Was ist „evangelikal“?

Vergangene Woche wurde im Rahmen der „Wartburg-Gespräche“ vom Evangeliumsrundfunk (ERF) eine Diskussion zu Thema „Evangelikal – was ist das?“ ausgestrahlt (ein Mitschnitt kann hier eingesehen werden). Ich habe die Sendung gesehen und war ähnlich enttäuscht wie dieser Kommentator:

Zusammenfassend die Lösung als Fazit: Der Evangelikale steht für soziale Verantwortung. Und was soll daran schlecht sein? Image gerettet, Mission erfüllt. Keine großen Bekenntnisse, keine langweiligen Bibelverse, sondern gute Taten sind wichtig, machen Eindruck und außerdem vereinen sie uns. Nur, was hätte eigentlich Luther in der Runde gesagt? War er wirklich im Geiste so sozial-evangelikal, wie am Ende alle behauptet haben, dazu noch einmütig und ruhig mit ihnen im gemeinsamen Blick auf die Ökumene? Wenn Herr Werth am Ende gar noch die 5 Soli betont muss sich der Zuhörer doch fragen, ob er sie überhaupt richtig verstanden hat.

Stellen wir uns vor, Jesus und seine Apostel hätten zuerst darüber nachgedacht, wie sie vor der Welt bestehen, auf sie möglichst „unanstößig“ einwirken könnten (coram mundo). Hätten sie die Welt verändert? Der Evangelikalismus steckt in einer Identitätskrise.

Ich empfehle zum Thema das nach wie vor sehr aktuelle Buch:

  • David. F. Wells: No Place for Truth: Or Whatever Happened to Evangelical Theology? : William B. Eerdmans, 1993, 320 S.

Hier das Schlusswort (Vielleicht hat jemand die Zeit, es zu übersetzen?):

Unless the evangelical Church can recover the knowledge of what it means to live before a holy God, unless in its worship it can relearn humility, wonder, love, and praise, unless it can find again a moral purpose in the world that resonates with the holiness of God and that is accordingly deep and unyielding — unless the evangelical Church can do all of these things, theology will have no place in its life. But the reverse is also true. If the Church can begin to find a place for theology by refocusing itself on the centrality of God, if it can rest upon his sufficiency, if it can recover its moral fiber, then it will have somthing to say to a world now drowning in modernity. And there lies a great irony. Those who are most relevant to the modern world are those most irrelevant to the moral purpose of God, but those who are irrelevant in the world by virtue of their relevance to God actually have the most to say to the world. They are, in fact, the only ones who having anything to say to it. That is what Jesus declared, what the Church in its best moments has known, and what we, by the grace of God, can yet again discover.



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34 Kommentare
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Lukas
12 Jahre zuvor

Mein Kommentar weicht etwas von Deinem Thema des empirischen „Evangelikalismus“ ab, Ron, aber ich muss einmal sagen, dass „evangalikal“ ein grauenhaftes Unwort ist. Ich habe eine richtige Allergie dagegen, alleine schon deswegen, weil es nicht gut klingt, nicht wirklich deutsch – man hört, dass es eine Rückübersetzung von „evangelical“ ist. Vorallem geht es mir aber darum, dass wir das wunderbare Wort „evangelisch“ nicht einfach aufgeben dürfen, nur um uns theologisch von den „evangelischen“ Volkskirchen abzugrenzen. Sogar im Englischen wird das Wort „evangelical“ synonym mit „evangelic“ benutzt. „Evangelisch“ bezieht sich auf das Evangalium. In diesem Sinne kann ich jedem Menschen mit ganzem Stolz sagen: Ich bin evangelisch. Wenn ich ihm aber sage: Ich bin evangelikal, dann heisst das, dass ich mich freiwillig soziologisch schubladisiere. Für die meisten Zeitgenossen ist „evangelikal“ nämlich eine soziologische, politische Bezeichnung im Sinne von: Ich bin evangelikal und gebe mich zu erkennen als theologisch und gesellschaftspolitisch konservativ. Das mag sogar stimmen, kennt aber den Kern der Sache… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

