August 2016

Beten ohne Langeweile

Donald S. Whitney sagt:

Oft fühlen wir uns dann beim Beten wie Versager. Wir halten uns für Christen zweiter Klasse, weil unsere Gedanken so schnell abdriften – obwohl wir uns Christus doch wirklich hingeben wollen, obwohl wir Gott lieben und uns nach einem tiefen Gebetsleben sehnen! Aber was wäre, wenn nicht wir das Problem wären, sondern unsere Methode? Ich glaube, die einfachste, effektivste und schriftgemäßeste Lösung für dieses Problem ist, damit aufzuhören, sich ständig eigene Gebete auszudenken, die letztlich in floskelhaften Wiederholungen enden. Stattdessen sollten wir durch die Bibel beten. Konkret heißt das, mit Gott über die Dinge zu reden, die uns in den Sinn kommen, wenn wir Sein Wort lesen.

Mehr: D.Whitney_Beten_ohne_Langeweile.pdf.

Die rigorosen Wünsche der Antidiskriminierungstelle

Wenn es nach den Wünschen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes geht, soll das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) weiter verschärft werden. Dies erklärte Christine Lüders, die Vorsitzende der Behörde, während der Vorstellung eines Evaluierungsberichts am 9. August. Der Bericht geht auf Untersuchungen zur Wirksamkeit des AGG zurück und wurde von dem grünen Kommunalpolitiker Alexander Klose verfasst. Mehrere Politiker, unter ihnen Michael Fuchs (CDU), sprachen davon, dass es sich nicht um einen Evaluierungsbericht, sondern um einen Forderungskatalog handele. Gefordert werden nicht nur längere Klagefristen und ein Klagerecht für Verbände, sondern auch Quoten für Migranten und andere Minderheiten.

Dorothea Siems hat dankenswerter Weise für die WELT die Forderungen treffend kommentiert:

Doch jetzt bereiten die Verfechter der rigorosen Linie einen Coup vor. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, legt am Dienstag einen Evaluationsbericht vor, der es in sich hat.

Denn die von ihr beauftragten Gutachter halten die bisherigen Maßnahmen für völlig unzureichend. Weil zu wenige Betroffene vor Gericht ziehen, sollen künftig auch Verbände, Gewerkschaften und Betriebsräte sowie die Antidiskriminierungsstelle selbst klagen dürfen, heißt es in dem Bericht.

Überdies müsse der Gesetzgeber die Unternehmen viel stärker als bisher an die Kandare nehmen und nicht nur für Frauen eine Quote für Führungsposten und Gleichstellungspläne vorschreiben. Solche „proaktiven Gleichstellungsmodelle“ seien auch für Migranten (Link: http://www.welt.de/157014684) und andere Minderheiten zu erwägen – nicht nur für die Wirtschaft ist das eine Horrorvorstellung.

Dass der aus Steuergeldern finanzierte Evaluationsbericht kaum statistische Daten, aber dafür einen ellenlangen Forderungskatalog enthält, ist kein Zufall. Denn Lüders hat sich bewusst an eine Forschungsstelle gewandt, die einen radikalen Ansatz in der Antidiskriminierungspolitik propagiert.

Der Leiter des von ihr beauftragten „Büros für Recht und Wissenschaft“, Alexander Klose, wirbt schließlich als Fachreferent für Migrations- und Flüchtlingspolitik in der Fraktion der Berliner Grünen seit Jahren für einen scharf linken Kurs.

Mehr: www.welt.de.

Totalschaden für die Orthographie

Die FAZ gab 2007 dem öffentlichen Druck nach und passte ihre Rechtschreibung der Rechtschreibreform aus dem Jahre 1996 an. Inzwischen ist die Reform 20 Jahre alt und in der FAZ ist Folgendes zu lesen (Heike Schmoll, „Totalschaden für die Orthographie“, Ausgabe vom 10.08.2016, Nr. 185, S. 8):

Zwanzig Jahre nach der Einführung der Rechtschreibreform hat sich die Anzahl der Orthographiefehler selbst bei Gymnasiasten vervielfacht.

