Pünktlich zur Woche der Toleranz eine wichtige Mitteilung: Das Buch The Intolerance of Tolerance von Donald A. Carson ist in deutscher Sprache beim 3L-Verlag erschienen. Im Frühjahr hatte Hanniel das Buch hier im TheoBlog besprochen und schrieb:
Das Buch ist ein händeringendes Plädoyer und „Beknien“ des Lesers: Lass dir die Augen öffnen über die fatale Neudefinition des Toleranzbegriffs. Werde dir bewusst, was dieser Wandel für die Christen bedeutet. Insofern passt das letzte Kapitel mit acht inhaltlichen Denk- und Handlungsempfehlungen überein. Es ist eine Aufgabe des Christen, auf die Fallen des neuen Toleranzverständnisses hinzuweisen. Eine Massnahme ist eben das Schreiben dieser Buchbesprechung. Ich werde mich künftig noch besser auf einzelne Pressemeldungen aus europäischen Zeitungen achten, um entsprechende hiesige Belege zu sammeln. Carson ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Aufklärungsarbeit jedoch nicht das prioritäre Ziel des Christen darstellt. Vielmehr geht es darum, mutig hinzustehen und das Evangelium zu verkündigen. Wie soll das geschehen? Durch Debatte und Abwägen von Argumenten, ohne Druck, aber mit viel Entschiedenheit. Wer nämlich wirklich tolerant sein will, der muss selbst über feste Überzeugungen verfügen.
Das Buch gibt es hier: www.amazon.de.
Wobei die „Toleranz“ als Wert bereits von progressiver Seite in Frage gestellt wird. In der SZ hat der Feuilletonist Adrian Kreye darauf hingewiesen, dass „Toleranz“ in Deutschland „eine Form der Demütigung“ sein soll.
Wörtlich: „Und so zieht sich durch jede Toleranzgesellschaft eine Kluft zwischen den Tolerierten und Tolerierenden. Da bleibt eine Frage der Macht und mit ihr das Moment der Demütigung.“
http://www.sueddeutsche.de/kultur/diskriminierung-und-vorurteile-die-macht-der-toleranten-1.2209738-2
Wenn einer jemand anderem etwas gibt, kann ich immer von einem Machtgefälle zwischen Gebendem und Empfangendem sprechen. In meinem beruflichen Bereich (Schule) ist das auch so verhanden, ohne dass das jemanden stört. Lehrer loben Schüler, aber umgekehrt? Schulaufsicht beurteilt Lehrer, aber umgekehrt? Wenn ich das so radikal sehe, darf ich auch keinen Wissensvorsprung o. ä. gegenüber jemandem haben. Wie ich den Altersvorsprung allerdings umgehen soll, weiß ich auch nicht 😉
[…] Ich blicke aufmerksam nach Norden. An diesem Beispiel lassen sich die Argumentation der neuen Toleranz, die Auflagen der "Political Correctness" als neuer normativer Ethik und […]