Hier zwei Zitate aus der Sendung: „In Deutschland … ist – und jetzt kann man diskutieren wer daran schuld ist, das Etikett Evangelikal gleich; borniert, besserwisserisch, fundamentalistisch. … Das begrüße ich nicht, aber ich muss es feststellen. […] Wenn Schüler sagen, Evangelikale – das sind doch ungefähr die Islamisten der protestantischen Kirche, haben sie natürlich in einem Punkt recht; unter den fundamentalistischen Muslimen, den fundamentalistischen Juden, Ultraorthodoxe und fundamentalistischen Protestanten, sind die letzteren die ungefährlichsten – zugegeben, aber in ihrer Art und Weise ihre heiligen Schriften zu lesen, sind sie vollkommen gleich. […] Islamisten, christliche Fundamentalisten und ultraorthodoxe Juden sind Drillinge in der Hermeneutik – also sind Brüder im Geiste, wie man an einen heiligen Text herangeht. Die Öffentlichkeit kann das so nicht darlegen, wie ich das eben versucht habe – sie spürt es aber. Sie spürt es, und deswegen hegt man Vorurteile und deswegen würde ich mal sagen, sind es nicht immer übelwollende christenverfolgerische Medien, sondern es sind manches… Weiterlesen »

Johannes G.
12 Jahre zuvor

Der Evangelikalismus steckt in einer Identitätskrise

„Der Evangelikalismus“ ist meiner Einschätzung nach einfach ein Kunstbegriff, der eine individuelle Sammlung von religiösen, politischen und sozialen Meinungen zusammenfasst. Das Problem dabei ist, dass es keine erkennbare Abgrenzung gibt und der Begriff daher beinahe alle möglichen Positionen – auch sich gegenseitig ausschließende Standpunkte – umfassen kann.

Ein Begriff ohne definierten Inhalt ist jedoch sinnlos und sollte aufgegeben werden. Ich verwende diese Bezeichnung daher überhaupt nicht.

Liebe Grüße
Jo

Theo
12 Jahre zuvor

„Der Evangelikalismus steckt in einer Identitätskrise.“

: Wird das in den (evangelikalen?) Bibelschulen und (evangelikalen?) theologischen Seminaren auch so gesehen, überhaupt thematisiert, und gegebenenfalls bedauert?

Johannes
12 Jahre zuvor

Am vergangenen Sonntag hörten wir in unserer Gemeinde einen Gastprediger. Er sprach über die Aussage des Apostels Paulus in Apg 10: „Ich bin auch nur ein Mensch!“. Er sprach über Gerechtigkeit und unser Engagement für die Armen und Unterdrückten. Er lobte die Micha-Initiative und las aus einer Ausgabe vin EINS zu diesem Thema vor. Er sprachte nicht über unsere Schuld und das Kreuz Christi. Nach der Predigt stand ein alter Bruder auf, ein ehemaliger Thailandmissionar, und meinte, dass er das Bedürfnis habe, der Predigt noch etwas hinzuzufügen. So machte er deutlich, dass es die Aufgabe von uns Christen ist, zur Umkehr und zum Glauben an Christi stellvertretenden Opfertod und an seiner Auferstehung aufzurufen. Weiter sagte er, dass er bei vielen evangelikalen Initiativen genau das vermisse. Die Botschaft vom Kreuz wird durch soziales Engagement und gesellschaftliche Transformationsbestrebungen ersetzt. Zudem ärgere ihn, dsss viele evangelikale Initiativen heute den Eindruck vermitteln, als hätten Christen sich in den vergangenen Jahren nicht genug für andere… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

