Sieben Dogmen postmoderner Theologie

Manch TheoBlog-Leser wird überrascht sein, wenn ich heute einen Podcast empfehle, der aus dem katholisch-charismatischen Raum stammt. Johannes Hartl (hier seine Dissertation Metaphorische Theologie: Grammatik, Pragmatik und Wahrheitsgehalt religiöser Sprache und das dazugehörige Inhaltsverzeichnis) spricht knapp 70 Minuten lang lebendig und anschaulich über folgende sieben Dogmen der postmodernen Theologie.

  1. Die gemeinsame Kultur ist das, was uns mit einer Personengruppe verbindet.
  2. Christlicher Glaube hat sich in jeder Epoche neu definiert.
  3. Wir leben in der Postmoderne.
  4. In der Postmoderne wird »absolute Wahrheit« unglaubwürdig.
  5. Religiöser (auch christlicher) Fundamentalismus führt zu Intoleranz.
  6. Das Evangelium muss so übersetzt werden, dass es eine gute Nachricht für alle ist.
  7. Das Neue Testament zeichnet unterschiedliche Bilder von Jesus und muss nicht wörtlich genommen werden.

Eine hilfreiche Einführung in die oft ausgeblendeten Problemzonen postmoderner christlicher Bewegungen. Ich kann den Vortrag sehr empfehlen, auch jenen, die bisher nur emergentes Material zum Thema gelesen oder gehört haben.

Hier:
[podcast]http://www.gebetshaus.org/sites/default/files/podcast/audio/postmoderne.mp3[/podcast] VD: JH & FH

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

31 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
12 Jahre zuvor

[…] Sieben Dogmen postmoderner Theologie. von TheoBlog Bewerten: Teil mich mit:DruckenTwitterMehrFacebookLinkedInE-MailLike this:LikeSei der Erste, dem dieser post gefällt. […]

12 Jahre zuvor

[…] Kubsch zitiert aus einem Podcast sieben Dogmen postmoderner Theologie (richtig gehört, […]

12 Jahre zuvor

Hi!

Hast du den Link auch für nicht-Flash-Nutzer?

LG,
Rolf

Rainer
11 Jahre zuvor

Von welchem Evanglium bzw. Jesus spricht er? Sollen wir jetzt die postmoderne Theologie durch die von Johannes vermittlete katholische Thologie ersetzen?
Bitte nicht.

Rainer
11 Jahre zuvor

Ron,
sorry, dass ich mich etwas unklar ausgedrückt habe. Für mich ist die sog. postmoderne Theologie auch inakzeptabel. Genau so inakzeptabel ist jedoch auch die Theologie von Johannes. Falls du dich mit seinen Ideen von Kirche, Sakramenten, Kreuzestheologie, etc. genauer beschäftigen willst, dann schau dich einfach auf seiner Website um.

Liebe Grüße, Rainer

Peter
11 Jahre zuvor

Hallo Rainer!
Ich denke so ähnlich wie (zumindest in diesem Punkt). Trotzdem denke ich, dass Johannes Hartl in seiner Analyse der Postmoderne recht hat und damit auch sehens-/hörenswert ist.

Gruß
Peter

Peter
11 Jahre zuvor

Hallo Rainer!
Ich denke so ähnlich wie du (zumindest in diesem Punkt). Trotzdem denke ich, dass Johannes Hartl in seiner Analyse der Postmoderne recht hat und damit auch sehens-/hörenswert ist.

Gruß
Peter

Rainer
11 Jahre zuvor

Servus Peter, dass die Analyse von Johannes über die p. Th. Wahrheiten enthält stell ich nicht in Frage. Seine angebotene Alternative ist jedoch nicht besser, weil auch, wie die der p. Th., sehr fehlerhaft. Nach ca. 3 Min. seine 1. Alternative: Die Menschen sind weggeschliddert – falsch! Der Mensch ist tot! Sein 2. Punkt: Das reale Problem ist die Sünde. Durch die Sünde starb der Mensch, soweit richtig, aber das reale Problem besteht eben in seinem Todeszustand. Nur wenn das verstanden wird, kann man auch verstehen, dass der Mensch von neuem geboren werden muss! Aber genau hier kommen keine klaren Aussagen von ihm. Als Katholik darf er dies auch nicht. Ich glaub auch, dass er die gar nicht weiß. Du jedoch kennst sie und für die musst du aufstehen, weil du genau in dem Augenblick für Jesus aufstehst. In seinen Lehren kommen immer wieder allgemein gültige Sätze, aber das ändert nichts an dem falschen Bild, das er von Jesus malt.… Weiterlesen »

