Die Parlamentsverwaltung der Europäischen Union hat eine Broschüre für den »geschlechtsgerechten Sprachgebrauch« herausgegeben. Ziel der Maßnahme ist es, geschlechtsspezifische Wörter und Formulierungen in offiziellen Papieren zu eliminieren.
Jahrelang hatte sich eine »hochrangige« Arbeitsgruppe unter der Leitung von acht Vizepräsidenten mit »der Anleitung für eine geschlechtergerechte Sprache« beschäftigt. Rastlos haben sie nach Wörtern in den Parlamentsveröffentlichungen gesucht, die als »einseitig, diskriminierend oder herabsetzend ausgelegt werden können«. Und sie sind fündig geworden: »In manchen Sprachen ist das Element Mann in Ausdrücken enthalten, mit denen Frauen ebenso gemeint sind wie Männer: Fachmann, Staatsmann, Seemann.« Das dürfe so nicht weitergehen. »Mit etwas Bemühung und Umsicht lässt sich zumeist eine auf die Geschlechter bezogene neutrale Ausdrucksweise finden«, dozieren die Experten. Sie fordern, in offiziellen Texten das Wort »Fahrer« durch »fahrendes Personal«, den Begriff »Polizist« durch »Polizeikraft« und die Bezeichnung »Lehrer« durch »Lehrkraft» zu ersetzen.
Wie vor einigen Monaten berichtet, wurden im US-Kongress bereits entsprechende Richtlinien erlassen. So breitet sich die Ideologie von Judith Butler in den westlichen Gesellschaften unter dem Deckmantel der Geschlechtergerechtigkeit erfolgreich aus. Durch eine Neubesetzung der Sprache wird die ›Zwangsheterosexualität‹ dekonstruiert. Wir Steuerzahler finanzieren unsere eigene Umprogrammierung.
Hier der Bericht aus DIE WELT: www.welt.de.
Falsch! Wir Steuerzahlkräfte finanzieren diese Umprogrammierung 😉 Man kann sich wirklich nur noch an den Kopf fassen… Was, bitte, ist denn eine „gerechte Sprache“ überhaupt? Vermutlich würden wirkliche Feministen einwenden, daß Sprache so stark duch patriarchalische Strukturen geprägt ist, daß man sie durch oberflächliche Schönheits-OPs wie die Umwandlung von „Seemann“ zu „Seefrau“ oder „Seefachkraft“ schon gar nicht „geschlechtergerecht“ machen kann.
@Katharina: Feministinnen operieren ja auch noch mit binären Disjunktionen, z.B. mit den Kategorien Mann und Frau und sind damit fundamentalistisch. »Schreibkräfte« wie Judith Butler (Ja, so oder ähnlich sollten wir Schriftsteller oder Schriftstellerinnen in Zukunft wohl nennen) wollen diese Kategorien oder Geschlechter-Hierarchien stören. Das Geschlecht ist nicht ontologisch (oder natürlich) gegeben, sondern kulturelle Performanz. Es wird wesentlich durch Sprache und andere »gender acts« konstruiert. Sprache erlaubt also eine »subversive Resignifizierung und Vervielfältigung« des Geschlechts jenseits der binären Geschlechtsidentitäten.
Liebe Grüße, Ron