: Deine Beobachtungen sind aus meiner Sicht darauf zurückzuführen, daß die weltweite Emergente Bewegung inzwischen so stark geworden (und im Gegenzug die lebensmäßige Gründung bekennender Christen in der Bibel so vernachlässigt worden) ist, daß sie die bekennende Christenheit und insbesondere den organisierten Evangelikalismus inzwischen munter vor sich her treiben kann. Vieles von dem, was wir jetzt sehen, hat seinen Anfang im Jahr 2005 genommen. Am Rande meiner kürzlichen Nachforschungen in Zusammenhang mit „Amahoro Africa“ ist mir auch die „Micah Initiative“ über den Weg gelaufen. Meine Zweifel an dieser Initiative konnten nie völlig ausgeräumt werden, und ich hatte sie bislang vor allem als Imagerettungs-Reaktion auf den Presseorkan nach der Wiederwahl G.W.Bushs 2004 gesehen. Es scheint aber mehr dahinterzustecken, da es offenbar schon länger persönliche Verbindungen zur Emergenten Bewegung und zur „Christian Left“ bzw. den „Progressive Christians“ gibt.

Theo
12 Jahre zuvor

: Ok, ich formuliere mal etwas konkreter: Wie sieht es mit dem Martin Bucer Seminar aus? Ihr versteht euch doch als „allianzgesinnt“, also irgendwie auch „evangelikal“. Ist man sich dort einer „evangelikalen Identitätskrise“ bewusst?
Gruß, Theo

Theo
12 Jahre zuvor

: Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich würde mich auch als „allianzgesinnt“ und „evangelikal“ bezeichnen, auch wenn mir einige aktuelle Trends und die Haltung zur Bibel bei Teilen des Evangelikalismus missfallen. Danke für die Antwort!

Schandor
12 Jahre zuvor

„Vorallem geht es mir aber darum, dass wir das wunderbare Wort “evangelisch” nicht einfach aufgeben dürfen, nur um uns theologisch von den “evangelischen” Volkskirchen abzugrenzen.“

Prädikat: Gut gebrüllt, Löwe!

Peter
12 Jahre zuvor

@Theo und @Schandor: Zum Begriff „evangelisch“. Ich habe Theo nicht brüllen gehört 😉 „evangelisch“ im Sinne von „Evangelium“ würde ich mich auch nennen. Der Begriff ist aber in unserer Gesellschaft anders besetzt. Würden sich die Evangelischen (=evangelisch-lutherisch & Co) sich protestantisch nennen, wäre ich für „evangelisch“. Gegen den Strom an einer nicht vorhandenen Begriffsbedeutung festzuhalten, erscheint mir nicht sehr klug. Ich muss aber gestehen, ich habe keine Alternative. Bibeltreu? Treu nach der Bibel oder der Bibel treu? Und wenn wir einen passenderen Begriff finden, wie verhindern wir, dass er von einer Öffentlichkeit anders besetzt wird? Sollten wir zu einem biblischen Begriff zurückkehren („evangelisch“ ist nicht biblisch, zumindest nach dem Urtext). „Christen“?- so nennen sich viele. „Jünger Jesu“?- klingt so nach „Heiligen der letzten Tage“. Naja – als öffentliche Bezeichnung wohl eher nicht geeignet. Muss das „schön“ gewesen sein, die Jünger Jesu einfach als die „des Weges“ bezeichnen zu können. Gruß Peter PS: Ich habe die Sendung auch gesehen und mich,… Weiterlesen »

Johannes
12 Jahre zuvor

Die ersten Christen nannten sich nicht nach langen Diskussionen und Konzilien Christen, sondern sie wurden so genannt, weil sie zu Christus gehörten. Soweit ich es sehe, gab es auch keinen öffentlichen Beschluss, sich evangelisch zu nennen. Es gab eine Rückbesinnung auf das Evangelium und die Leute, die das taten, waren evangelisch. Vielleicht sollten wir uns nicht allzu viel Gedanken darüber machen, wie wir uns nennen oder wie andere uns nennen (und was sie über Christen denken), sondern viel mehr das treu leben und predigen, was uns aufgetragen ist?

Roderich
12 Jahre zuvor

Wenn wir in Zukunft unsere Namen immer dann gleich ändern wollen, wenn die Bezeichnung unpopulär wird, kommen wir bald, wenn die Feindschaft gegen das Christentum zunimmt, gar nicht mehr hinterher mit dem Namenswechseln.

