Adversus turcas et turcarum Deum

RTEmagicC_AdversusCov_klein.jpg.jpgWelche Beurteilungskriterien benutzte der Reformator Martin Luther, um den Islam und die Türkenkriege seiner Zeit zu beurteilen? Wo sah er die Hauptunterschiede zwischen den von ihm entdeckten Wahrheiten und einer Religion, die die Christenheit im Glauben und das Heilige Römische Reich militärisch zu bedrohen schien?

Und welche der von Luther genannten Kriterien sind heute für Christen noch bedeutsam und welche sind nur zeitgeschichtlich verständlich? Kann man unterscheiden zwischen denjenigen Positionen Luthers, die heute noch Relevanz besitzen im christlich-islamischen Dialog, und zwischen jenen, die aus fehlendem Wissen oder zeitgenössischer Polemik heraus entstanden sind?

Johannes Kritzel, der katholische Theologie sowie Geschichte in Salzburg, Florenz und Wien studierte und 2005 den Magister der Theologie erwarb, hat Luthers Position gründlich untersucht und auf ihre Relevanz befragt.

Kritzel schreibt:

Eingedenk der veränderten Situation von einst und jetzt sei es erlaubt, nachdenken zu dürfen, ob Luthers Unterscheidung der zwei Reiche nicht jenen bahnbrechenden Hinweis gelegt hat, der für zahlreiche Probleme im Bereich der Konflikte zwischen Religionen dienlich sein könnte. Luther verwarf jeden Krieg in Christi Namen, und es tut gut, in dieser Zeit erneut daran zu erinnern: Einen Glaubenskrieg lehnt Luther aus seinem Verständnis der Lehre Christi heraus strikt ab. Dennoch ist Luther kein Pazifist schlechthin: Wenngleich er jeden »Kreuzzug« verwirft, so sieht er dennoch die weltliche Obrigkeit berechtigt, einen Krieg zum Schutz und zur Verteidigung der Untertanen – heute würde man sagen Bürger – zu führen. Ein ungerechtfertigter Angriffskrieg wird von Luther gleich wie ein Glaubenskrieg verworfen.

Hier die Literaturangaben:

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