September 2016

Ein Leben für die Ewigkeit

Der Herold Verlag hat eine Kurzauslegung zu Offenbarung 2,12–17 von Thomas Schreiner veröffentlicht. Es geht um ein Leben im Angesicht von Leid und Verfolgung. Schreiner sagt:

In Offenbarung 2,13 spricht Gott zu der Gemeinde in Pergamon: „Ich weiß, wo du wohnst; wo der Thron des Satans ist.“ Pergamon befand sich an dem Ort, wo der Thron des Satans war, weil dort die Anbetung des römischen Kaisers stattfand. Doch nicht nur das, alle Arten von Götzendienst und Religionskulten waren dort vertreten. Pergamon war die erste Stadt in Kleinasien, in der ein Tempel für den römischen Kaiser (Augustus) errichtet wurde. Von daher wurde diese Stadt auch zu einem Zentrum anderer Religionen. Es muss sehr schwer für die damaligen Christen gewesen sein, in einer Stadt zu leben, in der „der Thron des Satans ist“ und „wo der Satan wohnt“ (V. 13). Sie standen ganz sicher unter riesigem Druck von außen. Stellen wir uns nun vor, wie es sein muss, als Christ in Indien unter dem gegenwärtigen Druck der Verfolgung und des Hasses zu leben.

Nichtsdestotrotz steht Gott zu den Seinen und lässt sie niemals im Stich. Es gibt oft Momente im Leben, in denen wir uns nach einem Menschen sehnen, der uns und unsere Probleme versteht. Aber wir müssen einsehen, dass kein Mensch uns völlig verstehen kann. In Sprüche 14,10 lesen wir: „Das Herz kennt sein eigenes Leid, und kein Fremder kann sich in seine Freude mischen.“ Doch Gott kennt alle unsere Gedanken, Sorgen und Gefühle ganz genau – ja, Er kennt und versteht uns sogar besser als wir selbst. Und Er liebt uns, Er sorgt sich um uns und Er will, dass wir seine Kraft erfahren. „Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“ (2 Chron 16,9). Lasst uns dafür beten, dass Gott unser Vertrauen auf seine großartigen Verheißungen stärkt.

Mehr: herold-blog.com.

Ohne Google-Werbung gehts auch

Mein Hinweis auf die Unterstützungsmöglichkeiten für TheoBlog.de hat einige Spenden ausgelöst. Da mir nicht alle Spender bekannt sind, konnte ich mich nicht bei jedem persönlich bedanken. So möchte ich an dieser Stelle allen Unterstützern meine tiefe Dankbarkeit bekunden.

Mehrfach wurde ich darauf hingewiesen, dass Google auf dem Blog esoterische und andere zwielichtige Werbung schaltet. Obwohl ich bei Google die vollständige Blockierung solcher Inhalte beantragt habe, gehen dankenswerter Weise in Abständen entsprechende Fingerzeige bei mir ein.

Ermutigt durch die Spendeneingänge habe ich mich heute dazu entschlossen, die Google-Werbung abzuschalten. Die ausgelösten Irritationen bitte ich zu entschuldigen.

Vielen Dank!

Kann denn Liebe Sünde sein?

Seit der legendären Pillen-Enzyklika Pauls VI. wird kein päpstliches Lehrschreiben so kontrovers diskutiert wie Franziskus’ „Amoris laetitia“. Obwohl sich inzwischen herumgesprochen hat, dass die Worte des aktuellen Papstes nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten, deutet sich an, dass dieser den Duktus der Mehrdeutigkeit nutzt, um seinen Wünschen Verbindlichkeit zu verleihen.

Christian Geyer kommentiert: „Der Stil des Papstes …“

… vermeidet beinahe schon programmatisch Klarheit und semantische Festlegungen, als lägen die konträren Deutungen, die der Text zulässt, geradezu in der Absicht des Verfassers. Umso erstaunlicher dann der autoritäre Schnitt, insofern der Papst auf verwirrte Nachfragen, wie die Dinge denn jetzt genau gemeint seien, dann doch einen Master-Deuter lizenziert, hier eben den Wiener Kardinal, dessen wiederum eher gefühlige Interpretation die vom Text her möglichen anderen Interpretationen letztverbindlich aus dem Felde schlagen soll.