Die Rechtschreibreform aus dem Jahre 1996 sei „ein Flop“ resümierte Grund [gemeint ist der ehemalige Lehrerausbildung Uwe Grund; Anm. R.K.], der mehrere Studien zur Rechtschreibreform auswertete und auf einschlägige Daten aus Leistungsvergleichen zurückgreifen konnte.

Offenbar hat die Rechtschreibreform also nicht nur die Fehlerquote erhöht, sondern ihr selbst vorgegebenes Ziel der „Vereinfachung“ des Schreibens völlig verfehlt. „Sie hat in das historisch gewachsene orthographische Regelwerk eingegriffen, ohne den damit verknüpften Anspruch einzulösen“, schreibt Grund.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, selbst bis vor kurzem Deutschlehrer und Schulleiter eines bayerischen Gymnasiums, sieht sich durch Grunds Studie in seiner Einschätzung der Rechtschreibreform bestätigt. Kraus, dem schon die „Erleichterungspädagogik“ der Reformer zuwider ist, verweist darauf, dass nicht nur die Schreib- und Lesbarkeit von Texten gelitten hat, sondern auch das semantische Differenzierungsvermögen. Die Ausdrucksvielfalt habe sich deutlich reduziert, sagt Kraus im Gespräch mit dieser Zeitung. „Alles in allem waren die Nutznießer der Rechtschreibreform außer ein paar Karrieristen nur die Verlage, allen voran Bertelsmann, Duden und einige Schulbuchverlage.“ … Er sieht deshalb die einzige Lösung in einer Rückkehr zur Schreibung von 1996. Das allerdings wird ganz gewiss nicht geschehen, denn dann müssten die Kultusminister, die fahrlässig und ahnungslos eine Rechtschreibreform beschlossen, öffentlich ihren Fehler rückgängig machen.

D.A. Carson: Der Gott, der da ist

D.A. Carson hat in einer 14-teiligen Serie die ersten zwei Kapitel des ersten Buches der Bibel (1. Mose oder Genesis genannt) ausgelegt. Die Serie ist eine Art Einführung in den christlichen Glauben für Anfänger.

Hier der erste Teil der Serie:

Gespräch mit Dominic „Musa“ Schmitz

Mit 17 schloss sich Dominic Schmitz einer salafistischen Gruppe an, drehte Propagandavideos und pilgerte nach Mekka. Pierre Vogel und Sven Lau waren seiner Mentoren. In dem Buch Ich war ein Salafist: Meine Zeit in der islamistischen Parallelwelt beschreibt der ehemalige Salafist diese Zeit  und gibt so Einblicke in die Szene.

Im DLF sprach er kürzlich über seine Konversion zum Islam:

Die evangelistische Strategie Jesu

Andreas Köstenberger hat in einer kurzen Untersuchung zur Begegnung Jesu mit der Samariterin (Johannes 4) einige hilfreiche Einsichten herausgearbeitet. Es geht um Fragen wie:

  • Hast du es erlebt, wie Gott Beziehungen in deinem Leben heilt und stärkt?
  • Welche Barrieren hat Jesus überwunden, als er das das Gespräch mit der Samaritanerin suchte?
  • In was für eine Hinsicht kann Jesus uns als Beispiel dafür dienen, wie wir mit anderen mit dem Evangelium begegnen?

Im Dialog mit der Frau zeigt Jesus eine dreifache evangelistische Strategie: (1) er weckt eine Sehnsucht (7-16); (2) er weckt ein Gefühl der Sündhaftigkeit (17-18.); und (3) zeigt er auf sich als Retter (19-26).

Hier mehr: www.biblicalfoundations.org.

Chestertons Spiel

514NA82FvVL SX283 BO1 204 203 200In Gilbert Keith Chestertons nun auf Deutsch erschienen Roman Vier verehrungswürdige Verbrecher ist vieles anders als man denkt. Chesterton spielt mit der Erwartungshaltung des Lesers – und fesselt damit. Der DLF hat Chesterton und das Buch in einem liebevoll produzierten Beitrag vorgestellt.