Lukas
12 Jahre zuvor

@ Johannes: Du hast Recht. Letztlich ist der Name nicht so entscheidend. „Christen“, „Methodisten“, „Hugenotten“, „Protestanten“ etc. waren alle zuerst Fremdbezeichnungen, häufig zuerst diffamierend gemeint.

Schandor
12 Jahre zuvor

@Peter

„Well roared, lion!“ stammt aus dem Sommernachtstraum von Shakespeare, und ich meine damit lediglich so etwas wie „Hört, hört!“ oder „So ist es!“ oder noch besser: „Bravo!“ 😉

lg
S.

12 Jahre zuvor

Ich bin gestern zum Fall Hüls von RTL angerufen worden und die Frau hat mich nach meiner Meinung gefragt und danach, wie ich „uns“ – Zeltmacher Leser – bezeichnen würde. „Konservativ“ im Gegensatz zu „Liberal“ hab ich gesagt aber auch hinzugefügt, dass sie an dem Wort „Fundamentalismus“ gar nicht vorbeikommt. Christen haben eben ein Fundament dem sie treu bleiben, alle anderen sind auf sich selbst gestellt. Ich habe also kein Problem mit dem Begriff, solange man ihn z.B. vom Islam differenziert und auch sonst alle Fälle, die mit dem Schlagwort belegt werden, einzeln betrachtet und nüchtern beurteilt (so auch Hüls, anderes Thema).

Ansonsten plädiere ich immer dafür, nur zwischen Namenschristen und Christen zu unterscheiden. Alles andere sind hermeneutische Fragen, die es zu überwinden bzw. zu klären gilt. Pauschalisierungen und christliche Titel führen zu nichts als nur Spaltungen.

, Roderich, das sehe ich genauso.

markus
12 Jahre zuvor

Der Streit um die Frage „Was ist evangelikal?“ ist ein nötiger! Und die Ursache für diese Diskussion ist eher ein positive. Denn er betrifft eine Bewegung, die eben mittlerweile so groß ist, das sie sich differenziert. Sie wird zwar von außen recht einfach/vereinfachend als „evangelikal“ bezeichnet, aber nicht alle, die von außen gesehen, in dem Begriff drinstecken, wollen da auch drin sein. Die Krise der „evangelikalen“ Welt ist ja auch eine Folge der Krise der „protestantischen“ Welt. Was ist denn protestantisch/evangelisch? Und sie ist auch eine Folge der „christlichen“ Welt? Wer ist den ein Christ??? Um an @Johannes anzuschließen: Jesus war keiner und Paulus auch nicht. Der Begriff kam eben wesentlich später – und eben von außen. Auch der Begriff protestantisch kam von außen. Diese Definitionsfrage ist eine sehr umfassende. Und wie soll man diese Definitionsfragen den ad hoc lösen, vorallem nach den Fragen die die Geschichte im 20. Jahrhundert (Auschwitz!) gestellt hat? Wenn ein Jude unter dem Begriff „Christ“… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

: Christen sind nicht gewalttätig, da stimme ich zu. Je unchristlicher die Gesellschaft aber wird, desto stärker werden die Christen sich dem entgegenstellen (müssen) und dann wird dieser Widerstand immer mit „Gewalt“ gleichgesetzt und entsprechend betitelt.

Der Begriff „Fundamentalismus“ lässt sich also gar nicht vermeiden und ich wähle den Weg, ihn mit Inhalt zu füllen, dass man uns versteht nach dem Motto „In diesem Sinne“ und „In diesem Sinne nicht“. Wir lieben unsere Feinde und sprengen sie nicht in die Luft. Vielleicht lernen sogar die Alltagsmedien irgendwann den Unterschied. Das ist aber nur meine Meinung. Ich verstehe und respektiere diejenigen, die einen anderen Weg gehen und das (Un-)Wort lieber meiden.