Tatsächlich pendelt dieses sich im „etc.“ (beziehungsweise in Fußnoten) kristallisierende Verfahren hermeneutisch zwischen „vage“ und „autoritär“ und prägt insgesamt den Duktus eines Dokuments, das Kardinal Walter Kasper auf die sphinxhafte, in der Sache aber wohl zutreffende Formel gebracht hat: „Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles.“ So, im überraschend autoritären und handwerklich nachlässigen Zugriff hat Franziskus auch die eheprozesslichen Normen (die Annulierungs-Frage sogenannter ungültiger Ehen) novelliert, und zwar an der Bischofssynode vorbei, trotz päpstlicher Beschwörung einer neuen Synodalität als dem angeblich leitenden Kirchenprinzips des dritten Jahrtausends.

Mehr: www.faz.net.

U. Eibach: Worüber sollten Christen und Muslime reden?

Ulrich Eibach hat eine kleine Handreichung zum Dialog zwischen Christen und Muslimen veröffentlicht (iDAF-Aufsatz des Monats (9/2016). Folgende Themen werden erörtert:

  • Mission und Wahrheit
  • Christologie: Überflüssig und schädlich für einen Dialog?
  • Monotheismus und „Dreieinigkeit“ Gottes
  • Gesetzesreligion, Kreuzestheologie und Rechtfertigungslehre
  • „Wir glauben doch alle an „denselben“ Gott!“ – Wirklich?

Obwohl ich einige Dinge anders sehe als Prof. Eibach (u.a. Judentum als Gesetzesreligion, Wahrheitsfrage, Glaube als Sprung), möchte ich den Beitrag herzlich empfehlen. Es heißt zum Beispiel:

Eine Kirche, die sich nicht mehr die Aufgabe stellt, diese Wahrheit, diese „frohe Botschaft“ zu verkündigen und missionarische Kirche zu sein, wird sich – wenn  auch mehr oder weniger schnell – überflüssig machen und „aussterben“. Die Tatsache, dass es in dieser Mission auch Irrwege gab, ist ebenso wenig ein Grund für einen Verzicht auf Mission wie die Tatsache, dass Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen immer mehr zusammenleben und in Achtung voreinander miteinander auskommen müssen. Erst recht ist der postmoderne Individualismus und Säkularismus, der keine das individuelle irdische Leben übersteigende Wahrheit mehr anerkennt, kein Grund dafür, die Wahrheit Gottes nicht mehr im angedeuteten Sinne missionarisch zu verkündigen, im Gegenteil, er macht diese Verkündigung immer dringlicher, zumal immer mehr Muslime in unseren Kulturkreis kommen und sich auch mit dem christlichen Glauben befassen wollen und dazu auch der Anleitung bedürfen. Diesen Menschen die Hilfe zum Verstehen des christlichen Glaubens und die Einladung zum Glauben vorzuenthalten, ist nicht ernsthaft zu rechtfertigen. Wenn sich bei Muslimen durch die christliche Verkündigung Gottes, des „Vaters“, der in seinem Wesen Liebe ist (vgl. Kap II), der Wunsch auftut, den christlichen Glauben anzunehmen, so kann ihnen nach einer angemessenen Zeit des „Unterrichts in der christlichen Religion“ die Taufe und die Aufnahme in eine christliche Kirche nicht verweigert werden. Das gilt insbesondere auch, weil wir in unserem Kulturkreis davon ausgehen, dass Menschen die möglichst freie Wahl haben sollen, ihren Glauben (Religion) selbst zu bestimmen.

Hier mehr: iDAF_Aufsatz_09_2016.pdf.

Die Postmoderne ist tot

Obwohl ich nicht viel davon halte, immer gleich von Epochen zu sprechen, äußerte Max Heine bereits 2013 zutreffende Kritik an dem Anspruch der Postmoderne:

Auch für das gesellschaftliche Zusammenleben stellt die „radikale Pluralität“ der Postmoderne eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar, denn wenn alles wahr und nichts falsch ist, wenn die Idee einer ordnenden moralischen Instanz (die Existenz eines Gottes oder des eigenen Gewissens oder gesellschaftlicher Normen) verworfen wird, erlaubt die Theorie der Postmoderne Gewalt, Terror und Mord und befindet sich damit in einem „ethischen Dilemma“, aus dem es keinen Ausweg gibt.

Es ist bemerkenswert, dass die Postmoderne, die sich als Antwort auf die Schrecken der Moderne, auf die Verbrechen des politischen Totalitarismus versteht, durch die von ihr propagierte „radikale Pluralität“ und den Verzicht auf moralische Werte selbst so totalitär und kraftlos wird, dass die Wiederholung des größten Verbrechens der vorangegangenen Epochen, Auschwitz, möglich und denkbar würde.