11 Jahre zuvor

Hallo,
zunächst freue ich mich sehr, dass mein Podcast an dieser ehrwürdigen Stelle besprochen wird. Nur eine kleine Entgegnung an Rainer: mich würde interessieren, an welcher Stelle Du in meinen Ausführungen Heterodoxien entdeckst oder Aussagen, denen Du als evangelikaler Christ nicht zustimmen könntest. Natürlich bin ich absolut der Meinung, dass der unerlöste Mensch „tot infolge seiner Sünden“ ist und habe Gegenteiliges auch nie behauptet. Ich würde mich freuen, wenn man, nur weil ich nunmal Katholik bin, nicht in meinen Aussagen schon eine Aussageabsicht vermutet, die ich vielleicht garnicht beabsichtige. Über meine Ansichten bzgl. Notwendigkeit und Bedeutung der Wiedergeburt jedenfalls findet man in meinem Podcast „Du musst von neuem geboren werden“ Aufschluss. Und es würde mich wundern, wenn das dort Gesagte in orthodoxen evangelikalen Ohren dissonant klänge. Doch ich stimme ansonsten natürlich völlig zu: man möge die Bibel lesen und Jesus kennenlernen. Herzlich! Euer Johannes

11 Jahre zuvor

Leben wir wirklich in der Postmoderne? Ist das nicht schon wieder vorbei? Bei Kirchens kommen solche Sachen ja immer so an die zwanzig Jahre später an. Springen wir wieder mal auf einen abgefahrenen Zug auf und landen voll auf der Fresse, weil er nicht mehr da ist? Schon lange nicht mehr da ist?

Schandor
11 Jahre zuvor

@Jordanus

Und wie hieße diese Zeit von heute außerhalb von Kirchens?

Reply to  Schandor
11 Jahre zuvor

„Postmoderne“ ist natürlich eine programmatische Kennzeichnung, die von bestimmten Menschen (mit relativ großem Erfolg) in die Standardsprache eingeführt wurde. Dass sie sich so umfassend durchgesetzt hat, zeigt jedenfalls ETWAS. Dass Epochen mit einer Stringenz eindeutig als solche definierbar wären, ist natürlich eine Mär. Deshalb stelle ich in meinem Podcast ja auch als eine der in Frage stehenden THESEN in den Raum, in wieweit wirklich die meisten Menschen heute postmodern denken. Grundsätzlich vertrete ich jedoch die These, dass das „Programm Postmoderne“, das ja in den 80er „ausgerufen“ wurde mit erstaunlich großer Wirkung im unreflektierten Alltagsdenken zumindest der jüngeren Menschen im Westen angekommen ist. Deshalb ist die Frage, wie wir theologisch darauf reagieren sollten, jedenfalls nicht überflüssig.

Jürgen
11 Jahre zuvor

Exzellenter Vortrag, klar und geradlinig. Danke!

Gruß, Jürgen

Heider Rainer
11 Jahre zuvor

Servus Johannes,
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist eine fehlerhafte Lehre mit
einer anderen, ebenfalls fehlerhaften zu verlgeichen.
Falsch ist eben falsch.
Wie sagte Papst Johannes Paul II:
„Schwarz ist Schwarz, weiß ist weiß und Sünde bleibt Sünde“.
Übrigens was ist ein evangelikaler Christ?
Herzlichst Rainer

Reply to  Heider Rainer
11 Jahre zuvor

Lieber Rainer,
leider habe ich keine Ahnung, was Du meinst. Welche ist die fehlerhafte Meinung mit der ich die postmoderne Theologie denn vergleiche? Und ist die Frage, was ein evangelikaler Christ sei, ernst gemeint? Sorry, ich bin verwirrt… Liebe Grüße, Dein Johannes

Roderich
11 Jahre zuvor

@Rainer,
hier zum Einstieg.
http://www.die-evangelikalen.de/

Ich würde sagen, die Theologie der Evangelischen Allianz (deren Verlautbarungen) geben ein gutes Bild ab vom Denken von Evangelikalen.

Kurz gesagt: Evangelikale glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist und glauben, dass es möglich und notwendig ist, Gott persönlich kennenzulernen bzw. in einer „Beziehung“ mit Gott zu leben. Sie unterscheiden sich von „liberalen“ Christen dadurch, dass Liberale mehr oder weniger an der göttlichen Inspiration der Bibel zweifeln.
Im Prinzip sehen sich Evangelikale auch in der Tradition der Reformation, aber auch mancher katholischer Theologen (z.B. zum Großteil Augustinus, viele Kirchenväter) und – natürlich – (wie alle Christen) in der Tradition des Neuen Testamentes.

