Nachfolgend zitiere ich eine anonymisierte und leicht verfremdete Beschreibung des Schreibstils einer Persönlichkeit mit Rang und Namen. Um wen geht es?
… Vorstellungen von der Hölle auf Erden sind untrennbar verbunden mit seinen Vorstellungen vom irdischen Himmel. Beide zeigen letzte Spuren einer theologischen Herkunft, denen er als Theoretiker allerdings nicht gewachsen ist. Er weiß das genau. Jede Theorie wird für ihn zum Gefängnis, noch bevor er sie überhaupt zu Ende studiert hat. Die definierten Begriffe sind die Ziegelsteine, aus denen sich die Gefängnismauern aufbauen. Zwar gibt es für ihn Schlüsselwörter wie Verwandlung oder Leben, ohne die er nicht auskommt. Leben ist sogar seine höchste Vokabel, aber gerade sie entzieht sich der präzisen Definition. Sie bleibt eine leuchtende Denkmasse, stets verbunden mit einer akuten Erfahrung von Vollkommenheit, einem aufstrahlenden Augenblick. Im Gespräch … kommt er einmal unverhofft in die Nähe einer scharfen Bestimmung. Gott, sagt er, »ist die Summe wirklichen Lebens«. Aber er erschrickt sofort und fügt bei: »oder wenigstens scheint es mir manchmal so«. Mit diesem Rückzieher braucht er für die Definition schon nicht mehr einzustehen; er hat das unersetzliche Wort wieder in die Freiheit entlassen. Das Wort, jedes Wort, ist nämlich in Gefahr, zum Gegensatz des Lebendigen zu werden. Nur im Akt des Erzählens, wo das Wort seinen Sinn aus dem bewegten Zusammenhang gewinnt, entgeht es der Erstarrung.
Nun gut, bevor es hier noch Stiller wird: Sein Name sei … 😉
Gut! 😉
Die kalte Sophie ist bei uns eingebrochen. Kein Problem aber, ich mags frisch…
lg
Schandor
Ja, ja. Es ist ein Auszug aus einem Beitrag von Prof. Peter von Matt über Max Frisch, geschrieben zu seinem 100. Geburtstag.
Hier die Quelle: http://www.faz.net.
Danke für’s Mitdenken!
Liebe Grüße, Ron