Finde die Weisheit der Gebärmutter

DIE ZEIT berichtet darüber, dass sich manche Zeitgenossen mit der zusammenhanglosen Welt der postmodernen Kultur nicht mehr zufrieden geben. Was kann einen Menschen nach dem „Tod Gottes“ noch aus der Zerstreuung oder Verzweiflung herausführen? Besonders wohlhabende Frauen wenden sich nach wie vor der Esoterik zu. Die kann freilich nicht einlösen, was sie verspricht und schließt oft nur eine Tür zum kommerzialisierten Schamanismus auf.

Im Trend sind Mediationen, bei denen Frauen eine Verbindung zu ihrer Gebärmutter herstellen:

Eines der gemeinsam ausgeübten Rituale ist der Rite of the Womb. In den Womb Circles leitet Chloe eine Gruppe von Frauen an, durch Meditation eine Verbindung zu ihrer Gebärmutter herzustellen. Chloe erklärt, dass die weibliche Kraft und Weisheit in der Gebärmutter liegt, wir aber verlernt hätten, uns mit ihr zu verbinden. Frauen neigten dazu, Ängste und Schmerzen in ihr festzuhalten. Nach dem Ritus litten sie nicht mehr so stark an Menstruationsschmerzen, seien in der Lage, schwanger zu werden und erführen Freude, Liebe und Kreativität. „Wir werden in eine maskuline Welt geboren, in der es darum geht, Dinge zu erreichen und zielorientiert zu sein“, sagt Chloe. Bei der zelebrierten göttlichen Weiblichkeit ginge es hingegen um das Empfangen, darum, es den Dingen zu erlauben, zu einem zu kommen.

Das Mantra der Selbstliebe, die Vereinigung mit der Natur oder die radikale „Selbstfürsorge“ werden freilich keine Erlösung bringen. Lilli Heinemann schreibt in ihrem Zeit-Artikel: „Und auf den ersten Blick wirkt die Strömung nicht nur esoterisch, sondern auch egozentrisch. Ständig ist von Self-Care, Self-Discovery, Self-Empowerment die Rede.“

So ist es: Der Trend spiegelt nämlich wider, dass der Mensch ohne Gott nicht wirklich Mensch sein kann, sondern von seinen nichtigen Leidenschaften regiert wird. Wenn wir nicht an Christus glauben, glauben wir an alles, vor allem an die Natur und das eigene Vermögen.

Deshalb: Verkündigen wir mutig den gekreuzigten König, der zwar uns Menschen alles nimmt (vor allem den Glauben an uns selbst, vgl. Lk 14,26–27), andererseits uns ein Leben in Fülle schenkt. Denn Jesus ist gekommen, damit „sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Joh 10,10).

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5 Kommentare
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Jutta
7 Jahre zuvor

Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, wieso die Esoterik hat so begehrt werden können. Wahrscheinlich hätte ich früher durchaus auch so einen Kurs besucht … aber nicht nur aus Egozentrik, sondern weil ich verantwortlich leben wollte und nicht wusste wie. Vor allem, dass es mehr geben muss, als nur Geld verdienen und Erfolg haben. Und ich habe in meinem ganzen Erwachsenenleben, in dem ich noch ohne Gott war, keinen überzeugenden Christen erlebt. Ich erlebe auch jetzt sehr selten überzeugende Christen. Überzeugte ja, aber keine warmherzigen, wirklich herzensfreundlichen, bis auf zwei. Und mit warmherzig und freundlich meine ich nicht , dass man mir nach dem Mund redet, im Gegenteil grade die beiden ermahnen mich oft und halten mich an, unseren Herrn und Heiland zu loben und zu preisen, egal wie es mir grade geht. Ohne solche kann man aber selber kein überzeugender Christ sein, und ich bezweifle momentan, dass ich das bin. Vielleicht muss man manchmal ein wenig… Weiterlesen »

Stephan
7 Jahre zuvor

Jutta, ich sehe es ähnlich. Allerdings hat nicht „man“, sondern der Feminismus den Frauen die Weiblichkeit kaputt gemacht. Entlarvend sind insbesondere die letzten beiden Sätze des Zitates, es gibt keine „maskuline“ Welt (die wird immer nur herbei geredet), sondern Gott hat die Schöpfung so angelegt, dass Mann und Frau eine Einheit bilden.

By the way, man stelle sich den entsetzten Aufschrei vor, wenn sich Männer in einer Gruppe treffen würden, um sich meditativ mit mit der Herstellung einer Verbindung zu ihrem Gemächte zu beschäftigen. Ich formuliere mal zur Verdeutlichung einen Satz aus dem Text um:
„Chloe erklärt, dass die männliche Kraft und Weisheit im Gemächte liegt, wir aber verlernt hätten, uns mit ihm zu verbinden.“

Schandor
7 Jahre zuvor

Über die Soteriologie des Teebeutels (ist auch wichtig). Teebeutel sind wahre Alleskönner: Nachdem sie heißem Wasser bräunliche Färbung verliehen haben, kann dasselbe um 17:00 Uhr (Tea-Time!) mit einem Plätzchen ohne Schlemmersündengefühl konsumiert werden. Die heiße Geschichte des Teebeutels muss aber hier nicht enden: Wer rot-entzündete Augen hat (Ursachen sollen hier nicht urgiert werden), kann sich den Teebeutel nun ca. 5 Minuten aufs Auge legen. Durch die adstringierende Wirkung der fermentierten Teeblätter, die anti-inflammatorisch wirken, werden auch Bakterien abgetötet, so dass sich das Auge erholt und man wieder besser sieht. Diese Sicht wird zur Einsicht, bedenkt man die äußere Schönheit, die man dann wieder zurückerhält. Deshalb plädiere ich dafür, endlich wieder den Tee-Weg zu beschreiten. Dazu gibt es ausführlich Literatur, auch Videos auf YouTube, in denen gezeigt wird, dass die Zubereitung dieses hochesoterischen Getränks ein hochgebenedeites Zeremonial voll Andacht ist. (Lehrvideo: https://www.youtube.com/watch?v=i50ZjEY3SV4) Schon die Frage, ob Gebärmütter (dazu eine kurze Werbeeinschaltung für Kinder-Stilblüten: Erzählt der 8jährige Kevin ganz begeistert, er habe… Weiterlesen »

Jutta
7 Jahre zuvor

Genau deswegen mag ich viele Christen nicht, die so gebildet und schlau sind und mit Fremdwörtern um sich schmeissen können.
Kritik an solchen „Events“ ist berechtigt.
Aber niedermachen und Sarkasmus bringen überhaupt nichts.
Jesus Christus ist auch für diese gestorben.
Geht hin und evangelisiert,
anstatt einfach niederzumachen.

Immerhin sind das keine Christen, die Yoga machen, fernöstliche Meditationstechniken erlernen um ihr Christsein zu vertiefen, uswusw ..

Damit verabschiede ich mich von diesem Forum. und lasse die Gebildeten diskutieren.
Um meinerseits sarkastisch zu sein: die Auserwählten.

Gottes Segen euch allen.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Jutta,
tut mir Leid, dass Dich einige Beiträge hier offenbar genervt haben.
Generell würde ich sagen: Bildung an sich ist schon ein guter Wert, den wir als Christen haben sollten. Sie sollte aber nicht zur Untätigkeit führen, oder zur Überheblichkeit oder zum Ersatz für gute Werke.

Weise aber vielleicht lieber einzelne Leute darauf hin, wenn Du einen konkreten Einwand (oder Verdacht) hast.

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