Kinder müssen spielen, toben, Wagnisse eingehen – und sich manchmal blaue Flecken holen. Nur so können sie sich psychisch und körperlich gesund entwickeln. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder nicht in Watte packen.
Die Gehirn & Geist-Autorin Verena Ahne schreibt für den SPIEGEL:
Fürchten wir heute in den westlichen Nationen also zu sehr um unseren Nachwuchs? Der britische Soziologe Frank Furedi glaubt, ja – und prägte dafür den Begriff „Elternparanoia“. Das Bild vom Kind, so die These des emeritierten Professors von der University of Kent, habe sich im letzten Jahrhundert stark gewandelt. Kinder wurden früher als robust und belastbar angesehen, Risiko als positiv. Heute gelten sie als zerbrechlich und sollen von Anfang an vor Schäden jeglicher Art, seelischen wie körperlichen, bewahrt werden.
Von den verunsicherten Eltern profitiert ein riesiger Ratgebermarkt, der die Angst aber nur noch weiter anheizt. Hinzu kommt der Einfluss der Medien, die meist ein Zerrbild der Lebensrealität wiedergeben.
Mehr: www.spiegel.de.
Ich weiß ja nicht, wie es euch mit solchen Thesen geht. Neu sind sie nicht, berufsbedingt bin ich ihnen bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts begegnet (ist sogar aus dem letzten Jahrtausend 🙂 ). Damals machte ich ein Praktikum in einer Schulvorbereitenden Einrichtung für Kinder mit Minimaler Cerebraler Dysfunktion (MCD) – gibt es heute nicht mehr. Aber die These der damaligen Ärzte war, dass die Kinder viel mehr an grundlegenden Raum- und Körpererfahrungen brauchen: Springen aus hoher Höhe, Balancieren über einen Baumstamm, Buddeln im Matsch …
Also insgesamt nichts Neues. Hat sich etwas getan? Nein.
Wie sieht es bei uns Christen mit unseren Kindern aus? Sagen wir auch: Du gehst nicht aufs Gymnasium, sondern „nur“ auf die Realschule, damit du nachmittags mehr Zeit hast, draußen herumzustreunern!? Wohl kaum.
In meinem Beruf (=Grundschullehrer) wäre sicherlich einiges leichter!
Gruß
Peter