Übrigens wurden die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ oder auch missionarische Aktivitäten in islamischen Ländern mit „Fundamentalismus“ betitelt – also auch Taten, die nichts mit Gewalt sondern im Gegenteil mit Liebe zu tun hatten.

Johannes G.
12 Jahre zuvor

@alle: Der Begriff ist schwierig, weil er – je nachdem – in welchem Kontext er zur Anwendung gebracht wird, eine andere Bedeutung hat (theologisch, soziologisch, politisch, philosophisch). Die Alltagsmedien verwenden ihn meist im politischen Sinn zur Bezeichnung von extremistischen Gruppen, die ihre Ziele notfalls unter Anwendung von Gewalt verfolgen. In diesem Sinne sind Christen, die ja hoffentlich das Liebesgebot ernst nehmen, keine Fundamentalisten.

Das deckt sich ja im Prinzip mit meiner Sichtweise. Was ist dein Vorschlag, wie mit dem Begriff umgegangen werden soll?

Mich interessiert eigentlich weniger ob sich jemand als evangelikal, baptistisch, reformiert, bibeltreu etc. bezeichnet oder so bezeichnet wird. Mich interessiert nur eine einfache Frage: „Glaubst du, dass dich allein die Gnade Gottes durch das Erlösungswerk Christi mit Gott versöhnen kann.“ Wer hierauf mit „Ja“ antwortet, der ist mir ein Bruder oder eine Schwester im Herrn. Über die Details kann man dann immer noch ausführlich diskutieren 😉

Liebe Grüße
Jo

Johannes G.
12 Jahre zuvor

Das ist natürlich eine Möglichkeit. Ich befürchte jedoch, dass der Begriff nicht mehr wirklich zu retten ist (und abgesehen davon mag ich, wie Lukas, diese „Wortschöpfung“ an sich auch überhaupt nicht). Aber vielleicht bin ich da etwas zu pessimistisch…

Falls mich jemand nach meiner „Ausrichtung“ fragt oder mich gleich in irgendeine Schublade einsortieren möchte sage ich immer: „Ich bin evanglischer / protestantischer Thomist“. Falls mein Gegenüber dann nicht schnell das Thema wechselt, ist das i.d.R. eine super Gelegenheit, um ein interessantes Gespräch zu beginnen 😉

Liebe Grüße
Jo

Johannes G.
12 Jahre zuvor

Ok, kleines Missverständnis – wobei das Problem ja in etwa dasselbe ist 😉

Liebe Grüße
Jo

Theo
12 Jahre zuvor

„Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie.“ (Ulrich Kutschera)

Amüsante Kommentare über Kutschera gibt’s hier: http://www.kritische-naturgeschichte.de

Johannes G.
12 Jahre zuvor

Leider ist nicht nur dieser eine Satz des Artikels etwas „missglückt“… Es ist geradezu peinlich, wie ein gebildeter Mensch sich öffentlich so herablassend und diffamierend über andere Personen äußert. Um nur ein Beispiel aus dem Text zu nennen: So verbreitet z. B. der Junge-Erde-Mikrobiologe Siegfried Scherer noch immer seine christlich-fundamentalistische Theo-Biologie über die Internetseite der TU München, wodurch Seriosität vorgetäuscht wird. . Ich habe Herrn Scherer als äußerst freundlichen und vor allem auch sehr kritischen Gesprächspartner, der keine einfache vorgefertigte Meinung zu diesem Komplex hat, kennnengelernt. Ihm hier vorzuwerfen er sei unseriös und würde seine berufliche Stellung dazu nutzen, andere Menschen zu täuschen, ist wirklich eine üble Unterstellung. Daher bin ich versucht auf folgende Äußerung Es ist erfreulich, dass unter den Bewohnern des Inselstaates, wo auf der „falschen Seite“ Auto gefahren wird und der Euro noch immer verbannt ist, das logisch-rationale Denken gesiegt hat mit der Feststellung von G.K. Chesterton zu antworten: „The madman is not the man who has… Weiterlesen »

