzeitliche und ehrenamtliche Verkündiger zur textausiegenden Predigt zu ermutigen und dafür praktische Hilfen zu geben. Während der Tagung erhalten die Teilnehmer einen gründlichen Einblick in jeweils ein biblisches Buch und lernen, wie sie dessen Inhalt lebensnah in Predigt und Lehre weitergeben können.
Nachfolgend ausserdem ein Bericht von dem Konferenzteilnehmer Andreas Münch (Vielen Dank!):
Gottes Wort kehrt nicht leer zurück
Bericht von der 2. Spurgeon-Konferenz 2015 in München Hochsommer im August.
Im Foyer unseres Konferenzraums in München staut sich die Hitze. Ventilatoren werden aufgestellt, um die knapp sechzig aufmerksamen Zuhörer mit frischer Luft zu versorgen. Obwohl das Wetter eher zu einem Besuch im benachbarten Biergarten einlädt, lauscht man den Vorträgen von David Jackman über den alttestamentlichen Propheten Jesaja.
Wir befinden uns auf der Spurgeon-Konferenz, die dieses Jahr vom 5.–8. August in München stattfand. Die Konferenz, benannt nach Charles Haddon Spurgeon, dem „Fürsten der Prediger“, startete im Sommer 2014 zum ersten Mal und wird gemeinsam vom Martin Bucer Seminar München und dem Netzwerk Evangelium21 veranstaltet. Während dieser Tage bekommen interessierte Studenten einen gründlichen Einblick in ein biblisches Buch und lernen, wie sie dessen Inhalt praktisch in Predigt und Lehre weitergeben können.
Dieses Jahr dreht sich alles um den Propheten Jesaja, den Evangelisten im Alten Testament. David Jackman, für lange Jahre Direktor des „Proclamation Trust“ in London sowie erfahrener Pastor und Autor, erklärt seinen Zuhörern zuerst die Botschaft und das Hauptanliegen dieses großen Bibelbuches. Einzelne Bibelstellen aus Jesaja sind bei den hauptsächlich jungen Männern und Frauen bekannt, doch während David Jackman den roten Faden des Buches erklärt, erscheint die Botschaft des alttestamentlichen Propheten in einem ganz neuen Licht. Jesaja ermahnt zur Umkehr von falschen Wegen, verheißt aber auch den endgültigen Sieg Gottes durch das Werk seines Sohnes Jesus Christus, dessen Kommen in Jesaja bereits Jahrhunderte im Voraus auf detaillierte Weise prophezeit wurde. David Jackman versteht es meisterhaft die Brücke von Jesaja zum Leben im 21. Jahrhundert zu schlagen. „Die Verheißungen Gottes sollen unser Leben im hier und heute beeinflussen“, so ein immer wiederkehrendes Prinzip an das Jackman seine Zuhörer erinnert.
Trotz der Hitze hört man dem Engländer bereitwillig zu. Denn seine Leidenschaft für die Zurüstung der nächsten Generation von Predigern spürt man deutlich. Fragen werden ernst genommen und hilfreich beantwortet, auch während der Pausen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden konstruktiv bewertet und Jackman spart nicht an brauchbaren Tipps für die Gemeindepraxis. Ob erfahrener Prediger oder Neueinsteiger in den Verkündigungsdienst – jeder profitiert von der jahrzehntelangen Erfahrung des Redners. Wie aktuell die Botschaft des alttestamentlichen Propheten für unsere Tage ist, macht Ron Kubsch in einem Vortrag deutlich, wenn er der Frage nachgeht, was mit Gemeinden passiert, die das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus, aus den Augen verlieren. Neben erbaulichen Vorträgen kommt die Gemeinschaft unter den Teilnehmern nicht zu kurz. Während den Mahlzeiten, in Pausen und Freizeiten lernt man sich besser kennen und tauscht über eigene Erfahrungen im Verkündigungsdienst aus. Die Tage sind intensiv, aber lohnenswert. Man ist sich einig. Nächstes Jahr wollen die meisten wieder nach München kommen, um mehr über Gottes Wort und deren Verkündigung zu lernen.

Auch in diesem Jahr wird es in der Zeit vom 5.bis 8. August wieder eine Spurgeon-Konferenz im wunderschönen München geben. Die Konferenz, benannt nach Charles Haddon Spurgeon, „the Prince of Preachers“, möchte Predigern aufzeigen, wie sie Gottes Wort besser verstehen, auslegen und verkündigen können. Die Unterrichtseinheiten und Vorträge ermutigen, Gott beim Wort zu nehmen und es für die Zuhörer verständlich zu kommunizieren. In Gruppenarbeiten wird das Erlernte weiter vertieft und praktisch angewandt.
Wichtigster Auftrag der christlichen Gemeinde ist es, die frohe Botschaft von Jesu Christi zu verkündigen. Das betonte der Vorsitzende des Netzwerkes „Evangelium21“, Pastor Matthias Lohmann (München), auf der 5. Jahreskonferenz in Hamburg. Dabei ist es erforderlich, sowohl die Verlorenheit des Sünders als auch die Menschenliebe unseres Retters zu betonen. „Gott erlöst Menschen nicht um ihrer Werke willen, sondern allein aus Gnade“, sagte Pastor Lohmann in seiner Schlusspredigt. Die guten Werke folgen dem Glauben und sollten durch die Verkündigung des Evangeliums flankiert sein, so Lohmann weiter.





In der ersten Einheit zeigte Prof. O’Brien die tiefe Verbundenheit auf, welche der Apostel Paulus für die Gemeinde in Philippi empfand: Sein Dankgebet kommt von ganzem Herzen und Gott selbst ist Zeuge für die große Zuneigung, die er für die Gläubigen hegt (Phil 1,3-8). Es ist gerade diese Zuneigung, die ihn dann dazu bringt, auch im Bittgebet für die Philipper einzustehen und um noch mehr Liebe und Erkenntnis zu beten (Phil 1,9-11). O‘Brien erklärte weiterhin, wie im Philipperbrief der ungewöhnliche Fortschritt des Evangeliums deutlich wird und Paulus sich darüber trotz seiner Gefangenschaft freut, da es ihm nicht um den eigenen Ruf, sondern ausschließlich die Ausbreitung der Herrschaft Christi geht (Phil 1,12-26).