Matt Studer hat kürzlich die Konferenz „Responding to the Rebirth“ in London besucht. Sie wurde hauptsächlich von Glen Scrivener und Justin Brierley initiiert. Letzterer hat das neue Interesse am christlichen Glauben unter den Intellektuellen in seinem 2023 erschienenen Buch The Surprising Rebirth of Belief in God: Why New Atheism Grew Old and Secular Thinkers Are Considering Christianity Again dokumentiert. Auf der Konferenz wurde allerdings vor allem darüber diskutiert, wie das aufkommende Interesse junger Leute an Glaubensfragen zu deuten ist.
Matt schreibt:
An dieser Konferenz ging es jedoch nicht primär um die plötzlich neue Offenheit für Gott im intellektuellen Milieu. Im Zentrum stand ein Bericht der British Bible Society, der hier nachgelesen werden kann. Dieser Bericht belegt eine ausserordentlich bemerkenswerte Statistik, was die Entwicklung der Kirchenbesuche von 2018 bis 2024 in England und Wales anbelangt. Ich will nicht in die Details gehen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass gerade unter den jüngeren Generationen (Gen Z und Millenials) ein neues Interesse am christlichen Glauben erwacht ist. Vor allem junge Männer strömen in die Kirche – und zwar in jegliche Art von Kirche, sei sie anglikanisch, griechisch-orthodox, katholisch oder evangelikal und pfingstlich. Um nur eine Statistik zu nennen: Waren es im Jahr 2018 nur 4% der Männer zwischen 28 und 24, die regelmässig einen Gottesdienst besuchten, sind es 2024 stattliche 21%. Das beschreibt einen Anstieg von ca. 425%, wenn mich meine mathematischen Fähigkeiten nicht im Stich lassen. Das müsste doch mehr als ein Zufall sein, oder? Die Statistik zeigte auch, dass das Phänomen nicht nur weisse Männer (und Frauen, wenn auch weniger als Männer) betrifft, sondern dass Kirchen generell ethnisch diverser werden.
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Das sind Zahlen, die ich hier nicht sehe. Nicht in der Altersgruppe, nicht in der Größenordnung. Schön wären Kommentare hier im Forum, die den Trend in GB bestätigen würden. Ich vermute den Hauptgrund der gestiegenen Besucherzahlen in GB woanders – um es mal vorsichtig zu formulieren dürfte der Anteil der „religiös aktiven“ Mitmenschen dort ähnlich ansteigen wie hier, und die jungen Männer in GB stellen fest, dass sie dabei von einer Religion stärkemäßig überholt werden, die aus guten Gründen, wie z.B. der ursprünglich christlichen Prägung des Landes, nicht als, sagen wir mal: „kompatibel“ zu den eigenen Wertvorstellungen empfunden wird, wobei gleichermaßen die demographische Entwicklung erkennen läßt, dass ein erheblicher kultureller und ethischer Wechsel zu Lebzeiten der jungen Männer eintreten wird, sofern sich die Situation nicht grundlegend ändert. Die „Flucht“ in die Kirche als Sammelbecken Gleichgesinnter ist dabei naheliegend. Nun bin ich der Auffassung, dass unsere Kirchen mit der überwiegend woken Haltung, i.d.R. mit wenigen Ortsgemeinden als Ausnahme, kein Ort mehr… Weiterlesen »