Peter
12 Jahre zuvor

@Schandor: Hältst du mich für so eine Kulturbanause? Oder hast du meinen Smiley übersehen? Oder wie darf ich deinen interpretieren? 😉 <– bittte beachten 🙂 Jetzt wieder ernsthaft: Wenn wir einen Begriff brauchen, der auch noch international tragfähig ist, wird es schier unmöglich. Z. B. wenn ich in Saudi-Arabien sage: Ich bin Christ, hat das eine andere Bedeutung (und Tragweite), als wenn ich den gleichen Satz in Deutschland sage, wo sich mindestens ein Drittel der Bevölkerung als Christ bezeichnet (wenn sie es denn auch wären …). Was nun? Ansonsten geht es mir wie Ron: Ich würde mich als evangelikal bezeichnen, distanziere mich aber von etlichem (inzwischen). Bin ich ein Alt-Evangelikaler im Gegensatz zu den Neu- Evangelikalen? Ich könnte mir denken, dass, ähnlich wie in meiner Gemeinde, es einfach bei den Christen (ich meine jetzt die echten) an der notwendigen Klarheit fehlt. Wenn evangelische Bekenntnisschriften die Bibel als ihre einzige Glaubensgrundlage nennen, dann muss auch soviel Klarheit geschaffen werden, wie diese… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

Oh Herr Jesus, komm bald wieder! (Ich meine das ernst) Also ich als nicht akademischer, ungebildeter, begriffsstutziger, auf dem Land lebender „Christ“ mache das inzwischen so, dass ich den Menschen da draußen, sage was ich glaube. Sie bekommen von mir das Evangelium um die Ohren und werden von mir mit dem konfrontiert, was ich glaube. Wie die das nun nennen, ist mir so was von egal. Mein Nachbar nennt mich Christ, ein anderer Spinner, wieder ein anderer Fundi oder was auch immer. Es ist mir inzwischen wirklich egal. Die Leute sollen wissen was ich glaube und nicht, „wie man es denn gerade nennt“. Begriffe kommen und gehen, jeder gebraucht sie mal so mal so, oder wie es einem gerade passt. Ich glaube wir müssen aufpassen, vor lauter Spitzfindigkeit und Gelehrsamkeit, nicht den Inhalt zu vergessen. Ich glaube der Teufel versucht uns immer wieder in solche endlos Diskussionen zu verwickeln, um uns Zeit zu rauben oder einfach nur auf die Nerven… Weiterlesen »

Schandor
12 Jahre zuvor

@Peter

Sorry! Ja, ich gebe es zu: Ich habe schlampig gelesen und den Smiley nicht beachtet! Hier noch meiner 😉

12 Jahre zuvor

@Armin

Ich sehe das ganz genauso. Mich erinnert die Diskussion an die Situation damals auf dem Pausenhof. Sagt der eine zum anderen: „Du bist…“ regt sich der andere auf und je mehr er sich aufregt, desto mehr Spaß haben die Kinder, ihn eben so zu rufen. Mir ist es völlig egal geworden, wie man mich als Christ bezeichnet. Ich bin auch mit Spinner einverstanden, solange man mir erklärt, warum man mich für einen Spinner hält.

@Peter

„Echte Christen“, auch interessant 😉

Sebastian
12 Jahre zuvor

Lukas hat einiges schön formuliert.

„Vorallem geht es mir aber darum, dass wir das wunderbare Wort “evangelisch” nicht einfach aufgeben dürfen, nur um uns theologisch von den “evangelischen” Volkskirchen abzugrenzen.“

Evangelikal ist allzu leicht in der Fundamentalismus Ecke. Evangelisch genügt vollkommen. Die EKD ist allermeistens pseudo-christlich und deren „Theologie“ ist keine Theologie (Rede von Gott). Nach deren „Erkenntnissem“ hat weder Jesus noch die Bibel etwas mit Gott zu tun.

12 Jahre zuvor

[…] Bewegung und der “Christian Left” in die von Ron Kubsch konstatierte gegenwärtige Identitätskrise des Evangelikalismus […]

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