Unangreifbar scheint die Postmoderne des Weiteren durch den Namen zu werden, den sie sich selbst gegeben hat, erklingt aus ihm doch der Anspruch, etwas Neueres und Besseres darzustellen als die vorangegangenen Epochen, der Anspruch, stets aktuell zu sein, den Forderungen einer jeden Gegenwart zu entsprechen. Wie überheblich dieser Anspruch doch ist, sind schließlich alle Epochen, die auf die Moderne folgen, postmodern. Sie alle jedoch in einer einzigen, letzten Epoche zusammenfassen zu wollen, der auch noch die konservierend-ideologischen Zügel der „radikalen Pluralität“ angelegt sind, ist falsch, unklar und mutlos.

Hier mehr: le-bohemien.net.

Siehe dazu auch: „Die Rückkehr des Absoluten“ und „Postmoderne: ‚Jeder hat recht‘ ist unlogisch“.

VD: MK

Wie ist das mit dem Zorn Gottes?

Was ist eigentlich mit dem Zorn Gottes gemeint? Gehört der Zorn zum Wesen Gottes, so wie die Liebe? Ist der Gott des Alten Testaments ein zorniger Gott, während der Gott des Neuen Testaments ein Gott der Liebe ist?

Solche und viele andere Fragen beantwortet D.A. Carson in einem 12-Minuten-Interview (leider nur in engl. Sprache):

Ich heirate. Mich!

Selbst ist der Mann und die Frau. Wir können uns selbst lieben, vergeben, danken oder … In Japan lebt mittlerweile die Hälfte aller Frauen als Single. Viele haben keinerlei Wunsch nach einer Beziehung, und nach dem Eheleben sehnen sie sich schon gar nicht. Einmal heiraten wollen sie aber trotzdem. Mangels Partner heiraten sie sich selbst. An einer Solo-Hochzeit in Kyoto.

Die NZZ schreibt:

Es gibt ein Sprichwort in Japan: Die Hochzeit ist das Grab des Lebens. Man sei dann auf den Ehepartner festgelegt und könne sein Geld nicht mehr nur für sich ausgeben. Vor allem bei Japanerinnen ändert sich durch die Ehe alles. Die meisten geben ihre Arbeit auf und werden Hausfrau.

Idealtypisch stehen sie frühmorgens auf und bereiten dem Ehemann ein Lunchpaket. Die Würstchen so aufgeschnitten, dass sie aussehen wie Tintenfische. Gesichter mit Seetang auf den Reis gemalt. Zeichen der Liebe. Haushalt, Kinder, abends ein Ehemann, der betrunken von Arbeitsgelagen heimkehrt. Ab und an eine Louis-Vuitton-Tasche und, wenn die Kinder aus dem Haus sind, eine Teilzeitstelle. Das eigene Leben? Vorbei.

Es scheint, als hätten immer mehr Japanerinnen darauf keine Lust. Sie heiraten spät oder gar nicht. 1950 lag das Heiratsalter bei Frauen bei 23 Jahren, 2012 bei 29,2. Früher nannte man eine unverheiratete 25-Jährige «Weihnachtskuchen». Den wolle am 25. Dezember keiner mehr.

Mehr: www.nzz.ch.

VD: TJ

Erwin Lutzer: Rat für junge Pastoren

ErwinLErwin Lutzer, in Deutschland vor allem durch einige Buch-Publikationen bekannt, beendet nach 36 Jahren seinen Pastorendienst. In einem Interview, das mit ihm aus diesem Anlass geführt wurde, sollte er erklären, was junge Pastoren von „ihren Helden“ lernen können.

Seine Antwort:

Ich sehe mich nicht als „Held“ für jüngeren Pastoren, obwohl mir schon klar ist, dass ich durch meinen umfangreichen Radiodienst und die Bücher, die ich geschrieben habe, in den Köpfen einiger anderer Pastoren ein gewisses Maß an Status erlangt haben mag. Hier ist, was sie lernen müssen: Gott beurteilt uns nicht auf der Grundlage der Größe unseres Dienstes. Er schätzt Integrität, Gebrochenheit und Demut. Für den Pastor einer kleineren Gemeinde würde ich die Worte von Francis Schaeffer zitieren: „Es gibt keine großen oder kleine Orte des Dienstes; es gibt nur treue und untreue Menschen.“

Das vollständige Interview gibt es hier: www.thegospelcoalition.org.

Hier eine Predigt von E. Lutzer zu Matthäus 14,22 mit Übersetzung (Wachstum im Glauben, Dank an DWG Radio):

 

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