Vorträge der Heidelberger Konferenz für „Reformierte Theologie“

Die Heidelberger Konferenz für „Reformierte Theologie“ 2013 versammelte sich im Juli zum Thema „Heidelberger Katechismus“ (vgl. hier). Die Vorträge sind inzwischen als Ton- bzw. Videomitschnitt abrufbar. Da die Konferenz in englischer Sprache abgehalten wurde, gibt es bisher keine Übersetzung.

Nachfolgend der Vortrag „The Only Comfort: Assurance of Faith in the Heidelberg Catechism“ von Joel R. Beeke:

Hier die anderen Vorträge: www.heidelbergconference.info.

Accordance in Deutschland

Bildschirmfoto 2013-08-03 um 10.37.24Leute von der Firma OakTree kommen nach Deutschland, um die weltweit führende Bibel-Software Accordance vorzustellen. Obwohl gewiss über die bald kommende Windows-Version von Accordance gesprochen wird, steht der Umgang mit Hebräisch und Griechisch um Vordergrund des Seminars. Gedacht ist es also vor allem für Leute, die theologisch-exegetisch mit Accordance arbeiten oder arbeiten möchten.

Das Seminar findet am 13. August von 10.00–15.00 Uhr in Berlin bei ETBC statt.

Kontaktinformationen:

EBTC (European Bible Training Center) – Berlin
Havelländer Ring 40, 12629 Berlin
Tel: +49 (30) 60 988 61-0
Web: www.ebtc-online.org

Die Neuerung von Accordance 10 stellt Johannes Otto hier vor: Accordance10.pdf.

Smartphone ist freiwillige Fußfessel

Schon heute erlauben Mobiltelefone die Überwachung ihrer Benutzer. Mit dem gerade vorgestellten Moto X von Google und Motorola ist eine neue Dimension der kontrollierten Welt erreicht. Oder anders: Das gepriesene autonome Selbst ist nicht so frei, wie es glaubt zu sein. Freundliche Konzerne wie Google und Co. nehmen dem Kunden – natürlich ausschließlich zu seinem Wohl – die Entscheidungen ab.

Roland Lindner stellt für die FAZ die neue Technik vor:

Noch weiter reicht die Entdeckung von IT-Experten aus dem Blog „Android Police“. Sie betrifft nicht allein das Moto X, sondern alle Smartphones, die mit der neuesten Version des von Google entwickelten Betriebssystems Android ausgestattet sind: Auf ihnen lässt sich der Wlan-Empfang nicht mehr abschalten. Denn selbst wenn er scheinbar ausgeschaltet ist, können Positionsdaten an Google übermittelt werden, sobald der Telefonbesitzer in die Nähe eines Netzes gelangt. Das bietet dem Internetgiganten die Möglichkeit, ohne den lästigen Stromverbrauch eines GPS-Systems zu agieren, vor allem aber ohne lästige Einwilligungserklärungen seiner Nutzer alle ihre Bewegungen zu kartographieren. Mit zusätzlichem Aufwand lässt sich das Wlan zwar auch ganz abschalten, dennoch gilt: Unter Android 4.3. bedeutet „aus“ nicht notwendig „aus“. Google lügt seine Nutzer an.

Jeder kann sich vorstellen, wie die Unternehmenssprecher von Google auf Kritik aus der Öffentlichkeit reagieren werden: Man habe technische Neuerungen einzig zum Wohle der Kunden eingeführt, nicht zu deren Schaden. Denn wem schadete es schon, dass seine Bewegungen kartographiert werden, um etwa die Einkaufswege von Supermärkten oder die Nutzung von Verkehrsknotenpunkten zu verbessern? Wem schadete es, wenn seine Bewegungen nur der Erstellung besserer Karten dienen, denen diese Bewegungen überhaupt erst zugrunde liegen? Die Antwort müsste zunächst wohl lauten: niemandem. Schaden aber wird das vor allem nicht der NSA und jenen Geheimdiensten, die gerade dabei sind, die flächendeckende Überwachung der halben Weltbevölkerung einzurichten.

Hier: www.faz.net.

Alle ins Töpfchen

Die Deutschen haben offenbar ein Problem mit Eliten. Anders ist nicht zu erklären, dass die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger mit ihren fahrlässigen Plänen zur Schulreform so viel Aufmerksamkeit erhält (siehe dazu auch hier).

