Sandra Kostner meint, die starre Einteilung in Träger von Opfer- und Schuldidentitäten führe die Gesellschaft nicht zusammen, sondern treibe sie weiter auseinander. Die Läuterungsagenda rege dazu an, immer neue Gründe dafür zu suchen, um den Läuterungsdruck aufrechterhalten zu können. In der NZZ schreibt sie:
Dass die negativen Folgen der Läuterungsagenda gerade in den letzten Jahren immer deutlicher zutage treten, hat mit dem erfolgreichen Einwirken der Identitätslinken auf Politik und Institutionen zu tun. Denn je mehr Benachteiligungen eine Gesellschaft abgebaut hat, umso schwieriger wird es für die Opferentrepreneure, den Läuterungsdruck aufrechtzuerhalten.
Um gesellschaftlich relevant zu bleiben, tun sie deshalb das Naheliegende: Sie halten fortwährend nach neuen Benachteiligungsindikatoren Ausschau. So prangern sie mittlerweile jeden statistisch feststellbaren Unterschied zwischen Opfer- und Schuldgruppen bei der Zusammensetzung von Belegschaften, Organisationen und Parlamenten als unerträgliche Benachteiligung an. Und sie verurteilen mit zunehmend unerbittlicherer Vehemenz Äusserungen und Handlungen von Mitgliedern einer Schuldgruppe, die von Opfern als ausgrenzend, abwertend oder auch nur als gefühlsverletzend wahrgenommen werden könnten, als rassistisch, sexistisch, islamophob oder transphob.
Mehr: www.nzz.ch.
VD: DV
Passend dazu: Slavoj Zizek — White Guilt & Victimhood Culture
https://www.youtube.com/watch?v=e_N_vesQigY
Jordan Peterson würde jedes Wort unterschreiben.