Ich habe im April auf eine Pressemeldung verwiesen, gemäß der zwei Ethiker für das Recht auf einen Neugeborenenmord plädieren. Heute habe ich den originalen Aufsatz aus dem Fachmagazin Journal of Medical Ethics gelesen. Es ist wirklich schockierend, wohin eine naturalistische Ethik führen kann. Zwei Wissenschaftler argumentieren rational und kühl für die Tötung von Kindern, insofern die Kriterien erfüllt sind, die eine vorgeburtliche Abtreibung gerechtfertigt hätten. Im Fazit heißt es:
Wenn Kriterien wie die Kosten (soziale, psychologische, wirtschaftliche) für die potentiellen Eltern genug gute Gründe für eine Abtreibung liefern, selbst dann, wenn der Fötus gesund ist, und wenn der moralische Status des Neugeborenen der gleiche ist wie der eines Säuglings, und wenn keins der beiden dadurch einen moralischen Wert hat, indem es eine potentielle Person ist, dann rechtfertigen die gleichen Gründe, die eine Abtreibung rechtfertigen, auch die Tötung einer potentiellen Person, wenn es im Entwicklungsstand eines Neugeborenen ist.
Rationalität kann grausam die Irre führen, wenn die Prämissen falsch sind.
Hier der Aufsatz: medethics-2011-100411.full.pdf.
VD: JH
„…wenn es im Entwicklungsstand eines Neugeborenen ist.“
Und später? Was, wenn die Eltern krank werden und „die Kosten (soziale, psychologische, wirtschaftliche) für die Kinder genug gute Gründe“ liefern… Der Schritt ist nicht weit, und er mag sogar die Autoren selbst irgendwann treffen.
Ohne Anerkennung eines von Gott festgelegten Maßstabes kommen wir im wahrsten Sinne des Wortes „in Teufels Küche“. Von „der anderen Seite“ her gibt es ja unter dem Stichwort „Euthanasia“ Bemühungen, auch da die Verfügbarkeit des Lebens in menschliche Hände zu legen.
Es ist nur konsequent. Wenn man Abtreibung als rechtlich einwandfrei ansieht und das Recht auf Leben den unfertigen, ungeborenen Menschen nicht schützt, dann kann man es auch dem unfertigen Neugeborenen verweigern. Die alten Spartaner haben die schwachen Säuglinge auch in eine Schucht geworfen, zum Wohle des Staates.
Es ist logisch, aber einer Gesellschaft, die auf dem Axiom der Menschenrechte fußt unwürdig.