Birgit Kelle kommentiert treffend:

Hausaufgaben abschaffen, damit keine soziale Ungerechtigkeit entsteht, ist, als wolle man bei den Olympischen Spielen jetzt beim Sprint nicht nur dafür sorgen, dass alle zur gleichen Zeit loslaufen, sondern auch dafür, dass alle gleichzeitig ankommen. Wo es nur Sieger gibt, gibt es keine Verlierer mehr. Sozialromantik auf Kosten von Leistung.

Jutta Allmendinger, meine Lieblings-Soziologin aus Berlin, hat wieder zugeschlagen. Diesmal mit dem schulpolitischen Vorschlag, nicht nur Hausaufgaben abzuschaffen, sondern auch flächendeckend alle Kinder in Ganztagsschulen und Ganztagskitas zu stecken. Dies soll soziale Ungerechtigkeiten ausbügeln. Bislang hatte ich von Jutta Allmendinger nur gelernt, dass mein Leben als selbsterziehende Mutter eine emanzipatorische Katastrophe sei und ich mich verblendet in selbstverschuldeter Unmündigkeit mit Stockholm-Syndrom belastet in einem Gefangenenstatus befinde, sprich, in einer Ehe.

Mehr: www.theeuropean.de.

Bastelreligionen

In seinem Artikel „Grenzauflösend und ganzheitlich: Die Bastelreligionen als Forschungsgegenstand der Soziologie“ schreibt Alexander Grau unter Berufung auf Thesen von Annette Wilke für die FAZ (vom 31.07.3013, Nr. 175, S. N4):

Die wichtigsten, auf Deutschland bezogenen empirischen Befunde des Monitors lauten zusammengefasst [Anmerkung: gemeint ist der Religionsmonitor 2008 von der Bertelsmann-Stiftung]: Etwa jeweils dreißig Prozent der Deutschen gehören einer der beiden großen christlichen Konfessionen an oder sind konfessionslos. Von den Konfessionslosen bezeichnen sich gleichwohl 32 Prozent als religiös. Neun Prozent bekennen sich zu einer „freischwebenden Religiosität“, einer „Spiritualität“. Insbesondere unter den in den traditionellen Kirchen Aktiven gibt es eine hohe Affinität zu allen Formen von Spiritualität und Esoterik, zu Alternativmedizin, Yoga oder Ayurveda – auch wenn deren Lehren den Glaubengrundsätzen der jeweiligen Konfession widersprechen. Sowohl unter Konfessionsangehörigen wie unter Religionslosen sind pantheistische und „ganzheitliche“ Weltbilder verbreitet. Dies gilt auch für den Glauben an Telepathie oder an Wiedergeburt.

Diese Daten relativieren laut Wilke die Säkularisierungsthese nicht, können sie aber auch nicht belegen. Unübersehbar sei allerdings ein Trend zur Individualisierung des Religiösen. Grau: „Der Markt der Religionen und Sinnstiftungen ist in Bewegung, theologische Lehrmeinungen spielen kaum eine Rolle, das autonome Subjekt bedient sich aus den unterschiedlichsten Traditionen und bastelt sich ein individuelles religiöses Weltbild. Da theistische Lehren kaum noch überzeugen, bedienen sich selbst kirchennahe Menschen bei Motiven fernöstlicher atheistischer Spiritualität.“

Warum hält sich die EKD nicht an die Barmer Erklärung?

Sebastian Moll stellt bezüglich der EKD-Orientierungshilfe zur Familie eine treffliche Frage: „Warum hält sich die EKD nicht einfach an die Barmer Erklärung von 1934?“ Dort lesen wir (der Text geht bekanntlich fast vollständig auf Karl Barth zurück, siehe hier):

„Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“

John Piper: Entfache die Gnadengabe

Das Netzwerk Evangelium21 hat eine neue Internetseite. Die Technologie im Hintergrund erlaubt es, komplexe Datenbanken mit verschiedenen Registern aufzubauen. Wir planen, auf diese Weise viele weitere evangeliumszentrierte Ressourcen zugänglich zu machen. Das alles funktioniert nun mit enormer Verarbeitungsgeschwindigkeit. Vielen Dank an Rene, Jens, Julia, Patrick und die anderen für ihren Einsatz!

