Twitter

Die „Twitter Files“

Jahrelang haben Regierungen weltweit beeinflusst, welche Informationen die Bevölkerung zu sehen bekommt und welche nicht. In Deutschland interessiert sich allerdings kaum jemand für die sogenannten „Twitter Files“. Dabei dürfen wir vermuten, dass diese Praxis auch hierzulande zum Einsatz kommt.

Jakob Schirrmacher hat für DIE WELT einige Erkenntnisse zusammengetragen und folgert: 

Transparenz. Die Glaubwürdigkeit verliert sich in der Verschleierung. User, die nicht wissen, ob und warum sie „geblacklistet“ wurden, oder der Ausschluss von Wissenschaftlern aus der Diskussion über global relevante Themen sind durchaus als demokratiegefährdend zu betrachten. Hier sollten aber vor allem auch regierungsnahe Organisationen dafür zur Rechenschaft gezogen werden, eine so stringente Content-Politik einzufordern. Nicht zuletzt hat die Europäische Kommission Elon Musk mit harten Sanktionen gedroht, falls dieser nicht härter gegen „Desinformationen“ im Kontext der Corona-Pandemie vorgeht. Doch wer bestimmt hier eigentlich, was Desinformation ist und was nicht?

Wir sollten hellhörig werden, wenn Big-Tech-Unternehmen auf Druck von Regierungsapparaten ihre Content-Politik anpassen müssen – vor allem, wenn die Grenzen des ethisch Vertretbaren immer weiter ausgereizt werden. 

Mehr (allerdings hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Bullinger darf wieder zwitschern

Heinrich Bullinger darf wieder zwitschern. Twitter hat die Sperrung des Accounts nach zweimaligem Nachfragen aufgehoben und sich mit folgenden Worten entschuldigt: 

Hallo,

hiermit teilen wir dir mit, dass wir die Sperrung deines Accounts aufgehoben haben. Vielen Dank für deine Geduld.

Zum Hintergrund: Wir verfügen über Systeme zum Finden und Entfernen automatisierter Spam-Twitter-Accounts. Es sieht so aus, als sei dein Account versehentlich als Spam eingeordnet worden. Das kann vorkommen, wenn ein Account automatisierte Verhaltensweisen zeigt, die gegen unsere Regeln verstoßen.

Wir entschuldigen uns für das Versehen und hoffen, dich bald wieder bei Twitter zu sehen. 

Der Account ist erreichbar unter: twitter.com.

Twitter- und Facebook-Theologie

Geistliche nutzen den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter (Gezwitscher) vor allem dazu, sich über Sport auszutauschen. Dagegen seien Fürbitte oder Gebete um Gottes Hilfe in einer schwierigen Situation kaum zu finden, meldet die Nachrichtenagentur idea mit Verweis auf einen Beitrag, den Scot McKnight für das Online-Magazin Out of Ur geschrieben hat. McKnight sagt dort:

Pastors tweet quotes from their reading, and inform us of what they are reading. Sunday tweets tend to be gratitude tweets. We also regularly discover who is meeting with whom (and the »whom« is always a notch above the »who«), or where someone is traveling. We hear about accomplishments but almost never any failures or disappointments, making the Twitter world largely a happy face community.

Meiner Erfahrung mit Twitter und Facebook entspricht das nicht. Ich entdecke bei meinen Twitter-Partnern häufig Verweise auf geistliche Texte und Anliegen. Zudem fände ich es furchtbar, wenn so öffentliche Medienkanäle wie Twitter oder Facebook für den regelmäßigen Austausch von Gebetsanliegen, Sündenbekenntnissen oder Leidensgeschichten genutzt werden würden. Erstens klärt man solche Dinge nicht über Kurzbotschaften und zweitens ist hier die Achtung der Privatsphäre, wie sonst auch, geboten!

Nicht jedes Medium ist eben für jede Sache geeignet. Noch immer liebe ich Alan Jocobs Leitspruch:

Right now, and for the foreseeable future, the blogosphere is the friend of Information but the enemy of thought.

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