Nicht der Islam, die eigene Glaubensleere ängstigt
Dankwart Guratzsch meint, der Islam konfrontiert die Europäer mit dem Verrat an ihren Traditionen und mit der Verleugnung ihrer Identität. Er fordert in seinem Kommentar, das Bauchgefühlt verunsicherter Betroffener ernst zu nehmen:
In den schon heute aufbrechenden Konflikten kündigt sich eine Krise des demokratischen Mehrheitsprinzips an, die nicht vorgesehen war und von niemandem thematisiert wird. Die Parallelgesellschaft, die sich in den Villenvierteln von Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf verschanzt hat, mag sich in der Vorstellung wiegen, sie werde sich durch Modernisierung, Säkularisation, Fortschritt und Wohlstand von selbst beheben. Das Bauchgefühl der unmittelbar betroffenen Bevölkerungsschichten ist dies nicht.
Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass es zu wenig ernst genommen wird.
Hier der Kommentar: www.welt.de.
Als ich 1983 für ungefähr fünf Monate beim 21. Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mitarbeitete, hieß der Präsident des Kirchentags Wolfgang Huber. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, kann ich nur bestätigen, was viele denken und sagen: Bischof Huber hat erkannt, dass sich die Zeiten geändert haben und die Kirche ein »kantiges« Profil braucht, wenn sie nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken möchte.
Welche Beurteilungskriterien benutzte der Reformator Martin Luther, um den Islam und die Türkenkriege seiner Zeit zu beurteilen? Wo sah er die Hauptunterschiede zwischen den von ihm entdeckten Wahrheiten und einer Religion, die die Christenheit im Glauben und das Heilige Römische Reich militärisch zu bedrohen schien?