Hat der Mpox-Ausbruch etwas mit Sex zu tun?

Bei der Mpox-Epidemie in Afrika tun sich alle schwer mit klaren Aussagen über die Ansteckungswege. Jetzt gipfelt es in einem bizarren Duell zwischen der WHO und der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC über „Atemtröpfchen“. Nike Heinen hat den Verdacht, dass aus politischen Gründen kein Klartext geredet wird:

Warum kommen die Tröpfchen dann so prominent in den Stellungnahmen der beiden um Gesundheit bedachten Institutionen vor? Der Seuchenschutz ist auf Geldgeber und kooperationsbereite Behörden angewiesen. Diese Art von Statements werden wohl in der Hoffnung verfasst, dass Rücksichtnahme auf Tabus den Kooperationswillen der betroffenen Länder befördert. Und so wird kommuniziert, was für „sagbar“ gehalten wird. Tröpfchen in der Atemluft sind so viel unverfänglicher als andere Körperflüssigkeiten.

Und sie sind zu einem Code geworden. Wenn Harris „eher keine Tröpfcheninfektion“ sagt, könnte sie damit meinen, „es gibt einen ganz anderen Infektionsweg“. Wenn die Africa CDC wiederum die „Tröpfcheninfektion“ betont, dann mag das heißen: Haltet Abstand. Was keiner ausspricht: Es ist wahrscheinlich, dass auch diese Neuausgabe der Mpox-Erreger hauptsächlich durch Sex übertragen wird. Und bisher standen vor allem Männer im Risiko, die Sex mit Männern haben, aus [sic!, auch] das muss sich nicht geändert haben.

Auch das RKI meint: „Ausschläge treten häufig am Anus bzw. im Rektum, an den Genitalien oder im Mund auf, was wahrscheinlich zur Übertragung bei sexuellem Kontakt beiträgt … Personen können ihr Risiko senken, wenn sie die Zahl der Sexpartner und/oder Sexpartnerinnen reduzieren. Orte, an denen wenig oder gar keine Kleidung getragen wird und Körperkontakte stattfinden, wie Darkrooms, Saunen oder Sex-Clubs, bergen ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko.“

Mehr: www.welt.de.

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