Schandor
11 Jahre zuvor

@Roddy

Schade, dass man immer noch an diesem unsinnigen Konzept einer „persönlichen Beziehung“ zu Gott/Jesus festhält. Damit stößt man denkende, „offene Atheisten“ ab. Man muss dem Wort „Beziehung“ nämlich schon einige Gewalt antun, damit es ins evangelikale Schema passt, will sagen, man muss ihm die unmittelbar kommunikative Bipolarität (also das, was „Beziehung“ im Innersten ausmacht) absprechen, damit man es innerhalb des Ev. noch gebrauchen kann.

Roderich
11 Jahre zuvor

@Schandor,
zugegeben – der Begriff ist mißverständlich.
Aber: Jesus nannte uns ja „seine Freunde“.
Und ich denke, Kommunikation geschieht beidseitig. Gebet ist unsere Kommunikation zu Gott. Und Kommunikation gehört zum Wesen Gottes, und hat mit der Beendigung des Kanons der Bibel nicht aufgehört. (Was wäre sonst z.B. ein „Berufungserlebnis“?)
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass wir nicht auf einer Ebene mit Gott stehen – Er ist der Herr und Allmächtige, wir nur Geschöpfe. Ehrfurcht vor Gott und eine gewisse Vertrautheit schließen einander nicht aus.
Aber darüber haben wir ja auch andernorts schon diskutiert 🙂

(Ich könnte jetzt bissig sagen: Wenn Du meinst, Gott sei so distant, kannst Du Dich ja auch gerne zum Islam bekehren :-))

Lutz
11 Jahre zuvor

@Roderich

Bei der „Beziehungskiste“ ist es doch letztlich immer dieselbe Frage:
Wie kommuniziert Gott mit uns?
Eigentlich müsste das Ganze noch präziser so lauten:
„Beziehung – ja. Dann aber auch das akustisch aktuelle neue Reden Gottes zum Einzelnen, der hier in „Beziehung“ steht!“

Da schließe ich mich Schandor doch voll an u. a. auch deswegen, weil die historische Offenbarung kaum eine (eigentlich gar keine) Rolle mehr spielt bzw. nicht als ausreichend betrachtet wird …

Roderich
11 Jahre zuvor

@Lutz,
Das primäre Reden Gottes besteht natürlich in Seinem offenbarten Wort – der Heiligen Schrift.

Das mindeste, was auch in Deiner Sicht akzeptabel sein müßte, wäre, dass der Heilige Geist einem bestimmte Bibelstellen *besonders* deutlich macht. Das ist auch schon eine *besondere* Kommunikation zu Dir persönlich.

(Dass es darüber hinaus noch Reden Gottes gibt – da sind wir wohl verschiedener Meinung. Ich denke ja, Du denkst nein).

lutz
11 Jahre zuvor

@Roderich
Zitat: „Das mindeste, was auch in Deiner Sicht akzeptabel sein müßte, wäre, dass der Heilige Geist einem bestimmte Bibelstellen *besonders* deutlich macht. Das ist auch schon eine *besondere* Kommunikation zu Dir persönlich.“

Das ist ja jetzt sehr dehnbar …
In Apg. 17, 30 ff. steht „eine“ historische Aufforderung:
„…. jetzt aber lässt er den Menschen ansagen, dass sie alle überall Buße tun sollen; denn er hat einen Tag festgesetzt, an welchem er …“

Ist das jetzt deutlich oder nicht? Wenn es denn deutlich ist, dann gehört der (dem es jetzt deutlich ist) zur besonderen Gruppe der …????

Roderich
11 Jahre zuvor

@Lutz,
das ist ganz deutlich. Aber auch da ist es der Heilige Geist, der einem das Wort „ins Herz“ dringen lassen muss. Ohne den Heiligen Geist bekehrt sich keiner.
Man gehört „danach“ auch nicht zu einer besonderen Gruppe, denn das „Reden Gottes“ zu einem persönlich ist keine neue Lehre, sondern ist eine Konkretion der biblischen Lehre. Bekenntnisse, systematische Theologie etc. bleiben davon unangetastet.