Samuel aus München hat es geschafft, die einfachen Videomitschnitte der E21-Konferenz 2012 zu überarbeiten. Jetzt passen Bild und Ton zusammen und die Vorträge von John Piper und D.A. Carson können online gehen. Vielen Dank Samuel!

Der Vortrag „Entfache die Gnadengabe“ von John Piper ist schon unter den E21-Ressourcen zu finden. Diese eindrucksvolle Auslegung von 2Tim 1,1-12 war der Abschlussvortrag der Konferenz. Übersetzt wurde Piper von Christian Wegert.

Das kolossale Vorurteil

Gegen das Primat der gängigen Zerstreuungskultur setzt der Schriftsteller Mario Vargas Llosa Anspruch und Wertebewusstsein. In seinem Buch Alles Boulevard: Wer seine Kultur verliert, verliert sich selbst argumentiert der Peruaner gegen die grassierende Beliebigkeit und fordert eine Idee des Kanons. Es ist ein kolossales Vorurteil, zu meinen, alle Kulturen seien als gleichwertig anzusehen.

„Die Political Correctness hat uns irgendwann eingebläut, dass es anmaßend, borniert, kolonialistisch und eben gar rassistisch sei, von höheren und niederen Kulturen zu sprechen und selbst von mordernen und primitiven. Nach dieser erzengelhaften Auffassung sind alle Kulturen, auf ihre Weise und in je ihrer Welt, gleich, gleichwertige Manifestationen der wunderbaren menschlichen Vielfalt“ (P. 693).

Wie dieses kolossale Vorurteil unserer Tage die Diskussion um die Adoptionsfrage in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften prägt, zeigt dieser ausgezeichnete (und kurze) DLF-Beitrag des Verlegers und Journalisten Andreas Lombard:

Josia-Konferenz 2013: Ein Leben für Gott

Josiashirt 512x512Unter dem Thema „Ein Leben für Gott“ wird vom 18. bis 20. Oktober in der August-Hermann-Francke Schule in Gießen eine Jugendkonferenz veranstaltet. Eingeladen sind alle jungen Christen, die mehr und mehr lernen wollen, wie man ein Leben zur Ehre Gottes führen kann. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen fünf textauslegende Predigten, die sich allesamt um die Zeit des Wiederaufbaus von Jerusalem und dem Tempel nach dem Babylonischen Exil drehen. Hauptredner ist mein Kollege Dr. Mike Clark vom Martin Bucer Seminar in München.

Hinweise zur Konferenz gibt es in diesem Flyer. Auf der Internetseite von Josia gibt es eine Anmeldemöglichkeit. Die 100 ersten Anmeldungen nehmen automatisch an einer Verlosung von 5 Josia-Shirts teil.

Also schnell anmelden!

Die Verstaatlichung der Kindererziehung

Immer dreister wird das „Outsourcing“ der Kindererziehung eingeklagt. Kürzlich forderte der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh eine Kita-Pflicht für alle Kinder ab drei Jahren. Die Berliner Bildungsforscherin Jutta Allmendinger wünscht nun die Abschaffung der Hausaufgaben. Hausaufgaben zementierten soziale Ungleichheit alten Stils. „Es sei viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten. Voraussetzung dafür sei die Umwandlung aller Schulen in Ganztagsschulen.“ Es liegt auf der Hand: Gibt es keine Hausaufgaben, wissen die Eltern überhaupt nicht mehr, was in der Schule so läuft.

Bei der Schauspielerin und TAZ-Journalistin Jana Petersen löst dieser Konsens für die Auslagerung der Kindererziehung intuitives Unbehagen aus. In ihrem Artikel „Die erste Trennung“ beschreibt sie, wie sie von ihrer Trennungsangst auf die richte Fährte geführt wurde. Ich empfehle, darüber nachzudenken, ob es sich unterm Strich nicht lohnt, um der Kinder wegen auf Prestige zu verzichten.

Wozu sind Menschen bereit, auf Geld zu verzichten? Eine Ausbildung, ein Auslandsstudium, ein Praktikum. Ein Haus, ein Auto, eine Wohnung. Ich kenne niemanden, der einen Kredit aufgenommen hat, um sein Kleinkind kürzer und mit besserer Qualität betreuen zu lassen. Leute sparen auf Sabbaticals, auf Weltreisen oder auf Macbooks. Aber dafür ein Jahr länger zu Hause zu bleiben?

Hier: www.taz.de.

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