Chesterton, 1874 im damals wie heute noblen Londoner Stadtteil Kensington als Sohn eines Immobilienmaklers geboren, erweitert den Spielraum unserer Gedankengänge. Er ist ein Möglichkeitsmensch im Sinne der schönen Formulierung von Robert Musil, ein Kreuz- und Querdenker in der Tradition des genialen Göttinger Aphoristikers Georg Friedrich Lichtenberg, ein gegen den mal behäbig flachen, dann wieder gefährlich reißenden Strom der Konventionen anschwimmender – nein, kein Hecht im Karpfenteich. Chesterton war ein 1 Meter 93 großer Aal von gut 130 Kilogramm Lebendgewicht. Sein enormer Leibesumfang ist ebenso wie seine erstaunliche Zerstreutheit Gegenstand zahlreicher Anekdoten. Zu seinem spindeldürren Freund George Bernhard Shaw, dem er eine Biografie widmete, soll er einmal gesagt haben, wenn man ihn, Shaw, ansähe, müsse man glauben, in England herrsche eine Hungersnot. Shaws Replik: Wenn man dich ansieht, Chesterton, muss man glauben, du seiest ihre Ursache.

Die Beschäftigung mit dem Katholiken, der aus einem liberalen protestantischen Haus kommt, lohnt sich allemal. Von ihm stammt übrigens der wunderbare Satz:

„Wenn die Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche.“

Hier der DLF-Beitrag:

 

Atheisten aus Desinteresse

Der Soziologe und Journalist Uwe Bork sprach im DLF über die gottesfernen Landschaften auch im Westen der Republik:

Zu den Märchen – oder etwas intellektueller formuliert: zu den Narrativen des deutschen Bewusstseins gehört es zwar, dass der Westen Deutschlands Teil der christlichen Kernlande dieser Welt war, während im Osten jahrzehntelang die Heiden herrschten und statt die Dreifaltigkeit lieber das Dreigestirn Marx, Engels und Lenin anbeteten.

Dieses Bild ist jedoch falsch. Sicher, in der DDR gehörte der Atheismus trotz einer Blockflöte spielenden Ost-CDU gleichsam zum Tafelsilber einer im dialektischen Materialismus geschulten Elite. Aber auch im Westen ist das Bekenntnis zum christlichen Gott schon lange nicht mehr zwingend für Seelenheil und Karriere.

Hier wie dort vielleicht blühende, doch gottesferne Landschaften. Nur, dass im Westen der schöne Schein des Christentums noch gerne aufrechterhalten wird und den Pastoren wenigstens zu Weihnachten ein volles Haus garantiert. Im Osten erfolgte der Bruch mit den Resten der christlichen Tradition hingegen offen und Rituale wie die Konfirmation fielen als Jugendweihe in staatliche Hände.

Borgs Plädoyer für einen öffentlichen Diskurs über die Wahrheitsansprüche der Religionen kann ich nur unterstützen. Leider haben sich die christlichen Kirchen auf den diakonischen Auftrag zurückgezogen und stellen sich kaum noch der Religionskritik. Fehlt ihnen der Glaube an die eigene Sendung?

Hier:


 

Scham ist Vergangenheit

Joshua Cohen (FAZ vom 30.07.2016, Nr. 176, S. 16):

Manchmal glaube ich, dass Scham eine Empfindung des zwanzigsten Jahrhunderts war, ein Konzept, das heute schon historisch wirkt.

Religion in den Grenzen der Evolution

Für Charles Darwin ist die Religion eine Erfindung der Evolution. Michael Blume stellt in einer nett gemachten Kirchensendung Darwins Sicht für den DLF vor:


Dazu wäre viel zu sagen. Nur kurz:

  • Verschwiegen wird leider, dass z.B. aus Sicht vieler Positivisten oder der Neuen Atheisten der Glaube an einen Gott, also der Monotheismus, ebenfalls durch den evolutionären Fortschritt überwunden wurde.
  • Es bleibt nach wie vor offen, weshalb und auf welche Weise die Evolution so etwas wie „Liebe“ oder „Altruismus“ hervorbringen konnte. Freiheit, Liebe, Fairness, Mitgefühl als Werk eines biologischen Ausleseprozesses zu begreifen, erfordert große Gläubigkeit.
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