Schandor
11 Jahre zuvor

@Ron Klasse, der neue Editor — danke! Nur den Gedankenstrich kann ich jetzt nicht mehr erreichen, und was bin ich ohne den? Und bearbeiten kann man den Kommentar nachträglich auch noch – ich bin begeistert! Da funktioniert er nämlich wieder, mein geliebter Gedankenstrich!!! Dabei sehe ich: Zwei Bindestriche geben jetzt einen langen Gedankenstrich (der Experte sagt wahrscheinlich: Geviert oder so ähnlich).   @Roderich "… der einem das Wort 'ins Herz' dringen lassen muss" Versuch einer Übersetzung ins Normalsprachliche: Der Heilige Geist sorgt dafür, dass der Leser den Bibeltext auf eine Art und Weise versteht, die der korrekten Bedeutung der Stelle entspricht. Nachdem der Leser das Gelesene verstanden hat, macht der Heilige Geist, dass dieses Gelesene etwas im Leser verändert.     Was aber meinst Du mit "Konkretion der biblischen Lehre"? Es reicht doch, wenn ich sie so verstehe, wie sie gemeint ist, oder? Was für ein mystisches Wirken des Geistes meinst Du denn eigentlich? Das rechte Verstehen und Verändertwerden ist doch das Wirken… Weiterlesen »

Roderich
11 Jahre zuvor

<blockquote>Das rechte Verstehen und Verändertwerden ist doch das Wirken des Geistes, oder nicht?</blockquote>

Korrekt.

Heider Rainer
11 Jahre zuvor

Lieber Johannes, ich kann der Theologie, die du lehrst in vielen Punkten nicht zustimmen. Folglich ist sie für mich keine Alternative für die Postmoderne. Einige der Punkte folgen:   Der Mensch muss wiedergeboren werden. Dazu gehört: (a) Buße, (b)Glaube, (c) Taufe, (d) Taufe im Heiligen Geist.   Zu a und (c): Du predigst Beichte/Beichtgespräch – Buße war biblisch hauptsächlich öffentlich und stand im Zusammenhang mit der Taufe.   Zu b: Glaube an Jesus. Du sagst, Jesus ist am Kreuz gestorben (oder wörtlich verreckt). Er war tatsächlich physisch tot, aber es war seine Entscheidung, wann er seinen Körper verlässt. Wenn jemand verreckt (ich gehe hier nicht auf deine Wortwahl ein, sondern auf den Gedanken dahinter), dann kann er sich nicht wehren und ist ausgeliefert. Jesus war nie ausgeliefert! Er war immer Herr und er entschied, wann er geht.   Zu d: Taufe im Heiligen Geist: Du sagst, du bist beauftragt Gebetshäuser zu gründen bzw. „zurück ins Obergemach“ zu rufen. Das NT… Weiterlesen »

Reply to  Heider Rainer
11 Jahre zuvor

Lieber Rainer, 

natürlich wäre es reizvoll, an dieser Stelle alle Diskussionspunkte aus der 500-jährigen Geschichte der Kontroverstheologie aufzurollen (wobei ich mich bei manchen der angeblichen Zitate von mir schon frage, wo Du die hergezogen haben willst), doch anstelle dessen möchte ich einfach mal auf das Thema dieses Blogeintrags zurückverweisen. Meine Absicht in dem Podcast war nicht, den Ablasshandel zu rehabilitieren, sondern schlichtweg auf Probleme mit der "Postmodernen Theologie" aufzuzeigen. Dass ich, weil ich dies tue, automatisch für irgendein anderes System werben müsse, ist ein Axiom, das ich nicht automatisch plausibel finde. Also: wenn Du meine Argumentation in oben genanntem Podcast nicht überzeugend findest, dann schreib doch bitte, warum. Ansonsten gäb es sicherlich noch ganz ganz viele andere Themen, wo wir unterschiedlich denken, doch alle werden wir an dieser Stelle nicht diskutieren können. Herzlich, Dein Johannes

10 Jahre zuvor

[…] Jahr 2011 habe ich einen Podcast von Dr. Johannes Hartl über die „Sieben Dogmen postmoderner Theologie“ empfohlen. Johannes hat jetzt nachgelegt und einen Vortrag über die „neue europäische Ethik“ […]

Claudia Altenburg
9 Jahre zuvor

Bin heute zufällig auf diesen Podcast gestoßen, weil ich im Internet was über Postmoderne gesucht habe. Vielen Dank, ich fand diese Ausführungen sehr wertvoll. Eine klare biblische Stellungnahme zu einem aktuellen Thema. Danke!
C.Altenburg

Claudia Altenburg
9 Jahre zuvor

Ah, noch was zu diesem Podcast, wenn ich hier so diese Kommentare lese: Was könnte sich Gott von seinen Kindern inniger wünschen als Antwort auf die Postmoderne? Vielleicht daß wir unsere kirchenkulturellen Gepflogenheiten ablegen und uns auf dem Boden der Wahrheit der Schrift und der Liebe begegnen? Daran soll jedermann erkennen, spricht Jesus, daß ihr meine Jünger seid, daß ihr Liebe untereinander habt.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner